In Antwort auf: buche
In Antwort auf: hopi
soll das ein Argument sein?

Nein, mein Argument waren 67.000.000 überwiegend leer herumstehender oder fahrender Autos vs. 180.000 Tonnen ohne ausgebuchte Fahrradabteile herumfahrende ICEs. Das ist ein Unterschied um 37000 Prozent -- das ist ein dermaßen krasser Unterschied, dass sich sich jedes Argument erübrigt, wir könnten uns als Gesellschaft die Ressourcen für das Spazierenfahren von ein paar mehr leeren Fahrradabteilen außerhalb der Hauptsaison ökonomisch nicht leisten.

In Antwort auf: hopi
Zitat:
Es ist politischer Wille, nichts anderes.
und wie kommt es, dass politischer Wille in unseren Parlamenten mehrheitsfähig wird?
Frag mal StephanBerend, der sich dankenswerterweise in seiner Freizeit zusammen mit andren Freiwilligen ehrenamtlich für die Bahn politisch engagiert, wärend das 31.200 Lobbyisten im Auftrag von Großunternehmen und mit deren finanziellen Ressourcen jeden Tag hauptberuflich tun. Die Zahl 31.200 stammt vom Bundestag https://www.lobbyregister.bundestag.de/

Wenn man über geschickte Subventionen die denkbar unökonomischste Verkehrsform "wirtschaftlich" macht und den Leuten dazu noch lange genug erzählt, die Bahn währe teuer und unwirtschaftlich, dann glauben sie's irgendwann.

LG Erik


Das Argument ist wirklich schwerwiegend. Wir sind ja durch unsere vielen Fahrzeuge nicht mobiler geworden, sondern nur fetter. Aber man kommt eben schnell und bequem von A nach B. Dazu gut essen und man wird schön rund. Funktioniert ganz prima, ich habs ausprobiert.

Leider ist die Bahn schwerlich in der Position, ein Problem mit dem "Spazierenfahren" von leeren Radabteilen zu haben. Zweifellos würde das einer an den Bedarf angepassten Bahn aber passieren. Aber das erleben wir allenfalls Sonntag früh, außerhalb touristischer Ziele. Ansonsten reicht unsere Lebenszeit dafür vermutlich nicht.

Die "geschickte Subvention" des Autoverkehrs such ich als Autofahrer immer noch vergeblich. Ich kann Dir vorrechnen, wie ich den Staat subventioniere und was mir das heilige Blech alles in allem wert ist. Beides ist absurd teuer und unwirtschaftlich sowieso. Was fürn Autofahrer zurückkommt, das benutzt leider auch jeder andere. Wenn Du zu den 67 Mio die Kinder/Jugendlichen und die Greise addierst, bist Du wahrscheinlich bei ca. 80 Mio. Damit ist jeder Autofahrer. Wer keins hat, braucht die Autobahn und das Straßennetz zwar nicht für sein Auto, aber für sein täglich Konsumgut, den von ihm benutzten ÖPNV und fürs Rad braucht man sowas zuweilen auch. Die Bahn schafft sich ja beim Gütervekehr inzwischen sogar selbst ab. Der Transport/die Haltbarkeit des täglichen Konsums regt uns erstaunlicherweise fast garnicht auf. Schließlich sind die günstigen Produkte und unser Plastikmüll wieder dort, wo wir ihn dereinst bestellt haben, als er noch neu war.

Für mich sieht es so aus, dass wir uns die Autoindustrie und alles, was damit verbunden ist, gerade zerlegen. Das wäre schlimm genug, wenn wir eine Bahn, einen ÖPNV hätten, der das auffangen könnte bzw. wenn wir die Zeit bis zum anstehenden Niedergang der Autoindustrie dahingehend nutzen würden. Es würden eben gut bezahlte Arbeitsplätze wegfallen, aus Steuerzahlern würden Leistungsempfänger, die Versicherungsbranche würde leiden, Der TÜV hätte weniger zu tun, die Mineralölindustrie würde noch etwas von den Reserven leben, der ADAC hätte es schwer.... Natürlich fallen dort auch keine/weniger Steuereinnahmen fürn Staat mehr an. So wie wir es gerade anstellen, hab ich ausschließlich Katastrophen in meiner Glaskugel. Aber die haben wir uns wenigstens selbst gewählt.

Wenn man es nach langer Zeit endlich mal geschafft hat, 3 Mrd für die Bahn abzuzwacken und nichts besseres weiß, als den überlasteten Laden damit billig zu machen, dann wollen/brauchen wir offenbar den Niedergang von Bahn und Autoindustrie. Ich rechne allerdings auch mit dem dazugehörigen Katzenjammer übers selbstgewählte Elend.

Gruß Peter