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#1262709 - 01/27/17 10:42 AM
Glockner von Süden
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Underway in Germany
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Hallo, ist den Glockner hier schon mal jemand von der Südseite hochgefahren? Wie wars, ist das härter als von Norden? Gruß, Jakob
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Ich glaube, dass Gott uns in diese Welt gesetzt hat, um glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen. (Lord Robert Baden-Powell)
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#1262712 - 01/27/17 11:01 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: borstolone]
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Hi Jakob,
a) ja b) bin noch nicht von der Nordseite hoch
c) Anstieg war nicht hart -> Abfahrt war "hart" (hatte ein ziemlich heftiges Gewitter und bin den asphaltierten Sturzbach nach unten gerutscht)
Grüße Thomas
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#1262716 - 01/27/17 11:28 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: borstolone]
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Underway in Albania
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Hi Jacob,
Bin den Glockner bisher immer von Norden hochgefahren. Wenn man die Steigungswerte bei Quaeldich.de anguckt.....gibt's keinen sonderlichen Unterschied. Die Nordrampe halte ich jedoch für wesentlich abwechslungsreicher, was das Klettern am Glockner von Norden kurzweilig macht. Die sehr sehenswerten Ausstellungen sind alle auf der Nordrampe und lohnen eine Kletterpause.
Claudius
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#1262718 - 01/27/17 11:34 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: borstolone]
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Hallo Jakob, wir - ist mit Sicherheit weniger anstrengend als die Nordseite. Bis Heiligenblut (1300 m) ist der Anstieg moderat, dann halt die üblichen 10-12%. Von Norden fängst du in Bruck auf etwa 800 m an; die Steigung ist dann ähnlich. Heiligenblut ist auch ein angenehmer Ort zum Übernachten. Alles in allem muss ich sagen, den Glockner sind wir einmal gefahren für die Palmarès, aber das langt auch Moderne, schon für Autos konstruierte Straßen sind meist nicht so schön zu fahren wie die "traditionellen" Alpenpässe, etwa der San Bernardino oder der Gotthard. Das ist aber meine persönliche Ansicht - da mag jeder anders denken. Viel Spaß! Die Landschaft an der Glocknerstraße ist unbedingt eine Reise wert. Vergiss nicht die Abstecher zur Pasterze und zur Edelweißspitze! Gruß Thomas www.bikeamerica.de
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Edited by Cruising (01/27/17 11:35 AM) |
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#1262720 - 01/27/17 11:39 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: borstolone]
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Ja, von Süden und von Norden gefahren. Dazwischen liegen allerdings 12 Jahre, von Norden ist noch frisch (2015), von Süden eben bereits 2003. Bei der Südrampenberadlung war ich noch kein Alpenguru, bei der jüngsten Nordberadlung schon eher ein Alpen-Veteran, den nichts mehr schocken kann. Zudem war die Nordberadlung unter schwierigsten Witterungsbedingungen - z.B. mit heftigen Gegenwind, bei der Südberadlung hatte ich Kaiserwetter. Soweit ich es also noch vergleichen kann, sind beide Seiten recht gleichwertig zu betrachten. Beide Rampen sind ähnlich gebaut, die Hm-Unterschiede sind in den steileren Bereichen ähnlich, die Steigungen selbst auch. Sicherlich habe ich mich 2003 auf der Südrampe etwas schwerer getan als 2015 Nord, trotz der Sonderbedingungen, trotz der Zusatzberadlung von Edelweißspitze und Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Auch empfand ich bei der Südbefahrung die Doppelpasshöhe mit der Mulde Fuscherlacke härter als bei der 2015er-Beradlung. Beim ersten Mal wusste ich das auch gar nicht - das ist dann auch ein Nachteil. Die Südrampe ist insofern einfacher zu gestalten, weil die letzten Orte zur Übernachtung höher liegen, insbesondere kann man eine erste Rampe nach Heiligenblut (Camping liegt allerdings unten) absolvieren, dann hat man schon gegen 400 Hm mehr als zur Nordseite im letzten Ort Bruck.
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#1262725 - 01/27/17 12:10 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: pino]
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Hi Jacob,
Bin den Glockner bisher immer von Norden hochgefahren. Wenn man die Steigungswerte bei Quaeldich.de anguckt.....gibt's keinen sonderlichen Unterschied. Die Nordrampe halte ich jedoch für wesentlich abwechslungsreicher, was das Klettern am Glockner von Norden kurzweilig macht. Die sehr sehenswerten Ausstellungen sind alle auf der Nordrampe und lohnen eine Kletterpause. Das sehe ich eher andersum. Der alpine Talkessel mit recht starkem Geröllbild dominiert das Panorama der Nordanfahrt bereits unterhalb der Piffkahr-Kehre und ändert sich eher kaum noch. Spaß machen einige Lärchen-Kurven und Wasserfälle, die man unmittelbar an der Strecke im Süden vermissen könnte. Die Südanfahrt geht aber durch die typischen Glocknerwiesen, die im Nordteil fehlen. Besonders beeindruckend sind diese Wiesen nur wenig abseits der Route in Richtung Kaiser-Franz-Josefshöhe. Die Landschaftswechsel sind von Süden vielfältiger, die Glocknerbergwelt entfaltet sich zum Fuschertörl als alpiner Höhepunkt - die deutlich bessere Dramaturgie. Die Besichtungsmöglichkeiten kann ich nicht bewerten, aber da gibt es zur Südseite schon wegen der Orte auch Möglichkeiten, die übrigens ihrerseits wiederum das Landschaftsbild aufbrechen und variieren. Insbesondere hat man auf der Südseite nach eine Variationsmöglichkeit über Apriach (mündet oberhalb Heiligenblut auf die Glocknerstraße), dort kann z.B. denkmalgeschützten Stockmühlen samt Bergbauernmuseum besichtigen, in einem Seitental ist sogar heute noch Goldwaschen möglich. Sofern das Kasereck wieder geöffnet haben sollte, hat man im Süden eine Schaukäserei, weitere Möglichkeiten regionaler Produktvermarktung samt Einkehr gibt es an der Straße zur Pasterze. Bezieht man die Kaiser-Franz-Josefshöhe mit der Pasterze als Teile der Südanfahrt ein, übernimmt die Südseite sogar deutlich die Führungsrolle in der Abwägung beider Seiten ein. Die Edelweißspitze zur Nordseite kann das nicht ausgleichen - ist nur ein erweiterter Panoramapunkt des Fuschertörls und der Fahrt über die Fuscherlacke.
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#1262734 - 01/27/17 12:43 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: veloträumer]
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Wenn von Süden gefahren wird, unbedingt über Apriach fahren (Abzweigung in Döllach) Straße mündet kurz vor der Mautstadion. Wunderschön und kaum Vehrkehr. Verkehr hast du eh auf der Glocknerstraße noch genug...
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#1262806 - 01/27/17 07:22 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: borstolone]
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Was härter ist, richtet sich bei uns wesentlich nach Tagesform und Wetter. Wir weicheierten jedenfalls nachmittags von Heiligenblut mit der Rossbachbahn bis kurz vor die Mautstelle und nächtigten knapp unterhalb im Privatzimmer. So konnten wir morgens recht früh auf die Piste.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1262807 - 01/27/17 07:23 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: borstolone]
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Bei meiner Tour von Venedig nach Bremen bin ich vom Süden kommend die Großglockner-Hochalpenstraße hochgefahren. Es ist eine anspruchsvolle Strecke. Da ich recht früh auf der Hochalpenstraße war, war der Verkehr durchaus erträglich. Die meisten Touristen kamen in Busen vom Norden her hoch und haben mich dadurch nicht gestört. Es sind etliche Kilometer mit erheblichen Steigungen um die 10% zurückzulegen. Da ich das Glück hatte, recht gute Sicht zu haben, habe ich die Auffahrt genossen. Es war anstrengend, aber zu machen (wobei das natürlich von der individuellen Kondition abhängt). Ganz oben war die Temperatur nahe dem Gefrierpunkt. Ich kann nichts über die Nordauffahrt sagen, da ich dort ja abgefahren bin. Große Unterschiede würde ich aber nicht vermuten. Auch diese Seite hat große Herausforderungen, die sich bei mir in einem Heißbremsen der Felge und einem Durchschmelzen de Schlauches resultiert hat .
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Gruß, Arnulf
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#1262819 - 01/27/17 08:44 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: Keine Ahnung]
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Ich bin im August 2016 von Bruck hochgeradelt. Typischer Alpenpass. Fast permanent 10% Steigung, in den Spitzen etwas mehr.
Jedes deutsche Mittelgebirge ist schwieriger zu radeln.
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#1262844 - 01/28/17 02:24 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: Keine Ahnung]
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Die meisten Touristen kamen in Busen vom Norden her hoch und haben mich dadurch nicht gestört. Hm, war das nun der Ausflug der Feministischen Union oder hatten die mehr mit dem »Playboy« zu tun? Sehenswert dürfte es sicher gewesen sein.
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#1262875 - 01/28/17 10:10 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: Thomas1976]
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Jedes deutsche Mittelgebirge ist schwieriger zu radeln. So Mancher wird diese Aussage als postfaktischen ansehen. Im Mittelgebirge kann ich die Etappenlänge anpassen oder nach dem 1. Hügel aufhören und woanders langfahren.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1262877 - 01/28/17 10:38 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: Thomas1976]
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Jedes deutsche Mittelgebirge ist schwieriger zu radeln. Ziemlich pauschal. Was genau meinst du damit? Nur wer den Hunsrück durchquert hat ist ein wahrer Bergfahrer? Alpenpässe sind nur etwas für verweichlichte Spazierenfahrer?
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#1262892 - 01/28/17 02:04 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: touromat]
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Viele Alpenpässe haben Steigungen um die 5%, da zu ihnen die Straßen in Serpentinen angelegt sind. Längere Abschnitte mit 10%, wie bei der Großglockner-Hochalpenstraße, gibt es seltener und Steigungen mit mehr als 15% findet man noch seltener. Auch mir erschienen viele Touren durch Mittelgebirge, wo man durchaus auf Steigungen von 20% und zumindest häufig auf 10% und mehr stoßen kann, meist anstrengender als meine Alpentouren. Das stete Auf und Ab kombiniert mit den großen Steigungswerten kann ziemlich zermürbend sein. Das stetige Hinaufschrauben zum Alpenpass ermöglicht einen gleichmäßigen Rhythmus, den man recht gut bewältigen kann. Dass man im Mittelgebirge nach dem ersten Hügel aufhören kann, stimmt zwar, wenn ich kein bestimmtes Ziel erreichen will. In der Regel will man aber das Mittelgebirge gerne durch- und überqueren. Es bliebe höchstens noch das Umfahren mit erheblichen Zusatzkilometern. @Falk: Ich musste erst zweimal lesen, bis ich meinen Fehler bemerkt habe - an einen Ausflug der Playmates, die mir dann in den Bussen entgegengekommen wären, kann ich mich nicht erinnern .
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Gruß, Arnulf
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#1263022 - 01/29/17 07:29 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: Keine Ahnung]
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Treffend in allen Punkten beschrieben und erklärt. Volle Zustimmung meinerseits.
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#1263085 - 01/30/17 11:10 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: Keine Ahnung]
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Auch mir erschienen viele Touren durch Mittelgebirge, wo man durchaus auf Steigungen von 20% und zumindest häufig auf 10% und mehr stoßen kann, meist anstrengender als meine Alpentouren. Das stete Auf und Ab kombiniert mit den großen Steigungswerten kann ziemlich zermürbend sein. Das stetige Hinaufschrauben zum Alpenpass ermöglicht einen gleichmäßigen Rhythmus, den man recht gut bewältigen kann. Das sehe ich hingegen etwas anders. Es gibt - zumindest für mich - für den erwähnten Rhythmus eine maximale Steigung. Oberhalb dieser ist es zu anstrengend, als dass ich dies längere Zeit "problemlos" treten kann. Der Glockner gehört garantiert dazu. Mir ist ein abwechselndes auf-und-ab, das vielleicht noch ebene Passagen enthält, hingegen lieber. ' hängt vielleicht damit zusammen, dass ich meine Routen immer so lege, dass es nicht den ganzen Tag ausschliesslich nur hoch-und-runter geht. Übrigens habe ich in den meisten Mittelgebirgen nicht häufiger Steigungen über 10% erlebt, als bei meinen Touren in den Alpen. Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. |
Edited by Uli (01/30/17 11:14 AM) |
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#1263095 - 01/30/17 11:45 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: Keine Ahnung]
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Viele Alpenpässe haben Steigungen um die 5%, da zu ihnen die Straßen in Serpentinen angelegt sind. Längere Abschnitte mit 10%, wie bei der Großglockner-Hochalpenstraße, gibt es seltener und Steigungen mit mehr als 15% findet man noch seltener. Allein diese Liste der Schweizer Pässe beweist das Gegenteil.
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#1263100 - 01/30/17 12:03 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: Keine Ahnung]
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Vergessen hast Du: meist ist das Panorama viel besser - was die Motivation steigert und Pausen länger (Aussicht genießen) erholsamer sind. DAS trägt ebenfalls dazu bei dass ich Pässe fahren - grundsätzlich leichter einschätze
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#1263102 - 01/30/17 12:20 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: Keine Ahnung]
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Das stete Auf und Ab kombiniert mit den großen Steigungswerten kann ziemlich zermürbend sein. Das stetige Hinaufschrauben zum Alpenpass ermöglicht einen gleichmäßigen Rhythmus, den man recht gut bewältigen kann. Zustimmung. Auch treffend deine Einschätzung der Glocknerstraße. Der Rest deiner Ausführungen klingt allerdings nach demokratischer Geografie, denn dafür scheint es ja Mehrheiten hier zu geben (falls du noch nicht dabei warst: Es gab hier mal einen Thread im Forum, da wurde die demoktratische Physik eingeführt... ). Hier mal ein paar Stichworte mal, denen du und die dir hier in dem Fall Gleichgesinnten unbedingt nachgehen sollten: Wie ist ein Gebirge aufgebaut? Was sind die Unterschiede von Alpen/Hochgebirgen (europa) zu dt./europ. Mittelgebirgen? Was sind die Gemeinsamkeiten von Alpen vs. Mittelgebirgen? Was ist eine Wasserscheide? Kann Wasser nach oben fließen oder wohin läuft es? Wo baut man Straßen und woran orientiert man sich im profilreichem Gelände? Sind Kurven exklusiv ein Bauelement von Alpenstraßen? Was ist eine Gebirgshauptkamm, was bedeuten Nebentäler? In welche Himmelsrichtung verlaufen Täler relativ zum Hauptkamm? Was bedeutet das für Gebirgsquerungen über einen Pass oder über mehrere Pässe? Was ist der Unterschied zwischen einer Pass- und einer Kammstraße? Wann geht es im Mittelgebirge rauf und runter, wann im Hochgebirge? (Glocknerstraße hat drei Hochpunkte, mit Apriach und KFJ-Höhe fünf, Rhein/Donau über Mittelgebirge Freiburg - Donaueschingen nur eine und ist in puncto Spitzensteigung wie auch in puncto Durchschnittssteigung wie auch in puncto Dauer der Steigung/Hm-Unterschied deutlich leichter als Glockner - damit ist bereits Thomas1976-Aussage oben widerlegt. Gibt Hunderte andere Beispiele aus allen dt. Mittelgebirgen) Warum spielt die Besiedlungsart und die Wirtschaftsnutzung für die Steilheit von Straßen eine Rolle und was hat das für die Alpen zu bedeuten? Warum differieren Steigungswerte so stark, je nachdem wer es auf Schilder schreibt oder misst? Wo sind die belastbaren Beispiele für die These der "schweren Mittelgebirge/leichte Alpen"? Warum fährt man in den Alpen Umwege, leichtere Pässe zu beradeln, warum nicht im Mittelgebirge? Kann man das nicht überall gleich machen und GLEISCHES mit GLEICHEM vergleichen? Warum macht es Sinn trotz oder gerade wegen digitaler Zoom-Karten sich Atlanten und Landkarten mit topografischer Schummerung anzuschauen?
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#1263105 - 01/30/17 12:31 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: StephanBehrendt]
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Nicht nur die, ich könnte meine Bilderarchive stürmen und hier Bilderkolonnen einstellen, die das Gegenteil belegen würden. Ich kann auch mittels meiner Werte zur topografischen Schwierigkeit von Bergstraßen (Hm/100 km), den ich meiner Excel-Liste für 12 Jahre und über 1800 Tagesetappen ermittelt und festgehalten habe, belegen, dass die Alpen die schwersten Straßen innerhalb des eines mittel-/südeurop. Betrachtungswinkels haben - und zwar deutlich und aufgrund einer erschlagenden Datenbasis. Zu Frankreich hilft diese Auflistung diese Auflistung, Glockner wäre auch HC-kompatibel, - und Italien wollen wir schon gar nicht vergessen, hat neben Österreich die meisten steilen Rampen.
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#1263108 - 01/30/17 12:35 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: JohnyW]
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Vergessen hast Du: meist ist das Panorama viel besser - was die Motivation steigert und Pausen länger (Aussicht genießen) erholsamer sind. DAS trägt ebenfalls dazu bei dass ich Pässe fahren - grundsätzlich leichter einschätze
Das ist eine sehr gute Bemerkung hier, denn die Psychologie spielt ein sehr große Rolle. Allerdings verwendest du das Wort "Pässe" missverständlich. Die meisten Mittelgebirgsrouten habe auch Pässe oder zumindest vergleichbare Hochpunkte. Gibt aber auch langweilige Alpenpässe und faszinierende, aussichtreiche Hügelstraßen oder Mittelgebirgspässe.
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#1263110 - 01/30/17 12:40 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: StephanBehrendt]
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Viele Alpenpässe haben Steigungen um die 5%, da zu ihnen die Straßen in Serpentinen angelegt sind. Längere Abschnitte mit 10%, wie bei der Großglockner-Hochalpenstraße, gibt es seltener und Steigungen mit mehr als 15% findet man noch seltener. Allein diese Liste der Schweizer Pässe beweist das Gegenteil. Nachtrag. 5%-Steigungen finden sich auf Himalayapisten wegen der geringen Motorleistung von Verbrennungsmotoren in großen Höhen und auf alten Militärpisten, auf denen mit Manneskraft und Mulis schwere Kanonen auf die hohen Gipfel gewuchtet wurden. Auf Autobahnen endet es meines Wissens bei 6% bis 7%
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Edited by StephanBehrendt (01/30/17 12:41 PM) |
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#1263128 - 01/30/17 01:21 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: StephanBehrendt]
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5%-Steigungen finden sich auf ... alten Militärpisten, auf denen mit Manneskraft und Mulis schwere Kanonen auf die hohen Gipfel gewuchtet wurden. Hast du dafür Beispiele? Ich kenne als einzigen alten Militärweg die Napoleon-Route durch die frz. Alpen, u.a. am Col de Corobin und Col Grand St. Bernard. Trotz des schweren Kriegsgerätes waren diese Pässe steiler, sogar steiler als die heutigen Straßenverläufe. Das kann man zumindest am Bernard gut sehen. Ich hatte das sogar kommentiert dahingehend, dass ich froh bin, da nur mit dem Rad rüberfahren zu müssen, welche Labsal die luschigen Radtaschen doch im Vergleich zu Kanonen sind. Der Corobin sollte etwa genau so verlaufen sein wie heutige die Fahrbahn, er enthält zwei Steilrampen, die ich keine Kanonen hoch schieben möchte. Die jüngeren Militärstraßen der Alpen sind durchaus auch happig mit Steigungsspitzen auf über 10 %, auch wenn sie aufgrund der Höhenverläufe entlang der Kämme mit Auf und Ab niedrige Durchschnittswerte und zuweilen auch mal flache Erholungspassagen haben.
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#1263151 - 01/30/17 02:52 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: veloträumer]
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Die Seealpen sind voll davon.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1263156 - 01/30/17 03:46 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: StephanBehrendt]
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Viele Alpenpässe haben Steigungen um die 5%, da zu ihnen die Straßen in Serpentinen angelegt sind. Längere Abschnitte mit 10%, wie bei der Großglockner-Hochalpenstraße, gibt es seltener und Steigungen mit mehr als 15% findet man noch seltener. Allein diese Liste der Schweizer Pässe beweist das Gegenteil. Die Liste gibt die Maximalsteigungen wieder. Wichtiger ist die Analyse der Länge der Abschnitte mit gewissen Steigungswerten. Ich würde nie behaupten wollen, dass eine Fahrt über Alpenpässe ein Spaziergang wäre. Bislang habe ich aber die meisten Pässe recht gut überwinden können, ohne ein Konditions- oder Motivationstief zu haben. Bei so manchen Mittelgebirgen fühlte ich mich deutlich "zermürbter", was durchaus auch ein psychologisches Problem sein kann. Vielleicht ist es tatsächlich das fehlende Gefühl, einen "Gipfel" erreicht zu haben, wenn ich einen Hügel im Wald erklommen habe, dann steil abfahre, um gleich wieder den nächsten Hügel hochfahren zu müssen. Ich liebe Mittelgebirge (und auch die Alpen), aber ich habe in Mittelgebirgen schon häufiger Tiefpunkte in den oben erwähnten Bereichen "Kondition" und "Motivation" gespürt als im alpinen Bereich. Und ich musste wegen extremer Steigungen über 20% im nicht-alpinen Bereich auch schon häufiger kleine Stücke schieben (das tue ich wirklich nur, wenn es gar nicht mehr anders geht) als in den Alpen. Dort kann ich mich eher gar nicht an so eine Situation erinnern, wenn es um geteerte Passstrecken geht.
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Gruß, Arnulf
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#1263158 - 01/30/17 03:52 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: touromat]
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Nur wer den Hunsrück durchquert hat ist ein wahrer Bergfahrer? Ja, so ist es. Dort kann ich mitreden. Als bekennender Mittelgebirgsfetischist habe ich lediglich acht Anmerkungen zur allgemeinen Diskussion Hoch- vs. Mittelgebirge. 1. Ich weiß nicht alles besser und ich bin nicht zu Beginn oder während einer Diskussion schlauer, sondern erst zu deren Ende. 2. Im Vergleich zu manchen Forumscracks – zum Beispiel JohnnyW, Thomas 1976 oder veloträumer - habe ich definitiv keinerlei Ahnung. 3. Trotzdem bin ich seit Jahren mit dem Fahrrad ganz gut unterwegs und gebe zu bedenken: Tausend Höhenmeter oder mehr am Stück sind immer eine große Herausforderung, egal ob eher flach oder eher steil, sondern vor allem, wenn eher hungrig. Diese Herausforderung gibt es im Mittelgebirge nicht. Denn dort hat man immer Chancen auf Phasen der Erholung zwischendurch. 4. Mich nerven die Alpen und besonders die hohen Hochgebirgsstraßen: Erstens wegen dem in der Regel unerträglich lärmend tosenden Verkehr und zweitens wegen dem mit der Höhe zunehmend unkalkulierbaren Wetter. In Mittelgebirgen lässt sich viel leichter flüchten oder an einem geschützten Ort pausieren. 5. Vorausgesetzt ich bin in Form, schalte ich bei Anstiegen im Mittelgebirge im Zweifel mal einen Gang hoch, weil ich weiß, ich bin ja bald drüber und kann mich wieder entspannen. Im Hochgebirge schalte ich hingegen im Zweifel einen Gang runter, weil ich weiß, dass es sich mitunter endlos zieht und ich meine Kräfte sparen will oder muss. 6. Ausschließlich aus langen Hochgebirgsanstiegen und demzufolge nicht aus dem Mittelgebirge kenne ich die Erfahrung, dass ich mal dringend anhalten muss, um etwas zu essen und zu trinken, damit ich die verbleibenden Höhenmeter und den Rest der Fahrt auch noch halbwegs schaffe. 7. Und zum eigentlichen Thema: Großglocknerstraße bin ich bislang noch nicht gefahren. Vor allem wegen dem zu erwartenden touristischen Krawall. Hab ich keinen Bock drauf. Ich bin inzwischen wieder eher auf dem Off-road-Trip. 8. Viel schlimmer als alle Anstiege ist potenziell der Wind, Sturm, Orkan von vorne. Ich fahre lieber und entspannter sechs Stunden einen endlosen Hochgebirgspass bei schönem Wetter als zwei Stunden durch ein mittelmäßiges Hügelland bei Sturmregen.
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Allen gute Fahrt und schöne Reise. |
Edited by kettenraucher (01/30/17 04:01 PM) |
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#1263167 - 01/30/17 04:48 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: kettenraucher]
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Nur wer den Hunsrück durchquert hat ist ein wahrer Bergfahrer? Klar, bin ich, hab ich schon gemacht und gebe zu bedenken: Tausend Höhenmeter oder mehr am Stück sind immer eine große Herausforderung, egal ob eher flach oder eher steil, sondern vor allem, wenn eher hungrig. Diese Herausforderung gibt es im Mittelgebirge nicht.
Vielleicht nicht "... und mehr", aber in den Vogesen letztes Frühjahr hatte ich 700HM am Stück, und das in ziemlich untrainiertem Zustand. Also, soo flach ists da auch nicht. Und gegen den Hunger gibts in der Mittelgebirgspampa mitunter auch nix richtig überzeugendes. Erstens wegen dem in der Regel unerträglich lärmend tosenden Verkehr und zweitens wegen dem mit der Höhe zunehmend unkalkulierbaren Wetter. Nun ja, entweder weniger schönes Wetter, oder "tosender Verkehr", zumindest auf den touristischen Straßen. Bei meinen bisher vier Alpenüberquerungen hatten wir Glück, unkalkulierbar wars auf jeden Fall. dass es sich mitunter endlos zieht und ich meine Kräfte sparen will oder muss. Das ist der Punkt, Kräfte einteilen. Dann hats was meditatives. 7. Und zum eigentlichen Thema: Großglocknerstraße bin ich bislang noch nicht gefahren. Vor allem wegen dem zu erwartenden touristischen Krawall. Hab ich keinen Bock drauf. Ich bin inzwischen wieder eher auf dem Off-road-Trip.
Stimmt schon, bei schönem Wetter heftig, bei leichtem Regen nix los, bist du allein uff de Gass. Aber es gibt ja auch noch anderes als Groglo und Timmelsjoch. 8. Viel schlimmer als alle Anstiege ist potenziell der Wind, Sturm, Orkan von vorne. Ich fahre lieber und entspannter sechs Stunden einen endlosen Hochgebirgspass bei schönem Wetter als zwei Stunden durch ein mittelmäßiges Hügelland bei Sturmregen. Man muss sich ja auch nicht alles geben.
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#1263349 - 01/31/17 01:17 PM
Re: Glockner von Süden
[Re: StephanBehrendt]
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Die Seealpen sind voll davon. Ja schon, und darüberhinaus. Wohlbekannt. Die dort heute sichtbaren und fahrbaren Militärstraßen sind aber die Militärstraßen jüngerer Zeit, die mit dem Beginn des Automobils entstanden sind, in der Zeit von 1880 bis 1940. Dazu schrieb ich bereits: Die jüngeren Militärstraßen der Alpen sind durchaus auch happig mit Steigungsspitzen auf über 10 %, auch wenn sie aufgrund der Höhenverläufe entlang der Kämme mit Auf und Ab niedrige Durchschnittswerte und zuweilen auch mal flache Erholungspassagen haben. Da muss man auch erstmal rauf kommen, über die klassischen Pässe oder eigene Auffahrten, und da erreichen die Spitzen durchaus auch deutlich mehr als 10 %, z.B. der westliche Aufstieg LGKS von Tende (nicht Tende-Pass) ist superhart (geschätzte "reale" 13-14 % in den Steigungsspitzen), teils unten noch auf Asphalt. Nach weiteren Recherchen gab es aber durchaus bereits früher ein Netz von Militärstraßen in diesem Alpenraum. Allerdings stehen dazu wohl nur noch einige Festungen (die kenne ich eher nur an den klassischen Passstraßen), weniger die alten Wege (das war meine Frage) oder sie sind kompatibel mit den heutigen Pässen und Straßen, die gleichwohl früher neben Handelswegen auch Militärfunktion hatten. Die flacheren Kammrouten folgen der natürlichen Topografie der typischen alpinen Höhenplateaus und sind deswegen nur oben vermeintlich flacher. Die Militärstraßen dienten ja aus strategischen Gründen in der baumlosen Höhe der Talüberwachung und Grenzsicherung. Die Leiden bei den Transporten konnte man so nicht unbedingt mildern, deswegen auch mein Hinweis auf den Großen St. Bernard mit der Dokumentation zum Napoleon-Zug entlang der Strecke. Mulis mussten früher eher größere Steigungsspitzen wegstecken als heute die Radler, weil es weniger geglättete Wegoberflächen gab, sogar stufige Wege.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1263518 - 02/01/17 06:59 AM
Re: Glockner von Süden
[Re: StephanBehrendt]
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Hallo! 5%-Steigungen finden sich auf Himalayapisten wegen der geringen Motorleistung von Verbrennungsmotoren in großen Höhen und auf alten Militärpisten, auf denen mit Manneskraft und Mulis schwere Kanonen auf die hohen Gipfel gewuchtet wurden.
Auf Autobahnen endet es meines Wissens bei 6% bis 7% Zu den Militärstraßen, wenigstens zu den alten österreichischen, kann ich etwas beitragen. Die Steigung wurde auf als militärisch wichtig eingestuften Straßen limitiert, um der schweren Artillerie zu ermöglichen, ihren Krempel ohne Vorspann und damit ohne zu hoher Verzögerung über den Pass zu bringen. Das hat die radelfreudlichen Steigungen ergeben, den genauen Wert in Prozent weiß ich nicht mehr. (Was ich mich erinnern kann, liegen sie aber über 5%. Vielleicht hatten die Österreicher die dickeren Pferde oder die kleineren Kanonen.) Dort, wo diese moderaten Steigungen nicht machbar waren, wurden steile Straßenstücke gebaut. Dort mussten sie mit der schweren Artillerie anhalten und mit Vorspann arbeiten, d.h., die Pferde von zwei Gespannen zusammen eine Kanone oder was auch immer ziehen lassen. Das hat natürlich viel Zeitverlust bedeutet und wurde nur gemacht, wo es nötig war. In vielen Ländern, die am Gebiet der alten österreichischen Monarchie liegen, lassen sich heute noch solche Straßen gut erkennen und beradeln. lg! georg
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