TV-Magazine nehmen sich solcher Youtube-Vorführungen gerne an und stricken einen Beitrag drum herum. Zu allerlei Themen, Schlagschlüssel sind nur eines unter vielen. Regelmäßig wird auch gezeigt, wie wenig Interesse Testdiebstähle von Fahrrädern in der Öffentlichkeit hervorrufen.
Schlösser gegen Perkussion abzuhärten ist gar nicht so schwierig. Dazu brauch es nur etwas trägere Federn unter der Hälfte der Stifte im Schliesszylinder und der Stossimpuls schafft es nicht mehr, alle Stifte gleichmäßig in die Grundstellung zu bringen.
Ein Schloss Schlagschlüsselresistent zu machen, ist gar keine so große Kunst und kurz nach dem Aufkommen dieser Manipulationsmethode änderten Hersteller ihre Zylinder ab.
Nur ältere Schlösser sind natürlich weiter anfällig dafür. Bei Drehscheibenzylindern hingegen funktioniert ein Schlagschlüssel gar nicht, da hier keinerlei Federkräfte wirken.
Für jeden Zylindertyp gibt es passende Werkzeuge um diese zu öffnen. Das ganze Geraffel allerdings für einen Fahrraddiebstahl mitzuschleppen, nur um wirklich für jedes Schloss gewappnet zu sein, ist einfach fern jeder Realität. Und dann ist solches Werkzeug auch noch ziemlich kostspielig.
Auch ein Grund, warum sich Schlüsseldienste diese Ausstattung oft gar nicht anschaffen und selbst viele Schlösser einfach zerstören. Dazu kommt die Abwägung von kostenpflichtigem Arbeitsaufwand und Schadenshöhe. Ein leichter Rostansatz im Schloss genügt schon, um Picking unmöglich zu machen. Merkt man dann aber erst während des Versuchs. Also wird gleich der Trennschleifer gezückt.
Selbst der geübteste Schlossknacker kann bei einem fremden Schloss dessen inneren Zustand er nicht kennt nicht sicher wissen, wie viel Zeit er für die Überwindung benötigt. Ein nicht einkalkulierbares Risiko.