Ich hatte da auf meiner ersten (Rad)Reise, die ich jetzt gerade unternommen habe, auch große Probleme. Die ersten 2-3 Wochen waren kein Problem, hier hat noch die "Euphorie" überwogen, endlich so eine tolle Reise zu machen. Außerdem habe ich mir im Vorfeld viele Beschäftigungsmöglichkeiten überlegt (Lesen, Tagebuch schreiben, mit Freunden telefonieren, Spiele auf dem Tablet spielen und und und).
Aber nach einer Weile werden viele Dinge langweilig: Ich bin generell nicht so ein Leser, das Tagebuch ist schnell geschrieben, die Spiele werden langweilig und man kann auch nicht jeden Tag jemanden anrufen.
Leute kennenlernen war auch schwierig, da häufig schlichtweg zu wenig Menschen da waren. Nicht selten war ich mehr oder weniger der einzige Gast auf einem Campingplatz (abgesehen von Wohnwagenbesitzern, die ihr Fahrzeug nicht verlassen).
Was ich gemacht habe: Ich habe mir regelmäßig bewusst etwas "gegönnt", was man sich vielleicht zu Hause nicht oft oder nur sehr selten gönnt. Sei es eine Tüte Chips und zwei Bier, oder einfach nur auf dem Tablet daddeln, wo man zu Hause sagen würde, damit verschwende man nicht zu viel Zeit, etc. pp.
Am Ende (Woche 5 und 6) hatte ich sogar richtig Heimweh, und ich war noch nie glücklicher, meine Familie und Freunde wieder zu sehen. Das ist auch ein schönes Gefühl. Man merkt ganz genau welche Dinge man vermisst (in meinem Fall Freunde treffen, Klavier spielen, Deutsche Lebensmittel- und Bierpreise (ich war in Norwegen)) und welche man gar nicht so vermisst, wie man vielleicht vorher vermutet hätte (Laptop).