Was mir nur fehlt, ist eine fachliche Begründung von dir oder den anderen Laufradbauern, warum gleiche Speichen zu verwenden besser ist?
Weil es Felgen gibt, bei denen das weniger wichtig ist?
Letzlich kommt es doch immer auf die Paarung Felge-Speiche an.
Dann noch die Art der Nabe, die zu erwartende Belastung ...Dafür hat man dann unterschiedliches Material, unterschiedliche Einspeichungsarten
und unterschiedliche Einspeichungsstärken zur Auswahl.

Aber genau die unterschiedlichen Einspeichungsstärken meint doch Nordisch!

Ich habe es mehrmals vorgerechnet und kann es nochmal tun. Allerdings mit den richtigen physikalischen Begriffen. Was wir hier gemeinhin als "Spannung" verstehen ist die Kraft, und nicht die physikalische Spannung. Letztere ist Kraft durch Fläche.
Beispiel einer sehr asymmetrischen Hinterradnabe (typisch für Kettenschaltung): Die Kraft in der Speiche hinten links ist immer kleiner als hinten rechts. Das liegt in der Natur der Sache, vorgegeben durch die Geometrie. Ich setze mal willkürlich für links 1000 N an und für rechts 1400 N, um die Rechnung zu verdeutlichen.
Nun rechnen wir die Spannung in den Speichen aus (also Kraft pro Querschnitssfläche):
Speichen Links 1,5 mm mit 1000 N angezogen -> Spannung 566 N/mm²
Speichen Links 1,8 mm mit 1000 N angezogen -> Spannung 393 N/mm²
Speichen Rechts 1,8 mm mit 1400 N angezogen -> Spannung 550 N/mm²
Man sieht also, dass man durch verschiedene Speichendurchmesser eine gleichmäßigere Verteilung der erreichen kann. Verbaut man auf beiden Seiten die gleichen Dicken, wird die Spannung ungleich verteilt. Dass das sehr lange gutgehen kann, beweisen die allermeisten Alltagsfahrräder.
Ist man jedoch im Grenzbereich unterwegs (Reiserad, Tandem, leichtes Rennrad mit wenig Speichen), kann es nicht schaden, darauf zu achten.
Insofern kann ich mir durchaus vorstellen, das auch sehr gute Laufradbauer nicht in jedem Fall einen Sinn in unterschiedlichen Speichen sehen.
Ich auch nicht, und darum ging es hier gar nicht. Bei einer symmetrischen Nabe (Vorderrad ohne Schreibenbremse, Hinterrad mit Nabenschaltung) wäre es völliger Blödsinn. man muss das einfach von Fall zu Fall entscheiden.
An meinem Crossrad habe ich unterschiedliche Speichendicken hinten (622er Felge, 32 Speichen, Nabe Campagnolo Daytona). Durch die sehr asymmetrische nabe war das notwendig.
Am Reiserad habe ich das nicht (559er Felge, 36 Speichen, Nabe T660). Die Nabe ist nicht ganz so asymmetrisch, und der Laufraddurchmesser ist kleiner. Mein Laufradbauer (der mir auch den anderen Satz zusammengebaut hat) hilt das in diesem Falle für unnötig.
Gruß
Thoralf