ich glaube, ein Körper ist irgendwann einfach am Ende. Bei dem einen mag das nach 50 km der Fall sein, beim anderen nach 250. Die Idee, diese Grenze durch die Zufuhr von Nahrung und Getränken nach oben verschieben zu können, ist verlockend, aber IMO wenig erfolgversprechend. Das Hinausschieben der eigenen Leistungsgrenze ist ein langwieriger Prozess, da ist es mit "zwei Gels der Marke A plus ein Riegel der Marke B" nicht getan. Wenns nicht mehr geht geht es nicht mehr, auch wenn es gestern an dem Punkt noch ging. Ich würde aus der Tagesform keine Wissenschaft machen.
kylogos
Es geht gar nicht darum, bis zur Erschöpfung zu fahren! Es geht um Brennstoffbereitstellung bei zügiger Fahrt. Es geht darum, dass ich auf meiner (langen) Hausstrecke bei gleicher gefühlter Anstrengung 30 oder 34 fahren kann - einmal ohne Essen, einmal nach einem Müsliriegel. Wer gerne zügig und/oder bergauf fährt, und keinen sehr gut trainierten Stoffwechsel hat, der wird auf Dauer durch ein paar Vollkornprodukte wesentlich schneller vorwärtskommen. Und dabei geht nur dder Atem etwas tiefer. Nicht, weil der Radler dadurch an irgendwelche Grenzen gehen kann, sich manipuliert oder schwarzes Voodoo betreibt. Sondern, weil er dadurch das Körperfett schneller verbrennen kann. Zügige, lange Fahrt OHNE Zufütterung (oder ganze Zwischenmahlzeiten) ist bei den meisten Radlern so, wie Motorradfahren mit halb offenem Benzinhahn.
Das kann man jetzt sonstwie halten. Viele Radler fahren garnicht so intensiv. Und kaum einer wird sich immer nur leicht und fleischlos ernähren, weil das für die Leistungsfähigkeit am besten ist, der Genuss am Esse spielt auch eine Rolle. Aber hier wird danach gefragt, wie die beste Ernährung aussieht. Der Grund dafür, dass wir heute nicht mehr mit Stempelbremsen und Hartgummireifen rumfahren sind Menschen, die sich über Optimierung Gedanken machen. Wer also nicht von der Wissenschaft gestört werden will, der kann gerne vor sich hin fahren und seinen Spaß haben. Er kann auch gerne schreiben, dass es ihm beim Radfahren um was anderes geht. Aber sprecht doch denjenigen, die auch auf ihre Leistung schauen, nicht den Sinn in ihrem Hobby ab! Dass die Mehrheit hier im Forum ihren Genuss nur in langsamer Fahrt findet, hat inzwischen jeder verstanden. Trotzdem denke ich, dass einige aus diesem Thread was für ihre Touren lernen können.
Wie gut in unserer Gesellschaft das Hungergefühl funktioniert, und dass wir uns nicht weiter mit Ernährungswissenschaften beschäftigen brauchen, zeigt auch folgende Studie deutlich:
Fettleibigkeit in Europa. In Deutschland haben 22,5% der Männer einen BMI über 30 - das sind mehr als 97 Kg bei einem Mann von 1,80. Gefäße, Bauchspeicheldrüse und Skelett werden es danken.
Es ist erschreckend viel Halbwissen und blanker Unsinn im Umlauf. Ich selbst bin nicht mit einem zurückhaltenden Appetit gesegnet und habe mal 145 Kilo gewogen. Dabei habe ich so ziemlich jede falsche und dumme Aussage über Nahrung zu hören bekommen, die man sich nur vorstellen kann. Beim Kraftsport ist es das selbe - eine Unwissenheit, mit der man Bücher füllen kann. Vielleicht bringt das etwas Licht in das finstere Geheimnis, warum sich manche Menschen so erschreckend tief in so ein Thema einarbeiten
