hast du da zahlenbelege für oder ist das eher der subjektive eindruck, der daraus entstehen könnte, daß die speed-fraktion virtuell sehr aktiv ist und sich auch mal zu rennen trifft, während der reise- und alltags-liegeradler still und zufrieden einfach so seine wege fährt und sich allenfalls mal mit den lokalen kollegen trifft?...
MfG
Hallo Flacher,
ich denke wir sollten uns darüber nicht streiten, sondern ggf. mittel einer Umfrage herausfinden.
Ich glaube ja, dass das Phänomen gar nicht so viel mit Liegerädern zu tun hat. Zumindest sehe ich auch unter den Aufrechten in meinem Bekanntenkreis, dass mit zunehmender Fahrleistung bei vielen die Tendenz zu 'sportlicheren' Rädern geht. Sogar bei uns und noch einigen anderen, die darüber noch vor gar nicht allzulanger Zeit bös gelästert haben, ist das passiert (wobei zumindest wir das sportlichere Rad nicht für Reisen einsetzen, weil uns da die Flexibilität über alles geht). Und bei Liegerädern ist die Gleichung sportlich = tief ja nicht ganz von der Hand zu weisen.
Martina
so unerklärlich ist das Phänomen nicht:
Es macht einfach Spaß mit einem einigermaßen geeigneten Rad auch mal eine flottere Gangart anzuschlagen und zu merken, daß auch ein Hobbyradler ganz gut drauf sein kann.
Felix(Spreehertie) fährt alle Brevets vom 200er bis zum 1000er und ich würde mich sehr wundern, wenn er 2007 NICHT P-B-P
führe, so er Zeit hat. Außerdem ist die mehrmalige erfolgreiche Absolvierung des Ötztaler Radmarathons mit dem Liegerad auch nicht gerade nix. ( ein ca. 20er Schnitt bei 240 km und einigen Kilometern in die Höhe ist ein schlagender Beweis, daß Liegeräder sehr wohl bergtauglich sein können.)
Martin Würfl aus Zürich hat sich eine Streetmachine gekauft und war voll des Lobes ob der Bequemlichkeit, ja er verstieg sich sogar zur der Aussage, es sei bequemer die 20 kg schwere Streetmachine eine steile Rampe hochzuprügeln, als ein 8-10 kg leichteres Rad. Inzwischen ist er auf Baron (relativ tief und flach) umgestiegen und ist voll des Lobes über das Geschwindigkeitserlebnis.
Zum Thema "tief und flach".
Es wird des öfteren geäußert, Tieflieger seien im öffentlichen Verkehr schlechter geeignet als hohe Lieger:
Schauen wir uns mal die Fakten an:
Liegeräder wie Calipso haben eine Sitzhöhe von ca. 50 cm,
gemäßigte Tieflieger ca. 30 bis 40 cm, also 10 bis 20 cm Unterschied..
Mein Tourenrad hat eine Sitzhöhe von 107 cm und dazu sitze ich bei dem Teil recht aufrecht:
Die Differenz zwischen "hohem"Calipso oder "tiefen" Baron ist da eigentlich marginal. Die deutlich schlechtere Verkehrsübersicht als ein Aufrechtrad bieten beide.
Viel entscheidender ist der Sitzwinkel*. Viele Berichte von Tiefliegerbesitzern zeigen das steile Sitzwinkel zur Verkehrsübersicht als angenehmer empfunden werden
( übrigens auch zum Bergfahren) Der Kopf kommt einfach höher und der Blickwinkel ist ähnlich wie beim Aufrechtrad.
Die Übergänge sind natürlich fließend, den steilsten Sitzwinkel bei meinem Baron finde ich unangenehm zu fahren, eine mittlere Position als sehr übersichtlich ( für ein Liegerad) und die flachste bringt den größten Speedgewinn.
Man kann, wie Flachfahrer richtig bemerkte ,auch vermuten, daß hoch und flach ähnliche Ergebnisse bringt, was die Windschlüpfrigkeit betrifft.
Nur ist "hoch" im Vergleich zum Aufrechtrad sehr relativ s.o. und sein sehr flacher Sitzwinkel erschwert den Überblick im Straßenverkehr genauso wie beim "tiefen " Rad..
* gemäßigte Tieflieger zwischen 20 und 30 Grad, Räder wie das Calipso 30 bis 40 Grad
Gruß
Theodor
PS. was ich im übrigen beim Tieflieger als sehr positiv empfinde ist die Stabilität beim Bremsen. Der tiefe Schwerpunkt , praktisch zwischen den Rädern, verhindert selbst bei bracchialen Bremsungen zuverlässig ein Überschlagen nach vorne. Selbst Vollbremsungen aus 70 km/h verursachen keinerlei mulmiges Gefühl.
Bei einem "Hochlieger" wie der Streetmachine ist ein "Köpfler" übers Vorderrad ohne weiteres möglich, genauso wie beim Aufrechtrad.