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#429383 - 04/09/08 09:48 PM
"Wilde" und "zahme" Campingplätze
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Hallo an alle GerneZelter, auf meinen Radreisen werde ich immer wieder mit einem "Problem" konfrontiert, bei dem mich interessieren würde, welche Erfahrungen ihr evtl. damit gemacht habt: Ich zelte am liebsten wild: Jede Nacht an einem anderen Ort (Waldrand, Wanderweghütten, Scheunen ...). Dort kann man sich die schönsten (und ruhigsten) Plätze aussuchen. Nur manchmal geht es nicht anders und ich muss auf einem Campingplatz ausweichen - und "darf" dann dort mein Zelt zwischen lauter Caravans, Autos, am besten noch hinter den Klohäusern aufbauen. Von den dortigen "Einheimischen" ganz zu schweigen... Ich will die ganzen Begleiterscheinungen gar nicht erst aufzählen. Mit einem Zelt ist man auf Zeltplätzen jedenfalls selten (wirklich) willkommen (weil als "Sparurlauber" verschrien) und fast immer deplaziert. Wie kommt ihr damit zurecht? Vielleicht weiß jemand heiße Tipps (auch zu geeigneten Reiseländern) für meine nächste Tour??? Bin für dieses Jahr noch nicht festgelegt... Viele "wilde" Grüße vom Velocipeter
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#429390 - 04/09/08 10:36 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Velocipeter]
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Hallo Velocipeter,
ich habe nicht unbedingt den Eindruck, dass man als Zelter nicht willkommen ist, ziehe aber das Wildcampen meistens einem Campingplatz vor. Vor Jahren war es in etlichen Regionen (z.B. in Südfrankreich) auch ziemlich normal mit Auto und Zelt unterwegs zu sein, da fielen wir Radlernicht so auf.
Was mich auf den Campingplätzen mehr stört, dass ich oft dort schlecht schlafe, da es meist deutlich lauter als in der Natur. Dazu kommt der harte Boden (z.T. durch Autos festgefahren), die Häringe bekommt man oft schlecht rein und der Boden ist beim Schlafen deutlich härter als beim Wildzelten. Beim Wildzelten, vor allem in Skandinavien, habe ich meist ein weiches Moosbett, welchen zwar nicht immer so ganz eben ist, dafür aber angenehm weich.
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#429403 - 04/10/08 05:48 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Dittmar]
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Hallo, als Zelter ist man auf einem Campingplatz tatsächlich in der "Unterschicht" angekommen und gerade noch gelitten. Die meisten pennen in wohnmobilen Palästen. Manchmal wird man durch seinen minimalistischen Auftritt auch beneidet. Was ich an Campingplätzen schätze ist die warme Dusche, ein Waschbecken mit Spiegel sonst nix. Meistens schleicht man sich abends aus dem Campingplatz in eine Altstadtkulisse. Da kommt mir das Projekt Naturlagerplätze wie hier http://forum.outdoorseiten.net/showthread.php?t=23060 gerade recht. Wo ich penne ist mir egal, wenn es dunkel ist und lärmfrei. Grüsse, Jakob
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Ich glaube, dass Gott uns in diese Welt gesetzt hat, um glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen. (Lord Robert Baden-Powell)
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#429405 - 04/10/08 06:12 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Velocipeter]
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Hallo,
meiner Erfahrung nach kommt das stark auf das Land an. In Skandinavien hab ich mich mit meinem Zelt noch nie fehl am Platez gefühlt, ebensowenig in Canada. Dort sind die Campingplätze in aller Regel auch noch sehr naturbelassen und keine besseren Wochenendsiedlungen.
In Mitteleuropa zelte ich dagegen nicht mehr.
Martina
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#429419 - 04/10/08 07:08 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Martina]
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In Skandinavien ist es in der Tat völlig unproblematisch wild oder auf CPs zu zelten. Die Skandinaviern verbinden mit Zelt oder Wohnmobil auch kein Statusdenken wie wir Deutschen.
Mir kommt es auf folgende Dinge an: 1. Trinkwasser in der Nähe 2. Ruhe zum Schlafen 3. Eine Toilette 4. relative Sicherheit. Letzteres sehe ich beim wilden Campen durchaus auch als gegeben an, je nach Land.
Übrigens: In Schweden bin ich schon mal beim wilden Campen überfallen worden. Stand zwei Wochen später in der deutschen Presse, dass sie die Bande gefasst haben.
Ulli
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#429424 - 04/10/08 07:15 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Dittmar]
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Vor Jahren war es in etlichen Regionen (z.B. in Südfrankreich) auch ziemlich normal mit Auto und Zelt unterwegs zu sein, da fielen wir Radlernicht so auf.
War noch vor zwei Jahren in der Bretagne genauso. Aber in deutschen Landen fällt es eher mal auf, wenn man nicht gerade an einem vielberadelten Fernradweg ist, dass die Zeltfahrer irgendwo in eine Ecke abgeschoben werden. Gruß, Karin
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------------ Radlergrüße, Karin | |
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#429429 - 04/10/08 07:38 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Dittmar]
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Was mich auf den Campingplätzen mehr stört, dass ich oft dort schlecht schlafe, da es meist deutlich lauter als in der Natur. Dazu kommt der harte Boden
Ja, das sind auch meine beiden wesentlichen Kritikpunkte an CPs. Man braucht deutlich mehr Ausrüstung (weichere Iso-Matte, Ohropax ) als wenn man sich einfach auf einem Haufen Moos zusammenrollt. An sonsten habe ich - abgesehen von der gelegentlich unfairen Preisgestaltung und ebenfalls gelegentlichen Defiziten bei den sanitären Anlagen - keine negativen Erfahrungen mit CPs gemacht. Zwar war die Aufnahme auf einigen Plätzen herzlicher als auf anderen, aber das ist normal. Ebenso normal ist es wohl auch, dass die Plätze in den großen Ferienregionen (Bodensee, etc.) überlaufen und darum laut und weniger gemütlich sind, und dass man bei extrem vollen Plätzen möglicherweise irgendwo am Rand bei den Müllcontainern reingequetscht wird. Das Fazit, nicht willkommen zu sein, kann ich definitiv nicht ziehen. Erik
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#429432 - 04/10/08 07:48 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: otti]
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Die Skandinaviern verbinden mit Zelt oder Wohnmobil auch kein Statusdenken wie wir Deutschen.
"wie wir Deutschen" Mag ja sein, dass das auf dich zutrifft, aber ich lass mir das nicht nachsagen Besser nicht von sich auf irgendeine Allgemeinheit schließen.
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#429459 - 04/10/08 09:11 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: buche]
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Ja, das sind auch meine beiden wesentlichen Kritikpunkte an CPs. Man braucht deutlich mehr Ausrüstung (weichere Iso-Matte, Ohropax ) als wenn man sich einfach auf einem Haufen Moos zusammenrollt. An sonsten habe ich - abgesehen von der gelegentlich unfairen Preisgestaltung und ebenfalls gelegentlichen Defiziten bei den sanitären Anlagen - keine negativen Erfahrungen mit CPs gemacht. Zwar war die Aufnahme auf einigen Plätzen herzlicher als auf anderen, aber das ist normal. Ebenso normal ist es wohl auch, dass die Plätze in den großen Ferienregionen (Bodensee, etc.) überlaufen und darum laut und weniger gemütlich sind, und dass man bei extrem vollen Plätzen möglicherweise irgendwo am Rand bei den Müllcontainern reingequetscht wird. Das Fazit, nicht willkommen zu sein, kann ich definitiv nicht ziehen. Ich zelte beim Radreisen gerne auf Campingplätzen. Nur wenn ich gar keinen finde oder dort absolut inakzeptable Bedingungen herrschen (im letzten Jahr in Kroatien wollten Sie uns zwischen zwei rücksichtslose hundehaltende deutsche Wohnmobiler quetschen) zelte ich "wild". Gegens wildzelten sprechen: 1.) Klebrig verschwitzt in den Schlafsack zu kriechen finde ich eklig. Mich aber in nicht gänzlich unbevölkerter Gegend komplett mit Waschlappen und Wasser aus der Trinkflasche zu waschen ist mir nicht geheuer - zumal meine Wasservorräte i.A. nicht für ernsthafte "Klebfreiheit" reichen. Wie macht Ihr Wildzelter das mit dem "entkleben" am Abend? 2.) Vielleicht bin ich zu doof dazu, aber wirklich abgelegene Ecken mit weichem Boden finde ich nicht mal eben so pünktlich am abend. Entweder muß ich mit steinig, wurzlig, unebenenem Untergrund vorlieb nehmen oder es ist doch nicht so einsam wie gewünscht. Wenn dann Nachts irgendwelche angetrunkenen Gestalten ums Zelt herumwanken oder es am Waldrand schlecht zu deutende Geräusche gib, schlafe ich einfach nicht gut. Dann lieber lärmende aber harmlose Wohnmobiler. 3.) Wenn ich allein reise freue ich mich abends oder morgens auf ein bißchen Gesellschaft. Auf einem Campingplatz in der Zeltecke ergeben sich immer nette Gespräche. Braucht Ihr das nicht? Hoffentlich habe ich jetzt nicht zu viel falsch gemacht Maja
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#429467 - 04/10/08 09:32 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Velocipeter]
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Habe bisher immer die Übernachtung auf Campingplätzen geplant, in einigen seltenen Fällen mußt aber auch mal wild gecampt werden, weil es z.B. einen auf der Karte verzeichneten Campingplatz nicht mehr gab.
Pech beim wild Zelten war immer, daß es nicht geplant war und man sich nicht entsprechend drauf vorbereiten konnte.
Zwei Bekannte von mir zelten immer wild und ihre Tips haben mich auf den Geschmack gebracht, sodaß ich es dieses Jahr auch öfters probieren will.
Sie duschen immer am späten Nachmittag in einem Freibad oder Hallenbad, kaufen dann noch ein und füllen ihre Wassersäcke fürs Kochen und zum Waschen am nächsten Morgen auf. Dann wird in der Dämmerung zum passenden Platz gerollt, der aber schon ein paar Stunden vorher ausgekundschaftet wurde.
Manchmal kann man auch beim Bauern nachfragen. Gute Plätze sind in kleinen Orten oft der Sportplatz am Ortsrand oder Teiche, wo oft kleine Hütten stehen, sodaß man nicht mal das Zelt aufbauen muß.
Die Geschichten haben sich gut angehört.
Mich stört auch meistens der Lärm auf Campingplätzen - die Radfahrer sind kaputt und wollen schlafen und die Wohnmobilfahrer sind ausgeruht und wollen saufen. Das paßt einfach nicht zusammen.
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#429469 - 04/10/08 09:38 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: MajaM]
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........................................... Hoffentlich habe ich jetzt nicht zu viel falsch gemacht Maja
Doch, alles! Hallo und willkommen, mir geht es mit dem Wildzelten auch so, das es in der Regel meine 2.Wahl ist. Ich finde auch nicht, das man als Zeltbewohner auf einen ekligen Platz abgeschoben wird. Meist ist das gegenteil der Fall, natürlich gibt es Ausnahmen ( auch im oben so oft gelobten Scandinavien, meinen doofsten Campingplatz hab ich Schweden erlebt. Da waren die Parzellen sauber mit im Boden eingelassenen Steinen auf Parkplatzgröße abgsteckt und wir wurden vom Platzwart aufgefordert 2 Zelte die zu nah aneinanderstanden jedes auf seine Parzelle zu setzen) Es gibt wunderschöne Wildzeltplätze, aber meist fallen die mir dann auf, wenn ich sie grad nicht brauche. Bei Geräuschen in der Umgebung bin ich beim Wildzelten auch eher der ängstliche.. Wolf
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#429471 - 04/10/08 09:39 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: MajaM]
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1.) Klebrig verschwitzt in den Schlafsack zu kriechen finde ich eklig. Mich aber in nicht gänzlich unbevölkerter Gegend komplett mit Waschlappen und Wasser aus der Trinkflasche zu waschen ist mir nicht geheuer - zumal meine Wasservorräte i.A. nicht für ernsthafte "Klebfreiheit" reichen. Wie macht Ihr Wildzelter das mit dem "entkleben" am Abend?
Am späten Nachmittag ein Frei- oder Hallenbad zum Duschen aussuchen. Wenns warm ist, kann man natürlich auch in einem See oder Fluß baden, wenn einer da ist. 2.) Vielleicht bin ich zu doof dazu, aber wirklich abgelegene Ecken mit weichem Boden finde ich nicht mal eben so pünktlich am abend.
Schon beim einrollen ins "Zielgebiet" nach einem Platz schauen und sich den Ort merken. Dann in den nächsten Ort zum Einkaufen und ggf. duschen fahren und dann später am Abend zu dem ausgekundschafteten Platz zurückkehren. 3.) Wenn ich allein reise freue ich mich abends oder morgens auf ein bißchen Gesellschaft. Auf einem Campingplatz in der Zeltecke ergeben sich immer nette Gespräche. Braucht Ihr das nicht?
Man kann ja wählen. Manche Tage will ich meine Ruhe haben und dann brauche ich auch mal wieder Gespräche. Es gibt ja auch nette Campingplätze, wo nicht viel los ist. Gute Erfahrungen habe ich mit Kanu-Zeltplätzen gemacht. Man fährt eben zum Campingplatz, wenn er schön ist, bleibt man dort, wenn er schlecht ist, sucht man sich einen ruhigen Ort in Wald und Feld. Gut ist da auch die Frage beim Bauern, ob man auf der Wiese zelten darf. Da ergeben sich auch oft nette Gespräche - und nachts hat man trotzdem seine Ruhe.
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#429476 - 04/10/08 09:44 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: MajaM]
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1.) Wie macht Ihr Wildzelter das mit dem "entkleben" am Abend?
2.) Vielleicht bin ich zu doof dazu, aber wirklich abgelegene Ecken mit weichem Boden finde ich nicht mal eben so pünktlich am abend.
3.) Wenn ich allein reise freue ich mich abends oder morgens auf ein bißchen Gesellschaft. Auf einem Campingplatz in der Zeltecke ergeben sich immer nette Gespräche. Braucht Ihr das nicht?
Hoffentlich habe ich jetzt nicht zu viel falsch gemacht
Maja
Hallo Martina, natürlich hast du nichts falsch gemacht, wir hatten mal ein ähnliches Thema, du hast hier mehr "Sympatisanten", als es sich bisher so anhört. Meine Erfahrungen dazu sind: Das mit dem "verschwitzt" stört mich oft nicht sehr, zumeist wasche mich mit den Wasservorräten, nehme etwas mehr mit. Dazu suche und finde ich in Skandinavien an den meisten Abenden einen See oder Bach (an mehr als 75% aller Wildplätze), in anderen Ländern ist das oft nicht so möglich. Aber natürlich laufe ich auch immer wieder Campingplätze an, um: bei Regenwetter ist es oft angenehmer; um Kleidung zu waschen, oder wenn es wirklich wenig Wasch-, Dusch-, Bademöglichkeiten gab. Das Finden von guten Plätzen hat in der Tat einiges mit "Übung" zu tun, mitlerweile betrachte ich mich da als recht versiert (mit mehr als 20 Jahren Übung). Am Meisten habe ich das übringends beim Wandern gelernt, da bewegt man sich ja wesentlich langsamer, die Möglichkeiten sind weit geringer. Aber es hat einfach auch mit Glück zu tun. Letztes Jahr bin ich im Sommer nach dem Erreichen meines Tagesziels nie mehr als zusätzliche 6 km gefahren um einen schönen Platz zu suchen. Bei Regenwetter ist mir die "Schönheit" eines Platzes teilweise ziemlich egal. Ich verstecke mit meistens so, dass dort eigentlich keiner vorbei kommt, mit lämenden Gestalten um mich herum würde ich auch nicht schlafen. In D ist das Verstecken ja auch nötig, da das Wildzelten verboten ist. Wenn ich alleine unterwegs bin, ist mir das auch manchmal zu einsam abend alleine im Wald, vor allem wenn es früh dunkel wird, zu zweit ist das etwas anders. Aber ich bin schon auf sehr vielen Campingplätzen der einzige Radler gewesen, mit Gesprächen ergab sich da nichts (und hatte drauf gehofft). Das ist als Frau vielleicht einfacher. Das nervt mich dann auch umso mehr, im Gewühl eines Campingplatzes fühle ich mich als Alleinreisender wirklich alleine und habe quasi nur den Lärm von den anderen, wenn ich in der Natur alleine vorm Zelt sitze genieße ich die Ruhe, da stört mich das nicht. Ich habe auch den Eindruck, dass ich früher eher andere Radler auf Campingplätzen getroffen habe, das wäre für mich durchaus ein wichtiges Argument auf Radtouren alleine. Hatte ich aber in den letzten Jahren fast gar nicht, liegt vielleicht auch an den Gegenden, in denen ich war. Fährt man auf einem der ausgewiesenen Radrouten ist das sicherlich anders.
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#429478 - 04/10/08 09:52 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: wolf]
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meinen doofsten Campingplatz hab ich Schweden erlebt. Da waren die Parzellen sauber mit im Boden eingelassenen Steinen auf Parkplatzgröße abgsteckt und wir wurden vom Platzwart aufgefordert 2 Zelte die zu nah aneinanderstanden jedes auf seine Parzelle zu setzen)
Bei Geräuschen in der Umgebung bin ich beim Wildzelten auch eher der ängstliche.. Wolf
Hallo Wolf, nach meiner Erfahrung sind die Campingplätze in Schweden, je weiter südlich und je größer, eher ordentlich und "eng", wie du es beschreibst. Das Trennen der Zelte kann auch Sicherheitstechnische Vorgaben als Grund haben,dort sind die Skandinavier teils genauer/strenger. Nach meinen Erfahrungen nach werden die Campingplätze weiter gen Norden "wilder", aber auch einfacher, da kommen keine Touristenströme mehr auf dem Campingplatz an. Das mit den Waldgeräuschen beim Wildzelten hat bei mir einen Lernprozess ausgelöst, nun weiß ich eben wie ein Rehbock schreit (der "bellt" wie ein heiserer Hund), zuerst hatte ich die Befürchtung es sein ein tollwütiger Fuchs.
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#429479 - 04/10/08 09:53 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: ]
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1.) Klebrig verschwitzt in den Schlafsack zu kriechen finde ich eklig. Mich aber in nicht gänzlich unbevölkerter Gegend komplett mit Waschlappen und Wasser aus der Trinkflasche zu waschen ist mir nicht geheuer - zumal meine Wasservorräte i.A. nicht für ernsthafte "Klebfreiheit" reichen. Wie macht Ihr Wildzelter das mit dem "entkleben" am Abend?
Am späten Nachmittag ein Frei- oder Hallenbad zum Duschen aussuchen. Wenns warm ist, kann man natürlich auch in einem See oder Fluß baden, wenn einer da ist. Ich nehme gerne jede Badegelegenheit wahr. Aber so dicht sind nun Frei-/Hallenbäder oder akzeptable Badegelegenheiten in Fluß/See auch nicht gesät. Bloß fürs Duschen 10Euro für die Badelandschaft zu zahlen fände ich dann auch zu viel. 2.) Vielleicht bin ich zu doof dazu, aber wirklich abgelegene Ecken mit weichem Boden finde ich nicht mal eben so pünktlich am abend.
Schon beim einrollen ins "Zielgebiet" nach einem Platz schauen und sich den Ort merken. Dann in den nächsten Ort zum Einkaufen und ggf. duschen fahren und dann später am Abend zu dem ausgekundschafteten Platz zurückkehren. Vermutlich hat der geübte Wildzelter da einen besseren Blick für. 3.) Wenn ich allein reise freue ich mich abends oder morgens auf ein bißchen Gesellschaft. Auf einem Campingplatz in der Zeltecke ergeben sich immer nette Gespräche. Braucht Ihr das nicht?
Man kann ja wählen. Manche Tage will ich meine Ruhe haben und dann brauche ich auch mal wieder Gespräche. Es gibt ja auch nette Campingplätze, wo nicht viel los ist. Gute Erfahrungen habe ich mit Kanu-Zeltplätzen gemacht. Man fährt eben zum Campingplatz, wenn er schön ist, bleibt man dort, wenn er schlecht ist, sucht man sich einen ruhigen Ort in Wald und Feld. Woran erkennt man einen "Kanu-Platz" auf der Landkarte?
Gut ist da auch die Frage beim Bauern, ob man auf der Wiese zelten darf. Da ergeben sich auch oft nette Gespräche - und nachts hat man trotzdem seine Ruhe.
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#429482 - 04/10/08 10:00 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: MajaM]
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1.) Klebrig verschwitzt in den Schlafsack zu kriechen finde ich eklig.
Sagen wir mal so, ich kann mir netteres vorstellen und gehöre durchaus auch zu denen, die eine abendliche Dusche schätzen. In ein Frei- oder Hallenbad zu gehen, *nur* um zu duschen kann man zwar ab und zu mal machen, aber jeden Tag? Erstens kosten die Teile inzwischen auch so einiges an Eintritt, zweitens gibt es die auch nicht an jeder Ecke und drittens finde ich den Aufwand nicht gerade klein, die Packtaschen quasi ein zweites Mal pro Tag aus- und wieder einzupacken 2.) Vielleicht bin ich zu doof dazu, aber wirklich abgelegene Ecken mit weichem Boden finde ich nicht mal eben so pünktlich am abend. Entweder muß ich mit steinig, wurzlig, unebenenem Untergrund vorlieb nehmen oder es ist doch nicht so einsam wie gewünscht.
Das finde ich nicht so sehr verwunderlich zumindest in relativ dicht besiedelten Gebieten und in solchen mit 'unwirtlicher' Natur. Im ersten Fall hat die schönen Ecken meistens schon ein anderer entdeckt und ein Wochenendhaus oder einen Parkplatz draufgestellt oder sie unter Naturschutz gestellt, im zweiten Fall ist die Auswahl einfach nicht so groß. In Norwegen z.B. ist der Untergrund doch sehr oft entweder steil oder sumpfig oder felsig. Oder es hat Mücken. Wenn dann Nachts irgendwelche angetrunkenen Gestalten ums Zelt herumwanken oder es am Waldrand schlecht zu deutende Geräusche gib, schlafe ich einfach nicht gut. Dann lieber lärmende aber harmlose Wohnmobiler. Geht mir ähnlich. So ein klein bisschen Zivilisation hab ich ganz gerne. Martina
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#429484 - 04/10/08 10:05 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Martina]
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In ein Frei- oder Hallenbad zu gehen, *nur* um zu duschen kann man zwar ab und zu mal machen,
Wir haben das mal in Stockerau gemacht, nach dem sich der eingezeichnete Campingplatz als betonierte Stellfläche mit Münzeinwurf für Wohnmobile herausstellte. In dem Fall war das wirklich angenehm, denn wir hatten unser Zelt direkt hinter dem Schwimmbad aufgeschlagen. Da lagen ansonsten noch ein paar Teile vom Schwimmbad (Absperrboje u.ä.) . Ab 30 min vor Schluß konnte man für nur 2EUR rein. Ich hab dann gleich noch Wasser in nem Ortliebsack zum Abwaschen und Zähneputzen mitgenommen. job wieso gibts keine Luftbilder von dem Flecken?
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Edited by katjob (04/10/08 10:07 AM) |
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#429486 - 04/10/08 10:13 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Velocipeter]
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Davon abgesehen, dass er teilweise sehr Radfahrer-freundliche Campingplätze gibt ("Rabatt für Fahrradanreise" zB), haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht bei Einheimischen auf der Wiese/Weide oder an genehmigten öffentlichen Plätzen zu zelten. Das lässt einen um einiges ruhiger schlafen. Und man hat gleich was um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.
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#429509 - 04/10/08 11:13 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Velocipeter]
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Hallo Peter,
gott sei Dank hab ich da andere Erfahrungen gemacht, meistens jedenfalls. In Südfrankreich, aber auch Spanien (nicht an der Küste) und auch in Tschechien letztes Jahr waren wir als "arme" Zeltbenutzer immer willkommen und wurden auch nicht hinters Klo verbannt. Wir fanden eigentlich immer ein ruhiges Plätzchen, wobei ich auch bei heftigstem Lärm ausgezeichnet schlafe. Auf Campingplätzen schätze ich vor allem eine warme Dusche.
LG Georg
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#429533 - 04/10/08 11:47 AM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: MajaM]
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1.) Klebrig verschwitzt in den Schlafsack zu kriechen finde ich eklig. Mich aber in nicht gänzlich unbevölkerter Gegend komplett mit Waschlappen und Wasser aus der Trinkflasche zu waschen ist mir nicht geheuer - zumal meine Wasservorräte i.A. nicht für ernsthafte "Klebfreiheit" reichen. Wie macht Ihr Wildzelter das mit dem "entkleben" am Abend?
Alles eine Frage der Übung Eine Tasse voll Wasser, ein Waschlappen und Unterwäsche zum wechseln (wird dann am nächsten Tag gewaschen und am Rad getrocknet) reichen meistens aus, zumal wenn man unterwegs Brunnen und andere Waschgelegenheiten mitnimmt. Wie eine heiße Dusche ists zwar nicht, aber erfüllt den Zweck gut genug. 2.) Vielleicht bin ich zu doof dazu, aber wirklich abgelegene Ecken mit weichem Boden finde ich nicht mal eben so pünktlich am abend. Entweder muß ich mit
Ich 'zelte' auch ungerne wild -- lieber wild biwakieren. Man findet immer irgendwo Platz genug, um seine Iso-Matte auszurollen und seinen Schlafsack draufzulegen. Dabei entfällt auch das lange auskundschaften: einfach bis in die Dunkelheit hineinfahren und wenn man müde ist den ersten besten ebenen Platz nehmen. 3.) Wenn ich allein reise freue ich mich abends oder morgens auf ein bißchen Gesellschaft. Auf einem Campingplatz in der Zeltecke ergeben sich immer nette Gespräche. Braucht Ihr das nicht?
Nicht jeden Tag. An besten je nach Lust und Laune entscheiden, ob CP oder Wiese... Erik
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#429563 - 04/10/08 12:21 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: buche]
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Ich 'zelte' auch ungerne wild -- lieber wild biwakieren. Man findet immer irgendwo Platz genug, um seine Iso-Matte auszurollen und seinen Schlafsack draufzulegen. Dabei entfällt auch das lange auskundschaften: einfach bis in die Dunkelheit hineinfahren und wenn man müde ist den ersten besten ebenen Platz nehmen.
Hi Erik, und wie gehst Du dann mit möglichen Regengüssen in der Nacht um? Suchst Du die Plätze so aus, dass Du irgendwo in der Nähe einen Unterschlupf hast? Oder hast Du dann womöglich so einen wasserdichten Biwaksack dabei? Oder wie? Früher habe ich auch oft auf diese Art meine Nächte unterwegs verbracht, bin aber viel zu oft nass geworden, so dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte. Jetzt also immer mit Zelt. 1.) Klebrig verschwitzt in den Schlafsack zu kriechen finde ich eklig.
Hi Maja, das geht wohl den meisten so. Mir ist das auf Radtouren völlig schnuppe. Wobei man ja unterwegs auch eigentlich immer diverse Gelegenheiten zum Baden/Waschen findet, so dass es eigentlich halb so wild ist. Herzlich Willkommen im Forum übrigens !! Zum Ausgangsposting: Ich hatte auf CPs auch schon oft das Gefühl unerwünscht zu sein. Die anderen hier genannten Unannehmlichkeiten kenne ich auch zur Genüge. Inzwischen gehe ich gar nicht mehr auf CPs, wenn es nicht sein muss. Der einzige nennenswerte Vorteil in meinen Augen ist die Dusche und darauf kann ich wie gesagt auch gut ein paar Tage verzichten. Gruß Roland
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#429570 - 04/10/08 12:35 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: ]
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und wie gehst Du dann mit möglichen Regengüssen in der Nacht um? Suchst Du die Plätze so aus, dass Du irgendwo in der Nähe einen Unterschlupf hast? Oder hast Du dann womöglich so einen wasserdichten Biwaksack dabei? Oder wie?
Ein Goretex- Biwaksack. Ich habe zwar lange überlegt, ob ich wirklich so ein teures Ding brauche, aber ich benutze ihn tatsächlich relativ häufig. Für Mehrtagestouren nehme ich gar kein Zelt mit. Allerdings wacht man bei Regen auf -- es ist zwar warm und trocken, aber irgendwie merkwürdig, wenn die Regentropfen auf einen draufprasseln. Besonders im Sommer, wenn man nur ein leichtes Inlay drunter hat Erik
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#429572 - 04/10/08 12:39 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: buche]
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Anonymous
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Ein Goretex- Biwaksack. Ich habe zwar lange überlegt, ob ich wirklich so ein teures Ding brauche, aber ich benutze ihn tatsächlich relativ häufig. Für Mehrtagestouren nehme ich gar kein Zelt mit. Allerdings wacht man bei Regen auf -- es ist zwar warm und trocken, aber irgendwie merkwürdig, wenn die Regentropfen auf einen draufprasseln. Besonders im Sommer, wenn man nur ein leichtes Inlay drunter hat Das muss ich unbedingt auch mal irgendwann ausprobieren, könnte mir gefallen. Aber vorerst bleibe ich noch beim Zelt, bin beim Gepäck ja ohnehin nicht so minimalistisch... Roland
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#429592 - 04/10/08 02:28 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Velocipeter]
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Tja , in ein paar Tagen werde ich sehen , ob ich Wildzelten - tauglich bin .Dann nämlich fahre ich das erste Mal nicht Campingplätze an (die meisten sind sowieso noch geschlossen ) . Dazu kommt dann noch zum ersten Mal die Nutzung eines Gaskochers . Das Zelt wird dann immer in der Nähe eines Sees aufgestellt . , was ja in S soweit kein Problem darstellt . Das eigentliche Problem dürfte in der Überwindung liegen , in das 0 - 5 °C warme Wasser zu springen .Dazu kommen wahrscheinlich noch (wie Dittmar schon erwähnte ) erste direkte Erfahrungen im Umgang mit Wildtieren .
Und wenn es mir dann doch nicht zusagen sollte , werde ich in Zukunft wieder kleene jemütliche CP's anfahren .
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#429608 - 04/10/08 03:28 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: MajaM]
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Woran erkennt man einen "Kanu-Platz" auf der Landkarte?
Als Kanute kennt man viele, oder manche, oder weiß zumindest wo man sie nachschauen kann. Eine gute Quelle sind da z.B. die Karten von -dem Erhard aus Uelzen-. Jübermann selber ist sportlich ein sehr fitter Mensch, Kanu, Fahrrad, Orientierungslauf.. und mit manchen seiner Karten kann man auch gut Radfahren, zumindest für die Regionen wo er inzwischen entsprechende Karten in ausreichendem Masstab herausgegeben hat. Die sind aber nicht unbedingt flächendeckend, da es ja für den Wassersport ist. - Ist aber ein Thema für sich. Nur noch soviel, an vielen Vereinen kann man gut bleiben, aber das geht oft nur dann richtig gut, wenn man selber Paddler ist, oder eben seriös rüberkommt und an die richtigen Leute gerät. Da ich eigentlich aus dem Kanusport komme, bzw. dort auch bin (und bleibe), habe ich da so allerhand Erfahrung gesammelt, wenngleich aus eben jener leicht anderen Perspektive. Es tut sich aber nicht viel, denn ein Großteil der Campingplätze ist ja am Wasser und man hat irgendwann den gewissen Blck raus, mit dem man schnell sieht wie man dran ist, oder was man da vor sich hat. Und ebenso ist es mit Plätzen zum wilden Campen. Erstmal zu den Zelt- bzw. Campingplätzen. Die Unterscheidung ist mittlerweile wichtig! Weil Zelten nicht mehr mit Camping gleichzusetzen ist, gleichwohl es im Sprachgebrauch gerne durcheinander gewürfelt wird. Diese "typischen" unangenehmen Campingplätze sind wirklich oft nicht so dolle. Ich meide Camping- und auch Zeltplätze ja generell, aber manchmal braucht man auch einfach mal wieder etwas "Zivilisation" ,sei es nun die heiße Dusche, nen richtiges Klo und .. eh, mehr ist es meist nicht. Außer vielleicht für manche Ecken die relative Sicherheit, wie ich es auf dem Mortonhall Caravan Park IN Edinburgh erlebt habe. Teuer zwar, aber sehr komfortabel, Duschen frei, Nachts läuft ein eigener Sicherheitsdienst herum, was offenbar leider nötig ist, aber deswegen auch den hohen Preis rechtfertigt. Andsers ist es wenn man Plätze sieht die für die gleichen Kosten eigentlich kaum was bieten, für das man nicht extra zahlen darf, sofern es das überhaupt gibt. Sehr auffällig und generell ein Grund zum Weiterfahren sind für mich "typische Deutsch2 Plätze", also wo alles abgezirkelt ist, piefig aussieht und wo man nicht selten auch tatsächlich Deutsche Camper rudelweise antrifft. Sowas findet man eben nicht nur in Deutschland. Es gibt aber eben auch die total anderen Plätze und doie mit schönsten habe ich bislang in Schottland gesehen. Supergepflegt und dabei noch immer etwas wild und eher unkompliziert bis eben auch "frei". Dabei gibt es dann preislich auch Unterschiede. So gibt es einen Zeltplatz nahe Arisaig wo man für 4 Pfund 50 nur etwas Wiese hat, das Klo, kleines Waschbecken, Wasserhahn draussen und keine Dusche. Aber eine gigantische Lage, sehr freundliche Menschen und eine tolle Atmosphäre. Für das gleiche Geld, zudem PAUSCHAL, bekommt man auf dem Camping und Tent Ground in Dunvegan, Skye irre Auswahl (sofern was frei ist) an Lagen, Blickrichtungen, heiße Duschen bis der Arzt kommt, und pie pa po. Der Colin der den Platz als seine Altersvorsorge betreibt, sagt er, mag nicht viel rechnen und sein Kumpel Archie meint "I think Colin will never retire".. ist aber ne Geschichte für sich. Und für wenig mehr Geld gibt es auf dem Tent Ground über Portree, Skye ebenfalls alles was der Reisende sich nur wünscht, inklusive einem fantastisch gepflegten "Green" und bei entsprechendem Wetter eine Aussicht die anderswo Eintritt kostet. Ich schweife ab. tse Wildes Zelten - ist ne Übung für sich und es ist v.a. eine Übung die im Kopf abläuft und von vielen Faktoren abhängt. Ich z.B. bin bislang immer gerne gefahren bis kurz vor Dunkel um dann das Beste zu nehmen was ich finden kann. Hat natürlich den Nachteil das man vorher viele wirklich nette Plätze links liegen läßt, weil man kann ja noch nen Stündchen fahren ... und das sind auf dem Rad schnell nochmal eben 20 km oder mehr, vielleicht auch weniger. Das mit der Sicherheit bzw. dem sich sicher fühlen, ist dabei so eine Sache. Einerseits möchte man nicht auffallen, denn wer nicht auffällt, bekommt auch keinen ungebetenen Besuch. Das ist mir dem Rad aber oft nicht so einfach mal eben irgendwie zu verschwinden, weil das fällt schon auf wenn ne wilde Gestalt Abends so "suchend" herumfährt und viele Leute gucken da schon etwas unsicher... Ich bin letztes Jahr wiederholt in Bushäuschen geblieben, nahe zu Häusern, aber weit genug weg das die sich nicht "besucht" fühlten und jeweils so spät da hinein, dass es eben nicht mehr auffiel, außer wo ne Frau mit Hund vorbeikam. Da hab ich kurz den Hund geknuddelt, der wedelte freudig mit dem SChwanz und sowas ist immer gut, weil Tiere zeigen sehr gut und schnell ob jemand "falsch" ist. Vom Wasser aus ist es oft einfacher eine unzugängliche Ecke zu finden, weil Ufer eher verwildert sind. Das klappt aber nicht immer. Und ich habe über die Zeit dann immer wieder festgestellt das viel auch davon abhängt wie man beim wildzelten auftritt und ob es nach Chaos aussieht, oder jemand der weiß was er tut und sich ansonsten vernünftig verhält. Wirklich wichtig war und ist mir aber, dass ich von Plätzen fernbleibe die nach potentiellen nächtlichen Treffs aussehen, oder wo sich offenbar öfter Menschen mit Langeweile aufhalten. Gute Anzeichen für sich sind Mülleimer, Flaschen, Müll, Taschentücher, Feuerstellen, Reifenspuren, Straßenzuwegungen. Und ansonsten macht man sich halt klein und unsichtbar. Dabei hilft es wenn man entsprechend dunkle Tarps bzw. Zelte hat. Kann aber auch mal eben blöd kommen und dann wundert man sich wo man morgens aufwacht und was direkt vor der Nase für ein Betrieb ist. So geschehen in Belgien an einem kleinen Kanal, wo ich mich spät in der Nacht total fix und fertig nur noch auf die Bank gelegt hatte, Matte drunter, Biwaksack, Tüte und Augen zu. Und als es hell wurde kam ein Rennradler nach dem anderen, viele, UNmengen... alle auf dem Weg zur Arbeit. Was war noch. Ach ja, das mit dem Waschen. Abends seh ich zu das ich nochmal richtig Wasser bunker, alle Flaschen voll und evtl. noch einen kleinen Wasserbeutel. Dann kann man die Speicher wieder auffüllen, sich gegebenenfalls auch mal den Kopf waschen (dazu braucht es nicht viel Wasser, man staunt!) und muss nicht Durst schieben, wie ich es blöderweise in Harburg erlebt habe, wo ich bei miesem Wetter unterm Carport vn nem Bekannten zwischen den Rädern seiner Familie gepennt habe, in der Hoffnung die kämen Abends doch noch zurück. Waren aber im Urlaub und es regnete und ich war fix und alle... ne neeee und der nächste Friedhof war nicht weit, mit Wasser und ner ruhigen und abgedachten Ecke, hab ich aber erst den nächsten Tag gefunden. Das mit dem klebrig ist so eine Sache. Gegen Abend fahre ich halt nicht mehr "auf Schweiss", sondern auf moderat und lasse alles verdunsten. Ansonsten halt kurz das Gesicht waschen, zumindest das gröbste abwaschen und gut. Wenn es vor Ort nen Wasserlauf gibt, kann man ja auch kurz reinspringen. Fazit - es geht vieles, man muss es nur lernen und zulassen es zu sehen und sich vorstellen zu können und es dann auch zu tun. Kopfsache und eine Frage der Wahrnehmung. Und wenn ich den langen Text jetzt überarbeiten würde, wäre es wohl nicht kürzer, aber besser strukturiert.
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Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten. In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart. | |
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#429612 - 04/10/08 03:51 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: MajaM]
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Ich nehme gerne jede Badegelegenheit wahr. Aber so dicht sind nun Frei-/Hallenbäder oder akzeptable Badegelegenheiten in Fluß/See auch nicht gesät. Bloß fürs Duschen 10Euro für die Badelandschaft zu zahlen fände ich dann auch zu viel.
In Deutschland fahre ich immer mit den ADFC Radtourenkarten - da sind Schwimmbäder verzeichnet. Die teuren Badetempel findet man eigentlich nur in größeren Städten - die meide ich aber auf Radtouren. Mit Bädern in kleinen Orten habe ich bisher vom Preis her meistens recht gute Erfahrungen gemacht. Aber Flüsse und Seen sind ja auch auf Karten verzeichnet - ideal ist es natürlich, nicht weit vom Wasser zu zelten. Vermutlich hat der geübte Wildzelter da einen besseren Blick für. Das ist wohl war. Auch hier kommt der geschulte Blick mit der Zeit. Woran erkennt man einen "Kanu-Platz" auf der Landkarte? Gar nicht. Ich recherchiere immer vorher im Internet. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit bei Campingplätzen an Flüssen größer, daß ein Kanu-Zeltplatz dabei ist. Z.B. an der Lahn gibt es zwei schöne in Laurenburg und in Runkel.
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#429613 - 04/10/08 03:58 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: buche]
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[ Ein Goretex- Biwaksack. Ich habe zwar lange überlegt, ob ich wirklich so ein teures Ding brauche, aber ich benutze ihn tatsächlich relativ häufig. Für Mehrtagestouren nehme ich gar kein Zelt mit.
Habe mal nach dem Gewicht einiger Biwaksäcke recherchiert - um die 800 g kommen da schnell zusammen. Für dieses Gewicht bekommt man bei www.tarptent.com auch schon ein Superleichtzelt. Der Biwaksack hätte dann nur noch den Vorteil des geringeren Platzbedarfs - aber da wir nicht wie die Bergsteiger in Felsspalten schlafen müssen, sollte das nicht ins Gewicht fallen ;-)
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#429622 - 04/10/08 04:22 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: ]
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Habe mal nach dem Gewicht einiger Biwaksäcke recherchiert - um die 800 g kommen da schnell zusammen. Für dieses Gewicht bekommt man bei www.tarptent.com auch schon ein Superleichtzelt. Ja, die Goretex-Dinger sind wirklich nicht besonders leicht. (In leicht gibts nur Mülltüte a.k.a. nicht atmungsaktiv, aber das kann man sich zum schlafen nicht antun). Aber dafür sind sie sturmdicht und wirklich wasserdicht, d.h. man pennt nach dem Regen auch in einer Pfütze noch ruhig weiter. Wenn man die Kapuze soweit zuzieht, dass nur noch die Nase rausguckt, hat man auch keine Probleme mit Mücken, Zecken oder anderen Krabbelviechern. Ausserdem ist er unauffälliger, und man braucht weniger freie Fläche als bei einem Zelt oder Tarp. Ausserdem wärmt er besser als ein Zelt oder Tarp gleichen Gewichts, d.h. mein kleiner +16°C-Sommerschlafsack reicht auch fürs Frühjahr, während ich damit in einem Leichtzelt schon Ende August manchmal friere wie ein Schneider. Ich fand den Sack jedenfalls überraschend praxistauglich, und würde ihn nicht gegen ein Tarp eintauschen. Erik
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Edited by buche (04/10/08 04:26 PM) |
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#429632 - 04/10/08 04:42 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: Velocipeter]
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Ich bin ein überzeugter Wildcamper. Aber ab und zu gehts doch auf einen Campingplatz. Gerade aus obigen angesprochen Gründen, doch sie sind meistens die Ausnahme. Als ich von München nach Wien geradelt bin(nein, nicht die Donauautobahn sondern qauer durch die gebiergige Pampa)habe ich viermal auf dem CP übernachtet, der letzte in Wien nur deshalb, weil ich in der Nähe von Wien war. der CP Wien war übrigens der billigste auf der Reise. Auf der Tour von Lindau nach Montelimar waren vier CP's besucht worden(und achtmal wild): Der erste war am Bodensee. Wenn ich drei bis viermal wild gezeltet habe, tut ein Cp auch gut. Ich hatte auch lange Touren ohne CP. Es kommt bei mir auch auf die Tagestimmung an, Campingplatz gerade auf der Route am Abend, große Stadt in der Nähe oder eine sonstige touristische überbevölkerte Region(wie beim Bodensse), keinen Bock mehr zum weiterfahren(weils vielleicht zu heiss ist, oder es aus Eimern kübelt)ob ich einen Cp am Abend aufsuche. In vielen Ländern ist, daß wildzelten strengstens verboten:Slowenien, Ungarn,Italien, Schweiz. Soviel ich weiß, existiert in Deutschland ein Gummiparagraph, der daß zelten nicht erlaubt, aber auch nicht verbietet. ich habe in allen genannten Ländern ohne Probleme wild gezeltet. Natürlich versuche unsichtbar zu bleiben, doch manchmal bekommt man überraschenden Besuch. So passiert in der Schweiz, wo der offizielle CP nur 1000m entfernt war. Abends und in der Nacht kein Problem, nur am nächsten Morgen höre ich Traktorengeräusch. Raus aus dem Zelt und schauen: Oiiihhhh, der Bauer güllt seine Wiese Aber nach einem Gespräch mit dem Bauern alles klar. Kein Gemotze, sondern woher und wohin und alles Gute zu der weiteren Reise) Ich hinterlasse auch kein Müll, sondern nehme ihn mit. Nach der Abfahrt kann man nur niedergedrücktes Gras erkennen. In Frankreich an der Durance(wo die CP-Dichte eigentlich ziemlich hoch ist) habe ich zwischen zwei CP gezeltet, weil dieser Platz einfach geil zum Zelten war. Die Ordungshüter die nach einer weile aufgetaucht sind, haben mir zum verstehen gegeben, daß ich kein Feuer machen dürfte. Ansonsten hat sie es nicht interressiert, daß wir genau dort waren und nicht auf einen der nicht weit entfernten CP. Mit der Zeit bekommt man einen Blick dafür, ob dieser Platz zum wildzelten geeignet ist. Man bekommt auch einen Riecher, wo diese Plätze zu finden sind. Mille, der sich auf seine nächste Tour freut. Natürlich mit überwiegenden wildzelten
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Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum.... | |
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#429635 - 04/10/08 04:47 PM
Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze
[Re: ]
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Der Biwaksack hätte dann nur noch den Vorteil des geringeren Platzbedarfs - aber da wir nicht wie die Bergsteiger in Felsspalten schlafen müssen, sollte das nicht ins Gewicht fallen ;-)
Da ich nicht nur Radfahre, sondern auch in die Berge gehe ist mir auch solches nicht erspart worden. Ich habe einmal in ca. 2000 Metrn Höhe in einer Felsspalte ein Notbiwak machen müssen, es gab sonst nichts dafür war der Glühwein abends geil Meine Frau durfte die leeren Flaschen schleppen PS: Damals hatte ich noch keinen Biwksack und so eine gute Ausrüstung wie beim Radeln Mille
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Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum.... | |
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