Und sind wir mal ehrlich, bald in allen Bereichen werden Firmen wie Schmidt, die mit echtem Engagement hinter ihren Produkten stehen, immer seltener. In jeder Sparte nur noch eine Handvoll sind es, die sich auch beim Service (z.B. 6 Jahre später!!), nicht lumpen lassen und bemüht sind, ihre Kunden auch dann noch zufriedenzustellen.
Gruß Mario
Hallo Mario
Was "echtes Engagement" ist ... darüber ließe sich trefflich streiten.
Ich z.B. habe inzwischen erhärtete Vorurteile gegen deutsche Produkte, weil die rein ingeneurstechnisch motiviert sind, aber oft praxisuntauglich.
Beispiel: mein deutscher Nabendynamo ließ sich mit einem Topeak Alien-Werkzeug die Lager killen. (wer sowas konstruiert, für den ist ein Drehmomentschlüssel was selbstverständliches. Der kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, daß ein Produkt für Touren- und Reiseräder auch ohne Drehmomentschlüssel gehandhabt werden können muß, daß Fahrräder auch außerhalb ausgerüsteter Werkstätten existieren)
Beispiel: technisch (und musikalisch

) tolle deutsche Biegewellen-Breitbandlautsprecher. Geile Teile, nur hat es da am Korbrand nicht mehr für etwas Alu gereicht und um die Teile vernünftig einzubauen, muß man eine aufwändige 2-Stufen-Fräsung ins Lautsprechergehäuse machen.
Beispiel: Sachs-Trommelbremse in einer leichteren Sport-Version.
Die quitschte schön schrill.
Beispiel: deutscher Gastronomie-Mixer für damals 800 DM.
Der Becher ist so geformt, daß er unten zu schmal ist und die rotierenden Klingen den zu mixenden Becherinhalt hochdrücken. Das bedeutet, man kann mit dem Teil Früchte nicht pürieren, es bleiben immer Stücken übrig. Also ein Gastronomie-Mixer, der zwar einen Motor wie eine Bohrmaschine hat, ein schweres Druckgußgehäuse ... aber mit dem man einfach keinen Milchshake in einem Arbeitsgang herstellen kann.
Beispiel: deutscher Staubsauger, bei dem es nicht mehr für größere Rollen gereicht hat, die es zur Not über das Kabel schaffen würden, wenn man den Staubsauger hinter sich her zieht. Der fällt öfter mal über sein eigenes Kabel. Seeehr praktisch!
Kurz und gut, allessamt technisch tolle Produkte, nur in der Praxis umständlich bis sehr schlecht zu verwenden. Da reifte in mir ernsthaft die Einsicht, daß offensichtlich KEINER der Produzenten und Entwickler seine eigenen Produkte mal in der Praxis verwendet und getestet hat.
Scheint so eine spezielle deutsche Entwickler-Krankheit zu sein, die ingeneurstechnischen Aspekte so lange zu optimieren, bis ein Labor-Produkt draus wird, das in der Praxis wenig taugt.
Sarkastische Zeitgenossen behaupten sogar, dadurch hätten die Deutschen vor ca. 60 Jahren ein ernsthaftes Problem gehabt.

MfG