einen rat möchte ich dir allerdings ganz besonders ans herz legen: wenn irgendmöglich kehr die reiserichtung um, denn der wind bläst ständig und in den ebenen unsagbar heftig von westen. wir haben manchmal vor erschöpfung und verzweiflung geflennt, so fertig hat uns der wind gemacht!
Hallo Heb, danke für den Tip... Die Reiseroute umzukehren ist sicher auch eine Überlegung bei meiner Planung gewesen, denn das Thema Wind hat mich sicherlich auch schon beschäftigt. Meine Überlegungen dahinter waren jedoch ob ich mich nach den Landschaftlichen Leckerbissen wie den Wäldern in Washington, den Rockies und dem Yellowstone noch für 4000km Prärie und Landwirtschaft motivieren kann? Wenn ich im Westen beginne fahre ich voll auf die Rockies zu erlebe all die erwähnten Schönheiten zu beginn der Tour und fahre zum "Abschluss" noch 4000km durch Maisfelder und Prärie... Wenn ich im Osten beginne kämpfe ich zwar mit dem Gegenwind, kann mir aber immer vor Augen führen was mich noch erwartet und mich motivieren... Dies waren so ca. die Beweggründe für die Ost-West-Durchquerung... Ist dies für erfahrene Radler nachvollziehbar oder verspekuliere ich mich mit meinen Überlegungen?
Zur Streckenrichtung: Zum Wind haben andere ja schon einiges gesagt. Ein anderes Argument für die W-O-Richtung ist, dass einem diese Version Zeit gibt, für die Berge in Pennsylvania zu trainieren. Die Berge im Westen sind zwar hoch, aber in Pennsylvania gibt es brutale Steigungen und es geht ständig hoch und runter. Aber du hast das Ticket ja schon gekauft...
Gilt dies auch für meine gewählte Strecke Stroudsburg - Wilkes-Barre - Wellsboro - Port Allegany? Ich erhoffte mir eigentlich die Ausläufer der Appalachen zu erwischen...
Ich habe vor genau fünf Jahren (Mai-Juli 2005) eine ähnliche Tour gemacht, wir sind dem Transamerica-Trail von Adventure Cycling gefolgt. Wenn du hier ein bisschen suchst, findest du einiges meiner Erfahren. Wichtige Tipps:
- Rückspiegel!!! Fahr bitte nicht ohne - und guck, wenn dir Gegenverkehr auf einer 2spurigen Straße entgegenkommt, rein. Wenn von hinten auch ein LKW kommt - runter von der Straße!!! Solange kein Gegenverkehr da ist, überholen die Amis super-großzügig. Bei Gegenverkehr sind die gnadenlos und ziehen super-dicht an dir vorbei. Bei LKWs kann das wegen des Luftzugs übel enden.
- Yellowstone (wir sind durchgefahren) ist wegen der 2spurigen Straßen und dem vielen Wohnmobilverkehr mit dem Rad nicht ganz ohne. Fahr in der Mitte deiner Spur, damit du die Autos zwingst, wirklich auf die Gegenfahrbahn auszuweichen und bei Gegenverkehr zu warten. Die nehmen das geduldig hin. Mein Dad war fast in einen Unfall verwickelt, weil er nicht so gefahren ist und ein Wohnmobilfahrer ihn trotz Gegenverkehr überholen wollte. War knapp. (Die Tetons fanden wir übrigens viel schöner als Yellowstone)
- Ich weiß nicht, was die anderen hier gegen Getreidefelder und Steppen haben. Für mich waren die Great Plains und Wyoming einer der großartigsten Teile der Strecke (ernsthaft!). Ich habe keinen Meter auf der Tour bereut. Die großen Städte würde ich aber tatsächlich umfahren. Das ist mit dem Rad kein Spaß. Die größte Stadt, durch die wir unterwegs durchkamen, war Pueblo südlich von Denver (ich glaube 200 000 Einwohner), und schon das war Mist mit dem Rad.
-Hunde: Im osten wollen Hunde manchmal ihren Herrchen zeigen, was sie draufhaben und verfolgen Radler. Wir haben festgestellt: Der Versuch, abzuhauen, macht keinen Sinn - die sind schneller. Das effektivste ist (völlig gegen alle Instinkte): Anhalten. dann haben die Hunde ihren Spaß gehabt und geben (in aller Regel) Ruhe. Guck, dass das Rad zwischen dir und dem Hund ist, und besorg dir für den Notfall Pfefferspray.
- Strecke: Bist du festgelegt? Ich würde dringend empfehlen, den Transamerica Trail der Adventure Cycling Association zu fahren. (Oder den Northern Tier) Hat den Riesen-Vorteil, dass du unterweges immer wieder andere Radler triffst, und du entlang der Strecke in vielen Stadtparks, Kirchen usw. übernachtne kannst. Ich hatte vorher auch Sorgen, ob das zu sehr ausgetreten ist als Strecke, aber das ist kein Problem.
- Training: ich bin im Jahr vor der Tour 6500 km gefahren, davon vielleicht 1500 mit Gepäck. Du musst wissen, dass der härteste Teil direkt am Anfang kommt: Die Appalachen. Die Höhen sind zwar nur 1000-1200 Meter, aber die Steigungen sind der Wahnsinn, und es geht ständig rauf und runter.
- Brooks-Taschen? Ins Museum damit! Ohne Ortlieb oder was vergleichbares würde ich keinen einzigen Kilometer fahren.
- Wasser: Im Westen immer ein paar Liter extra dabei haben. Zur Not Wohnmobile fragen (wir hatten einen Forest-Service-Campground ohne Trinkwasser)
Hallo Olaf, danke auch dir für die Hinweise! Nehme mir die Tips gerne zu Herzen...
- Rückspiegel steht schon auf der Einkaufsliste, vor solchen Überholmanövern habe ich echt Respekt!
- Yellostone: Danke für den Tip, werde versuchen dies einzuhalten oder mich gegebenenfalls an den Fahrrad-Wegen zu orientieren... (Tenton & Yellowstone habe ich schon mal mit der Familie mit dem RV bereist... Sollte aber mit dem Fahrrad sicher nochmals etwas anderes werden!)
- Felder & Steppen: Besten Dank für die Aufmunterung!
- Hunde: Nehme ich auch gerne zur Kenntnis... Habe schon von anderen Radlern gelesen, dass Sie Steine zum Werfen dabei hatten... Wo erhält man denn Pfefferspray im Notfall?
- Strecke ist 'theoretisch' festgelegt. Könnte aber sicherlich nochmals ändern, je nach Lust und Laune wenn mich das Planungsfieber packt...
- Training: dann hoffen wir auf gutes Gelingen in den Appalachen... Erhoffte mir eigentlich die Ausläufer zu erwischen...
- Brooks-Taschen: Ohne Belastungsprobe werden wir dies nie erfahren

Ich gebe den Taschen eine Chance sich im Härtetest zu behaupten und werde sicherlich nach der Tour ein Brooks-Taschen-Feedback abgeben...
- Wasser werde ich hoffentlich auch ausreichend dabei haben... Ansonsten frage ich einfach nach...
Nochmals besten Dank für all deine Tipps, werde mir diese zu Herzen nehmen...
Gruss Thomas