Hi Bikebiene,
haette ja nicht gedacht das ich so lange haften bleibe. Vor ca. 3 Wochen bin ich in Sydney, dem eigentlichen Ende der Australienumrundung angekommen. Als absoluter Newbie habe ich sicher vieles auf die harte Tour lernen muessen, aber inzwischen schliesse ich mein Fahrrad in meine abendlichen Gebete mit ein und beende die Andacht mit dem Satz: ...und das der Trip noch lange dauert. Kette rechts

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Nachdem ich aus dem Forum den Tip bekommen habe einen Triathlonlenkeraufsatz zu montieren, hatte ich das Handproblem geloest, und nach zwei Monaten war auch das letzte Taubheitsgefuehl verschwunden. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass mir das als chronisches Leiden auf ewig erhalten bleibt. Erste Versuche mit den Fuessen zu essen verliefen erfolgreich

Nachdem ich entlang der Suedkueste eigentlich zwei Monate durchgehend Regen hatte und immer wieder meine Flugtickets ueberpruefte ob da nicht Schottland draufsteht habe ich nach den ersten zwei schoenen Tagen im Outback erst mal sechs Tage mit einem derben Sonnenstich im Zelt verbracht. Naja, aus Fehlern wird man schlau und lernt genug Wasser mitzunehmen (bis zu 28 Liter) und das dann auch zu trinken, wobei ich den Timer meines Radcomputers als Erinnerungsstuetze benutzte und dafuer von anderen Reisenden als "Deutsche Maschine" auf die Schippe genommen wurde.
Ausserdem erkannte ich, dass wenn man einen Teil der Reise zu zweit verbringt, nicht automatisch alles doppelt so harmonisch verlaeuft. Also bin ich nach 14 Tagen wieder allein weitergezogen.
Vom Outback war ich echt beeindruckt und letzte Woche zur Sonnenfinsternis in Lyndhurst (mit meinem Dad per Flugzeug,... Auweia!), haette ich gleich wieder losradeln koennen.
Mein groesstes Problem war (hoffentlich) eigentlich der Sattel, der auch nach 8000 Kilometern noch nicht eingeritten war und obwohl ich jeden Tag Hirschtalg auf meinen Allerwertesten schmierte, hatte ich jeden Abend Schmerzen. Irgendwann, zurueck in bewohntem Gebiet habe ich in einem Baumarkt Teppichmesser und Schleifpapier gekauft und in der Mitte ein Loch eingeschnitten (die Brooks Gemeinde heult). Erste Testfahrten bis 1000 Kilometern waren erfolgreich. Langzeiterfahrungen bezueglich des Komforts und des Sattelzustandes werden folgen.
Jetzt steht erst mal Weihnachten mit Familie an, und danach geht's noch fuer zwei Monate nach Tasmanien, ein bisschen Bergerfahrung sammeln. Mitte Maerz starte ich dann in den zweiten Teil der Reise Timor - Deutschland.
Bis die Tage,
Carsten