Ich bin eigentlich damit aufgewachsen, am Fahrrad alles selber zu reparieren, obwohl meine Eltern nicht die großen Fahrradfahrer gewesen sind, aber repariert wurde selbst und wie man einen Reifen flickt, habt ich recht schnell gekonnt. Nun war das in der DDR recht einfach, da gab es an meinem Rad lange Zeit nur Singlespeed (neudeutsch

) und Stempelbremse. Ich weiß noch wie stolz ich auf meine erste 4- Gang- Schaltung war in meiner Aufregung bin ich statt im ersten im vierten Gang die Brücken hochgedüst

weil ich garnicht drüber nachgedacht hatte, wie das mit den Ritzeln eigentlich ist und so
Nun ja, irgendwie hab ichs ja doch kapiert
Lange war ich dann recht bequem und hab alle Einstellungen an Schaltung, Bremsen und so meinen Mann machen lassen, der da mehr Ahnung hat und es ja auch gern macht

Aber als ich dann eines schönen Tages mit zwei unserer Kinder allein auf Tour ging, da er keinen Urlaub bekam, da war mir dann doch etwas mulmig. So gut waren meine Schwedischkenntnisse nicht, daß ich da jedem erklären konnte, was an meinem Rad vielleicht nicht in Ordnung ist. Und als ich dann die Hälfte der Tour mit 7 statt 21 Gängen fahren mußte, weil ich meine 3er Schaltung nicht mehr hingekriegt hab, da hab ich mir dann gesagt, muß das selber machen, damit ich nicht mal wieder so blöd dastehe
Außer einspeichen und zentrieren, das macht mein Mann, versuche ich so ziemlich alles selber hinzukriegen, und wenn mal was nicht klappt, frag ich, habs ja nicht weit
Ich find, selber können ist ein gutes Gefühl und gibt Sicherheit unterwegs