Hallo,
nachdem ich an der Mittelfrankentour unsere heimischen Hügel fast nicht raufgekommen bin und die Gruppe dankenswerterweise sehr ausgiebig auf mich gewartet hat, habe ich mir letzte Woche mal wieder eine richtige Bergtour gegönnt. Die Route ging über den Reschenpaß, das Stilfser Joch hoch, über den Umbrailpaß und erneut über den Reschen, diesmal von Süden zurück zu Startpunkt. Insgesamt waren es etwas über 3000Höhenmeter und 130km. Bis auf ca. 2 Stunden Regen war es wunderschön.
Aber, irgendwie schaffe ich es nicht bei solchen Touren genug / richtig zu essen. Am letzten Anstieg habe ich es nicht mehr geschafft den (steileren) Radweg zu nehmen, sondern musste auf die mäßig steile Bundesstraße ausweichen. Es war einfach keine Energie mehr da.
Strategie beim Essen und Trinken war ungef. folgende.
- Möglichst viele Kohlenhydrate, Fett habe ich schon genug dabei.
- Trinken, regelmäßig und früh anfangen. Das Getränk sollte einen vernünftigen Zuckergehalt haben. ( Z.B. Apfelschorle oder Cola+Mineralwasser 1:1)
Als Nahrung gab es dann Semmeln mit Honig, ohne Butter aber mit Salz. Jeweils einzeln und ab Begin des Hauptanstiegs ca. jede halbe Stunde eine.
Am Paß gab es dann alles was noch da war (2 letzte Semmeln), weil in der Abfahrt ja gut verdaut werden kann.
Nach der Abfahrt vom Umbrail am letzten Paß habe ich dann immer wieder mal Traubenzucker gelutscht. Danach ging es dann wieder für einige Zeit (1-2km).
Ich habe das Gefühl, dass ich nicht noch mehr hätte essen können. Die Mengen, die ich gegessen habe fühlten sich schon viel an. Aber ich empfinde es als unangenehm, zu wissen, dass die Ausdauer noch da ist, aber man einfach wegen der unzureichenden Ernährung nicht mehr weiterfahren kann.
Lange Vorrede, kurze Frage, wie ernährt Ihr Euch auf langen Bergtouren.
- Banane, zu viel Kalium, zu wenig Natrium, zu wenig Energie 95Kcal / 100g (Semmel 270Kcal/100g)?
- Gumibärchen? 70% Kohlenhydrat, aber wie lange dauert es bis die Dinger durch den Magen sind?
- Kohlenhydrat Gel, wie bei den Rennradlern? Bei den Mengen an Gel Verpackungen, die am Stilfser Joch rumlagen, scheinen sich die Rennradler sehr gerne davon zu ernähren. Ist mir aber irgendwie unsympathisch, ich empfinde den Traubenzucker schon als sehr künstlich.
Wie macht ihr das? Was eßt ihr auf langen harten Bergtouren?
Baldi