Hallo!
In Antwort auf:
Wichtig ist auch noch nackig in den Schlafsack zu gehen, [...]
Hab das zwar schon oft gehört, aber irgendwie halte ich das immer noch für ein Gerücht. Kannst Du mir mal
erklären warum?
Nach meiner Vorstellung isoliert doch der Schlafsack nur die eigene Körperwärme und wenn ich da z.B. mit
Pullover und Hose drinliege habe ich einfach eine weitere Schicht, die meine Körperwärme isoliert oder nicht?
Vielleicht habe unlängst die ursprüngliche Quelle dieser Ansicht gefunden. Die entsprechende Textstelle kann ich jetzt nicht mit Seitenzahl angeben. F.L. McClintock hat in "The Voyage of the fox" einen anderen Forscher (Rae?) zitiert. Sie stammt aus den englischen Suche nach der Nordwestpassage.
Dabei hat sich einer gewundert, warum die Engländer in ihren Einzelschlafsäcken in aller ihrer Kleidung immer so elend gefroren haben, während die Inuit bei gleichen Außenbedingungen zusammen und nackt unter ihrem Fellen mollig warm gelegen waren. (Was damals niemand schreiben durfte war, dass viele Engländer gerne die Felle mit Inuit-Frauen geteilt haben, also aus eigener Erfahrung gesprochen hatten.)
Die Inuit haben das gemacht, weil sie so am besten das bisschen Körperwärme miteinander teilen konnten und dadurch Energie sparen konnten. Dazu konnten sie so einigermaßen trocken schlafen, was in feuchtgeschwitzter Fellbekleidung bei Temperaturen stark unter Null Grad nicht möglich war. Dadurch hatte man immer irgendwo in der wärmenden Schicht den Taupunkt, an dem es sehr feucht wurde. Es wurde also durch das ständige Tragen der Tagesbekleidung unter arktischen Bedingungen die Feuchtigkeit akkumuliert.
In Lappland im Schnee haben wir immer unsere Tagesbekleidung mit im Schlafsack getragen, aber die war ja nicht aus Fellen hergestellt, also vergleichsweise leicht. Ein Problem stellt bei gößerer Kälte allgemein das Problem dar, dass feuchte bis nasse Bekleidung bei so unwirtlichen Bedingungen nur sehr schlecht trocknen, am ehesten noch bei Sonnenschein am Rucksack, Funktionsbekleidung teilweise auch im Schlafsack. So war mir damals in Lappland das bei weitem Unangenehmste, am Morgen mit den immer noch sehr feuchten Socken in die gefrorenen Schuhe zu steigen. Die Kälte an sich war kein Problem.
lg! georg