Wenn ich denke, welchen Aufwand es dargestellt hat, den Erdungsdraht für den Blitzableiter einzubuddeln, gehe ich nicht davon aus, dass das mit einem mobilen Blitzableiter gehen wird, Es sei denn, der versierte Reiseradler (die versierte Reiseradlerin machts natürlich genauso) schleppt Krampen und Spaten mit sich, dazu viele Meter Aludraht, wenn ich mich richtig erinnere mit 8 oder 10mm Durchmesser. Das macht keinen besonders schlanken Auftritt.
Jetzt behalte bitte mal die Verhältnisse im Auge: es geht nicht um einen professionell installierten, dauerhaften, möglicherweise Werte im 100k€-Bereich schützenden, versicherungsrechtlich akzeptablen Vollschutz, sondern darum, die Gefahr unterwegs möglichst weit zu minimieren (damit will ich kein Leben in Geld gegenrechnen!). Wenn "irgendetwas" mein Risiko, von einem Blitz betroffen zu sein, verringern kann, warum soll ich es nicht machen?
Alles ist eine Frage der Abwägung. Vertraue ich dem Gestänge im Zelt in dem ich selbst sitze, oder eher einem mehr oder weniger sauber aufgestellten Blitzableiter 5 Meter weiter weg? Kommt halt drauf an ...
Und in Bezug auf andere Ansätze, die z.B. versuchen, aus dem Zelt einen Faraday'schen Käfig zu basteln, sehe ich meinen Ansatz gar nicht so abwegig. Denn ganz ehrlich: wenn der Blitz im Zelt einschlägt, ist es relativ egal, wie viel Aufwand du dort betrieben hast: die Chance das unbeschadet zu überstehen ist seeeehr gering. Also sollte man doch versuchen, den Blitz gleich woanders hin zu lotsen. Bäume, Senken, Gebäude etc zu nutzen, läuft auf das gleiche hinaus wie ein Blitzableiter: man reduziert die Wahrscheinlichkeit, selbst zum bevorzugten Weg für den Spannungsausgleich zu werden.