Hallo Joshu,
da kann man eine ganze Menge dazu sagen oder auch gar nichts.
Zunächst zur Anfahrt: Ob die polnischen Züge Fahrräder mitnehmen, kann an auf der Seite der polnischen Bahn herausfinden (unten bei "Fahrradmitnahme" ein Häkchen setzen):
http://rozklad-pkp.pl/de/ Dort sollte man die polnischen Name der Städte eingeben: Krakau = Kraków, Katowice (nicht Katovice), Stettin = Szczecin, Warschau = Warszawa.
Es gibt generell nicht so sehr viele Fernverbindungen von Deutschland nach Polen. Ich glaube, die einzige ist noch die EC-Strecke Berlin-Warschau. Da könntet ihr in Poznań umsteigen. Von dort geht regelmäßig ein IC nach Krakau. Wenn es dafür keine Fahrradkarten gibt, dann versucht es an einem anderen Tag. Es wird ja nicht die ganze Woche von vorn bis hinten ausgebucht sein.
Die Idee, sich in Polen eine Fahrkarte zu kaufen, ist nicht schlecht. Wenn der IC aber wirklich ausgebucht ist, dann kann die polnische Bahn da auch nicht zaubern. Und das Vorhaben scheitert eher daran, dass es in Westpolen kaum größere Städte und v.a. kaum Nord-Süd-Verbindungen gibt. Alle Verbindungen nach Breslau (Wroclaw), Katowice oder Krakau gehen über Poznań oder Warschau. Insofern könntet ihr erst mal dort hin fahren, und euch dort neue Fahrkarten kaufen. Ein weitere Ausgangspunkt für den Direktzug nach Krakau wäre Stettin (Szczecin). Dort kommt ihr von Berlin aus mit dem Nahverkehr hin (oder in einer Hauruckaktion mit dem Rad, es sind 160 km).
Wenn wirklich den erstbesten Ticketschalter nehmt, wird der euch vermutlich auch erstmal nach Poznań schicken.
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Zur Strecke:
Die Ostslowakei ist ziemlich hügelig (bis auf die brettflache Puszta im Raum Trebišov - Michalovce. Das slowakische Paradies erwandert man am besten zu Fuß. In Hrabušice ist ein Zeltplatz (
hier). Der Standort ist ideal, die allermeisten Wanderwege (Suchá Belá, Prielom Hornádu) beginnen genau dort. Der Nationalpark kostet Eintritt (1 € pro Tag und Nase).
Ostungarn ist, nun ja... gelinde gesagt, es ist brettflach, und aus meiner Sicht eher langweilig. Etwas interessanter ist es noch im Tokajer Gebirge (westlich von Sátoraljaújhely). Von Sátoraljaújhely bis nach Satu Mare (Rumänien) sind es 140 völlig flache Kilometer - dagegen ist die norddeutsche Tiefebene mit ihren gelegentlichen Hügelchen das reinste Hochgebirge. Interessanter wäre es ganz sicher, durch die ukrainischen Karpaten zu fahren (Grenzübergang Ubľa, dann über Uzhok, Volovets', Mizhhir'ya, Kolochava nach Solotvyno. Dort über die Grenze nach Rumänien (Sighetu Marmatiej). Dazu will ich aber im Moment keine Empfehlung geben, die politische Situation in der Ukraine ist, gelinde gesagt, schwierig.
Rumänien: Sowohl die Städte Satu Mare als auch Sighetu Marmatiej sind ganz nett. Landschaftlich lohnt es sich sicher mehr, über Sighetu Marmatiej zu fahren und über oder durchs Gutâi-Gebirge. Dort gibt es das Holzkloster Bârsana in der Nähe, eine Betrachtung (wenigstens von außen) lohnt sich. Von Satu Mare nach Cluj kommt man an am Drachenfelsen vorbei (
Gradina Zmeilor) - ein winziges Naturschtzugebiet mit Möglichkeit zum Wildzelten vorm Eingang (machen die Rumänen auch).
Zu Cluj selbst kann ich nicht viel sagen - es soll schön sein, und v.a. soll es Flair haben. Von Cluj in Richtung Ungarn solltet bzw. müsstet ihr durchs Apuseni-Gebirge. So richtig durchs Herzstück fahrt ihr über Turda, Câmpeni, Albac, Arieseni, Vârtop (Pass, 1200 m hoch) weiter nach Westen. Vom Eingang des Gebirges bis Albac ist es eher nur Strecke, ab da wird es richtig schön. Es gibt diverse Höhlen zu besichtigen, ich selbst bin von Arieseni auf den Vârful Bihor (1846 m), den höchsten Gipfel weit und breit, gewandert (Rad stand im Hotel).
Eine sehr schöne Strecke ist auch die Straße von Turda über Rimetea nach Aiud (oder umgekehrt). Auch sehr beliebt bei rumänischen Rennradlern und Moutainbikern).
Falls du schauen willst, was ich gefahren bin, dann klicke auf meine Signatur und schau dir die Touren von 2012 und 2013 an.
Gruß
Thoralf
PS: eine winzige Kleinigkeit noch
Es ist sonst nicht meine Art, Leute mit der Nase in die Rechtsschreibfehler zu stuken. Aber bitte - das ist schlimmstes Denglisch, bei dem sich mir die Zehennägel aufrollen. Auf deutsch heißt es "18.-22. Aug".