Hallo Thoralf,
Sorry - das ist fokussierte Betriebsblindheit: die Żabka-Läden hatte ich ganz vergessen! Natürlich gibt es die in jeder kleinen Stadt. Zur Entschuldigung kann ich nur sagen, daß ich diesmal mit speziellem Ziel unterwegs war, nämlich die Oder nach Wasserwandermöglichkeiten zu untersuchen (Schleusen, Wehre, Entfernungen usw.) Dabei kam ich vor allem durch die kleinen Dörfer, deren Läden in den letzten zehn Jahren kaum verändert haben.
Da dürfte auch noch der Grundsatz gelten, etwas polnisch zu können. In den Städten habe ich selbst ein paar Fremdsprachler getroffen, traue mir aber kein Urteil zu, weil ich versuche, polnisch zu sprechen (schlechter als Du). (Bundes)Deutsche habe ich erst in Opole getroffen, die ganze Gegend ist, wenn man von Inseln wie Lubowice absieht, vom Auslandstourismus unberührt.
Mitte Oktober letzten Jahres habe ich übrigens in Görlitz gesehen, daß der Zug Wrocław-Dresden kaum mit Menschen besetzt war. Der Schaffner meinte, das sei die meiste Zeit so. Vielleicht habe ich damals ein deutsches Ferienende erwischt, oder zu Stoßzeiten am Wochenende sieht es so aus wie ich es erlebte; es würde mich erleichtern.
Noch etwas zur Oderquelle: nein, ich war nicht am Quellhäuschen! Beim Versuch bin ich von Norden an den Übungsplatz herangefahren und mußte mich belehren lassen. Die Quelle liegt im Truppenübungsplatz Libavá ("Vojenský prostor Libavá") und darf lt. Auskunft der Anwohner, wie auch Deine Karte zeigt, nur von Velký Újezd / Kozlov aus und nur am Wochenende besucht werden. Ich bin von der anderen Seite, von Spálovský Mlýn, herangefahren, bis ein Warnschild den Asphaltweg sperrte. Aus dem "Sperrgebiet" kam vergnügt ein tschechischer Radler heraus, aber der hätte mit dem Wachmann besser verhandeln können als ich... Es war mir letztlich nicht so wichtig, weil ich, wie gesagt, auf andere Dinge aus war. Zur Quelle kommt man also hin, die nächsten 30 km des Oberlaufs bis zur Mündung der Budišovka bzw. Spálovský Mlýn bleiben dagegen Soldaten vorbehalten.
Die Auskunft bekam ich auf dem Zeltplatz in Budišov. Zum Radfahren war mir das umliegende Odergebirge zu anstrengend, aber für Fußwanderungen ist es ein prima Gebiet! Mangels eines Oder-Quellbachs bin ich von Budišov die Budišovka bis Spálovský Mlýn hinabgefahren, ein schönes Waldtal, das ich einen guten Ersatz für die Quelloder finde.
Eine Frage: Fahrt Ihr alle ohne Warnweste auf tschechischen (und polnischen?) Straßen? (Oder steche ich mit der Warnwestenfrage in ein Forums-Wespennest?

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Ans Wiki gehe ich noch ran - mitsamt Änderungen. Falls Dir noch was auffällt, schreib es dazu.
Gernot