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#1275988 - 04/08/17 09:43 PM
Familien - Fahrradtour Schweden
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Hallo allerseits. Ich war mit meiner Familie vor 3 Jahren in Südschweden mit den Fahrrädern unterwegs und da es allen sehr gut gefallen hat, soll es nun malwieder in unser Lieblingsland gehen.
Da ich über die verschiedenen Option leider nur sehr wenig Infos finde, würde ich mich freuen, wenn ihr da evtl. etwas wisst.
Ich schwanke zwischen 3 Optionen:
1. Den Kattegattleden die Westküste hoch. pro: viel Meernähe, angeblich gut ausgebaut, ohne viel KFZ-Verkehr contra: zur Ferienzeit vermutlich wenig Einsamkeit, vermutlich nicht viele Plätze zum Wildcampen, kein Rundkurs. 2. Mein Schweden-Reiseführer schreibt, der Höglandstrampen von Nässjö über Kännestubba, Sävsjö und Viebäck zurück nach Nässjö wäre wünderschön. 350km Ähnliches schreibt er zur Kilsbergsrundan bei Örebö und Nora etwas weiter im Norden, wo auch die Tivedsrundan nicht weit ist. Der Siljansleden wird ebenfalls als sehr schön beschrieben und liegt noch nördlicher/einsamer und ist mein bisheriger Favorit. pro: Rundkurse, mutmaßlich einsam und dadurch auch für wildcampen besser geeignet contra: keinerlei Infos zu Wegbeschaffenheit, Steigungen, Anspruch an Kondition und Können.
Ich habe zu den unter "2." genannten Strecken leider kaum Informationen gefunden. Ist von euch dort vielleicht schon jemand gefahren und kann etwas dazu sagen, inwiefern die Strecke(n) Familiengeeignet sind?
Völlig unsportlich sind wir alle nicht aber wir wollen vor allem fahren, die Natur genießen und eine gute Zeit haben - keine Quälerei. ;-)
Viele Grüße
tunfaire
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#1276051 - 04/09/17 10:12 AM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Also ich fand den Kattegatleden im letzten Sommer nicht so berauschend, weil er sich an der Westküste entlangschlängelt (und teilweise sinnlose Schleifen macht -> an einer Autobahn vorbei... O.o ). Man fährt durch viele Dörfer und so richtig Natur sieht man da nicht.
Da gefiel mir die Ostküste wesentlich besser. Und von den ausgeschilderten Radwegen war der Sydostleden am schönsten (für mich und für die Strecke, die wir gefahren sind).
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Edited by Elric (04/09/17 10:12 AM) |
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#1276319 - 04/10/17 11:48 AM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Den Siljansleden bin ich zwar noch nicht rund gefahren, hab aber in der Nähe vor längerer Zeit mal gewohnt und bin einige der Wege, die jetzt zum Siljansleden erklärt sind, gefahren. Seine Ruhe hat man dort auf jeden Fall, wild campen ist auch kein Problem. Es geht schon mehr auf und ab, als in Südschweden, aber nix was nicht auch mit viel Gepäck zu schaffen wäre. Einige der Wege waren damals Schotter und werden es wohl heute auch noch sein, sind aber trotzdem einigermaßen gut zu fahren. Auch auf den großen Straßen rund um den Siljan ist nicht sooo viel Verkehr, dass man nicht auch dort mal ein paar Kilometer fahren könnte. Rund um die etwas größeren Orte wie Mora und Orsa ist in der Hochsaison etwas mehr los (Touristen), aber dort ist man schnell durchgefahren.
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#1276471 - 04/10/17 08:59 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: Langhals]
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Vielen Dank für eure Antworten.
Ich hatte inzwischen noch die Sjudhäradsrundan entdeckt, da könnten wir den Urlaub in 2 Teilstrecken splitten: erst Sjudhäradsrundan und dann noch Kategattsleden von Kungsback bis Bastad und dann mit dem Zug zurück das Auto holen.
Sydostleden hatte ich schon abgewählt, weil es keine Rundstrecke ist ich mangels guter Zugverbindung nicht so recht wüßte, wie wir ohne Backtracking zurück zum Auto kommen sollten. Außerdem lieben wir alle sehr die Nähe zum Meer und feine Sandstrände. Vor 3 oder 4 Jahren waren wir im Süden bis Kivit unterwegs und fanden es ziemlich schön. Aber laut google maps hat es ab Ahus garkeine Strände mehr?!
Was ist denn am Sydostleden besonders reizvoll?
@Langhals: Mal abgesehen von Menschenleere und Wegbeschaffenheit: Ist die Gegend um den Siljan landschaftlich sehenswert?
Gibt es allgemein noch andere Wege (idealerweise Runden), zwischen 300-450km, die sowohl technisch (Untergrund, Engen) als auch konditionell nicht so arg herausfordend sind und trotzdem viel schöne Natur in einigermaßen einsamer Gegend bieten?
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#1276479 - 04/10/17 10:10 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Underway in Switzerland
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Die Gegend rund um den Siljansee finde ich sehr sehenswert, sowohl bezüglich Natur als auch kulturhistorisch. Sollerön ist sehr interessant. Ich empfinde das aber zu kurz für eine Ferienreise und sehe es mehr als Tagestour an, wenn man in Mora ein paar Ruhetage macht. Auch mit kleinen Kindern bin ich mehr als das gefahren. Aber wie lange und wie weit ihr fahrt, sollt ihr selber entscheiden und die Gegend um Mora lohnt sich sicher.
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#1276480 - 04/10/17 10:21 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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......
@Langhals: Mal abgesehen von Menschenleere und Wegbeschaffenheit: Ist die Gegend um den Siljan landschaftlich sehenswert?
.......... Auf jeden Fall! Es gibt viel Wald, auch Moor und eben den Siljansee und noch viele weitere kleinere Seen. Viele Wildtiere treiben sich da rum. U.A. Bieber, Elche und Rentiere. Es ist auch Bärengebiet, aber da die in Dalarna stark bejagt werden, kriegt man die (außer im Bärenpark Orsa) selten zu sehen.
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Edited by Langhals (04/10/17 10:22 PM) |
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#1276486 - 04/11/17 04:50 AM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: Langhals]
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Das klingt schon sehr reizvoll. Wir waren vorletztes Jahr im Grövelsjön Gebiet wandern, da sind wir da vielleicht sogar durchgekommen. Ziemlich ruhig und schön, ich kann mich noch erinnern, daß wir teilweise 20 min kang kein anderes Auto gesehen haben.
Wegen der Streckenlänge wollte ich eh nochmal fragen: Mein Reiseführer weist eine Gesamtstrecke von ca. 320km aus, was uns ziemlich gut passen würde - die wenigen Infos, die ich im Internet finde, schreiben von 160km?!
Hat der Reiseführer - Autor das vielleicht mit dem Wanderweg verwechselt? Grundsätzlich finde ich die Option, 2 oder 3 kürzere Strecken zu fahren, nicht schlecht aber wenn wir schon so weit hoch gefahren sind, würden wir natürlich auch gern etwas länger dort bleiben. Sind in der Gegend noch weitere, schöne Strecken zu finden?
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#1276745 - 04/11/17 05:03 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Laut schwedischem Touristbüro sind es 310 km für den Fahrradweg, der Wanderweg hat 340 km. ..... nicht schlecht aber wenn wir schon so weit hoch gefahren sind, würden wir natürlich auch gern etwas länger dort bleiben. Sind in der Gegend noch weitere, schöne Strecken zu finden? Mit den explizit ausgeschilderten Radwegen kenn ich mich nicht aus, aber von Mora kann man auch gut in westliche Richtung zum Venjansee radeln. Ist aber zum größten Teil (gut fahrbahrer) Schotterweg. Von dort Richtung Norden nach Tennänget und dann wieder Nordost nach Älvdalen. Von dort ist es dann nur noch ein kurzes Stück wieder zurück zum Siljansleden. Im Prinzip kann man da überall gut mit dem Rad umherfahren auch auf den kleinen Straßen, nur ist die Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Campingplätze, Kaffebuden) nicht so reichhaltig, wie auf den Touristikrouten. Es soll auch einen fast 100 km langen Bahntrassenweg von Malungfors bis Särna geben. Der führt parallel zur Landstraße 66 bis Sälen und dann weiter Richtung Nord bis Särna. Bin diesen Weg aber noch nicht selbst gefahren, hab es mir aber auf Google Maps angeschaut. Scheint zu existieren :-) Von Westen kommend bin ich mal nach Sälen gefahren. Das ist ein Fjäll und landschaftlich noch mal eine ganz andere Erfahrung. Allerdings kann es sein, dass man da dann auch mal bergauf schieben muss, bis man denn auf dem Fjäll angekommen ist.
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#1276868 - 04/12/17 09:42 AM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Underway in Germany
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Moin moin, ich habe diese Tour gemacht. Das ist mit Kindern gut zu machen, da nur wenige Hügel zu überwinden sind. Wenn Du den Bericht bis ans Ende durchscrollst, (ist ja nicht so lang) dann wirst Du sehen, dass die Rückfahrt mit der Fähre ein ganz besonders schönes Erlebnis ist. Das solltest Du den Kindern gönnen. Nimm dann aber auch die Tagesfähre. Das Einlaufen in Travemünde bei Sonnenuntergang (Wetter ist allerdings Glücksache) ist fantastisch. Es wäre hilfreich, wenn Du dein Profil hinterlegen würdest. Aus welchem Landesteil kommst Du denn eigentlich? Ist ja nicht ganz unwichtig, wegen der Anreise.
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Edited by Hansebiker (04/12/17 09:45 AM) Edit Reason: Ergänzung |
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#1277216 - 04/14/17 05:45 AM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: Hansebiker]
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Vielen Dank für eure hilfreichen Hinweise.
Ich komme aus der Region Harz/Wernigerode.
Über die Option Dänemark hatte ich auch mal nachgedacht und meinen Leuten vorgeschlagen. Ergebnis: Alle wollen lieber nur nach Schweden. Dieses Land mögen wir einfach gern und versuchen da keine großen Experimente mehr, seit dem wir uns schon in Norwegen weit weniger wohl gefühlt haben.
Ich werde es dann jetzt wohl so planen, bei gutem, stabilen Wetter die Siljansleden - Option zu nehmen und wenn es dort oben doch etwas kalt und/oder regnerisch wird, auf den wärmeren Süden auszuweichen und dort dann den erwähnten Rundkurs + Kattegattleden zu fahren. Wir mögen nämlich auch gern das Meer und Strände. Nachdem wir vor ~3 Jahren die Südostküste erkundet haben, scheint mir das die einzige weitere Möglichkeit, in Südschweden möglichst schöne Sandstrände zu erfahren.
Ich hab noch ein paar Fragen zur Erweiterungsstrecke Venjasee und zum Siljansleden allgemein: Wie kann ich mir die Schotterstrecke vorstellen? Ist das mit einem ordentlichen, deutschen Feldweg vergleichbar oder eher lose und tief? Ich hab auf meinem Rad 26X1.5er Bereifung... Wir haben vorletztes Jahr den Isteren - See in Norwegen erpaddelt und hatten dort immer wieder schöne Sandstrandbuchten mit Feuerplätzen. Kann ich mir so etwas am Siljan auch erhoffen bzw. ist das Feuer machen dort grundsätzlich erlaubt, wenn es die Bedingungen zulassen? Gerade für unser Kind war es eine tolle Erfahrung, Holz zu sammeln + zu Hacken und abends gemeinsam am Lagerfeuer zu sitzen, weit und breit keine Menschenseele...
Vielen Dank und Grüße
tunfaire
P.s. Schwedenfähren haben wir ntürlich auch schon einige miterleben dürfen. Ganz besonders die Finnlines Fahrt von Malmö nach Travemünde war toll. Zum einen wegen der Einfahrt nach Travemünde aber auch unter der Öresundbrücke durch zu fahren, war schon schick. :-)
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#1277626 - 04/16/17 10:04 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Ein paar Fragen vorab: Fällt die geplante Reisezeit in die schwedische Hochsaison ab Mittsommer? Wie sollen An- und Abreise erfolgen? Welche Streckenlänge pro Tag und wie viele Höhenmeter wären angenehm? Warum muss es einer der - mehr oder weniger - ausgeschilderten Radwanderwege sein? Weshalb ist das "Wildzelten" so wichtig? Welche Informationsquellen sind bisher bekannt? Davon abgesehen einige Stichpunkte, die mir zum Thema einfallen: Wer Meer und Sandstrände mag, sollte dorthin fahren, wohin auch die Schweden fahren, die das mögen, z.B.: Ostseeküste bis Kivik, Sandhammaren bei Löderup, Nordseeküste bei Mellbystrand, Insel Öland, Insel Gotland mit Fårø. Sämtliche Ziele erlauben ausgedehnte Rundtouren ins Umland und sind mir mehr als eine Urlaubsreise wert. Der Siljansee wäre für Liebhaber von Meer und Badeurlaub ungeeignet. Ich nehme an, An- und Abreise sollen per PKW erfolgen? Dann ist es für eine Urlaubsplanung schon reichlich spät, da Fährverbindungen oft ausgebucht oder teurer sind. Die Anreise zum Siljansee gestaltet sich erheblich zeitaufwendiger, als an die Küsten Südschwedens. Wir bevorzugen dafür die Nachtfähre Kiel-Göteborg. Bei gutem Wetter erlebt man eine wunderbare Einfahrt durch die Schären vor Göteborg und kann ausgeruht in den Tag starten. Nach stressiger Urlaubsvorbereitung wäre auch ein Zwischenstopp auf einem der Campingplätze am Vänern zu empfehlen, um am nächsten Tag die Kilometer bis zum Siljan zu fahren. Wegen der Geschwindigkeitsbeschränkungen (max. 70 - 90 -110 km/h) - an die man sich unbedingt halten sollte - zieht sich´s bis zur Ankunft. Plant man eine mehrtägige Radrundreise, würde ich vorab planen, wo der PKW sicher stehen kann. Erstens wegen der auch in Schweden nicht unbekannten KfZ-Einbrüche oder -Diebstähle und zweitens, damit sich niemand wundert, warum da ein ausländisches Auto so lange steht. Ich würde deshalb An- und Abreise an einem der kleineren Campingplätze am Siljan planen und das Abstellen des PKW vorab vereinbaren. Eine Empfehlung: Camping Västanvik - E-Mail auf Englisch genügt. In allen größeren Orten gibt es Touristinfos, die auch Informationen vorab nach Deutschland versenden. Diese Radkarte Siljansleden wäre kostenpflichtig zu bestellen. Der Routenverlauf des Siljansleden ist mehrdeutig und außerdem nicht durchgehend festgelegt und beschildert. Es gibt: den Fußwanderweg, der per Rad unpassierbar ist; den Radwanderweg in 3 Schleifen (rund um den eigentlichen Siljansee, rund um den Orsasjön nördlich Mora und eine weitere Runde östlich Mora durch Wald und Dorf); dazu Alternativrouten auf einigen Abschnitten, z.B. der schöne Küstenweg nördlich Siljansnäs, der eine unbefestigte Straße ist. Dazu kommt: Teilabschnitte des Siljansleden verlaufen identisch oder ähnlich anderen Radwanderwegen, u.a. mit dem Sverigeleden und der Siljansrundan. Zur Streckenlänge lässt sich nur eine Aussage treffen, wenn die Route vorab geplant wird, z.B. mit GPSies: Dort als Kartengrundlage Sigma Cycle wählen, dann ist die Hauptroute vom Siljansleden als rote Linie zu sehen, allerdings ohne die Alternativrouten. Dieselben Daten in anderer Form zeigt auch die Opencyclemap. Im deutschen Buchhandel würde ich vorab Blatt 30 der Cykelkartan bestellen. Wegen des Kartenmaßstabes ist der Wegeverlauf trotzdem nicht immer eindeutig aus der Karte abzulesen. Genauer, aber ohne den Wegeverlauf der Radwanderwege, sind die Topokarten, die man auch online im Kartenbetrachter von Lantmäteriet studieren kann. Die "Südschleife" um den eigentlichen Siljansee wäre laut Landkarte und GPSies rund 150 km lang und hätte ca. 1000 Höhenmeter (ohne Umwege und Abstecher zu besonderen Punkten). Ich würde die vorgezeichneten Radrouten nur zur Orientierung verwenden und bei Bedarf davon abweichen. Voraussetzung: Gute Landkarten und am besten ein GPS mit ordentlichen Karten (siehe auch Radreise-Wiki/Schweden). Beispiel: Bei Siljansnäs geht es einige hundert Höhenmeter auf den Björkberget mit einem Naturum, Naturlehrpfad, Aussichtspunkt und Buffil Annas Kaffeestuga. Der Aussichtsturm bleibt wegen Baufälligkeit leider geschlossen, aber es lohnt sich trotzdem, den Umweg zu fahren. Wegebeschaffenheit: größtenteils Asphalt, auf Teilstrecken und Alternativrouten auch unbefestigte Fahrwege die aber in Schweden wie ganz normale Straßen bis 70 km/h befahren werden, meist schlaglochfrei, relativ glatt, etwas steinig, eventuell geschottert - gut per Trekkingrad befahrbar. Tiefsand und grober Schotter wären ein Zeichen, dass man vom rechten Wege abgekommen ist. So etwas wird dort explizit als MTB-Route ausgeschildert (selten) und bleibt den Fußwanderern vorbehalten. Bei Fragen zum Straßenzustand: einfach Google Earth starten und auf Street View umschalten. Die betreffenden Wege sind fast alle zu sehen, zumindest als Einmündung in die Straße. Da der Siljansleden zu großen Teilen auf Straßen und Fahrwegen verläuft, muss man mit Autoverkehr rechnen. Unterkunft: Es ist aus meiner Sicht ein Irrtum, wenn man den Siljansee fernab jeglicher Zivilisation vermutet. Die Gegend gehört zu den beliebtesten Ferienzielen der Schweden und ist rings um den See besiedelt. Wildzelten unterliegt dem Allemansrätten, d.h. es ist in vielen Fällen verboten. Da sich rings um den See viele Siedlungen, Ferienhäuser, Naturschutzgebiete, gekennzeichnete Privatgrundstücke und Camping-Verbotsschilder befinden, schränkt das die Möglichkeiten ein. Die Wiese an der einsamen Hütte am See mitten im Wald kommt als Privatgrundstück zum spontanen Wildzelten nicht in Frage. Das wäre Hausfriedensbruch. Leider halten sich etliche Touristen nicht an die für Schweden selbstverständlichen Regeln, weshalb einige Nationen dort in Verruf geraten sind. Ich würde nichts machen, was nicht zweifelsfrei gestattet ist. Anders sieht die Sache aus, wenn man einen offiziellen Rastplatz findet oder einen der Badeplätze, wo Übernachten erlaubt ist (seltener). Dort stehen oft ein Trinkwasseranschluss, eine Trockentoilette, ein Schutzdach oder ein Blockhaus, eine betonierte Feuerstelle und Feuerholz zur Verfügung. Leider gibt es keine vollständige Übersicht solcher Rastplätze. Einige verzeichnet die örtliche Topokarte und die Cykelkartan, meist liegen sie an Fußwanderwegen oder sie sind für Wasserwanderer reserviert. Für Radwanderer lassen sich solche Plätze oft gar nicht erreichen oder man fährt daran vorbei. Der Zustand schwankt zwischen "super" und "leicht verwahrlost", weil die Pflege oft von Gemeinden, Forstbehörden oder Vereinen ehrenamtlich übernommen wird. "Das Lagerfeuer" ist auch ein Reizthema. Die Schweden benutzen für ihr beliebtes Freiluft-Picknick gern eine der vielen offiziellen Feuerstellen - oft ein Betonring mit Grillrost und feuerfester Mülltonne für Restglut. Solche Feuerstellen habe ich selbst im Kiefernwald mitten im Naturschutzgebiet gesehen. Ansonsten gilt theoretisch das Jedermannsrecht, d.h. kein Feuer auf Felsen anzünden, kein Feuer bei der geringsten Brandgefahr, also im Wald, keine Spuren hinterlassen... Ich denke, es wird genügen, die vorhandenen Feuerstellen zu nutzen, dann freuen sich die Schweden und es gibt keinen Ärger. Guten Wetter und schönes Schweden!
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#1277628 - 04/16/17 11:00 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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....... Ich hab noch ein paar Fragen zur Erweiterungsstrecke Venjasee und zum Siljansleden allgemein: Wie kann ich mir die Schotterstrecke vorstellen? Ist das mit einem ordentlichen, deutschen Feldweg vergleichbar oder eher lose und tief? Ich hab auf meinem Rad 26X1.5er Bereifung... ...... Die Strecke von Mora zum Venjansee ist (wenn nicht grad zufällig ganz frisch mit neuem Schotter bestückt) auch gut mit schwerem Reiserad befahrbar. Man sinkt nicht ein und es ist auch keine Waschbrettpiste. Das ist bei den meisten Schotterwegen dort in der Gegend so. ....... Wir haben vorletztes Jahr den Isteren - See in Norwegen erpaddelt und hatten dort immer wieder schöne Sandstrandbuchten mit Feuerplätzen. Kann ich mir so etwas am Siljan auch erhoffen bzw. ist das Feuer machen dort grundsätzlich erlaubt, wenn es die Bedingungen zulassen? Gerade für unser Kind war es eine tolle Erfahrung, Holz zu sammeln + zu Hacken und abends gemeinsam am Lagerfeuer zu sitzen, weit und breit keine Menschenseele... ...... Der Siljansee ist nunmal touristisch gut erschlossen. Weit und breit keine Menschenseele findest Du eher etwas abseits der Strecke . Am Venjan ist z.B. nur in Johannisholm eine große Ferienanlage und sonst rund um den See nicht viel los.
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#1277712 - 04/17/17 06:33 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: Langhals]
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@Langhals: Das klingt bezüglich Schotterweg-Zustand schon mal gut. Was den Einsamkeitsgrad betrifft eher nicht. Vielen Dank erneut für deine Infos. @Freundlich: Hui, danke für die viele Mühe. Ich beantworte als erstes mal deine Fragen: 1. Ja, wir reisen wegen der Ferien in der Hochsaison vom 10. - 21. Juli. Wir sind 4 Erwachsene, 1 Kind (13) und ein Croozer Cargo Gepäckanhänger. 2. Anreise mit VW Bus am 10.07. von Sassnitz-Trelleborg, abends. Zurück von Malmö nach Travemünde, spätnachmittag. Fähren sind seit langem gebucht. Ich hatte geplant, daß wir am ersten Abend auf jeden Fall noch ein paar 100 km fahren und dann auf einem Campingplatz nächtigen. 3. Auf der letzten Südschwedentour haben sich 50-60km pro Tag als angenehm erwiesen. Höhenunterschiede dürfen gern so gering wie möglich ausfallen. Grundsätzlich kam bei uns Frust vor allem bei Daueranstiegen und anschließenden, steilen Abfahrten auf. (die schöne Energie ins Bremsen verschwendet) Auf und ab ist ok. Aufaufauf und aaaaaaab eher nicht so. Wir haben nicht den Anspruch an uns, Großleistungen zu vollbringen. Wenn es sehr viel gleichmäßig eben bleibt, würde uns das gut gefallen. :-) 4. Es muß grundsätzlich kein ausgeschilderter Weg sein. Ich habe bisher nur keine Anhaltspunkte gefunden, ob und wie ich eine schöne Route selbst zusammen stellen kann. Aus Verantwortung meinen Leuten gegenüber würde ich das ungern auf eigene Faust machen und zumindest auf Erfahrungen anderer bauen. 5. Wild Zelten erstmal aus finanzieller Sicht. Unsere Mittel sind leider sehr begrenzt. Wir haben es bisher (fast) immer so gehalten, daß wir uns hin und wieder einen Campingplatz mit Dusche und Klo gegönnt haben und den Rest der Zeit wild campen konnten. Wir sind gern allein in der Natur und Campingplatzgeräusche stören da sehr. Grundsätzlich haben wir es immer so gehalten, nur dann zu campen, wenn es entweder definiitiv abseits jedes privatbesitzes war oder wir jemanden zum Fragen gefunden haben. Wenn es im Siljan-Gebiet eher dicht besiedelt ist, wäre das für uns ein starkes Argument gegen diese Gegend. Sowohl vom "andere stören" als auch vom "von anderen gestört werden" her. 6. Bisher habe ich mich in meinem Velbinger Reiseführer informiert, dazu Südschweden per Rad (Kettler) - und die Tourenvorschläge gegoogelt, die einzige Rundstrecke, die sich für mich gut las, war in der Gegend um Örebro-Hammarn-Kolbäk. Nach Internet-Recherchen bin ich davon wieder ab gekommen, weiß aber nicht mehr genau, warum. Ansonsten kenn ich die Seite http://www.svenska-cykelsallskapet.se/page22.html , konnte mit den Tourenvorschlägen aber nix anfangen. Ich numeriere bezüglich der allgemeinen Anmerkungen nun einfach weiter durch :-) 7. Wir mögen das Meer und Strände. Einerseits. Allerdings lieben wir auch die Abgeschiedenheit. 2x waren wir nun am Ende der jeweiligen Tour (1x Rad, 1x Wandern) noch auf unserem Lieblingscampingplatz bei Löderups Strandbad. So würde uns das auch diese Mal wieder reichen. Zudem waren wir in Südostschweden bereits vor 3 Jahren und würden gern etwas neues sehen. 8. Der Tipp mit dem Auto beim Campingplatz ist gut, falls möglich werden wir das so machen. Ansonsten haben wir schon einige Male die Wagen auf normalen Parkplätzen stehen lassen, unsere Autos dürften bei Schweden eher Mitleid als Begehrlichkeiten wecken. 9. Die Möglichkeiten von GPSies und Opencyclemap kannte ich noch nicht. Sieht toll aus, damit kann ich bestimmt gut planen. Nur scheint der Siljansleden dann tatsächlich nicht optimal für uns zu sein. Ich habe grad ein wenig Zeit mit Gpskies verbracht.: Bei Söderhamn nähern sich Cykelsparet und Sverigeleden ganz gut an. Dort hab ich eine Rundtour mit 350km gebastelt, die gut passen würde...allerdings auch einige Höhendifferenz und ein paar ziemlich steile An/Abstiege. Hast Du bzw. sonst jemand eine Empfehlung, wo man in Schweden recht einsam und ohne große Steigungen Rad fahren kann und dabei nicht noch weiter fahren muß? Wie gesagt, wir waren vorletztes Jahr im Grövelsjön Gebiet wandern und paddeln. Landschaftlich war das wunderschön und einsam. So in etwa wäre unsere Wunschvorstellung von der Gegend, in der wir radeln wollen.
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#1277731 - 04/17/17 09:40 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Danke für die ausführlichen Auskünfte, das vermeidet sicherlich unpassende Ratschläge. Leider habe ich für die genannten Bedingungen keinen perfekten Reiseplan in petto.
Finanzen: Es ist die richtige Entscheidung, bei knapper Kasse Norwegen zu meiden und Schweden zu bevorzugen - neben vielen anderen guten Gründen. Zur Null-Euro-Tausend-Sterne-Hotel-Übernachtung in Schweden kann ich als Campingplatz-Kunde nichts empfehlen. Mir sind einige schöne Stellen begegnet, aber nicht zusammenhängend an einer ausgeschilderten Radroute.
Camping: Hier lohnt Vorplanung der in Frage kommenden Plätze. Preise beziehen sich oft auf 1 Zelt bzw. 1 Caravan inklusive 2 Erwachsene und 2 Kinder. Manchmal finden in der Nähe Veranstaltungen statt, wo die Plätze teurer und ausgebucht sind (Markttage in Kivik, Musikfestivals, Oldtimertreffen u.s.w.). Lärm gibt es auf schwedischen Plätzen kaum, weil sich alle an die Nachtruhe halten. Ausnahmen gibt es - meist ausländische Touristen... Kleinere Campingplätze sind meist relativ leer und völlig ruhig. Öffnungszeiten der Rezeption beachten. Auf manchen Plätzen sind ohne Anmeldung Toilette und Bad verschlossen.
Nebenstraßen und Feldwege: befahre ich wegen der landschaftlichen Schönheit und dem geringen Verkehr sehr gerne. Oberfläche fast immer sehr gut befahrbar. Vorsicht bei Holz-Lastzügen - unbedingt Platz machen. Um solche Wege zu befahren, würde ich ein GPS-Gerät mit passender Karte dringend empfehlen, weil die Wegführung abseits der Landstraßen sehr unübersichtlich und verzweigt ist. Selbst der Blick auf die Topokarten hilft nicht immer, weil nur das GPS den aktuellen Aufenthaltsort exakt kennt. Nach Karte ist das manchmal nicht eindeutig zu fixieren, zumal auch in den Topokarten Wege und Orientierungspunkte nicht aktuell eingezeichnet sind. Minimum wäre, ein KfZ-Navi mit einem Zusatzakku mitzuführen. Damit findet man im Notfall aus dem tiefsten Wald zur Straße zurück. Ich benutze ein Smartphone mit Zubehör und mehreren Schwedenkarten (siehe Rad-Wiki).
Flache Strecken mit Meer und Sand: Da würde man normalerweise Ostseeküste, Insel Öland oder auch Insel Gotland mit Fårø wählen, aber eben nicht in der Hochsaison und nicht mit Null-Euro-Unterkunft.
Höhenmeter: Es ist ein in Deutschland weit verbreitetes Vorurteil, dass Schweden ein flaches Land sei. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Höhenmeter sich an einem Tag ansammeln. Die vielen kleinen Hügel summieren sich. Und dann gibt es Gegenden mit richtigen Anstiegen, selbst auf Gotland. Auf jeden Fall gehört der Siljan zu den eher bergigen Landschaften. 1000 hm auf 150 km sind nicht wenig und da habe nicht alles mitgerechnet, was man um den Siljansee besuchen könnte.
Anreise: Wenn Ihr mit der Spätfähre in Trelleborg ankommt, kann ich mir schlecht vorstellen, dass Ihr noch einige hundert Kilometer schaffen werdet. Wir rechnen mit dem PKW Durchschnittstempo 60-70 km inklusive Pausen. Viel schneller wird es in Schweden nicht, außer auf der E4 vielleicht, wo auf vielen Abschnitten Tempo 110 zulässig ist. Nachts steigt außerdem das Risiko von Wildunfällen, was ein guter Grund ist, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Die Elche nehmen - wie wir selbst beobachten konnten - leider keinerlei Rücksicht und stürmen unerwartet und blitzschnell über eine vielbefahrene Straße, auch am Tag. Wir hatten mehrmals einfach Glück.
KfZ: Auch wenn man darüber nicht jeden Tag liest: Es gibt eine steigende Zahl von Kriminalität, egal wie teuer das Auto ist. Schweden gilt bei den vereinigten Kriminellen Europas als Land, wo es ´was zu holen gibt und wird deshalb in den Sommermonaten gerne von solch ungebetenen Gästen heimgesucht. Das reicht von gewerbsmäßiger Straßenbettelei über professionelles und darum verbotenes Beerensammeln bis zu Gelegenheitsdiebstählen aus Landhäusern, Kfz oder Fahrraddiebstahl. Ich würde den Bulli nicht irgendwo tagelang abstellen.
Routenplanung: Schwedische Radwanderwege sollen Touristen anlocken. Vor Ort muss man damit rechnen, dass die Beschilderung ohne Karte nicht genügt, die Wegequalität anders als erwartet ausfällt oder man schlicht und einfach auf eine Piste geschickt wurde, um die Landstraße frei zu halten. In vielen Fällen wurden diese Radrouten noch nicht fertiggestellt und enden irgendwo. Radführer und vorgefertigte Touren kann ich als alleinige Basis nicht empfehlen, weil die Daten entweder veraltet sind oder auf eine Person zugeschnitten waren. Ich würde auf jeden Fall selbst planen. In den Blättern der Cykelkartan sind alle für Radtouren empfohlenen Wege rot markiert. Querverbindungen kann man selbst finden. Mit GPSies und anderen GPS-Programmen lassen sich auch die Höhenmeter und das Höhenprofil relativ genau im Voraus planen. Mit Google Earth und Google Street View kontrolliere ich zweifelhafte Stellen vorab. Kostenloses Internet bieten in Schweden die Touristinfos und öffentliche Bibliotheken (auch ohne sich als Leser anzumelden). Wegen des oft wechselhaften Wetters, trägt eine flexible Planung sehr zu einem entspannten Urlaub bei. Eine straffe Folge von Tagesetappen würde ich unbedingt vermeiden.
Für einen unspektakulären Schwedenurlaub mit viel Wald, vielen Seen, wenigen Touristen und wenig Zwang zum Geldausgeben würde ich links oder rechts von der E4 abfahren, ab Markaryd beginnt für mich der schwedische Wald. Bolmensee (150 km Radrundfahrt). Lagan-Fluß. Am Lagan gibt es viele Rastplätze (nicht nur) für Wasserwanderer und zahlreiche schöne Nebenstraßen. Abstecher ans Kattegatt möglich, da nicht sooo weit.
Muss es eine Mehrtages-Rundtour sein? Ich könnte mir auch tägliche Rundtouren ab VW-Bus gut vorstellen. Viel Spaß bei der weiteren Urlaubsplanung.
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#1277903 - 04/18/17 08:43 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: Freundlich]
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Zunächst einmal möchte ich meiner Begeisterung über den Tipp mit Gpsies, Läntmateriet und Google Street view zu Ausdruck bringen.
Irre, wie weit die Technik da inzwischen ist. Mit Läntmateriet kann ich mir (wie es scheint) eigene Karten mit ca. 1:50000 selbst ausdrucken+laminieren. Mit Gpsies eine Strecke erstellen und so zurechtbasteln, daß Wegstrecke und Steigungen zu unseren Wünschen passen und das ganze dann als apx Datei mit Osmand über das Smartphone navigieren.
Mal schauen, wie das funktioniert, werde es in Deutschland mal testen und dann fleißig Akku-Bänke fürs Smartphone erwerben. (Hält sich auch mit GPS an ziemlich wacker)
Toll auch die Möglichkeit, per Google Streetview die Strecke überprüfen zu können, hatte ich so auch nicht erwarten.
Zu den anderen Dingen:
Wir kommen mit der Fähre um 17:00 an. Ich rechne mit 300-400km, die uns dann noch möglich sein sollten.
Ich war bisher 2x allein und 1x mit der Familie radreisend in Südschweden. Ich habe es auch so gehalten, mich teilweise an den ausgewiesenen Routen zu orientieren aber auch oft eigene Wege zu finden. Hat manchmal gut geklappt wir sind aber auch einige Male schimpfend im Schneckentempo steile Berge hoch gefahren. So lange das nicht überhand nimmt, wäre es aber ok.
Die Variante, von einer "Basisstation" aus Tagestouren zu unternehmen, haben wir anfänglich besprochen aber wegen der Kosten wieder fallen gelassen. Ein Bulli allein bringt ja nix. Immer wieder am gleichen Ort und mit Auto gar zu zelten widerspräche dem Jedermannsrecht und sowohl Campingstellplatz als auch Ferienhaus wollen wir uns nicht leisten.
Am Bolmen und der Gegend rundherum war ich schon (ohne Rad). Es war nett, auf jeden Fall aber der Tenor meiner Leute ist klar: Entweder einsamer, ruhiger Norden oder Strandnähe. Im südlichen Inland war es mit dem Campen zudem immer ein Krampf. Wir haben teilweise lange gesucht, um ein Seeufer o.Ä. zu finden, wo keine starke Besiedlung uns am Zelten hinderte, in Strandnähe ging es hingegen sehr gut.
Die Gegend nördlich von Gävle schaut da sehr gut aus. Ich bastele da schon seit gestern immer wieder herum und die Kombination von Sverigeleden und Cykelsparet unter Einbeziehung von kleinen Nebenstraßen gefällt mir gut. Vielleicht kann ich da demnächst mal eine Strecke posten.
Straff durchorganisiert wird unsere Tour auf keinen Fall. Bei 5 Leuten und unklarem Wetter plane ich mit nicht viel mehr als 40km /Tag, genügend Karenztagen am Ende und dem Auto nicht so weit weg, daß ich es notfalls innerhalb von 2 Tagen holen kann.
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#1277915 - 04/18/17 10:42 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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@Langhals:
Das klingt bezüglich Schotterweg-Zustand schon mal gut. Was den Einsamkeitsgrad betrifft eher nicht. Vielen Dank erneut für deine Infos.
Naja, das ist schon relativ. Gegenüber der Küstenregion im Süden ist es auch an Tourihotspots in Dalarna eher einsam.
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#1280470 - 04/30/17 07:02 AM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: Langhals]
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Ich habe noch etwas weiter geforscht:
Der Nordosten ist wohl leider doch eher nix für uns. Seeehr viel Wald und wenn ein See in Sicht ist - alles voller Häuser. Ich glaub, das bringt zu wenig Abwechslung in Verbindung mit stressiger Schlafplatzsuche.
Ein Rundkurs, der auch gut passen könnte, ist der Dalslandsleden. Einsamkeit wird man dort wegen der wohl viel befahrenen Kanu - Strecken wohl nicht so ganz finden aber die Landschaft scheint wunderschön und die Zeltplätze für Kanufahrer sind offenbar nicht soo teuer und (hoffentlich) auch keine Massenstellflächen für Wohnmobile, die uns, abgesehen von den kosten, so sehr von klassischen Campingplätzen abschrecken.
Wäre der Dalslandsleden aus eurer Sicht empfehlenswert für unsere "Ansprüche"?
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#1281176 - 05/02/17 10:12 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Die Entscheidung kann Dir wohl niemand abnehmen. Du hast sehr viele Bedingungen genannt und immer neue Wünsche dazu - ohne Kompromisse wird es nichts werden oder Du bist dauernd unzufrieden.
Was ein Campingplatz kostet, kannst Du vorab im Internet recherchieren. Soviel kostet es dann auch. Gelegentlich gab es einen Sonderpreis (Nebensaisonpreis trotz Hochsaison) oder gratis Duschmarken aus schwedischer Freundlichkeit. Mit Zelt bist Du in Schweden eine Ausnahme. Die meisten Schweden nutzen ihr Ferienhaus oder ein Wohnmobil bzw. Wohnwagen. Deshalb haben schwedische Campingplätze oft nur eine relativ geringe Fläche für Zelte vorgesehen, Du stehst aber mit Zelt meistens separat und mit vorgeschriebenem Mindestabstand zum Nachbarn. Rastplätze für Wasserwanderer sind unter Umständen nur für solche reserviert, kosten dann aber nix oder 3 EUR in die Kasse des Vertrauens. Offizielle Zeltplätze würde ich mit durchschnittlich 20-25 EUR je Zelt und Nacht kalkulieren. Ausnahmen nach oben in touristischen Zentren am Meer und zu Mitsommer. Ausnahmen nach unten auf sehr kleinen Zeltplätzen im Binnenland.
Wenn Wald nicht interessant ist, spricht das eigentlich gegen einen Urlaub im schwedischen Landesinnern. Beim Dalslandleden prüfe bitte das Höhenprofil und die Höhenmeter, aber das gilt auch für alle anderen Alternativen. Wie gesagt - Deine Ansprüche sind aus meiner Sicht unvereinbar.
Vielleicht wäre eine Radtour in Dänemark die bessere Alternative. Dort könntest Du mit der App "Shelter" auch die Lagerplätze im Voraus planen. Eine ähnliche Möglichkeit gibt es für Schweden nicht. Was sich hinter den Kartensymbolen für Hütte, Badeplatz, Unterstand oder Wetterschutz im Einzelfall verbirgt, bleibt in Schweden eine Überraschung. Vom perfekten Blockhaus mit Feuerholz bis zum Unterstand mit Übernachtungsverbot ist alles möglich. Nichteinmal die Standorte sind vollständig und zuverlässig in den Karten enthalten.
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#1281465 - 05/03/17 07:11 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: Freundlich]
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Ich weiß. Allein, daß wir zu fünft fahren, macht schon jede Menge Kompromisse notwendig. ;-) Jeder stellt sich zumindest teilweise etwas anderes vor und ich versuche nur, möglichst viel unter einen Hut zu bekommen. Das nördlichere Landesinnere hab ich z.B. nicht nur wegen zu viel Wald ausgeschlossen, sondern weil ich Wald auch im Süden haben kann, dazu noch Wiesen und Felder - also etwas mehr Abwechslung. Ich habe den Eindruck, daß es für uns mehr Sinn macht, den Norden eher zum Wandern zu bereisen. Inzwischen habe ich mich (vorerst) auf eine dreigeteilte Tour im Süden festgelegt: 1. Sjuhäradsleden http://www.gpsies.com/map.do?fileId=subynrmxukvxwdms- ca. 130km. Größtenteils abseits des Straßenverkehrs verlaufender Rundkurs. Teilweise auf ehemaliger Bahnstrecke 2. Rundkurs Seengebiet südlich von Växjö 150km http://www.gpsies.com/map.do?fileId=kwaaqqyfpebrbgsz- Mischung aus Sverigeleden, Banvallsleden und einer weiteren Bahntrassenstrecke. Verbindung aus kleinen Nebenstraßen und Bahntrassenwegen. Gefunden hier: www.bahntrassenradeln.de3. Küstenstrecke von Ahus nach Löderups Strandbad. 87km http://www.gpsies.com/map.do?fileId=qmbwxcwblvuxlhsy- uns teilweise bekannte, schöne Strecke in Meeresnähe, nur eine größere Steigung, die mit schönem Ausblick belohnt. Ende der Tour auf unserem Lieblingscampingplatz in Löderups Strandbad, wo wir noch 2-4 Tage faulenzen und ich an einem Tag das Auto aus Ahus hole. Ich denke, die Tour ist ein guter Kompromiss und sollte ein ausgewogenes Verhältnis von Wildcampmöglichkeiten und Zelttplätzen bieten. Falls ich nicht wieder zu faul nach der Reise bin, werd ich hier gern meine Eindrücke mitteilen. :-)
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#1286440 - 06/01/17 09:49 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Schildere mal bitte deine Eindrücke wenn du zurück bist! Ich bin auch noch auf der Suche nach einer familintauglichen Schwedenroute für diesen Sommer.
Viel Spaß!
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#1286608 - 06/04/17 09:35 AM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Das ist eine gute Idee, drei kleinere Radtouren in verschiedenen Gegenden zu fahren. Vielleicht noch einige Hinweise zu diesen Touren, soweit ich sie kenne: 1. Den Sjuhäradsleden kenne ich nicht, war aber mal in Ulricehamn und Borås. Schweden, wie es eben ist. Nichts besonderes, aber schön. Der Radweg ist einer der vielen lokalen Radwanderwege, die von den Kommunen ausgeschildert werden, um Touristen anzulocken. Außer einer Ausschilderung, gelegentlichen Pausenbänken und der Garantie, dass Du auf wenig befahrenen Straßen entlangfährst, solltest Du aber nichts erwarten. Es lohnt sich immer - je nach Wetterlage und Interessen - von solchen vorgezeichneten Pisten abzuweichen und vielleicht einen See abseits der Route anzusteuern oder in diesem Fall das Schloß Torpa. Die offiziellen Daten zum Radweg hast Du gefunden? Website auf Deutsch: Wie so oft, enthalten die Seiten in schwedischer Sprache mehr Informationen. Hier eine sehr ordentliche GPX-Datei von "Christers" (ganz unten), die jedes Detail enthält: GPX Sjuhäradsrundan Karte und Informationen - Stand 2014 2. Eine Rundfahrt um den See Åsnen hätte ich Dir weiter oben vorgeschlagen, habe aber wegen Deiner Anforderungen darauf verzichtet. Aus meiner Erfahrung sehr zu empfehlen, aber nicht einsam. Du kannst die Tour jederzeit spontan ändern, abkürzen oder verlängern, solange Du die großen Landstraßen vermeidest. Die empfohlenen Radrouten zeigt in der Gegend auch die Opencyclemap. Am südwestlichen Zipfel des Sees gibt es in Ålshult ein kleines Cafe mit Turistinfo und gegenüber ein versteckten Parkplatz. Ein Stück östlich Ålshult liegt die Getnö-Halbinsel mit dem Campingplatz Getnö Gard Åsnen Resort. Die gesamte Halbinsel gehört der Eigentümerfamilie, weshalb - mit einer Ausnahme für Wasserwanderer - dort nicht frei übernachtet werden kann. Gegen den Campingplatz wäre nichts zu sagen, da er sehr gut geführt wird und traumhaft gelegen ist. Allerdings würde ich den Platz in der Hauptsaison vermeiden, da er von sehr vielen Deutschen "heimgesucht" wird, worunter die Atmosphäre und Ruhe stark leiden. Empfehlen würde ich eine Kanufahrt. Kanus kann man in der Rezeption ausleihen, müsste aber in der Hochsaison vorbuchen. Sehr lästig war in der Gegend ein massenhaft vorkommendes Stechinsekt, das uns ab 4. Juli ständig bedrohte. Sieht aus wie eine Stubenfliege, hat schwarze Vierecke auf den Flügeln, lässt sich nicht vertreiben und greift immer wieder an. Keine Ahnung, wie das Insekt heißt. Weiter in Richtung Norden fährt man bald auf dem alten Bahndamm. Ausnahmsweise gibt es kilometerlang feinen Schotter, der etwas mehr Anstrengung kostet. Falls das mit Anhänger zu schwer wird, könnte man streckenweise auf die parallelen Straßen ausweichen. Es gibt es mehrere offizielle Lagerplätze, die für Freiluftübernachtung geeignet sind. Teils sind die Plätze ungefähr an Eintragungen in Karten oder durch Fotos in Google Earth erkennbar. Ein Hinweisschild mit den Regeln existiert nur unmittelbar vor Ort. Ein Lagerplatz (30 Kronen in Kasse des Vertrauens) war explizit für Wasserwanderer reserviert, Radfahrer mögen bitte den Campingplatz im 10 km entfernten Torne anfahren. Am Badeplatz in Hulevik ist Camping nicht gestattet. Neben der Strecke liegt das Waldgebiet Trollberget, das vor Ort nicht ausgeschildert ist. Wegen der Vielzahl von Sehenswürdigkeiten dürfte es dort nie langweilig werden. Unbedingt lohnt der Aussichtsturm Ramnaberg. Ich würde nicht in Torne abbiegen, sondern den nördlichen Seezipfel umfahren und das Museum in Huseby Bruk nicht auslassen. Dort ist das älteste in Schweden gebaute Fahrrad zu sehen, Park, Schloß, Naturum etc. Sehr schön. Auf der geplanten "Südschleife" wird es einsamer und sehr ländlich. Viel Wald. Wenn Ihr durch die Ortschaft Almundsryd kommt: Rund 2 km westlich befindet sich im Wald direkt an der Landstraße 119 der Autofriedhof Bilkyrkograd, ein beliebtes Fotomotiv mit einer interessanten Geschichte. (Vor Ort nicht ausgeschildert). Zu Deiner dritten Runde in den nächsten Tagen einige Tipps.
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#1286654 - 06/04/17 08:28 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: Freundlich]
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Ich hoffe sehr, dass ich einen Beitrag nach der Tour leisten kann. Wir kommen allerdings erst Mitte/Ende Juli zurück, ich hoffe, dann ist es nicht zu spät.
Danke @Freundlich erneut für die vielen Tipps. Gerade den Autofriehof finde ich interessant. Ich hab eine gute Kamera dabei und freue mich über interessante Motive.
Auf die Routenführung per Navi/Handy werde ich wohl verzichten. Ich habe bereits 25 Din A4 Blätter (beidseitig) Karten ausgedruckt und werde sie demnächst laminieren. (Vorher natürlich Routen, Campingplätze, Sehenswürdigkeiten markieren).
Das Handy werde ich nur als Notfallalternative nehmen, wenn wir uns heftig verfahren sollten. Nach dem Wegfall der Roaming - Gebühren sollte sogar Online Navigtion kein Problem mehr darstellen. Aber wie gesagt - ich werd das mit Karten probieren. Mich dauernd über hängende Apps ärgern und immer auf der Srom sein, will ich uns ersparen.
Das Getnö Gard Resort habe ich registriert und schon überlegt, einen kleinen Abstecher zu fahren. Auch, weil die Preise sehr human scheinen. Aber auf Scharen deutscher Urlauber haben wir eher wenig Lust...mal schauen, was die Gegend weiter entfernt sonst zu bieten hat.
Ich hatte mir die Strecken auf Google Street View angesehen und den Abzweig bei Torne eingebaut, weil der Banvallsleden ab dort eine ziemlich große Straße zu sein scheint. Die Strecke, die ich geplant habe, verläuft (abgesehen von den Bahntrassen) auf kleinen, schmaleren Sträßchen, wo ich mir weniger und langsameren Verkehr erhoffe. Auf unserer letzten Tour in Südschweden waren die "großen" Straßen inkl. Mittelstreifen oft gleichbedeutend mit Stress.
Aber mal schauen, wie wir uns fühlen und was in der Realität aus allen Planungen wird. Vielleicht werden wir nach 2 Tagen von Mücken aufgefuttert und fliehen doch noch an die (vermutlich windigere) Küste und bestreiten den Kattegatsleden. Wer weiß.
Teil 3 werden wir dieses Jahr auslassen, weil es spontan noch ein nettes Ferienhäuschen nahe der Küste bei Ahus zu buchen gab. Da werden wir es uns die letzten 4 Tage noch ein wenig gut gehen lassen. (ich weiß, für die Meisten hier wären 280km gerade gut zum Warmfahren ;-)
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#1286809 - 06/05/17 08:13 PM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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Wenn der Bilkyrkogård bei Ryd für Dich zum Fotografieren interessant ist: Fotografisch wären bedeckter Himmel und ein Stativ vorteilhaft. Auch leichter Regen bringt Vorteile. Bei Sonne entstehen enorme Kontraste und die Motive wirken unter dem Blätterdach noch unruhiger. Brennweiten: vom extremen Weitwinkel bis zum leichtem Tele ist alles sinnvoll zu gebrauchen. Details auf kurze Distanz sind oft schöner, als der ganze Schrotthaufen aus 5 m Entfernung. Möglichst auch größere Blendenöffnungen verwenden, um gezielt Unschärfen einzusetzen. Freihand Knipsen geht mit ISO-Zahlen ab 400/800 auch, wenn Qualität keine so große Rolle spielt. Die wenigsten Besucher trifft man in der Woche und am Morgen oder Abend. Wenn Du Dich nicht abseits markierter Routen bewegen willst, benötigst Du nicht zwingend ein Navi am Rad. Abseits dieser Routen halte ich ein GPS in Schweden für sinnvoll und nötig, da Dir Karten allein im schwedischen Wald nicht wirklich weiterhelfen. Es gibt zu viele Abweichungen Karte-Wirklichkeit und zu viele Abzweigungen, die Du nicht sicher oder gar nicht in der Karte erkennen kannst. Im Auto würde ich in Schweden nicht auf GPS verzichten. Dafür würde die kostenlose "Here"-KfZ-Navigation genügen. "Hängende Apps" sollte es bei der Smartphone-Navigation nicht mehr geben. Die empfehlenswerten Apps laufen sehr stabil (u.a. Locus pro, Oruxmaps). Am Åsnen gibt es eine Reihe schöner Campingplätze und Kanuverleiher. Wenn es Getnögård sein soll, dann nimm nicht wie wir den Platz in der 1. Reihe am Wasser, weil es dort keine Ruhe gibt. Åsnen-Runde nördlich Torne: Stimmt, dort sind dreistellige Landstraßen zu befahren. Aus meiner Sicht völlig unproblematisch. Tabu wären die zweistelligen Straßen, wie die 23 bei Huseby Bruk, aber da kommt Ihr sowieso nicht lang. Die Stadt Åhus ist vielleicht nicht so attraktiv, außer für Wallander- und Filmliebhaber. Dafür finde ich die Küste und die nähere Umgebung sehenswert. Falls Ihr für die 4 Tage noch Ausflüge in die Umgebung plant: Vom 17.-19.7. finden in diesem Jahr die Markttage in Kivik statt - eines der größten Volksfeste der Schweden. In dieser Zeit (±3 Tage) sollte man den näheren und weiteren Umkreis von Kivik meiden, weil Zehntausende Schweden eintreffen werden. Von dieser Ruhestörung abgesehen, noch einige Empfehlungen: Eine Fahrt mit der Museumseisenbahn Brösarp - St. Olof, vorzugsweise an einem Wochentag den Zug um 11.50 Uhr ab Brösarp nehmen (mit Rückfahrt). In St. Olof wäre Zeit für Picknick (selbst mitnehmen). Nationalpark Stenshuvud bei Kivik. Kurze Fußwanderung, schöne Aussicht, Bademöglichkeit, Naturum. Das Königsgrab von Kivik. Kivik Café und Obstverkauf in der Esperödsallén Nähe Arboretum (leckerer Kuchen und Obstsaft, viel besser als in der großen Mosterei am Ende der Straße). Räucherfisch bei Martins Rökeri in Nyhehusen südlich Åhus, in der Nähe der Radfahrer- und Fußgängerbrücke, wo der Fluß Helge å in die Ostsee mündet (Sonntags geschlossen).
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#1289811 - 06/25/17 08:05 AM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: Freundlich]
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Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Danke für die ausführlichen Tipps. :-)
Fotografisch bin ich mit einer Sigma Dp3 Merrill unterwegs, da sind die Variationsmöglichkeiten ziemlich begrenzt. Grundsätzlich wird es daraus hinaus laufen, dass ich die Cam+Stativ auspacke, wenn die anderen eh grad eine Rast einlegen wollen, sich das Kind für das Thema interessiert und mir das Licht gerade gefällt. Also alles nicht sehr warscheinlich. Ich bin auch schon aus Urlauben mit fast garkeinen Fotos zurück gekehrt, vielleicht gehen wir im Brösarps Backar am Ende noch ein wenig wandern, da könnten sich (vorrausgesetzt Licht und Motivation zum früh aufstehen passt) noch ein paar Motive ergeben.
Ansonsten werden wir die letzten Tage mit Strand und Büchern verbringen und die kulturellen Möglichkeiten wie immer links liegen lassen.
Das Handy als Navi nehm ich mit. Kann gut sein, dass das jetzt zuverlässiger funktioniert und eine gute Hilfe werden kann. Aber halt nur gesetzt dem Falle, dass uns die gedruckten Karten an irgendeiner Stelle nicht reichen. Ansonsten bleibt das Ding ausgeschaltet in der Tasche.
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#1294488 - 07/23/17 09:05 AM
Re: Familien - Fahrradtour Schweden
[Re: tunfaire]
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So, wir sind von der Tour zurück.
Insgesamt kann ich sagen, dass beide Strecken - die Sjuhäradsrundan als auch der Weg im Asnen Gebiet sehr schön waren. Im Nachhinein würde ich die Sjuhäradsrunden aber definitiv bevorzugen und ggf. noch ein wenig den Südostleden erkunden, auf dem wir am Ende von unserem gemieteten Haus bei Ahus noch einen Tagesausflug unternommen haben.
Beide Strecken hatten für uns den Mangel, dass es kaum taugliche Gelegenheiten zum wild Campen gab. Es geht meistens entweder durch den Wald oder an Seen entlang und ebene Flächen, auf denen man Zelten kann und kein Schilf oder hohes Gras stand, gab es nicht. Natürlich könnte man Notfalls bei den zahlreichen gemähten Wiesen die jeweiligen Besitzer fragen aber uns war das unangenehm und wir haben somit ausschließlich auf Zeltplätzen geschlafen.
Besonders schön war es auf dem Platz in Vegby: Sehr ruhig und schön am See gelegen, dabei mit 200 Sek für 2 Zelte mit Auto und 5 Personen preisgünstig.
Am günstigsten und auch sehr schön war der Platz in Boras: 180 Sek, wenn man mit Fahrrädern anreist. Dafür war dieser Platz weit abseits der eigentlichen Strecke (ca. 10km Umweg) und man darf sich bei der Navigation nicht auf google Maps verlassen, sondern sollte den Fahrradwegen folgen und dabei lediglich die grobe Himmelsrichtung beachten.
ca. 3km südlich von Boras gibt es einen schönen Platz am See, wo man wild Campen darf. Dort steht auch ein Dixi Klo. Nachteil ist die nahe gelegene Hauptverkehrsstraße. Wir hatten uns gegen einen Aufenthalt dort entschieden, weil es zufällig Freitag Abend war und wir keine Lust auf Partyvolk hatten - so nahe bei einer größeren Stadt ist der Platz zu schön, um nicht von nachtschwärmern besucht zu werden.
An den Plätzen in Ulricehamn sind wir nur vorbei gefahren, dieses sahen aber weit weniger schön aus, als der in Vegby.
Der Campingplatz bei Tranemo hatte bei unserer Anreise mit dem Auto (gegen 19:00) bereits geschlossen und es deutete alles darauf hin, dass der Platz nur für Wohnmobile taugt.
Wegen der unklaren Übernachtungssituation sind wir bei Sexdrega abgebogen und über teilweise sehr kleine Schotterwege rüber nach Manstad.
Davor hat sich der Weg fast ausschließlich durch sehr ebene, gut geteerte Wege ausgezeichnet, entspanntes Fahren war das. Von Sexdrega nach Manstad ging es fast permanent bergauf und bergab, was insbesondere mit meinem 40kg Anhänger zu einem Kraftakt wurde.
Dafür war dieser Teil der Strecke aber auch der schönste: Kleine Bauernhöfe und vereinzelte Häuser, so gut wie kein Verkehr und jede Menge Landschaft. So wurde aus der Sjuhäradsrundan für uns ein 2 - Tages Trip.
Die Tour im Asnen Gebiet war sehr ähnlich und ebenfalls schön. Jedoch waren wir öfter auf Straßen als auf alten Bahntrassen unterwegs. Der Verkehr war ok aber die Strecke war weniger eben.
Auch hier haben wir - um durchweg Campingplätze nutzen zu können, die Tour abgewandelt und sind vor Urshult nach Norden abgebogen um in Tingsryd zu übernachten. Der Campingplatz dort war mit Abstand am teuersten (500 Sek für 2 Zelte), ohne dafür mehr zu bieten, als die Anderen. Sehr schön war das Camping in Norraryd. Freundliche Besitzer, klein, direkt am See. Allerdings auch eine stärker befahrene Straße im Rücken. (Große LKWs)
Sehr empfehlenswert war Mjölknabbens Camping direkt am See. Auch recht preiswert und ruhig, schön gelegen.
Wie gesagt, es waren zwei sehr schöne Touren und wir haben die Kilometer besser bewältigt als erwartet. (auf sehr geringem Niveau natürlich ;-)
Beide Strecken hatten aus unserer Sicht den Mangel, dass die Zeltplätze ungünstig verteilt waren und es an Informationen zu Lagerplätzen mangelte. Wer das Geld hat, auf Pensionen oder B&Bs auszuweichen, dürfte weniger Probleme haben.
Wir freuen uns schon jetzt darauf, nächstes Jahr wieder irgendwo im Hochland zu wandern und abseits jeder Zivilisation zu zelten.
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