Du bist einem verbreiteten Irrtum aufgesessen. Viele Menschen glauben, dass jemand der beruflich an Fahrrädern schraubt, davon auch was verstehen muss.
Aber das Gegenteil ist oft der Fall, und das ist sogar noch legal. Warum ist das so? Weil jeder einen Fahrradladen eröffnen darf und Fahrräder verkaufen. Und wenn du Fahrräder verkaufst, darfst du auch in geringem Umfang Werkstattservice anbieten. Ob der geringe Umfang Zeit oder Umsatz meint, ist etwas unklar, prüft aber auch keiner.
In der Realität schrauben da also Einzelhandelskaufleute Fahrzeuge zusammen, mit denen man im Zweifel >>50km/h fährt. Es ist eher ein Wunder dass so wenig passiert, oder sowenig an die Öffentlichkeit dringt. Ich schieb das darauf dass die meisten Vielfahrer ihr Fahrrad dann doch größtenteils selbst warten, weils sonst zu teuer würde, und dass die gefährlich zusammengeschraubten Räder größtenteils rumstehen.
Ich hab auch schon sehr üble Sachen erlebt. Das übelste war für mich: Ich bring das Fahrrad mit demontierten Lenker und vorbau zum Radladen, die sollen mir nur das Steuerlager tauschen. Ich bekomm das Rad zurück, die haben mir den Lenker wieder draufgesetzt und wollten dann auch noch frech 2EUR zusätzlich dafür habe. Pustekuchen, zurecht. Nach zum Glück nur 1,5-2km kam ich zuhause an, ohne eine scharfe Bremsung gemacht zu haben. Die haben nur die Ahead-Schraube angezogen, der Vorbau hielt nur geradeaus durch diese Klemmwirkung. Die Vorbauschrauben waren kein bißchen angezogen.
Seitdem lass ich die wenigen Sachen die ich mir einfach bisher ersparte nur von Meisterwerkstätten machen. Da gibts noch paar wenige, die muss man suchen.
Die meisten Räder werden niemals einen ausgebildeten Fahrradmechaniker, geschweige den Meister, erlebt haben.
Und diese Einzelhandelskaufleute erzählen einem dann technischen Schmus im Brustton der Überzeugung, den sie irgendwo in ihren Werbeblättchen abgelesen haben.