Moin.
Dein Anliegen ist für mich sehr nachvollziehbar. Menschen in deiner Gewichtsklasse können normalerweise kaum am eigenen Körper Gewichtsoptimierung betreiben. Also bleibt, ganz im Gegensatz zu den doch einigen 100kgexemplaren, wozu ich mich auch zähle, alles am Rad und am Gepäck hängen. Deine Sorgen finde ich ganz berechtigt, und zwar nicht was die Momentanbelastung angeht, sondern die Dauerbeanspruchung.
Und hier gibt es zwei Phänomene: die mit zunehmender Dauer der Reise steigende Allgemeinkondition und die Tages- bzw Mehrtagesermüdung. Wenn das Gesamtgewicht zu hoch ist, kann erstere die zweite nicht aufwiegen. insofern von mir ganz klar der Rat: minimiere das Gewicht, wo du nur kannst.
Sind 25 kg Gepäck wirklich nötig? Da stelle ich mir das meiste Sparpotential vor. 5-8 kg sollten da auf jeden Fall drin sein. Redundanz bei Schuhen, Hosen, Jacken ist normalerweise viel leichter verzichtbar, als man sich das vorher so vorstellt. Und ja, nach einigen Tage wirst du gegen Abend um jedes Kilo froh sein, das auch dein Rad selber nicht wiegt. Ich weiß ja nicht, welche Möglichkeiten du hast, aber ein Rad, welches ebenfalls 5 kg leichter ist, ist keinerlei Besonderheit.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß bei "Neulingen" der "Spaß" ganz schnell verraucht ist, wenn ein Ichkannnichtmehrgefühl entsteht. Insofern ganz klarer Widerspruch zu oben gelesener Behauptung, die Freude am Ganzen hänge nicht primär vom Radgewicht ab. Tut sie am Anfang auch nicht, aber das Timmelsjoch ist nicht wegen seiner Steilheit berüchtigt, sondern wegen seines Nichtendenwollens. Und der Organismus hat ein hervorragendes Belastungsgedächtnis. Wie oft war man schon desillusioniert, weil nach der Superleistung am ersten Tag das große Jammern an den Folgetagen eintrat.
(Die Bergfexe hier, die gerne mal 300 km mit 2500 Höhenmetern am Tag fahren, gerne mal am Nachmittag eben auf Stilfer Joch hochkurbeln oder sonst gerne drei oder mehr Pässe am Tag absolvieren, mögen hier etwas beweglicher in ihren Beurteilungen sein.)