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#50047 - 07/13/03 03:48 PM bloß nicht mit dem rad nach wien
schorsch-adel
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liebe Ö-freunde,

habe gerade in der FR einen artikel übers radfahren in wien gefunden. hier isser.

würde mich mal interessieren, wie er bei Euch ankommt. ich kann wien von 2 tagen aufenthalt mit rad kaum beurteilen.

markus

Edited by schorsch-adel (07/13/03 05:57 PM)
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#50053 - 07/13/03 05:48 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: schorsch-adel]
Uli
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Bin zwar kein "Ösi", war aber schon mehrfach mit dem Rad in Wien. Im Vergleich zu Grossstädten in D fand ich es ganz o.k..
Der Artikel disqualifiziert sich aber durch einen Satz:
Zitat:
Zu den 870 Kilometern Radwegen - der Löwenanteil vermutlich im Wiener Wald oder in der transdanubischen Pampa nordöstlich der Donau ...

Einen Artikel, der Meinung machen will und auf Mutmaßungen basiert, kann ich nicht ernst nehmen, egal aus welcher Feder er stammt und in welcher Gazette er veröffentlicht wurde.
Gruss
Uli
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#50063 - 07/13/03 08:33 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: Uli]
Anonym
Unregistered
Hallo Schorsch,

ich war vor 3 Wochen für 4 Tage in Wien, mit dem Rennrad.
Fürs Rennrad gefährlich sind die vielen Straßenbahnschienen.
Ansonsten ist Wien nicht besser oder schlechter als deutsche Großstädte.
Der Artikel aus der Frankfurter Rundschau ist eine Polemik auf Schülerzeitungsniveau. Ich finde es erstaunlich, daß so ein Schund in einer Zeitung veröffentlicht wird, die seriös sein möchte.

Gruß,
Tischgrill
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#50070 - 07/13/03 09:31 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: schorsch-adel]
DeusXMachina
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hi,

der artikel ist allerunterstes niveau, und ich ärgere mich jedes mal maßlos, wenn ich sowas lese - gern übrigens auch in österreichischen käseblättern. dieser autor scheint sich aber irgendwo mit reichlich verbalen versatzstücken gegen den wiener an sich eingedeckt zu haben und musste die nun endlich mal anbringen, um zu beweisen, wie originell er vorurteile verpacken kann. ich bin jeden tag mit dem rad in wien unterwegs, kenne auch den vergleich mit anderen (deutschen) großstädten und kann mich wirklich nicht beschweren. natürlich kann man immer noch viel mehr machen, um den radfahrern das leben einfacher und den autofahrern schwerer zu machen, aber diese polemik haut leider ganz gewaltig daneben. ein beispiel:

Zitat:
Drängeln in engen Gassen gehört in der Kapitale der grimmigen Gemütlichkeit


da ist der werte herr glauber wohl im 7. bezirk unterwegs gewesen... hier (mit grünem bezirksrat lach grins lach ) sind nämlich inzwischen so gut wie alle einbahnstraßen für fahrradfahrer in der gegenrichtung aufgemacht worden. und im 7. ist es wirklich so eng, dass es in vielen gassen eigentlich nur eine fahrspur geben kann. da kann es dann schonmal eng werden, und wenn mir als radfahrer ein lkw entgegen kommt, dann weiche ich schonmal zwischen die parkenden wagen aus, weil der mir gar nicht ausweichen kann, selbst wenn er wollte.

fazit: auch in wien gibt es jede menge a***löcher auf vier rädern. aber prozentual sicher nicht mehr als in jeder anderen stadt auch. dass es kein gemeinsames verkehrskonzept gibt und die radverkehrsplanung von den bezirken gemacht wird, gehört dringendst abgeschafft. und dass es auf jeden fall sehr viel mehr radwege geben sollte, weil es jetzt im sommer auf den bestehenden schon extrem voll ist (nicht zuletzt wegen der vielen reiseradler schmunzel schmunzel ), steht ebenso außer frage. dazu kommt sicher auch, dass wien gerade in den inneren bezirken einfach extrem zugebaut und eng ist - vernünftige verkehrsplanung scheitert häufig am fehlenden raum. es gibt noch jede menge anderer dinge, die ich als radfahrer in wien gern schnellstens ändern würde. letztendlich fühle ich mich aber hier gar nicht so unwohl, und eins bin ich mit dem rad auf jeden fall: schneller am ziel als mit auto oder öpnv - so schlimm kann es also gar nicht sein.

lg nantke
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#50082 - 07/14/03 06:43 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: schorsch-adel]
Anonym
Unregistered
Nachstehend mein Leserinnenbrief, den ich der FR ins Netz gestellt habe:

Zitat:

Leider disqualifiziert sich Uli Glauber mit dem Artikel: Soviel darin Wahres über das RadlerInnenleben in Wien verpackt ist, so sehr werden hier dumme und fremdenfeindliche Klischees bedient, die zum Aufreger werden und die berechtigte Kritik zudecken.

Im konkreten sind Sätze wie "Da sind in der herrlich altmodischen Metropole des früheren Habsburger Reiches ..." nicht berechtigte Klischees - Wien ist genauso altmodisch oder modern wie andere Weltstädte, wie Frankfurt auch. Dumm sind Sätze wie "in der transdanubischen Pampa nordöstlich der Donau".

Wahr ist jedoch, dass in Wien die Radwege mehrheitzlich eine Katastrophe sind, wobei dazu kommt, dass - anders als bei Ihnen in Deutschland - in Österreich eine unbedingte Radwegpflicht gesetzlich verankert ist, sodass Radwege trotz Unzumutbarkeit benützt werden müssen. Die Kritik gerade an Ringradweg und Opern-Kreuzung besteht zu recht und wird immer wieder, so wie die vielen anderen Unzulänglichkeiten im Wiener Radwegsystem, von einschlägigen Organisationen, VielradlerInnen und nicht zuletzt radelnden JournalistInnen angeprangert.

Wahr ist zwar auch, dass die AutofahrerInnen RadlerInnen als Störfaktor ansehen, Gesetzgeber und Verwaltung die RadlerInnen von der allgemeinen Fahrbahn möglichst weitgehende verbannen wollen; wahr ist weiters auch, dass Fahrräder weitestgehend nicht mit Fahrzeug, das sie nach StVO in Österreich wie in Deutschland und anderswo sind, sondern mit Spass-, Spiel-, Sport- und Freizeitgerät assoziiert und so behandelt werden.
Wahr ist aber in dem Zusammenhang auch, dass dies nicht etwas wienspezifisches ist, sondern ein allgemeines Phänomen der motorisierten Welt ist und das "Autosyndrom" in Frankfurt nicht mehr und nicht weniger als Wien zu finden ist.

Fremdenfeindlich auf der einen und dumm auf der anderen Seite ist die Behauptung "Folgerichtig scheiterte "Vienna-Bike" daran, dass binnen Wochen nahezu sämtliche Vehikel geklaut worden waren. Nicht nur in Kellern von Wiener Gemeindebauten, sondern bis weit in den Balkan soll das schmucke Blau oder Violett der Wiener Radln gesichtet worden sein." Weder sind fast alle Räder verschwunden noch sind die verschwundenen welchen nur in Gemeindebauten und am Balkan gelandet.

Wahr zum Viennabike-Projekt ist vielmehr, dass der bei solch einem Projekt übliche Schwund zu Beginn zu verzeichnen war (vgl. die funktionierenden Gratisradprojekte in anderen Städten), wahr ist auch, dass das Projekt vom Trägerverein, hinter dem sich ein Firmengeflecht rund die Vereinsbetreiber versteckt hat, stümperhaft begonnen und abgewickelt und schlussendlich von der Wiener Stadtverwaltung zu früh das Handtuch geworfen wurde. Somit ein gutes, in anderen Städten erprobtes System durch Stümperhaftigkeit seitens Betreiber und Stadtverwaltung verspielt wurde.

Hätte sich Uli Glauber also, statt Klischees und sich Vermutungungen ("vermutlich") zu bedienen besser informiert, auf einschlägigen RadlerInnenpages und -foren recherchiert, wäre sie/er nicht zu voreiligen Schlüssen gekommen und würde die berechtigte Kritik am Wiener Radwegsystem zur Geltung kommen, statt Empörung über die Klischees auszulösen (siehe z.b. hier: Foruminterner Link, wo ich diesen Leserinnenbrief auch deponieren werde).

Elisabeth P.,
Wien

lg
Elisabeth
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#50103 - 07/14/03 07:45 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: Anonymous]
hieronymus
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traurig
Was ist denn das für ein dummer Artikel gewesen.
Danke übrigends für den Leserbrief.
Ich fahre tagtägliche meine 30-50 km in Wien. Klar ärgern mich die teilweise nichtvorhandenen Radwege in manchen Bezirken sehr (das ist aber von den Bezirksvorständen abhängig und nicht rein von der Stadt Wien).
Andererseits muss man sagen dass auch in manchen Bezirken sehr viel für Radler getan wird. Radwege gibt es nicht wenige. Auch wenn man sich manchmal mehr wünschen würde. Generell sind die Autofahrer nicht idiotischer als anderswo. Viele spinnen und man wird angehupt und geschnitten. Naja wo ist denn das nicht so? Also ich kann mich da an Situationen in Irland erinnern *graus* da habe ich mich wirklich unsicher gefühlt. Aber betreff des Verfassers dieses Artikels: wenn man nicht Radfahren kann soll man es lassen, auch in der Stadt zu fahren ist reine Übungssache!
Generell finde ich es schon ziemlich ekelhaft wenn ein Radler schreibt dass er mit Geklingel über die Zebrastreifen fährt. sollen doch die Fussgänger hupfen. Bitte was ist denn das für ein Mensch? Generell gilt in Wien und auch sonstwo dass Fussgänger auf einem Zebrastreifen Vorrang haben. Gerade einem Radfahrer tut das am wenigsten weh, denn ich fahr kurz langsamer und ziehe dann totzdem noch vor dem Auto rüber. Also für mich kommt bei dem Artikel nur eines raus:
Ein eifersüchtiger, wienfeindlicher Artikel, der nur irgendwie irgenwas subjektiv schlecht erlebtes masslos übertreibt. Nicht genügen recherchiert, da die meisten Strecken durch den Wienerwald nicht als Radweg gerechnet werden und da ausserdem grosse Teile des Wienerwaldes schon zu Niederösterreich gehören, und daher wohl kaum zum Wiener Radwegnetz zählen.
Jemand der sich ausserdem mies gegenüber Fussgängern aufführt hat sich meiner Meinung nach sowieso schon disqualifiziert. Ich bin sicher oft wie eine Düse unterwegs, aber mit Fussgängern hatte ich kaum Probleme...

Un was mich wirklich ärgert sind die Radtouristen die gerade Scharenweise über den Donauradweg nach Wien einfallen. Sich in der Stadt mehr klapprig und wackelnd bewegen - komplett unsicher sind. Mehr oder weniger mindestens 2 m Platz brauchen und immer wieder kleine Unischerheitsschlenkerer drinnen haben. Wer Radtourenfahren will, der muss das Rad beherrschen können oder vor der Stadt in die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen!

Ein wenig frustrierte Grüsse aus Wien
Stef.
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#50132 - 07/14/03 11:09 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: hieronymus]
Kwondi
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Ich finde radmäßig Wien nicht schlechter oder besser, als die meisten deutschen Städte. Wir sind ganz gut dort zurecht gekommen.

Als ich zum ersten Mal da war, waren die Radwege an der Donau wegen Bauarbeiten gesperrt. Und weil ich besonders klug sein wollte, habe ich mir im Computer vom Verkehrsamt die Wegbeschreibung zum etwas abseits gelegenen Hotel ausgedruckt. Die wär ja auch gut gewesen, wenn da nicht 2 Strecken entgegen der Einbahnstraße enthalten gewesen wären.

Gut dass wir mit dem Rad und nicht mit dem Auto da waren - es "geisterfährt" sich mit dem Fahrrad doch besser, als mit dem Auto.
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#50156 - 07/14/03 01:20 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: schorsch-adel]
snorre
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Hallo Schorsch,

ich fahre in Wien seit geraumer Zeit fast nur noch mit dem Rad (mit dem Auto geht gar nix mehr, und die Öffis sind nur in bestimmten Bezirken gut ausgebaut, wird aber immer besser) und bin damit eigentlich ganz gut unterwegs. Die Polemiken des Artikels sind zum Großteil lächerlich. Klar gibt's auch Probleme, teilweise sind die Radwege auch gefährlich zu fahren, aber die Rücksichtslosigkeit der Autofahrer im Allgemeinen die im Artikel angesprochen wird, stimmt so nicht. Das Radwegenetz ist inzwischen, soweit es die örtlichen Verhältnisse zulassen, ganz gut ausgebaut. Und gewisse Durchzugsstrassen muß man halt meiden. Und, daß immer mehr Personen mit dem Rad unterwegs sind, bestätigt ja auch irgendwie die "Befahrbarkeit" von Wien. Auch hat der Autor sich gängiger Wiener Allgemeinplätze wie transdanubischer Pampa, Bezirkskaiser, usw. bedient, was ihn nicht wirklich seriös erscheinen läßt.
Aber mich ärgert so ein Artikel nicht mehr besonders, denn diese "Berichterstatter" wird's wohl immer geben, die Klischees werden werden wohl auch auf ewig bestehen.

Liebe Grüsse aus Wien
Georg
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#50160 - 07/14/03 01:50 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: snorre]
Zombie025
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Dem Autor ist bestimmt nur ein Schreibfehler passiert: Eigentlich wollte er bestimmt statt Wien Frankfurt schreiben... da passt es mit Sicherheit:
Zitat:
Sie [die Autofahrer] betrachten den armseligen Verkehrsteilnehmer, der sich offenbar nur einen Drahtesel leisten kann, als ihren natürlichen Feind - noch dazu einen deutlich unterlegenen. Drängeln in engen Gassen gehört in der Kapitale der grimmigen Gemütlichkeit ebenso zu den Kampfmitteln wie schnittiges Rechtsabbiegen nach einem Blitzstart an der Ampel.
Passt wie die Faust auf's Auge

Zitat:
Vorsicht ist allerdings auch bei Fußgängern geboten. Man muss dieser gehetzten Spezies jedoch ihren Stress zugute halten. An Zebrastreifen hoppeln Passanten gewöhnlich wie die Hasen über die Straße, weil dort statt des gesetzlich verankerten Vorrang-Gebots für Fußgänger das Recht des Stärkeren gilt: also das des Kraftfahrers.

Abgesehen vom Zebrastreifen-Thema.. ähnliches lässt sich auch in FFM beobachten (wie wohl in jeder Stadt)

Gut, hier muss ich passen
Zitat:
Streng wird jetzt kontrolliert, ob Zweiräder vorschriftsmäßig mit Beleuchtung, funktionierenden Bremsen und Warnglocke ausgestattet sind. Bei Wiener Polizisten, den "Kieberern", gilt allerdings zweierlei Maß. Ein Wurschtel auf zwei Rädern wird schon mal mit Blaulicht verfolgt, weil er gegen die Einbahnstraße gefahren ist, oder am Arm festgehalten, wenn er eine von der Amtsgewalt gesperrte Durchfahrt benutzen will. Die verbotene Benutzung des Handys während der Fahrt mit dem Auto wird dagegen als Kavaliersdelikt geflissentlich übersehen.
Wobei letzteres auch hier absolut egal ist, selbst rote Ampeln scheinen nur eine Empfehlung zu sein...

Zitat:

So endet manche wohlbeschilderte und frisch markierte Radroute abrupt mitten im Tohuwabohu einer Ausfallstraße.


Stand selber schon ein paar Mal auf der Autobahn bäh

Und zum Rest... Seiten zum Thema Radweggestaltung jibet auch zu hauf für deutsche Großstädte...

Fazit: Ein Universal-Artikel, wird zu jedem herausgeholt ... Für's nächste jahr geplant sind: Hamburg, Bielefeld... grins
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#50203 - 07/14/03 09:30 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: Zombie025]
eva-maria
Unregistered
Hab mal ein bisschen recherchiert...

man sollte auf jeden Fall dazusagen, dass das Ganze Teil einer Reihe ist mit dem Titel "Fahren Sie bloß nicht".
Die Artikel sind mehr oder minder ironisch gemeint (was mehr oder minder gut rüberkommt). Titel lauten zum Beispiel
Fahren Sie bloß nicht...
... in ein Ferienhaus
... zum Mardi Gras nach New Orleans
... zum Grab von Charles de Gaulle
... nach Gibraltar
etc.

Meist geht es um typische "Touristenfallen". Und wenn dieser spezielle Autor vielleicht nicht über Wien geschrieben hätte, sondern einfach "Fahren Sie bloß nicht mit dem Rad in Urlaub" und dabei all die Malheurs aufgezählt hätte, die jeder von uns aus eigener Erfahrung kennt, wäre er hier vermutlich niemandem sauer aufgestoßen.
Aber es gibt halt nicht nur gute Journalisten.
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#50270 - 07/15/03 04:47 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: Anonymous]
schorsch-adel
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ersma vielen dank für Eure bisherigen und vielleicht noch folgenden zuschriften.

ein bißchen erstaunt bin ich schon über die fast einhellige empörung. vielleicht hätte man als vorinformation dazu erklären müssen, dass sich die schon etablierte FR-serie “fahren Sie bloß nicht nach...“ eben gerade durch die häme auszeichnet, mit der diverse urlaubsziele gnadenlos überzogen werden, um in der nächtsen ausgabe süffisant die jeweils 2-3 besten der erbosten leserbriefe an halbwegs prominenter stelle zu veröffentlichen. aber muß man denn ironie immer erklären, vorankündigen ? kann man denn einer (guten oder schlechten, egal) provokation nicht auch was abgewinnen ?

deshalb überrascht mit der vorwiegende „bierernst“ Eurer beiträge, als hätte es sich hier um eine um objektivität bemühte reportage gehandelt. und hier gar noch die fremdenfeindlichkeit zu bemühen, ist schon verdammt politisch korrekt.

markus
(dem wien mit dem rad spaß gemacht hat)


Edited by schorsch-adel (07/15/03 04:58 PM)
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#50271 - 07/15/03 04:54 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: schorsch-adel]
Uli
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Wenn das Ironie gewesen sein soll, dann war sie schlecht gemacht, denn ich und anscheinend auch weitere Forumsleser haben es nicht als solche erkannt.
Gruss
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#50328 - 07/16/03 08:36 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: schorsch-adel]
DeusXMachina
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hi,

ich habe den artikel auch nicht als ironie erkannt - vor allem, weil ich zumindest einen teil des textes (den über den gürtel und die stadtbahnbögen) schon einmal (fast) wörtlich genauso im standard gelesen und mich damals schon schwarzgeärtert hab, weil er nicht nur hämisch, sondern schlicht gelogen ist.

lg nantke
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#50336 - 07/16/03 09:39 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: DeusXMachina]
Anonym
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Zitat:
...zumindest einen teil des textes (den über den gürtel und die stadtbahnbögen) schon einmal (fast) wörtlich genauso im standard gelesen und mich damals schon schwarzgeärtert hab, weil er nicht nur hämisch, sondern schlicht gelogen ist.


Hallo Nantke!

Keine Ahnung unter welchem Blickwinkel wir beide in Wien Rad fahren. Dass der Radweg am Gürtel im Zick-Zack geführt wird - mal ganz aussen (beim Westbahnhof), mal auf der alten 8er-Trasse, mal auf der inneren Gürtelseite, ist nicht gelogen sondern Wahrheit, ist Realität. Faktum ist zwar, hier irrt die/der SchreiberIn (Uli lässt leider nicht auf die oder auf der rückschliessen), dass es unterhalb des Westbahnhofs zum Wiental hinunter auch den Radweg gibt: den jedoch findet nur, wer eingeweiht ist, weil so gar nicht erkennbar ist, wie der unterhalb der Mariahilfer Strasse weiter verläuft, wenn mensch von der Felberstrasse am Westbahnhof vorbei, runter kommt.

Betreffend der im Artikel ebenso kritisierten Opernkreuzung (wie auch anderer Radfahrunbillen) empfehle ich Dir hier zu klicken: http://reflex.at/~citybiker/main.html, dort dann auf Bilder und Kärtner Strasse. Da kannst Du Dir dann überlegen, wie Du den Radweg legal in Richtung Kärntner Strasse verlassen kannst. Ganz zu schweigen von den ständigen Rad-Mensch-Vermengungen gerade in diesem Bereich.

Wie ich schon in meinem Leserinnenbrief schrieb: sachlich hat Uli Glauber mit der Kritik am Wiener Radwegsystem voll und ganz recht. Die Radwege sind mehrheitlich schlicht eine Katastrophe und (gemein-)gefährlich.

Ich fahre seit meiner Kindheit in Wien rad (also schon ein paar Jahrzehnte ;-), den einzigen Unfall in den letzten ca. 25 Jahren hatte ich letzten November: auf einem Radweg. Genauer gesagt: auf einer Radüberfahrt, als mich ein so dämlicher Outler über den Haufen fuhr, noch dazu als ich schon vor seiner Schnauze war.

Nachgewiesen ist in Studien, dass Radwege das Unfallrisiko erhöhen und nicht senken, insb. an Kreuzungen.

Es gibt nur ein Mittel dagegen: Abschaffung der Radwegbenützungspflicht. Du kannst dann gerne auf den von Dir geforderten Radwegen, die "bessere" Gehwege sind, weiter fahren. Ich für meinen Teil bevorzuge die normale Fahrbahn. Dort fühle ich mich sicherer.

BTW: Die Radwegbenützungspflicht abzuschaffen hätte dann noch den Vorteil, dass es zu einem "Wettbewerb" kommen könnte, dem sich die StadtplanerInnen zu stellen hätten: Wenn die Radwege nicht benützt werden, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass sie unbenützbar sind.

Und ein letztes BTW: Über den Grünen Herrn Bezirksvorsteher kommt mir entweder nur ein gequältes Lächeln oder ein mattes Gähnen aus.

lg
Elisabeth
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#50338 - 07/16/03 09:49 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: snorre]
Anonym
Unregistered
Zitat:
... aber die Rücksichtslosigkeit der Autofahrer im Allgemeinen die im Artikel angesprochen wird, stimmt so nicht. ...


Hallo Georg!

Zum nicht zitierten Teil Deines Beitrages findest Du alles in meiner Antwort an Nantke, gerade zuvor.

Und auf den zitierten Teil bezogen:
Versuche mal abends - wenn die Ampel auf gelbblinken umgestellt ist - die Donaukanallände (keine Ahnung wie das genau dort heisst) in der Verlängerung der Wassergasse über den Fussgängerübergang zu queren. Du wirst dort Deine blauen Wunder erleben, wie Du angehupt wirst von den daherrasenden OutlerInnen, die nicht daran denken, Dir ein ungehindertes Überqueren zu ermöglichen. Und wenn Du nicht schnell genug bist und dich in Luft auflöst, sodass die OutlerInnen dann glatt noch stehen bleiben müssen, kannst Du Dich netter Schimpforgien erfreuen ...

Das nur als ein Beispiel von vielen. Die OutlerInnen vermeinen die Strassen für sich gepachtet zu haben.

So schaut's aus. In Wien.

lg
Elisabeth
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#50375 - 07/16/03 02:28 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: Anonymous]
DeusXMachina
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hi elisabeth,

Zitat:
Dass der Radweg am Gürtel im Zick-Zack geführt wird


wenn ich von der spittelau aus komme, muss ich das erste mal am westbahnhof, also nach ca. 4,5 km, den gürtel queren. der radweg zur wien hinunter ist (meiner unmaßgeblichen meinung nach) ausgesprochen leicht zu finden, und der weg zum südbahnhof ist vorbildlich ausgeschildert, auch wenn er durch wohngebiete führt und nicht über radwege.

Zitat:
Die Radwege sind mehrheitlich schlicht eine Katastrophe und (gemein-)gefährlich


genau das will ich nicht so stehen lassen. du tust ja gerade so, als würde man sich bei jeder fahrt in lebensgefahr begeben, und sowohl alle anderen verkehrsteilnehmer als auch alle stadträte hätten die fröhliche fahrradfahrerjagd aus purem sadismus zum nationalsport erklärt. ich fahre vielleicht nicht seit jahrzehnten hier rum, aber dafür seit jahrzehnten in anderen großstädten, kann also vergleichen, und bin immerhin seit einigen jahren in wien mit dem rad, zu fuß, mit den öffis und ab und zu sogar mit dem auto unterwegs. und ja, es gibt jede menge stellen, die unübersichtlich sind und wo man sich gegenseitig behindert. die ecke an der kärntner straße kreuze ich jeden tag, und ich ärger mich jeden tag über die horden, die aus der ubahn völlig blind auf den radweg rennen, und über die enge dort. aber dann pass ich halt etwas mehr auf und bremse auch mal ab... man könnte natürlich auch die oper abreißen, dann wär reichlich platz für alle.

Zitat:
Du kannst dann gerne auf den von Dir geforderten Radwegen


ich fordere gar keine radwege, wo du das gelesen haben willst, ist mir schleierhaft. ich sage nur, dass die wiener radwege besser sind als der ruf, der in diesem artikel verbreitet wird, und die meinung lasse ich mir auch nicht nehmen. gerade am gürtel (der gerade auch wieder durch diverse baustellen aufgestaut wird) ist mir der radweg tausendmal lieber als die fahrbahn, auch wenn er oft genug verbotenerweise von fußgängern und deren hunden mitbenutzt wird.

im übrigen: wenn ich mir so anschaue, was für "gesocks" teilweise auf diesen radwegen unterwegs ist - entweder raser, die meinen, nur weil sie ach so umweltfreundlich auf zwei rädern unterwegs sind, haben sie jetzt die eingebaute vorfahrt, oder leute, die ihr rad eindeutig überhaupt nicht beherrschen - dann graut es mir bei der vorstellung, diese verkehrschaoten auf den straßen fahren zu lassen.

grüße, nantke
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#50493 - 07/17/03 02:00 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: Anonym]
snorre
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Hallo Elisabeth,

ich denke, jeder hat so seine Erfahrungen, seine Meinung. Hab ich kein Problem damit, aber man sollte nicht allzusehr verallgemeinern. Ich fahre auch schon seit etwa 1976 in Wien mit dem Rad, und habe auch die Entwicklung der Radwege mitbekommen. Du hast voll recht, es gibt unzumutbare Radwege (Alserstrasse in Richtung Donaukanal z. B.), aber da werde ich dann zum Gestzesbrecher und fahre am Gehweg oder auf der Strasse. Aber gerade am Gürtel, da muß ich Nantke voll recht geben, fahre ich tausend mal lieber auf dem Radweg als auf dem Gürtel.
Auch deine Überquerungsprobleme auf der Lände kann ich nicht wirklich nachvollziehen, denn wenn ich schon mal so spät unterwegs bin daß die Ampeln auf Gelb blinken umgestellt sind, dann ist meist nicht mehr allzuviel Verkehr. Daß es rücksichtslose OutlerInnen gibt ist allgemein bekannt, aber es gibt auch rücksichtslose Radfahrer, Fußgänger, Inline-Skater,... Das ist nun mal so. Deshalb alle und alles in einen Topf zu werfen finde ich nicht gut.
Wien hat, so wie wahrscheinlich alle grossen Städte, so seine Verkehrsprobleme. Aber ich finde, hier in Wien ist es gerade für Radfahrer nicht so schlecht gelöst. Ich kann einige grössere Städte (Hamburg, Frankfurt, Marseille, Barcelona, Lyon) vergleichen, da schneidet Wien ziemlich gut ab dabei. Das ist meine sehr subjektive Sichtweise.

Liebe Grüsse aus Wien
Georg
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#50521 - 07/17/03 04:56 PM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: Uli]
schorsch-adel
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Zitat:
Wenn das Ironie gewesen sein soll


hallo Uli und Nantke,

war's wahrscheinlich nicht (nur). wie auch immer: unter Euch wienerInnen hat der artikel ja eine recht fruchtbare diskussion ausgelöst. würde mich fast reizen, mal wieder hin zu fahren. aber heuer ist wahrscheinlich der mozartradweg dran.

so gesehen wars letztlich doch eine gute PR für Eure faszinierende stadt, wenngleich mich die schreibe dieses artikels auch nicht vom hocker gerissen hat.

Markus
(ach so, "einfach nur Uli" ist ja aus düdo)

Edited by schorsch-adel (07/17/03 07:11 PM)
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#50589 - 07/18/03 11:56 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: schorsch-adel]
snorre
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Hallo Markus,

bloß nicht nach Wien. Ist ja viel zu gefährlich!

Grüsse aus Wien
Georg
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#50663 - 07/19/03 08:36 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: DeusXMachina]
Elisabeth
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Hallo Nantke!

Anm.: Bin nun auch angemeldet, wie zu sehen ... :-)

Zitat:
wenn ich von der spittelau aus komme, muss ich das erste mal am westbahnhof, also nach ca. 4,5 km, den gürtel queren.

Darum ging es nicht. Weder im ggst. Artikel noch in meiner Gürtelkritik: Es geht um den Zick-Zackkurs. O-Ton im Artikel:
"Mal links, mal rechts führt der Radweg über den breiten Grünstreifen unter der Hochbahn aus Kaisers Zeiten, um sich dann unweit vom Europaplatz vor dem Wiener Westbahnhof urplötzlich ins stadtplanerische Nirwana zu verflüchtigen."

Vom Westbahnhof aus ist die erste Veränderung bei der Felberstrasse - Querung des äusseren Gürtels notwendig, Weiterführung auf Innenteil innerer Gürtel. Dies geht bis etwa Neustiftgasse um dort wieder auf den Innenteil äusserer Gürtel (auf die ehem. 8er-Trasse) zu wechseln. Im weiteren Verlauf wechselt IIRC der Radweg noch ein paar mal zwischen innerem und äusserem Gürtel hin und her. Und das wiederum zu einem guten Teil in Form eines Gehsteigradwege, den sich FussgängerInnen mit den RadlerInnen teilen müssen.


Zitat:
... der radweg zur wien hinunter ist (meiner unmaßgeblichen meinung nach) ausgesprochen leicht zu finden, ...

Abgesehen davon, dass nun neuerlich der Gürtel gequert werden muss (nicht vergessen: bedeutet 2malige Fahrbahnquerung und damit 2 lange Ampelphasen!), ist die Abzweigung zum Wiental hinunter ziemlich versteckt. Ansichtssache. Soll sein. Jedenfalls sieht es auch UIi Glauber in seinem Artikel so, siehe Zitat oben.


Zitat:
... du tust ja gerade so, als würde man sich bei jeder fahrt in lebensgefahr begeben, ...

Bei jeder Fahrt nicht. Aber bei fast jeder Fahrt auf einem Radweg.
SCNR


Zitat:
... und sowohl alle anderen verkehrsteilnehmer als auch alle stadträte hätten die fröhliche fahrradfahrerjagd aus purem sadismus zum nationalsport erklärt.

Abgesehen davon, dass von "fröhlicher" oder sonstiger "Fahrradfahrerjagd" bei mir keine Rede war:
Falsch.
Die Mehrzahl der AutlerInnen betrachten RadlerInnen als Hindernisse und die Fahrbahn als ihr Revier. Die Stadträte Schicker, Svihalek und wie sie sonst alle noch geheissen haben, sowie der ach so grüne Chorherr, lassen sich von der Autolobby und falscher Verkehrspolitik leiten. Ergebnisse sind dann eben die gefährlichen und schikanösen Radwege wie Ringradweg, 2er-Linie (auf den der Chorherr ja so stolz ist) etc. etc.
In beiden Fällen hat das also weder mit Sadismus, noch mit Nationalsport, sondern eher mit Ignoranz zu tun.


Zitat:
ich fahre vielleicht nicht seit jahrzehnten hier rum, aber dafür seit jahrzehnten in anderen großstädten, kann also vergleichen, ...

Um den Vergleich mit anderen (Gross-)Städten geht es hier nicht. Es geht um Wien. Dass diese Kritik (wie in diesem Thread von Zombie mit Frankfurt praktiziert) sozusagen 1:1 auch auf andere Städte übertragbar ist, ist bekannt, das Netz ist tonnenweise voll davon. Darum geht es aber hier nicht. Sondern darum, dass Uli Glauber sachlich mit der Kritik am Wiener Radwegsystem recht hat.


Zitat:
... und ja, es gibt jede menge stellen, die unübersichtlich sind und wo man sich gegenseitig behindert. ...

Und was sagt uns das? - q.e.d.


Zitat:
... die ecke an der kärntner straße kreuze ich jeden tag, und ich ärger mich jeden tag über die horden, die aus der ubahn völlig blind auf den radweg rennen, und über die enge dort.

Nicht über die Horden und die Enge dort brauchst Dich ärgern. Ärgern musst Dich über die VerkehrsplanerInnen, Schicker, Svihalek, et. al und Chorherr.

BTW: Offensichtlich hast Dir die Bilder auf den Citybiker-Seiten nicht angesehen. Sonst müsstest Dich erst recht nicht über die Horden und die Enge ärgern, sondern vielmehr darüber, dass - den Ring im Verlauf der Kärntner Strasse stadteinwärts querend - Du zwischen Hauptfahrbahn und Nebenfahrbahn den Radweg nicht legal in die Kärnter Strasse verlassen kannst, weil eine Sperrfläche das verhindert. Ein Beispiel von 100erten in Wien.


Zitat:
... aber dann pass ich halt etwas mehr auf und bremse auch mal ab... man könnte natürlich auch die oper abreißen, dann wär reichlich platz für alle. ...

Natürlich kannst Du bremsen. Das mache ich selbstverständlich auch und fahre die anderen VerkehrsteilnehmerInnen, die nichts für die Fehlplanung können, nicht über den Haufen. Aber genau darum geht es: Ständig runtergebremst werden durch die Blödheiten der VerkehrsplanerInnen. Und auch der Inkompetenz der Tafel verordnenden Magistratsabteilungen (wenn z.b. gesetzwidrig auf einem Radweg Nachrangtafeln montiert werden = "Vorrang geben" verordnet). ... Im alltäglichen Fahren bin ich nicht auf Urlaubsfahrt sondern möchte mit dem selben Anspruch zügig vorankommen, den auch die AutlerInnen erheben. RadlerInnen sind nun mal - kraft StVO - nicht Hindernisse sondern Verkehr. Und ihre Räder keine Spielzeuge, die auf den Gehsteig gehören, sondern Fahrzeuge, die auf Gehsteigen vulgo "Geh-/Radwegen" bzw. Pseudo-Radwegen nichts verloren hätten.


Zitat:
ich fordere gar keine radwege, wo du das gelesen haben willst, ist mir schleierhaft.

Nantke schrieb:
"und dass es auf jeden fall sehr viel mehr radwege geben sollte, weil es jetzt im sommer auf den bestehenden schon extrem voll ist (nicht zuletzt wegen der vielen reiseradler ), steht ebenso außer frage."

Daraus lese ich die Forderung nach (mehr) Radwegen. Und ausser Frage steht das sowieso nicht. Bei Dir ja, aber nicht so allgemein als Konsens, wie es von Dir dasteht.


Zitat:
ich sage nur, dass die wiener radwege besser sind als der ruf, der in diesem artikel verbreitet wird, und die meinung lasse ich mir auch nicht nehmen.

Deine Meinung in Ehren. Meine ist es nicht. Und die von Uli Glauber zurecht auch nicht.


Zitat:
gerade am gürtel (der gerade auch wieder durch diverse baustellen aufgestaut wird) ist mir der radweg tausendmal lieber als die fahrbahn, auch wenn er oft genug verbotenerweise von fußgängern und deren hunden mitbenutzt wird.

Es steht Dir, sowie allen anderen die es wollen, selbstverständlich frei, Radwege benützen zu wollen. Mir (u.v.a.) steht es leider nicht frei, Radwege _nicht_ benützen zu wollen, wenn sie mir (uns) zu gefährlich, zu unbequem, nicht benützbar, etc. etc., erscheinen. Radwege sind in Wahrheit nunmal nicht sicherer als das Fahren auf der normalen Fahrbahn im normalen Verkehrsfluss:
http://bernd.sluka.de/Radfahren/10Gebote.html
siehe auch:
http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/fahrbahn.html


Zitat:
im übrigen: wenn ich mir so anschaue, was für "gesocks" teilweise auf diesen radwegen unterwegs ist - entweder raser, die meinen, nur weil sie ach so umweltfreundlich auf zwei rädern unterwegs sind, haben sie jetzt die eingebaute vorfahrt, oder leute, die ihr rad eindeutig überhaupt nicht beherrschen - dann graut es mir bei der vorstellung, diese verkehrschaoten auf den straßen fahren zu lassen.

Erstens vergleichst Du hier Äpfel mit Birnen - es geht ja im thread nicht um die BenutzerInnen der Radwege sondern um das Wiener Radwegsystem als solches. Zweitens gehört gerade erstere von Dir genannte Gruppe nicht auf die "Radpromenaden" vulgo Radwege, sondern auf die normale Fahrbahn. Und zweitere Gruppe sollten Radfahren lernen und brauchen ebenso nicht auf Zwitterwegen dahintorkeln, gehören also auch nicht auf die "Halbgehsteige".

Übrigens: Auf der Strasse fahren und gehen wir sowieso alle ...
SCNR

lg
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#50665 - 07/19/03 09:23 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: snorre]
Elisabeth
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Hallo Georg!

Zitat:
... aber man sollte nicht allzusehr verallgemeinern.

Soweit es mich betrifft: Ich verallgemeinere hier nicht, sondern greife auf die Erfahrungen zurück. Eigener, vieler anderer AlltagsradlerInnen und auch (verkehrs-)politischer Erfahrungen.


Zitat:
Ich fahre auch schon seit etwa 1976 in Wien mit dem Rad, und habe auch die Entwicklung der Radwege mitbekommen. Du hast voll recht, es gibt unzumutbare Radwege (Alserstrasse in Richtung Donaukanal z. B.), aber da werde ich dann zum Gestzesbrecher und fahre am Gehweg oder auf der Strasse.


Eben! Das kanns doch nicht sein! Klar geht das. Aber müssen wir damit im Gehsteigbefahren die schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen potentiell gefährden? Müssen wir uns das gefallen lassen, wenn Radwege einfach enden ohne legale Möglichkeit weiterzukommen? Wenn sie zugeparkt sind? Wenn sie mit Baustellen(-container) ohne Umleitung zugepflastert sind? ... Da kommt dann immer das Argument (auch von zuhilfe geholter Polizei bzw. PolitikerInnen): "Da wird doch kein vernünftiger Mensch etwas sagen!", wenn Du dann zu illegalen Aktionen gezwungen bist. Die/der nächstbeste PolizistIn sieht das dann aber vielleicht nicht so. Abgesehen von der Schuldfrage bei einem allfälligen Unfall.

Und versuche mal den AutlerInnen solche Fahrbahnen wie sie den RadlerInnen vorgesetzt werden, gepflastert mit Hindernissen aller Art und teils mitten in der Fahrbahn, mit plötzlichem Ende ohne Weiterführung / Umleitung, etc. vorzusetzen. Na den Aufstand der Autolobby möcht ich sehen! ... Sollen, müssen, wir es wirklich hinnehmen als VerkehrsteilnehmerInnen 2. Klasse behandelt zu werden? ... NEIN!


Zitat:
Aber gerade am Gürtel, da muß ich Nantke voll recht geben, fahre ich tausend mal lieber auf dem Radweg als auf dem Gürtel.

Siehe: http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/fahrbahn.html


Zitat:
Auch deine Überquerungsprobleme auf der Lände kann ich nicht wirklich nachvollziehen, denn wenn ich schon mal so spät unterwegs bin daß die Ampeln auf Gelb blinken umgestellt sind, dann ist meist nicht mehr allzuviel Verkehr.

Du unterliegst hier einem 2-fachen Trugschluss:

Punkt 1: Ob viel oder wenig Verkehr spielt dabei keine Rolle. Wenn Du erkennbar den Fussgängerübergang queren willst, so haben nun mal die AutlerInnen stehen zu bleiben. Wenn jedoch, was ich kritisiert habe, Du aber dann sogar schon auf dem Zebrastreifen vulgo Fussgängerübergang bist und daherkommende AutlerInnen wollen Dich wegblasen mit ihrem Gehupe und, wenn Du trotzdem nicht schnell genug weg bist und sie stehen bleiben müssen, Dich dann noch beschimpfen und sich im Recht wähnen, so ist das nicht nur unverschämt sondern rechtswidrig. Und nein, gerade dort bei diesem Übergang ist das kein Einzelfall sondern der ganz normale, alltägliche Wahnsinn ... zu jeder Gelbblinkzeit. Probiers einfach aus und Du wirst sehen.

Punkt 2: Du übersiehst mit "nicht mehr allzuviel Verkehr", dass - abgesehen eben von Punkt 1 - dies eine Ausfallstrasse ist, die in der Verlängerung direkt in die A4, Flughafenautobahn, das Tor zum Osten, übergeht. Dort ist rund um die Uhr viel Verkehr.

Und, um ontopic zu bleiben:
Von der Wassergasse mit dem Fahrrad kommend, endet der Radweg an der Lände. Obwohl auf der anderen Strassenseite der Radweg verpflichtend nach rechts bzw. links weitergeführt wird, bist Du hier gezwungen (egal ob Normalbetrieb oder Gelbblinken), abzusteigen und das Rad über Zebrastreifen zu schieben um legal zu bleiben, oder eben illegal am Zebrastreifen fahrend die Lände zu queren. Sag das mal einer/m AutlerIn, sie/er soll ihr/sein Auto über eine Kreuzung schieben ...


Zitat:
Daß es rücksichtslose OutlerInnen gibt ist allgemein bekannt, aber es gibt auch rücksichtslose Radfahrer, Fußgänger, Inline-Skater,... Das ist nun mal so.

Sicher. Nur ist es deshalb nicht erlaubt, Kritik an den AutlerInnen zu üben? Und nicht vergessen: Die Folgen der Rücksichtslosigkeit der einen Gruppe sind unproportional schwerwiegender im Fall eines Unfalls als die der anderen von Dir genannten Gruppen. Da muss schon die Kirche im Dorf gelassen werden!


Zitat:
Deshalb alle und alles in einen Topf zu werfen finde ich nicht gut.

Wo hab ich das getan?


Zitat:
Wien hat, so wie wahrscheinlich alle grossen Städte, so seine Verkehrsprobleme. Aber ich finde, hier in Wien ist es gerade für Radfahrer nicht so schlecht gelöst. Ich kann einige grössere Städte (Hamburg, Frankfurt, Marseille, Barcelona, Lyon) vergleichen, da schneidet Wien ziemlich gut ab dabei. Das ist meine sehr subjektive Sichtweise.

Klar. Die Sichtweise steht Dir frei. Allerdings, wie ich auch Nantke schon geantwortet habe, geht es ja im ggst Artikel nicht um einen Vergleich, sondern darum, dass Uli Glaubers Kritik am Wiener Radwegsystem sachlich richtig ist.

Und natürlich steht es Dir frei lieber Radwege zu benützen. Ich will es _nicht müssen_. Weder in Wien. Noch anderswo.

Übrigens:
Wenn Du in einem anderen posting schrubst:
"Und, daß immer mehr Personen mit dem Rad unterwegs sind, bestätigt ja auch irgendwie die "Befahrbarkeit" von Wien.",
so beweist das eine noch lang nicht das andere. Siehe dazu auch: http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/radverkehrsfoerderung.html


lg
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#50666 - 07/19/03 09:32 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: snorre]
Elisabeth
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Zitat:
Hallo Markus,

bloß nicht nach Wien. Ist ja viel zu gefährlich!

Grüsse aus Wien
Georg


Ja. Aber nur auf den Radverkehrsanlagen. ;-)

BTW:
Und derzeit nicht über den Donauradweg nach Wien kommend in die Innenstadt zu wollen. Oder schon beim Donaukanal abzweigen. Jedenfalls nicht bis zur Reichsbrücke fahren. Dort wird in die Innenstadt wollende/r RadlerIn gerade umgeleitet: Gegen eine Einbahn, 2x über einen Fussgängerübergang, danach durch einen Park. ... Vorsicht Falle: PolizistIn kann wegen illegalem Fahren gegen die Einbahn oder Fahren auf dem Zebrastreifen strafen. Aber "wird ja kein vernünftiger Mensch was sagen!" ....


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#50669 - 07/19/03 10:17 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach wien [Re: Elisabeth]
schorsch-adel
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hallo Elisabeth,

...wenn ich Dich
hier mal kurz zitieren darf...

neidische grüße ins verschnitzelte und
kaffeduftumwaberte (klischees, mmhh... grins ) wien
markus

Edited by schorsch-adel (07/19/03 10:35 AM)
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#50680 - 07/19/03 01:10 PM Bloß nicht mit dem rad nach Wien? [Re: Elisabeth]
Wolfrad
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Oh Elisabeth,

wie füllst Du doch mit Deinen BeiträgInnen die ansonsten leeren SpaltInnen.

Ich komme wieder nach Wien, sogar mit dem Rad(l). Obwohl, bei der Reichsbrücke hätte ich Bedenken. grins

Es grüßt Dich

WolfradIn


Edited by Wolfrad (07/19/03 01:14 PM)
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#50713 - 07/20/03 10:01 AM Re: Bloß nicht mit dem rad nach Wien? [Re: Wolfrad]
schorsch-adel
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mein hier 2 spalten zuoberst stehender beitrag war vielleicht eine spur zu diskret :

wer dort auf "hier" drückt (nein, nicht hier auf "dort"), kriegt elisabeths leserbrief in der aktuellen frankfurter rundschau angezeigt - übrigens ganz ohne gender mainstreamIn-ing-spraak, liebeR wolfradIn!

markus



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#50716 - 07/20/03 11:26 AM Re: bloß nicht mit dem rad nach Karlsruhe !! [Re: schorsch-adel]
wolfi
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... sage ich nach unserer gestrigen Odyssee von der franzoesischen Grenze bis zum Karlsruher Hauptbahnhof!
Zunaechst befindet man sich im Landkreis Rastatt. Dort kennt man nur ein Ziel: Rastatt. Karlsruhe ist dort unbekannt. Es scheint von dort sehr weit entfernt zu sein. Nach diversen Versuchen, in Fahrtrichtung Norden ueber verschiedene Doerfer an Rastatt vorbei in Richtung von Karlsruhe (von dem ich wusste, dass es dort liegen muss!) vorzudringen, waren wir irgendwann genau dort, wo ich eigentlich ums Verrecken nicht hinwollte: auf der B36. Diese besitzt, wie mir inzwischen in Erinnerung kam (hatte naemlich den selben Salat schon 1998 erlebt, aber erfolgreich verdraengt) einen Radweg unterhalb jedweder Kanone. böse böse Damit's Spass macht, wurde dieser auch noch durch eine Baustelle unterbrochen. Eine Umleitung existierte nur bis kurz vor der Baustelle, an der Baustelle selber haben wir unsere Raeder dann durch knoecheltiefen Sand geschoben. Dreitausend Ampeln spaeter waren wir dann irgendwann am Karlsruher Hauptbahnhof, wo uns eine diesmal stoerungsfrei funktionierende Deutsche Bahn AG vom Laendle-Verkehrs-Chaos erloeste bäh bäh Das endgueltige Heimradeln vom Hauptbahnhof Fuerth nach Erlangen war dann geradezu eine Genussetappe.
Dass die BadenserInnen Auto fahren und dabei Radfahrer als anzupoebelnde Objekte betrachten in einer Weise dass man die nicht zu unrecht als 'Rindviecher' gelesenen R wie Regensburger fast schon wieder sympathisch finden mag, sei nur noch am Rande hinterhergeschoben traurig traurig

Was ich gelernt habe: Bis zum franzoesischen Grenzort Lauterbourg fahren DB Triebwagen. Das naechste Mal steige ich dort ein! zwinker zwinker
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