Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. etc. pp.
Ja, das stimmt.
Aber es bringt ja nichts, nur dagegen zu jammern "die können das alle nicht mehr", "die habe nicht gelernt, allein zu sein" und so weiter.
Was ich versuchte zu beschreiben, habe ich als schlichte Beobachtung empfunden, sicherlich kann man das auch als Jammern empfinden. Und ja, da ist schon ein bedauernder Ton mit drin, denn ich sehe in dieser Entwicklung keinen Ausgleich für das, was abhanden kommt. Ich kann keinen aufsteigenden Weg sehen, der im Gegenzug von denen gegangen wird, die hinter ihrem Gerät gemeinsam einsam durchs Leben gehen. Und daß diese Einsamkeit von den Betroffenen als schmerzlich empfunden wird, scheint mir offensichtlich zu sein.
So ganz bei der Konstatierung meiner Beobachtungen blieb ich aber nicht stehen. Immerhin sind wir, was das angeht, freie Menschen und können aus Erkenntnis handeln. Das bedeutet, in dem von mir angedeuteten Gleichgewicht zwischen Leben im Inneren und Leben im Äußeren, beides angemessen zu kultivieren. Den reichen Raum der Stille in sich und vor allem mit sich zu pflegen oder ggf zu entdecken auf der einen Seite und das Zusammmenleben mit Menschen auf der anderen Seite zu suchen.
Diese zwei Seiten des Menschseins gehören zusammen, bedingen einander und sind unersetzlich. Im konkreten Einzelfall kommt es natürlich auch darauf an, aus und in welchem persönlichen menschlichen Umfeld der Fragesteller heraus fragt und ggf unterwegs ist. Da wird eine Antwort sehr differieren müssen.