Bei mir gings im Alter von vier oder fünf jahren los. Ich stiebitze das Rad mit Stützrädern der Nachbarin und fuhr spontan in eine frischgescherte Hecke.

. das tat meinen Bewegungsdrang aber keinen Abbruch. Die ersten Räder waren irgendwelche billigen Räder, ohne Gangschaltung. Da wäre schon eine Dreigangschaltung von Fichtel und Sachs das Höchste gewesen. Viele Tagestouren rund um und in Stuttgart bis ca 50, 60 km. Mit 10 zehn bekam ich ein Holländer geschenkt. Wau, war das ein Fahrgefühl, im Gegensatz zu vorher.
In dem Alter bekam ich das erste Mal die Bücher von Heinz Helfgen in die Hand. Und der Reisbazillus hält bis heute an. Mit vierzehn bekam ich von meinem Cousin eine giftgrünes Rennrad von Quelle. Ich habs für 100 DM abgekauft. Und ich wollte meine erste größere Mehrtagestour machen. Ein Jahr später durfte ich endlich starten. Vom Enzkreis nach Regensburg, Chiemsee, München , Stuttgart. Am ersten Tag zwischen Schwäbisch Gmünd und Aalen wickelte sich der Umwerfer in die Speichen und meine erste große Radtour war nach knappen 120 km am ersten Tag zu Ende. Dabei wollte ich drei Wochen unterwegs sein.
Das giftgrünes Rennrad kam in den Sperrmüll und ich kaufte ein Rennrad vom Fahrradhändler. Mit diesem Rad fuhr ich zwei Touren nach Südfrankreich. Der rote Renner hielt nur zwei Jahre(eigentlich habe ich es kaputt gefahren

) Ich kaufte mir dann in Frankreich ein neues Rennrad, dieses habe ich bis heute noch. Eine Tour durch die Alpen nach Südfrankreich war auch noch drin.
Ich bin damals in meiner Jugend alles mit dem Rad gefahren. Mein erster Ferienjob war in einem zehn km entfernten Supermarkt. Nur mit dem Rad. Zu meiner Lehrstelle in Pforzheim fuhr ich im Sommer mit dem Rad hin ca 12 km.
Morgens bergrunter, abends wieder rauf. Geld für einen Führerschein hatte ich nicht. Als ich den Lappen hatte, war es fast schlagartig aus mit dem Fahrradfahren

Ich machte zwar noch Tagestouren, aber das Auto dominierte. Ich startete mit 22 Jahren nochmals einen Versuch mit dem Rad in den Urlaub zu fahren. Ich wollte nach Rom. Ich war solo unterwegs, hatte einen Frust, mein Sohn war gerade drei Monate alt, ich leider nicht trainiert, hatte Probleme mit den Miniskus und so brach ich die Radreise kurz vor Innsbruck ab.
Erst 1997 entdeckte ich das Radfahren wieder. Mit meinen Sohn machte ich eine
einwöchige Tour. Seitdem fahre ich wieder größere und viele kleine Touren. Und inzwischen fahre ich auch seit 8 Jahren mit dem Rad zur Arbeit. Zugegeben es ist nicht weit. Ich freue mich auf meine diesjährige zweiwöchige Tour. Egal, wohin es mich verschlagen wird. Zu längeren mehrwöchigen Touren hätte ich auch Lust. Aber ich muß Familie, Freunde, Arbeit(ich arbeite gerne)und mein Interresse unter einen Hut bringen.
Mille