In Antwort auf: veloträumer
Selbstreflektion ist nicht beliebt


Solche Sätze empfinde ich tatsächlich als überheblich. Nur weil ich mich weigere, jedem oder auch nur einem großen Anteil der Jakobswegbegeher pauschal zu unterstellen, dass sie unreflektierte Follower eines Trends sind, die eh nur dabeigewesen sein sollen, bin ich nicht zur Selbstreflektion in der Lage?

Zitat:

Das sind wichtige Elemente von Analyse (und von Wissenschaft).


Dann musst du dich aber schon fragen lassen, ob du übehaupt Analyse betrieben bzw. wissenschaftlich gearbeitet hast? Wie bereits erwähnt: ich kenne so gut wie niemanden, der auf dem Jakobsweg war so gut, dass ich mich überhaupt trauen könnte, seine Persönlichkeit zu analysieren. Die letzte Gelegenheit, das zu tun, musste ich leider auch ungenutzt verstreichen lassen: mir wurde vor kurzem von einem gemeinsamen Bekannten (der glaubte, wir würden uns sicher viel zu sagen haben) ein begeisterter Reiseradler vorgestellt, der unter anderem auch auf dem Jakobsweg war. Ein wirklicher Meinungs- und Gedankenaustausch über Reiseziele war mit ihm aber gar nicht möglich, weil er das gleiche getan hat wie du nämlich eine kurze und knackige Analyse vorgenommen: nachdem er erfahren hat, dass wir auf Radreisen in der Regel nicht zelten, hat er uns als Weicheier tituliert und wir waren ab da keine ernstzunehmenden Gesprächspartner mehr. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass er uns dann auch nicht mehr zugetraut hat zu verstehen, was das Besondere am Jakobsweg ist. Schade, es wäre interessant gewesen.

Zitat:

Zur Sprache: Es ist leider so, dass abstrakte Begriffe, die sprachlich sehr neutral sind, gerne recht einseitig interpretiert, ja schon oft sofort als "Wertung" empfunden werden.


Sorry, aber die eigene Interpretation eines Begriffs als richtig und jede andere als einseitig zu bezeichnen ist nichts weiter als ein rhetorischer Kniff. wirr

Martina