Hallo!
In Antwort auf odium: "Ich weiß nicht, warum das heute alles weniger abenteuerlich ist."
Ja, es ist eindeutig weniger abenteuerlich geworden, eigentlich schade!
Bevor ich (1986) nach Lissabon aufgebrochen bin, um mit dem Radl heim zu fahren, haben mich alle für verrückt erklärt: "Wennst im Hochsommer (anders gings nicht) durch Spanien radelst, fällst spätestens nach 2 Stunden mit Sonnenstich vom Radl!" hats z.B. geheißen. Informationen über Land & Leute gabs fast nicht (und wenn, dann, siehe oben, sinnlose), Karten konnte ich mir angesichts der Strecke und meines minimalen Budgets nur in großem Maßstab (Spanien 1 : 1 000 000), die Ausrüstung war großteils selbst gebaut -und es gelang mir weitgehend problemlos, bis fast nach heim zu radeln. (Bei Venedig hat mich ein gigantisches Adriatief eingeholt. Da der einzige regendichte Teil meiner Sachen der winzige Kochtopf war, wars dann Essig mit den letzten 3 Tagesetappen.)
Inzwischen hat v.a. das Internet (und da natürlich dises forum!!!) viel an Unsicherheiten genommen, die ich gerne nütze. Ich habe ja auch nicht mehr die Zeit wie früher, wenn ich wegen eines Defektes 3 Tage verliere, ist das oft die halbe Radtour. Dafür radle ich besser informiert gleich in interessantere Regionen als früher, das hat auch was.
Aber jungen angehenden Tourenradlern mit wenig Geld rate ich auch immer, im Zweifelsfall einfach los zu radeln, und nicht auf die perfekte Ausrüstung zu warten. Manchmal fehlt nämlich dann, wenn diese da ist, die Zeit, sie auch ausgiebig zu nützen!
lg! georg