Ich habe auch den Eindruck, daß viele Menschen das erstens nicht mehr anders kennen und zweitens können. Die große Panik kommt auf, wenn man sich mal mit sich selber konfrontiert sieht. (Anwesende natürlich immer ausgenommen.) Wenn dann noch äußere akustische Ruhe dazukommt, und die Gefahr besteht, in eine erfüllte Stille hereinzugeraten, dann ist die Angst groß.
Andreas, ich stimme Dir in allen Punkten zu. Speziell diese akustische Ruhe, die ich persönlich sehr genieße, scheint vielen keine Freude zu bereiten. Anstatt Ruhe und Vogelgezwitscher zu genießen, werden dann gleich Ohrhörer herausgeholt und die vor der Tour aufs Handy geladene Geräuschkulisse abgespielt. Viele kriegen ja inzwischen Entzugserscheinungen, wenn sie nicht ihre elektronischen Spielzeuge nutzen können. Hier bin ich äußerst "altmodisch". Mein Handy ist auch im Alltag oft tagelang nicht eingeschaltet und auf Radtouren verwende ich es nur, um die von Dir genannte Kommunikation mit zuhause in einem abendlichen Kurztelefonat aufrecht zu erhalten oder ab und zu einmal ein Hotel oder ähnliche Dinge zu suchen. Nicht einmal ins Forum schaue ich während der Radreise
.
Ein echtes "Alleinesein" gelingt mir inzwischen auch nicht mehr vollständig, aber über längere Zeitabschnitte komme ich dem immer noch sehr nahe, wenn ich z. B. einsam vor mich hin fluchend wieder einen meiner sehr naturbelassenen Wege entlang holpere, mich aber zugleich irgendwie darüber freue, dass ich mich in Gegenden vorwage, wo wohl kaum ein "Tourist" je hinkommen wird