Die Nullen und Einsen eines digitalen Bildes sind ohne maschinellen Übersetzer für das menschliche Auge etwas unbekömmlich.
Naja. Für den allergrößten Teil der Inflation von bedeutungslosen Bildern, die seit Anbruch der Digizäns entstehen, interssiert sich doch in zwanzig Jahren eh niemand mehr. Und wenn, dann würde die Restlebenszeit eines familien-geschichtsbewussten Mittzwanzigers nicht reichen, alles zu sichten, was Opa zwischen 2012 und 2032 fotografiert hat.
Im Übrigen ist das Problem nicht ganz neu. Ein Teil meiner alten Dias aus den Siebziger und Achtzigern ist kaum noch vorzeigbar, weil ein bekannter Fotodiscounter unter einem bestimmten Handelsnamen plötzlich Orwochrome statt Perutz/Agfa in die Schachteln gepackt hat. Und der frühe Videofilm mit Szenen meiner Eheschließungsfeierlichkeiten erinnert mittlerweile stark an das frühere Nachtprogamm der öffentlich-rechtlichen Anstalten ab ca. nulluhrdreißig: Bildrauschen.
Bernd