Da muss ich dir definitiv und hart widersprechen.
Die Kette längt sich am Lagerkragen und am Bolzen bei Drehung der Gelenke unter Last und zwar asymmetrisch, da die Kette nicht von einem unendlich großen Ritel abläuft bzw. auf ein unendlich großes Blatt aufläuft. Je kleiner die häufig verwendeten Ritzel/Kettenblätter, je größer der Effekt. D.h. im gestreckten Zustand herrscht eigentlich nicht der max. Teilungsfehler sondern in einer leicht abwinkelten Lage (ca. 10°...15°) abhängig von der Größe der verwendeten Ritzel/Kettenblätter.
Die Kette längt sich zwar auch elastisch über die Innen- und Außenlaschen aber nie plastisch! Sonst würde es ständig zu Kettenrissen kommen. Diese treten in der Praxis aber hauptsächlich durch Montagefehler bzw. gelegentilch durch Wärmebehandlungfehler (Versprödung) auf.
Wegen des asymmetrischer Verschleisses ist es daher sinnvoll die Kette nach der halben Lebensdauer "auf den Kopf" zu drehen um diese Asymmetrie zu kompensieren. Insbesondere für die Kassette ist das sehr vorteilhaft aber auch für sehr kleine Kettenblätter.
Und was die laufrichtungsgebundene Ketten betrifft: Da bewirkt dein Vorgehen ja faktisch nix anderes als die Kette rückwärts zu drehen. Nach dem dritten Newtonschen Gesetz wirkt auf die Kontaktflächen die gleiche Kraft, egal wie rum du drehst. Dieses kannst du dir also wirklich definitiv sparen.
Lass mal den Newton weg! Deswegen schrieb ich ja: drehen
und wenden. Dies nur damit die laufrichtungsgebundene Seite nämlich die Kettenbeschriftung "nach außen zeigend" wieder hergestellt ist.
LG Olaf