Wie ihr euch schon denkt, ist meine Schandlebensweise nicht grade repräsentiv für euch fleißige Menschen, trotzdem erlaube ich mir mal folgendes Statement:
Man muß sich eben die Zeit nehmen - schließlich kann Radeln ja viel mehr Freude machen als andere Dinge.
Alle diese bürgerlichen Verrichtungen, die ihr in Konkurrenz zum Radfahren stellt, kann man eben nicht mit gleicher Intensität ausüben:
Ich gehe, man ahnt es, z.B. nie Kleider kaufen. Meine Klamotten sind alle viele viele Jahre alt, ich kriege sie von einer Mama geschenkt, oder von meiner Nachbarin ('Wie läuft der denn schon wieder rum?')
Hätte ich einen Garten, käm ich wohl auch kaum zum Radfahren. Auch ein Haus kann ganz schön Zeit kosten.
Genauso wird man immer überlegen müssen, ob man nun TIschtennis macht, oder Tauchen oder Radfahren. Wenn schon alles drei, werden das wohl doch nur 2000 Rad- und 2 Tauch-Kilometer im Jahr.
Ich habe das so eingeteilt: Bei schlechtem Wetter schraube ich an Computern und feile an Gedichten, bei gutem bin ich unterwegs.
Wer wie ich kein Auto hat, kann bei Nichtregen sämtliche Besorgungen mit dem Rad machen, wenn er will. Natürlich dauerts länger als wie mit dem Bus, und man wird auch oftmals ausgelacht und bejammert. Aber wer knickt denn da ein? Ich bin im 40-km-Umkreis beweglich.
Fürs Rad als Verkehrsmittel muß man die Lebenshatz einen Gang runterschalten und schon gehts - man hat dann auch insgesamt mehr davon als ältere Dame oder Herr.
Die Kilometer bringen allerdings die zweckfreien Touren.
Leider bin ich dieses Jahr auch etwas gefangen in dämlichen, nicht abzuschültelnden Pflichten, und werde allenfalls die Hälfte der Jahreskilometer der vergangenen Jahre schaffen, wo ich mich sehr glücklich befreit hatte.