In Antwort auf: theodor


Nun es bleibt ja wohl unwidersprochen, daß weniger Watt bzw. mehr Schmalz in den Wadeln für selbes Tempo, für diesselbe Steigung etc.. das Radeln angenehmer und weniger ermüdend machen.


Meine eigene Erfahrung ist da ehrlich gesagt anders. Nämlich dass man mit mehr Watt in den Wadln einfach um den entsprechenden Faktor schneller fährt, weniger anstrengend wirdrs dadurch aber nicht.
In nackten Zahlen ausgedrückt: wir fahren seit fast 20 Jahren zusammen Rad, die erreichbaren Schnitte haben sich in dieser Zeit nahezu verdoppelt, das subjektive Kaputt-fühlen ist aber abends gleich.

Zitat:

Ich habe noch nie ein Radreiseziel nur wegen der sportlichen Herausforderung ausgewählt,


Ok, wenn du das sagst glaube ich dir das, auch wenn ich zugeben muss, dass der Eindruck, den du mir vermittelst ein anderer ist.

Zitat:

Da nimmt jemand an einer Radtour teil, die ausdrücklich als "konditionell anspruchsvoll" gekennzeichnet ist und stellt nach einiger Zeit fest, daß das geforderte Tempo für ihn zu hoch ist*.


Uns ist sowas auch schon passiert, allerdings mit dem klitzekleinen Unterschied, dass vorher nichts über das gewünschte Tempo gesagt wurde und uns hinterher vorgeworfen wurde, dass wir hätten wissen müssen, dass wir viel zu langsam sind. Ausgelacht wurden wir obendrein. Ich habe damals wahrscheinlich ähnlich argumentiert wie besagter jemand bzw. ich habe halt gesagt, dass ich offensichtlich andere Vorstellungen von einer 80-km-Tagestour habe wie die meisten anderen, aber dass ich den Vorwurf, dass ich das hätte wissen müssen bzw. dass unsere Vorstellung automatisch die falsche ist nicht auf mir sitzen lasse.

Ich habe eines daraus gelernt: ich mache nie wieder eine geführte/organisierte Tour mit, bei der nicht klipp und klar Kilometer, Höhenmeter und der gewünschte Schnitt angegeben werden. Und genau das würde ich dir falls du es nicht eh schon machst dringend anraten, dann sparst du dir jegliche Diskussion. Nachgekarte wie das 'halb so wild' und ' Kaffeefahrt' was unten unter den zwei Sternen steht finde ich dagegen sowas von daneben.

Zitat:
Sicher ist das Teil zum gemütlichen Dahingleiten geeignet, solange die Berge nicht zu steil sind, aber gemütlich dahingondeln kann ich auch mit einem für sportlichere Fahrweise geeigneten Rad.


Auch da sind meine Erfahrungen anders. Seit nunmehr zweieinhalb Jahren steht etwas was du als Randonneur bezeichnen würdest in Tandemform in unserem Keller (natürlich nur wenn es gerade nicht gefahren wid) und hat etwas über 6.000 km auf dem Tacho. D.h es wird durchaus benutzt. Und ja wir kommen damit schneller vorwärts als mit unserem übergewichtigen Reisebock. Aber warum? Erstens weil wir die Routen sorgfältiger aussuchen (keine Feldwege), zweitens weil die Übersetzung sportlicher ausgelegt ist und es wohl eine natürliche Hemmschwelle gegen das kleine Kettenblatt gibt listig und drittens wegens der Psychologie. Ok, ein klein bisschen spielen die 10 kg weniger auch mit rein, besonders beim Beschleunigen.
Ich würde mit diesem Rad nach wie vor keine Reise machen wollen, aber der Imagegewinn bei RTFs (ja da gehen wir ab und zu zum Realitätscheck hin....) ist wie ich finde bedauerlicherweise beträchtlich.

Zitat:

Es ist in diesem Forum inzwischen , auch durch deine Beiträge, fast schon üblich, Leute die in der Lage sind, längere Strecken recht flott zurückzulegen, in die Schublade, "rast gedankenlos durch die Landschaft " einzusortieren.


Das ist genauso wahr oder falsch wie die Aussage, dass es in diesem Forum nicht zuletzt durch deine Beiträge fast schon üblich ist, dass Leute die deinen hohen Maßstäben nicht genügen sich anhören müssen, dass sie sowieso nicht Rad fahren können und daher besser die Klappe halten sollen.
Ja ich weiß, das hast du nicht gesagt. Ich habe aber auch genausowenig etwas von 'rast gedankenlos durch die Landschaft' gesagt.
Obwohl ich es für mich so empfinde: wenn ich eine RTF mitfahre, dann konzentriere ich mich voll aufs Fahren und kann dir hinterher meistens nicht wirklich sagen, wo ich gewesen bin.

Martina