Hallo Gernot,
Du hast das Radreise-Wiki ja schon erwähnt. Du kannst das selbst dort eintragen. Das würde die Qualität des Wikis auch erheblich verbessern. hast du nicht Lust dazu?

Da ich selbst viel in Polen und Tschechien unterwegs bin (und ein halbes Jahr in Polen gelebt habe), hier noch ein paar Anmerkungen:
Es gibt (Stand Sommer 2012) nur noch einen IC Berlin-Prag-Wien, der ein Fahrradabteil führt. Es ist in der Hochsaison auf viele Tage ausgebucht.
Monate!!!

Dorfladen in CZ (und PL) schließen meist um 17 Uhr, in Städten um 18 Uhr. Supermärkte haben deutlich länger auf. Fahrradläden gibt es in jeder größeren tschechischen Stadt.
Habe ich in Polen ganz anders erlebt. Insbesondere die Ketten "Zaba" und "Malpa Ekspress", die viele kleine Läden betreiben, haben jeden Tag von 6 bis 23 Uhr geöffnet (Ausnahme: Ostersonntag und Allerheiligen).
Grober Umrechnungskurs: 1 Euro = 250 Kc = 4 Zloty.
Wenn man in Polen mit Karte zahlt, kann man den Betrag oft gleich in Euro abbuchen lassen und nicht in Zloty. Das spart Umrechnungsgebühren der kartenausgebenden Stelle.
Tschechisches Leitungswasser ist überall trinkbar. Polen raten generell zum Kauf von (überall erhältlichem) Mineralwasser.
Stimmt.
Mein Zelt habe ich in Tschechien nicht gebraucht (oft waren glückliche Umstände im Spiel), sondern konnte in Rudervereinen, Motels und Zeltplatzhütten ("chata") übernachten.
Da hast du Glück gehabt. In der Hochsaison in touristischen Gebieten kann es sehr voll sein, da ist das Zelt manchmal die einzige Möglichkeit. Die Tschechen fahren auch gern weg und machen ibs. auch gern Outdoorurlaub.
Manche Tschechen, v.a. der älteren Generation, haben immer noch Schwierigkeiten mit der Zuordnung im vereinten Deutschland. Man sollte darauf vorbereitet sein, daß auf die Angabe "Nemec" (Deutscher) die Frage "NSR nebo NDR?" (BRD oder DDR?) folgen kann.
Nicht NSR, sondern SRN (spolková republika nemecko). Dieses Kürzel steht sogar am Elbe-Radweg. Ich habe mich immer wieder gefragt, wer außer mir diesen Wegwegweiser als nach Deutschland weisend interpretiert hat.

...wenn man die Zeit hat, vom Bhf. Berlin-Lichtenberg den Regionalzug nach Küstrin/Kostrzyn nehmen - Fahrradmitnahme immer möglich
Immer heißt nur, wenn es nicht zu voll ist. Und die frühen und späten Züge am Wochenende sind seeehr voll. Es gibt auch eine Verbindung von Berlin nach Stettin (Szczecin) und eine von Lübeck.
Für die Verständigung sind ein paar Brocken Polnisch sehr nützlich, da viele Menschen kaum Fremdsprachen beherrschen.
Viele jüngere Polen (bseonders in größeren Städten) sprechen ziemlich gut englisch. Liegt vielleicht auch daran, dass ausländische Filme in Kino und Fernsehen grundsätzlich im Original gezeigt werden.
Abneigungen gegen Deutsche werden - sollten sie überhaupt vorhanden sein - im direkten Kontakt nicht ausgeübt: man ist Fremden gegenüber hilfsbereit und höflich.
Auch hier ein Generationenwechsel: für die jüngeren ist der Zweite Weltkrieg Geschichte. Die haben ein ganz normales Verhältnis zu Deutschland.
Zebrastreifen werden, wenn Fußgänger auf die Straße treten, oft nicht respektiert (Wroclaw!), so daß man besser wartet, bis die Straße frei ist.
Gar nicht! Leider...

Selbst Fahrschulen und Polizei brettern da einfach drüber. Als ich mit dem Auto unterwegs war und an einem Zebrastreifen angehalten hatte, hat der Fußgänger ganz vorsichtig geschaut und erst mal 10 Sekunden gewartet, ob ich auch wirklich wegen ihm anhalte.
Entsprechend ist das Radwegenetz entwickelt: meist umfaßt es Routen für Tagestouren. Längere Radwanderwege sind (zumindest an der Oder) nicht ausgeschildert. Auch bei den Tagesradtourwegen schwankt der Fahrbahnzustand zwischen glattem Asphalt und Pfützenfeldweg.
Polnischen Radwegen sind nicht zu trauen. Die sind ohne Rücksicht mit dem Bleistift durch die Landschaft gezogen. Teilweise (ibs. in Westpolen) durch den märkischen Sand, und das ist bei Trockenheit unfahrbar. Sogar schieben ist im knöcheltifen Sand schwer.
Gruß
Thoralf