Hi,
mal als erstes: Ich finde es toll, daß die Geiseln frei sind und hoffe, daß sie ohne große Verletzungen (auch seelische) wieder in's Lot finden.

Aber: ich glaube, hier werden einige Argumentationsebenen verglichen, die nichts miteinander zu tun haben.

Ich bewerte das Risiko, in einem Land "Abenteuerreisen" zu unternehmen, ganz anders, als das in Deutschland auf der Straße überfahren zu werden. Bloß weil das Auswärtige Amt keine Reisewarnung herausgibt, ist ein Land nicht ungefährlich. Da gibt man die Eigenverantwortung doch sehr in fremde Hände. Ich bin sicher, daß fast jeder, der solche Reisen macht, sich vorher ausgiebig informiert. Ich stimme Fetzer in dem Vergleich mit der Bergrettung zu, da sich dort Leute auch bewußt abseits der Pisten in Gefahr begeben und erwarten, im Notfall durch die staatlichen Institutionen gerettet zu werden.

Ich finde, dies kann man nicht mit Unfällen oder Straftaten im täglichen Leben vergleichen. Das sind Risiken, die man eingehen muß und die auch finanziell ganz anders abgedeckt sind. Nicht einmal mit den Opfern der Oper in Moskau, da dort kein Lösegeld gezahlt wurde. Denn so wird nun einmal Terrorismus finanziert.

Natürlich weiß ich trotz allem nicht, wie man das Problem lösen könnte. Für die Bergrettung gibt's Versicherungen, für Geiselnahmen wohl kaum. Und wem der Sinn nach Abenteuerreisen steht, sollte die natürlich auch immer unternehmen, ich beneide jeden. Aber zumindest einen Grundbetrag zur Entschädigung finde ich dann nicht zuviel verlangt.

Etwas ratlos,

Fraser