Gibt der Fahrbahnzustand nur Schleichfahrt her, dann ist die nötige Bremsleistung nicht so groß, dass Fadinggefahr aufkommen kann.
Wenn nicht der Fahrbahnzustand, sondern Gefälle und Streckenführung nur Schleichfahrt zulassen, ist diese "Schleichfahrt" allerdings idR so um die 30km/h, was so ungefähr die schlimmste Geschwindigkeit für die Bremsen ist. Die in der Bremse zu vernichtende Energie ist groß und es ist noch wenig Fahrtwind zum bremsen da. Mag sein, dass Bewohner der Norddeutschen Tiefebene solche Streckenverhältnisse nicht aus eigener Anschauung kennen, aber es gibt sie.
Wechselbremsen ist ineffektiver als gleichzeitiges Bremsen vorn und hinten (natürlich mit den entsprechenden Bremspausen da, wo es geradeaus geht): Nutzt du nur eine Bremsen, wird die doppelte Energie in die eine Bremse eingeleitet, diese Bremse erhitzt sich also wesentlich schneller.
Eine Bremse gibt umso mehr Energie/Zeit ab, umso wärmer sie ist, sprich deine heiße Bremse führt zwar viel Energie ab, die abgekühlende aber nicht mehr so viel. Im Endeffekt ist dein Gesamtsystem daher schneller überhitzt, wenn du wechselseitig bremst, als wenn du stets beide Bremsen zugleich einsetzt.
Das mag aus rein energetischen Überlegungen richtig sein. Allerdings hat das Wechselbremsen dennoch Vorteile in solchen Situationen wie vom Threadstarter beschrieben, wenn man nämlich praktisch ständig auf der Bremse stehen muss. Da kann man der anderen Bremse wenigstens noch ein bisschen Gelegenheit zum Abkühlen geben - und wenn bei einer Bremse dann das Fading einsetzt, hat man noch die andere zum Notstopp. Wenn beide Faden hat man nix mehr.