Und warum ist es dann anscheinend der einzig richtige Weg, den Fahrer dem Rad anzupassen und andererseits so extrem verwerflich, das Rad dem Fahrer auf eine andere Art anzupassen als die geeignete Rahmenhöhe zu bestimmen?
Weil das Verbesserungspotential des Körpers wesentlich größer ist als jenes durch die Anpassung des Rades.
Hm. Heißt das, wenn ich von langen (170mm) Kurbeln Knieprobleme bekomme, liegt das an meinem Trainingszustand? Wenn ich mit der klassischen Oberrohrlänge von etwa 57 cm nicht zurechtkomme, weil ich nun mal lange Oberschenkel, aber einen kurzen Oberkörper habe, liegt es an mir und nicht an den gängigen Rahmengrößen der Fahrradindustrie? Und wenn mir der Nacken und der Rücken und die Hände beim Radeln auf einem Aufrechtrad wehtun, was meiner bescheidenen Meinung nach nicht an unterentwickelter Rückenmuskulatur liegt (die ist aus anderen Gründen wirklich ordentlich trainiert) sondern an der unpassenden Rahmengeometrie und der daraus resultierenden Überstreckung des Oberkörpers, dann liegt das an mir und meinem Gesundheitszustand?
Und wenn ich Probleme habe, mit meinen sehr kleinen Händen die Bremsgriffe gut zu packen, kann ich mir ebensowenig größere Hände trainieren wie Flo sich dickere Handgelenke züchten kann!
Was den allgemeinen Gesundheitszustand anbelangt, so läßt sich der auch durch Radeln verbessern. Daß jemand mit dem Lieger oder mit Ergon-Griffen fährt, muß ja nicht zwangsläufig heißen, daß er immer nur Liegerad fährt oder immer Ergon-Griffe hat - und es heißt auch nicht unbedingt, daß derjenige sich stets voll auf die Griffe stützt, was dem einen da noch völlig wurst ist, kann einem an den Händen empfindlicheren Radler schon ordentliche Probleme bereiten. Was also spricht dagegen, sich mit einem Gerät oder einer Fahrradausstattung zu versehen, die Sport oder Fortbewegung mit Spaß ermöglicht?
Verwirrte Grüße,
Kati