Bin eher selten hier aktiv, aber nehme an das Thema ist noch nicht geklärt, da ja der nächste Sommer noch lang hin ist, wo dieser gerade erst zuende geht.
Die Beratung für solche Großtouren orientiert sich doch sehr stark und immer wieder am "worst-case", d.h. welche Komponenten sind die wartungsärmstenn bzw. wie groß ist der Aufwand im Schadenfall. Meist steht das ja im Konflikt miteinander, z.B. sind eine Rohloff oder eine HS33 vergleichsweise wartungsarm, aber im Schadenfall können die Probleme größer sein als mit Kettenschaltung und mechanischer Felgenbremse.
Insgesamt ist doch der Anteil der Schadenbehebung bzw. Wartung an der Reise insgesamt extrem gering. Wieviel % macht das denn eigentlich aus? Vermutlich im Promillebereich. Und wenn schon, ist halt Teil des Erlebnisses, gerade bei so einer Reise kommts doch nicht so genau drauf an. Und wir reden ja hier von hochwertigen Rädern, und nicht von Baumarktschüsseln unterster Kategorie.
Das vorausgeschickt würde ich mich am optimalen Komfort des täglichen Fahrens orientieren, also an den 99,9%.
Und da ist für mich die Scheibenbremse klar im Vorteil, weil einfach besser dosierbar und stärker, vor allem bei schlechtem Wetter. Von mir aus eine Avid BB7, die habe ich auch und bin zufrieden (und mit zus. Kantisockeln gibts dann auch im Schadenfall wenig Probleme). Und eine 2. Rohloff kaufe ich mir nicht, mich nerven da auch die Geräusche.
Beides wurde ja bisher auch z.T. schon gesagt, aber was mich echt wundert, warum hier inzwischen völliger Konsens zu herrschen scheint bzgl. der 26" bzw. besser 559er Laufradgröße. Und das bei einem 90 kg 194cm Fahrer. Ich begreife es einfach nicht. Habt Ihr tatsächlich in nennenswertem Umfang Probleme mit Speichenbrüchen oder verzogenen Felgen mit Euren 28er (besser 622er) Rädern gehabt? Ich jedenfalls nicht. Und die Materialauswahl ist da inzwischen auch hervorragend, auch wegen des weiter zunehmenden 29er MTB-Trends jetzt auch in D (in USA schon weit verbreitet). Insofern ist auch der hier schon genannte angebliche Agilitätsvorteil von 26" vernachlässigbar. 29er MTB-Fahrer sind schon agil genug auf engen und verblockten Trails unterwegs, da wirst Du bei einem Reiseesel sicher keinen Nachteil spüren.
Der Abrollkomfort auf Strasse und vor allem den gezeigten Schotterwegen ist um LÄNGEN besser mit größeren Rädern. Was umgekeht für die kleineren Räder der diskutierten Liegeräder gilt, das gilt eben positiv auch für die größeren Räder. Insofern würde ich auch ernsthaft über eine Federgabel nachdenken, aber da muss sicher abgewägt werden zwischen Fahrkomfort und Gewichtsverteilung des Gepäcks. 28" bringt schon mal viel Komfort und übrigens auch Tempo (wenn da dann auch drauf ankommen sollte). Zus. Federgabel dann perfekt. Und wenn die kaputt geht, dann geht sie halt kaputt. Fährt dann immer noch.
Klar ist die Auswahl an reisetauglichen 28"-Rädern mit entsprechender Reifenbreite gering (mid. 50mm bei entsprechenden Felgen). Aber das sollte nicht das größte Problem sein bei dem Vorlauf, den die Reise jetzt immer noch hat.