Ich habe vor genau fünf Jahren (Mai-Juli 2005) eine ähnliche Tour gemacht, wir sind dem Transamerica-Trail von Adventure Cycling gefolgt. Wenn du hier ein bisschen suchst, findest du einiges meiner Erfahren. Wichtige Tipps:
- Rückspiegel!!! Fahr bitte nicht ohne - und guck, wenn dir Gegenverkehr auf einer 2spurigen Straße entgegenkommt, rein. Wenn von hinten auch ein LKW kommt - runter von der Straße!!! Solange kein Gegenverkehr da ist, überholen die Amis super-großzügig. Bei Gegenverkehr sind die gnadenlos und ziehen super-dicht an dir vorbei. Bei LKWs kann das wegen des Luftzugs übel enden.
- Yellowstone (wir sind durchgefahren) ist wegen der 2spurigen Straßen und dem vielen Wohnmobilverkehr mit dem Rad nicht ganz ohne. Fahr in der Mitte deiner Spur, damit du die Autos zwingst, wirklich auf die Gegenfahrbahn auszuweichen und bei Gegenverkehr zu warten. Die nehmen das geduldig hin. Mein Dad war fast in einen Unfall verwickelt, weil er nicht so gefahren ist und ein Wohnmobilfahrer ihn trotz Gegenverkehr überholen wollte. War knapp. (Die Tetons fanden wir übrigens viel schöner als Yellowstone)
- Ich weiß nicht, was die anderen hier gegen Getreidefelder und Steppen haben. Für mich waren die Great Plains und Wyoming einer der großartigsten Teile der Strecke (ernsthaft!). Ich habe keinen Meter auf der Tour bereut. Die großen Städte würde ich aber tatsächlich umfahren. Das ist mit dem Rad kein Spaß. Die größte Stadt, durch die wir unterwegs durchkamen, war Pueblo südlich von Denver (ich glaube 200 000 Einwohner), und schon das war Mist mit dem Rad.
-Hunde: Im osten wollen Hunde manchmal ihren Herrchen zeigen, was sie draufhaben und verfolgen Radler. Wir haben festgestellt: Der Versuch, abzuhauen, macht keinen Sinn - die sind schneller. Das effektivste ist (völlig gegen alle Instinkte): Anhalten. dann haben die Hunde ihren Spaß gehabt und geben (in aller Regel) Ruhe. Guck, dass das Rad zwischen dir und dem Hund ist, und besorg dir für den Notfall Pfefferspray.
- Strecke: Bist du festgelegt? Ich würde dringend empfehlen, den Transamerica Trail der Adventure Cycling Association zu fahren. (Oder den Northern Tier) Hat den Riesen-Vorteil, dass du unterweges immer wieder andere Radler triffst, und du entlang der Strecke in vielen Stadtparks, Kirchen usw. übernachtne kannst. Ich hatte vorher auch Sorgen, ob das zu sehr ausgetreten ist als Strecke, aber das ist kein Problem.
- Training: ich bin im Jahr vor der Tour 6500 km gefahren, davon vielleicht 1500 mit Gepäck. Du musst wissen, dass der härteste Teil direkt am Anfang kommt: Die Appalachen. Die Höhen sind zwar nur 1000-1200 Meter, aber die Steigungen sind der Wahnsinn, und es geht ständig rauf und runter.
- Brooks-Taschen? Ins Museum damit! Ohne Ortlieb oder was vergleichbares würde ich keinen einzigen Kilometer fahren.
- Wasser: Im Westen immer ein paar Liter extra dabei haben. Zur Not Wohnmobile fragen (wir hatten einen Forest-Service-Campground ohne Trinkwasser)
Viel Spaß, das wird eine großartige Tour.
Schöne Grüße
Olaf