Hallo Robert,
aber die Bahn will uns halt nicht
Genau das spielt für den Regionalverkehr aber keine Rolle. Bei diesem ist nämlich letzten Endes das jeweilige Bundesland für die Qualität der Leistungen verantwortlich, welche die Deutsche Bahn oder eben andere Unternehmen im Auftrag des Landes erbringen. Anders sieht es im Fernverkehr aus, aber man erreicht sicherlich nicht die Einführung von Fahrradabteilen im ICE, indem man die Fernzüge
mit Fahrradabteil boykottiert und stattdessen die Fahrräder aufs Autodach schnallt.
Übrigens liegt es nicht allein am Verhalten der Bahn, daß ihre Zielgruppe sich auf Geschäftsreisende beschränkt, während Urlaubsreisende mit Fahrrädern, Surfbrettern, Tauchausrüstung, Kindern oder einfach nur dicken Koffern nicht berücksichtigt werden. Die Ferienindustrie hat sich über Jahrzehnte so entwickelt, daß fast alle (Pauschal-)Urlaubsangebote selbstverständlich die Anreise mit dem Auto oder dem Flugzeug vorsehen, während eine Bahnanreise teilweise infrastrukturbedingt unnötig schwerfällt. Die wenigen Individualtouristen sind für die Umsätze der Bahn nicht bedeutend genug, um bessere Angebote durchzusetzen.
[utopisch] Vielleicht würde die Bahn sich stärker an Urlaubsreisenden orientieren, wenn sie auch von der großen Mehrheit der Pauschalurlauber genutzt würde. Dann gäbe es vielleicht auch durchgehende Hochgeschwindigkeitshotelzüge von Hamburg nach Malaga mit bewachten Koffer-, Surfbrett- und Fahrradabteilen, Kinderspielwaggon usw. [/utopisch]
Ein erster wirtschaftlicher Anreiz hierzu wäre die Besteuerung von Kerosin und konsequentes Vorgehen gegen die illegale Subventionierung von Regionalflughäfen, die Billigstflüge erst möglich macht.
Daniel