Sicher sorgt eine falsch verstandene Tradition, die dem Konstrukteur als Alibi dient, nicht über eine sich ergebende Fragestellung nachdenken (nachforschen) zu müssen und sich nicht die notwendige Klarheit zu verschaffen, dafür, daß bei der Fahrrad-Technik (Hier elementare theoretische Grundlagen) ein Stillstand eintritt, den man nur bedauern kann.
Eine hinterzogene Speiche stützt sich (ähnlich wie die Saite einer Geige auf dem Stimmbrett) mit Ausformung einer Auflagerung auf der Partnerspeiche ab. Hier wird eine Querkraft auf die Partnerspeiche übertragen. Zugleich wird die freie Länge der betroffenen Speiche durch zwei kürzere Abschnitte ersetzt, so daß eine Erhöhung der Eigenfrequenzen der Abschnitte erfolgt (gegenüber der Speiche mit dem Bezug zur Gesamtlänge). Vermutlich haben beide Effekte eine Erhöhung der Steifigkeit und der Dauerhaltbarkeit des Laufrades zur Folge. Wieweit diese Effekte wesentlich sind, kann man nur durch eine Beispiel-Rechnung bzw durch begleitende Versuche erforschen. Der Auswand dafür ist sehr groß und kann nur von einem wissenschaftlichen Institut mit angemessener Ausstattung (Personal plus Material) durchgeführt werden.
Die Diskussion kann in einem Radforum dazu zwar angestoßen werden, verbindliche Aussagen zur Sache sind nicht zu erwarten (leider auch nicht von mir. Denn Ich lebe seit einiger Zeit im Ruhestand !). Die Probleme liegen auf der Hand -"Fahrbahn"- und irgendeiner muß dann da mal anpacken !
Meine "Einschätzung ist die, daß Verlöten und Verbinden gemessen am Aufwand wenig bringt, eine "Hinterziehung" dagegen sinvoll ist. Zu beachten ist dabei die Kreuzungszahl. Bei 3-fach sowohl wie bei 2-fach Kreuzung wird die letzte (der Felge am nächsten liegende) Kreuzung hinterzogen.
MfG EmilEmil