In Antwort auf: Martina

Eher schon die Tatsache, dass ich niemanden kenne, der auf Anhieb mit einem Rennlenker *gut* zurecht kam (die Betonung liegt auf 'gut'). Selbst hier im Forum ist man in der Regel so ehrlich, dass man zugibt, sich erst daran gewöhnen zu müssen.


Leute, die glaubten, mit einem Rennlenker Probleme zu haben, hatten diese in Wirklichkeit meistens mit der tiefen Lenkerposition. Leider ist es auch bei Rennrädern für Hobbyfahrer immer noch üblich, den Gabelschaft kurz abzusägen, damit es möglichst profimäßig aussieht (Radhändler: "Das macht man so. Wollen sie ein Rennrad oder ein Hollandrad?"). Daß man dann nach den ersten Kilometern Rückenprobleme bekommt ist dem Radhändler meistens egal - dann hat er das Geld für das Rad ja schon erhalten. Der enttäuschte Radfahrer erkennt das oft nicht und schiebt die Probleme dann auf den Rennlenker - obwohl der kurze Gabelschaft das Problem war.

Also sollte man beim Rennlenker darauf achten, daß der Gabelschaft lang genug ist, daß man reichlich Spacer unter den Vorbau legen kann - dann hat man keine Probleme mit der tiefen Lenkerposition. Ich muß es wissen, ich habe satte 6 cm Spacer unterm Vorbau. Das sieht zwar überhaupt nicht profimäßig aus, aber dafür kann ich dann tatsächlich mit dem Rad ohne Rückenschmerzen fahren :-)

Natürlich sollte man auch einen Rahmen haben, der für Rennlenker geeignet ist - d.h. das Oberrohr sollte entsprechend kürzer sein als bei einem Rahmen für geraden Lenker. Auch dies ist oft nicht bekannt. So wird dann auf einen Rahmen mit langem Oberrohr ein Rennlenker montiert: heraus kommt eine prima "Streckbank". Auch hier wird dann die Schuld auf den Rennlenker geschoben, obwohl es das zu lamge Oberrohr war.