Meine großen Juniradreisen mache ich seit etlichen Jahren alleine (3-4 Wochen). Das hatte anfangs zwei Gründe. Der Freund, mit dem ich früher unterwegs war, hat inzwischen die Lust an Touren mit Zelt und wechselnden Unterkünften verloren und würde lieber "Sternfahrten" unternehmen, die für mich kein Ersatz für meine Radreisen sind. Meine Familie macht so große Touren nicht mit und generell ist es schwer, jemanden zu finden, der so unterwegs sein will, wie ich das normalerweise praktiziere.
Macht mir das etwas aus? Nein, eigentlich bin ich inzwischen ganz froh, eine zeitlang für mich zu sein. Ich fahre große Tagesetappen (130 km und mehr). Das erfordert eine recht individuelle Zeiteinteilung. Wenn da der Mitfahrer nicht genauso tickt, so wird es schwierig. Da ich in meinem Beruf ständig mit vielen Leuten zu tun habe, empfinde ich die Ruhe und das ungestörte "Meditieren" als sehr angenehm. Treffe ich unterwegs Leute, unterhalte ich mich gerne. Aber sonst kann ich sehr gut mit meinen Gedanken alleine sein. Gegen Ende der Tour freue ich mich aber wieder auf das "Heimkommen" und natürlich die Familie. Würde ich für Monate unterwegs sein wollen, hätte ich wohl insbesondere Probleme damit, von der Familie getrennt zu sein. Würde meine Frau solch eine Tour mitmachen wollen, so wäre das toll. Aber die Geschmäcker sind eben unterschiedlich. So bin ich recht froh, dass mir meine Familie den Freiraum lässt, für gut drei Wochen meinem Hobby nachzugehen.