der Fahrradhändler meines geringsten Misstrauens erzählte mir, dass die Stiftung Warentest in ihrer neuesten Ausgabe Nabendynamos getestet hat. Der billigste Shimano schneidet angeblich besser ab als der SON, und auch als der hochwertigere Shimano, der lt. Herstellerangaben einen deutlich geringeren Rollwiderstand hat. Ich kann das ja wirklich nicht glauben, aber es wäre andereseits nicht dass erste Mal, dass die Stiftung in Sachen Fahrräder vollkommen abstruses Zeug in die Welt setzt...
Ein paar Punkte dazu:
Wie wurden Dynamo-Wirkungsgradwerte gemessen? Bei getriebelosen Nabendynamos haben selbst renommierte Prüfinstitute wie das LTI Karlsruhe bekanntermaßen Schwierigkeiten, korrekt zu messen, weil an Drehmomentmess-Prüfständen die Kalibrierung des Nullpunkts und
Eigenschwingungen den Weg zur "Wahrheit" verstellen. Das ist vielleicht auch Grund weshalb die Werte bei den Seitenläufern und dem Speichendynamo korrekt erscheinen. Unkritischer sind in
beiderlei Hinsicht Auslaufprüfstände mit Schwungscheibe. Die im Test-Heft
genannten Wirkungsgradwerte bei Nabendynamo weichen stark von den
Messergebnissen anderer Veröffentlichungen (aktivRadfahren 1/2005 sowie
11/2005, Radtouren 5/2005 (Messungen von B&M), Veloplus, VintageBicycleQuarterly) sowie auch Messungen von Olaf Schultz ab. Die Shimano-Naben sind fast 10% besser, der SON28 5% schlechter als sonst überall nachzulesen.
Daß der entscheidende Punkt "Leerlaufverluste" nicht geprüft wurde, obwohldie Stiwa schon beim letzten Lichttest auf diesen Mangel hingewiesen wurde, ist mehr als schwach.
* Gewicht von Nabendynamos (inkl. Vorderradnabe) mit Seitendynamos verglichen
* Garantie-/Service etc. kein Thema
* Daß viele Batterierückleuchten katastrophal kurze Leuchtzeiten
erreichen, habe ich auch schon konstatiert. Aber 1,8 Stunden für das Sigma Cuberider stimmen beim besten Willen nicht. So schlechte Batterien gibt es auch in Bauform "N" nicht (ich habe 6h für den hierbei üblichen 800mAh-Typ
ermittelt). Auch 2.5 Stunden für die EL-500G und 3.3 Stunden für Trelock LS-600 widersprechend der Erfahrung - sofern zumindest die üblichen
2000mAh AA-Akkus Verwendet werden). Daß Akku-Halogenleuchten (alle mit der
gleichen 2.4W Halogenlampe) mit 5xAA um den Faktor zwei unterschiedliche
Laufzeiten erreichen muß mir mal jemand erläutern...
* Daß die Montage eines B&M Topal genauso leicht sein soll wie beim Basta Pilot ist
überrraschend. Alle anderen Menschen fühlen sich zumindest leicht
behindert durch die Gummischürze des Topal - sowohl bei der
Scheinwerfermontage wie beim Einstecken der Rücklichtsteckschuhe (ohne daß
das jetzt tragisch wäre).
* Der basta PilotSteady fiel in allen
bislang veröffentlichten, detailierteren Zeitschriftentests
(aktivRadfahren 1/2005 sowie 11/2005, Radtouren 5/2005) und auch Olafs Messungen deutlich dunkler aus als die LED-Leuchten von bumm. Die kleine
Gußoptik, kleinerer Kühlkörper und die ineffizientere Stromversorgung
würden alles andere auch merkwürdig machen. Wie wurde bei Stiwa gemessen -
wieviel Testmuster wurden betrachtet?
Andreas