Es ist mir völlig klar, dass es sich vorn schlechter schaltet als hinten.
Eben. Und hier schließt sich die Frage an, was daran so schlimm ist. Wird uns das eingeredet von der Werbung, daß alles auch nur im Entferntesten Nicht-maximal-bequeme eine Katastrophe sei? Sicherlich: hinten kann es sein, daß man den Schaltvorgang nicht einmal mehr hört. Vorne ist aber auch eine Präzision erreicht, die vor 40 Jahren niemand erträumen konnte.
Oder liegt das Problem darin, daß es doch mehr Koordinationsphobiker gibt, als man das realisiert? Die Eindimensionalität einer Nabenschaltung oder eines 1fach Kettenantriebs ist dann natürlich eine Erleichterung.
Oder ist der Grund eine Verhipsterisierung des Fahrrads, an dem das Weglassen von Komponenten einfach als Selbstzweck schick ist?
Ich kanns und wills nicht beurteilen und schon garnicht für andere. Ich schalte vorne gerne, es geht butterweich rauf und mit deutlichem Präzisionsklack runter aufs ganz kleine 20er-Blatt. Selten fahre ich mit dem großen, aber wenn der Wettergott und der Master of Topografie das erlauben, sind die 44 immer eine erfreuliche Abwechslung, zumal, wenn dazu noch die 11 gesellt werden. Dann bin ich kurzfristig schon einer von den ganz Schnellen.