Grundsätzlich ist es nachher so, dass die Speichen auf der Freilaufseite eine deutlich höhere Speichenspannung aufweisen werden.
Und genau das stimmt nicht immer. Hier gerät man in die Mühlen der sprachlichen Unkorrektheit. Speichenspannung wird in der Umgangssprache nicht so gebraucht, wie der eigentliche physikalische Sinn der Größe ist.

Ist ähnlich wie mit Masse und Gewicht. Besser formuliert man es wie folgt:
Grundsätzlich ist es nachher so, dass die Speichen auf der Freilaufseite mit einer deutlich höhere Kraft angezogen werden. Für die, die es interesiert:
Wie baue ich ein Hinterrad mit nahezu gleicher Speichenspannung? (alle anderen brauchen nicht weiter zu lesen)
Spannung ist Kraft durch Fläche. Eine Speiche, die mit einer Kraft (umgangssprachlich als Speichenspannung bezeichnet) von 1000 N angezogen wird bei einem Querschnitt von 2,0 mm hat eine physikalische Spannung von ca. 320 N/mm². Betrachten wird nun ein realistisches Hinterrad:
Typische Anzugskräfte für die Speichen am Hinterrad sind 800 N links und 1200 N rechts. Baut man das Hinterrad nun mit Speichen von 1,8 mm Durchmesser auf, dann liegen links 314 N/mm² and und rechts 472 N/mm². In der Tat sehr unterschiedliche physikalischen Spannungen.
Ein stabileres Laufrad kann man bauen, indem man links Speichen mit 1,5 mm Durchmesser verbaut. Diese haben dann eine physikalische Spannung von 451 N/mm² - das ist schon ziemlich nahe an den 472 N/mm² der rechtsseitigen Speichen dran. Durch die nahezu gleiche Speichenspannung werden Stöße besser auf ALLE Speichen verteilt, und nicht nur auf eine Seite. Solche Laufräder sind haltbarer.
Deratiges wird z.B. bei Cyclocrosslaufrädern gemacht. Im Reiseradbereich ist das sicherlich für Randonneure von Interesse (zumindest ich fahre so ein Hinterrad, 622 mm Felge mit 32 Speichen).
Gruß
Thoralf
PS: Für ein richtig stabiles Reiseradlaufrad spielt das nicht mehr so die Rolle. Das Hinterrad meines Reiserades (559 mm, 36 Speichen) hat auf beiden Seiten DT Swiss Alpine III Speichen (2.34-1.8-2.0mm).