Ich fand es zumindest schonmal interessant zu wissen, dass sich Ortlieb als führender Hersteller auf diesem Gebiet wohl schon Gedanken dazu macht/gemacht hat. Das die solche Taschen jetzt noch nicht rausbringen, wundert mich nicht besonders, da ja
der Liegeradmarkt doch ziemlich klein ist und einige Gepäckträger ja auch die normalen Ortliebs verkraften. Ob das jetzt für die ein großer oder kleiner Aufwand ist, sowas zu entwickeln, kann ich aber nicht beurteilen
Gruß,
Manu
So ist es, Manu,
die 2000 bis 2500 verkauften Liegeräder in Deutschland* sind zwar mehr als Tandems pro Jahr verkauft werden, insgesamt ist dies doch, wie Du oben festgestellt hast, verschwindend wenig.
Ein klein wenig besser würde es wahrscheinlich aussehen, wenn wir die Zahl der verkauften Liegeräder in Bezug setzen zu den verkauften
Qualitätsfahrrädern traditioneller Bauart.
Wenn ich mir die Liegerräder bei uns in der Firma oder die bei den monatlichen Liegeradtreffen in HH so anschaue, so sind sie meist weit überdurchschnittlich gut ausgestattet. SON und allerfeinste Leuchtmittel sind fast Standard, Rohloff, Schlumpf, hochwertige Scheibenbremsen, GPS sind weit verbreitet.
Auch die Verarbeitung (inkl. Lackierung) ist heutzutage meist über alle Zweifel erhaben, Carbonrahmen sind bei den Rennliegen im kommen.
Allerdings sollte eine Firma wie Ortlieb schon daran denken, daß
-auch andere Hersteller inzwischen vergleichbare Herstellungstechnologien beherrschen
-die Zielgruppe der LiegeradfahrerInnen (ähnlich wie die FahrerInnen hochwertiger traditioneller Fahrräder) einen relativ hohen Bildungs-** und wahrscheinlich zum Teil auch entsprechenden Sozialstatus besitzt und häufig bereit sind, in hochwertige Fahrradprodukte zu investieren.
Ich selbst als eingefleischter Reiseradler, der (unzufällig

) mit Liegerädern tourt und reist, bin bisher damit zufrieden, vier bis fünf konventionelle Ortliebtaschen am Liegerad mitzuführen. Immerhin, zwei dieser Taschen
ducken sich hinter die Sitzschale und vergrößern die Stiernfläche nur wenig. Sollte ich mir einmal ein "velo randonneur couche", also einen schnellen Reisetieflieger zulegen, wäre das Thema Bananentaschen allerdings akut.
Gruß aus HH,
HeinzH.
*Die Zahl 2000 in 2004 wurde in einem TAZ-Interwiev mit Paul Hollants, HP-Velotechnik, genannt und bezieht sich nur auf die von deutschen Herstellern stammenden Liegeräder.
**Für den HPV-Deutschland gibt es eine beeindruckende Prozentzahl der Mitglieder mit akademischer Ausbildung.