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#45918 - 06/05/03 08:22 PM Suedamerika - Sasa on Tour...
Sasa
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Hallo Ihr!

Nun, ich habe es noch ohne Probleme vom Edersee bis zum Frankfurter Flughafen geschafft (abgesehen davon, dass ich meinen linken Schuh vor Frankfurt veloren habe und auf der Suche danach 20 Kilometer zurueckfahren musste. Hatte ihn als Gepaeck an die Seite des Lowrider geschnuert gehabt).

Zum Fahrradtransport und der ganzen Flughafengeschichte:
- Mit Lufthansa war es kein grosses Problem. Das Poblem war nur, dass ich meine Taschen alle in eine Plane schnueren musste und die zienlich durchgewuehlt in Santiago ankam. Ausserdem habe ich am Flughafen Frankfurt noch gefragt, wo ich meine Benzinflasche mit den Resten entleeren koennte. Das wusste der Befragte nicht so genau und hat dann gesagt, dass ich es doch einfach ins Klo kippen soll.
- "Und wenn da jemand auf dem Klo nach mir raucht?"
- "Ich habe ihnen das ja nicht gesagt"
- "Ok, und koennen sie dann mal kurz auf mein Fahrrad aufpassen?"
- "N..nn...n...nein! Das geht nicht! Da kommt die Polizei und sperrt hier alles ab! Das Fahrrad muss in der Zeit raus.
Draussen frage ich dann noch einmal einen LH-Angestellten, dr mir sagt, dass ich es fuer meinen Gang zur Toilette erst vom Flughafen wegschieben muss. Wir einigen uns dann darauf, dass er nichts gesehen hat...

In Santiago gab´s dann tatsaechlich Probleme mit der LanChile. Die wollten, dass ich mein Fahrrad verpacke und die Reifen abnehme, sonst wuerde das erheblich teurer werden, als mit Komplettem Rad. Also habe ich das Rad in meine gruene Plane verpackt und die Ortlieb-Taschen einzeln aufgegeben. Das war dann aber auch nicht umsonst und ich durfte rund 40 Dollar mit Kreditkarte bezahlen.
Ach ja, beim verlassen des Gepaeckbandes stuerzen sich gleich alle Taxifahrer und sonstige auf einen: "Nececitas Transporte?" Ein freundlicher Gepaecktraeger vom Flughafen boxt mich dadurch, moechte aber danach auch ungern ohne "Tip" dagelassen werden...

In Antofagasta angekommen, war dann mein teures Ruecklicht teilweise zerbrochen UND meine Handtuecher (!) in den Taschen waren weg. Nun gut, da habe ich dann ueber eine Stunde verbraucht, um das Rad zusammenzubauen und fuer die 30 Kilometer Fahrt in die Stadt fertigzumachen.
War schon sehr interessant, da zu fahren. Der Flughafen liegt wie alles hier in einer totalen Kuestenwueste und es war fuer mich total beeindruckend hier zu fahren. Ich war nicht begsiert, es ist aben alles so verdammt neu und man kommt sich schon ziemlich verlassen vor. Meine erste Feststellung: Kleine Autos weichen den Radfahrern aus. Ganz so schlimm ist es hier als doch nicht. Und ausserdem gibt es auf dem ganzen Weg vom Flughafen nach Antofagasta eine asphaltierte Strasse mit Seitenstreifen. Die Sonne ging dann so langsam unter und die Landschaft war echt beeindruckend (oede) mit tollem Licht.
Die ersten zwei Menschen am Strassenrand waren zwei Anhalter. Die sind fast hintenruebergefallen, wie sie mich gesehen haben. grins Setsam, da ich hier doch sicher nicht der erste Reiseradler bin.

Problematisch wurde es dann, wie sich mein linker Schuh (welcher auch sonst, hatte ihn wieder als Gepaeck angeschnuert und die Sandalen zum Fahren benutzt), in den Speichen verfangen hat. Mein Rad ist sofort zum Stehen gekommen und ich bin in einem tollen Action-Sprung ueber den Lenker gehuepft. Das Ganze hat allerdings nur so gut funktioniert, weil meine Gabel alles aufgefangen hat. wirr
Die Folge war naemlich eine ordendliche Delle, die sie komplet verbogen hat. Ich konnte auch nicht mehr schieben, da der Reifen gegen den Rahmen gestossen ist und ich auch nicht mehr lenken konnte. Ihr glaubt gar nicht, wie entfervend das war. Die Sonne ging gerade unter und ich war in einer Slum-aehnlichen Vorstadt, in denen die Hunde nur zu gerne Radfahrer angreifen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mein Pfefferspray das erste Mal griffbereit. Mit ein paar kraeftigen Tritten habe ich die Gabel wieder in eine solche Position gebracht, dass ich wieder schieben und teilweise sogar fahren konnte. Vor der Innenstadt (der Weg wollte gar kein Ende nehmen) war die Gabel dann von den Tritten so ausgeleiert, dass auch nicht mehr an Fahren zu denken war. Da war ich dann echt am Tiefpunkt angelangt und dachte auch bis heute morgen, dass ich meine Reise nicht mehr mit dem Rad fortsetzen kann. So ein Sch....!!!!
Irgendwie habe ich es dann noch bis zu einem netten Hostal geschafft und bin mit einigen Problemen in der Bank mit meiner normalen EC-Karte (Maestro) sogar an Geld gekommen.

Heute morgen habe nach laengerem auskundschaften die einzige Fahrradwerkstatt hier ausfindig machen koennen. Da habe ich dann sicher ein paar Sunden verbracht, da hier sowieso nich alles so schnell vonstatten geht. Es ist eben Suedamerika...
Nach einigem Telefonieren ist man dann zu dem Schluss gekommen, dass es in ganz Chile keine Gabel fuer mein 28er-Rad gibt. traurig traurig schockiert Doch eine einzige gaebe es immerhin in der anderen Filiale des Ladens - angeblich sogar mit Oesen fuer den Lowrider.
Die zwei Lungs im Radladen kamen dann aber noch auf die glaenzende Idee, dass man die GAbel ja wieder gerade biegen konnte. Das haben sie dann auch mit ein Stahlrohren gemacht und das Ergebnis ist entsprechend: Ein paar neue defekte und ein leierndes Vorderrad. Da habe ich dann gedacht, dass gar nichts mehr geht... traurig
Doch immerhin haben die beiden Jungs das so hinbekommen, dass das Rad wieder fast genauso faehrt, wie vorher. Und bezahlt habe ich auch nicht dafuer. Mir sind in diesem Laden sicher ein paar Nervenstraenge gerissen, aber ueber das Ergebnis bin ich dann doch ganz zufrieden. Das Rad faehrt wieder. Und nach einstimmiger Aussage soll ich es damit sogar bis ins rund 200 Kilometer entfernte Calama schaffen, wo ich sowieso hinwollte. Wenn die Gabel bis dahin alles gut durchhaelt, werde ich sie evtl. sogar weiter benutzen. Ausserdem ist auch nicht gesagt, dass die Gabel im Radladen in Calama wirklich allen Kriterien entsprechen wird.

Soviel ist bis gerade eben alles passiert - und das war die totale Kurzform... wirr

Ich danke den "Ederseelern" noch mal fuer ihre Motivation. Und ohne das positive Denken, das mir Tine gestern per E-Mail geschickt hat, waere das sicher alles nicht so gut gelaufen. Das positive Denken ist mir naemlich erst in der Werkstatt wieder in den Sinn gekommen, nachdem ich es gestern (verstaendlicherweise?) doch ziemlich verflucht habe...

Bis denne und liebe Gruesse aus Antofagasta in Nord-Chile
Sasa
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#45924 - 06/05/03 08:31 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Tine
Unregistered
Hi Sasa,

das hört sich ja wirklich alles nicht so witzig an, halte uns auf dem Laufenden, wie es Dir ergeht - und vor allem Deinem Rad traurig .

Dennoch, ich bleibe optimistisch...!

Liebe Grüße,
Tine
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#45927 - 06/05/03 08:43 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Detlef
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Moin Sasa,

eigentlich kann es jetzt ja nur wieder besser werden - ich wünsche es Dir sehr!

Viele Grüße aus Hamburg
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#45928 - 06/05/03 08:44 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
schwalli
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oh man da hast du ja schon ganz schoen was erlebt! nache dir nicht sooovvviieeele gedanken wie es weiter geht, denn es immer eine loesung---fuer alles!!!! denk positiv! die erfahrungen die du jetzt sammelst machen dich stark fuer den rest deines lebens!
mich hat in der sahara auch mal das schicksal heimgesucht ( mitten im duenenfeld elektrikversagen) und heute lach ich darueber grins
also kopf hoch!
druecke ganze fest und neidisch die daumen zwinker
andreas
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#45934 - 06/05/03 08:55 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
cyclist
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Hallo Sasa!
Schön das du es zumindest schonmal geschafft hast anzukommen lach , wenn auch mit so manchen Schwierigkeiten wirr
Du solltest aber keinen Fall mehr als nötig mit der alten Gabel weiterfahren !!! Es könnten sich Haarrisse gebildet haben, die sich dann nach und nach weiterbilden + dann ziemlich plötzlich schockiert erstaunt böse traurig wirr entscheiden ganz durchzubrechen!!!
Du kannst den Lowrider auch mit U-Schellen bzw. unten evtl. mit Schlauchschellen dranmontieren.

Versuch einfach weiter positiv zu denken und nicht die Nerven verlieren!!! grins Ich weiss, es ist einfacher gesagt als getan, aber mit viel Ruhe + Geduld + Improvisatia grins wirds schon werden...
Vor allem viel Spass ontour!
Schöne Grüsse von einem Edersee´ler zwinker
Schönen Gruß
Markus
Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann!
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#45938 - 06/05/03 09:06 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
federico
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hi sasa! mein alter freund tony scott (ja der weltberühmte aber inzwischen uralte jazzklarinettist) sagte,als mir vor einigen wochen in rom vor seinem haus ein malheur mit dem auto passierte:
"weißt du,fred, es ist gar nicht so schlecht wenn einem zu beginn einer reise ein kleines unglück widerfährt. das macht einen vorsichtiger und wachsamer und man vermeidet dann die ganz großen katastrophen. toitoitoi für deine weiterreise!
mit ein bißchen neidischen grüßen, fred.
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#45940 - 06/05/03 09:10 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: cyclist]
Sasa
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Danke fuer die guten Wuensche!
Was sind denn eigentlich U-Schellen? Bekomme ich das hier auch?

Gruesse
Sasa
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#45943 - 06/05/03 09:32 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
cyclist
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Hallo zurück!
U - Schellen sind aus Draht, ca. 6mm dick, U - Förmig mit Gewinde M 6 z.B. an den Enden dran, passend für den Gabelrohrdurchmesser biegen, Gewinde draufschneiden ( lassen ), Schelle auf die Gabel montieren, dann zuerst je eine Mutter drauf, eine Unterlegscheibe, einen Blechstreifen vom einen zum anderen Ende der U - Schelle - so das die Schelle an der Gabel fest ist!
Dann wieder eine Mutter drauf, U- Scheibe, Lowrider, U-Scheibe und wieder eine Mutter! Alles möglichst spannungsfrei montieren ( sonst Bruchgefahr ! ) und evtl. die Enden vom Gewinde kürzen - zur Vermeidung von Schäden an der Tasche!!!
Die U- Scheiben sollen nur für eine grössere Auflagefläche sorgen, kannst zur Not auch drauf verzichten!

So, hoffe es ist verständlich genug ausgedrückt... lach ???

Hoffe auch das es dir zumindest gesundheitlich gut geht - Verletzungen durch den Sturz ???
Muss leider jetzt inne federn gähn weil morgen wieder früh innne Hufe...
Meld mich morgen dann wieder wenn nötig!

Schönen Gruß
Markus
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#45944 - 06/05/03 09:45 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Janosch
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Moin Sasa,

dein Bericht hört sich wirklich spannend an. Wenn ich es so lese, muss ich mich gleich an meine Radtour erinnern. Da mussten wir auch hin und wieder so einige Sachen improvisieren. Im nachhinein denkt man dann aber gern an die schönen Momente und die Situationen, die man gemeistert hat, zurück. Ein solches Highlight war bei mir zum Beispiel ein Speichenbruch, den so ohne weiteres nicht beheben konnte, mitten auf dem Salar de Uyuni im knöcheltiefen Salzwasser. ... Aber das ist auch eine längere Geschichte.

Ich werde deine weiteren Reiseberichte interessiert verfolgen.

Hasta luego,
Janosch
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#45945 - 06/05/03 09:45 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Torsten
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Ola Sasa,

lass Dich nicht entmutigen, es gibt immer eine Lösung und irgendwie geht es weiter....positiv denken soll helfen... grins
Also Du findest schon die richtige Möglichkeit, gewöhn Dich erstmal an das Land und an alles neue....dann klappt das schon. zwinker
Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Glück und schöne Erlebnisse....und natürlich viel Spass !!!
Halt uns doch hin und wieder mal auf dem laufenden....

Schöne Grüsse nach Südamerika !

Torsten
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#45952 - 06/06/03 07:07 AM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
ALPHA
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Hallo Sasa, ich verfolge sehr interessiert Deinen Bericht, besonders weil ich ab November selbst von La Paz aus über Antofagasta und Santiago bis nach Ushuaia radeln will.
Schade, was Dir mit Deiner Gabel passiert ist... Ich hoffe, die in der Werkstatt hatten unrecht, und Du findest Ersatz in Calama. Vielleicht wäre es noch eine Möglichkeit, per Expressfracht von Deutschland aus, eine Gabel postlagernd zu verschicken?! Jedenfalls drücke ich Dir die Daumen, das es doch noch weitergeht. Und dann bin ich natürlich sehr gespannt auf die Berichte, wie es sich so fährt auf der Panam, wie es mit dem Wassernachschub klappt, wie die Leute so drauf sind, denen Du begegnest, womit Du Dir die Zeit vertreibst, etc.
Viel Glück und alles Gute,
Peter
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#45980 - 06/06/03 11:07 AM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Andreas_Hoehne
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Hallo Sasa,

nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit schmunzel hast Du das Pech der gesamten Reise bereits in den ersten Tagen hinter Dich gebracht. Also kann es nur noch besser werden, oder wie einige andere sagten: Think pink - think positive ! cool

Alles Gute, und komm gesund zurück
Andreas
Don`t dream - do it !
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#45981 - 06/06/03 11:20 AM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Andreas_Hoehne]
KarstenK
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Hi Sascha,
jetzt kanns ja nur noch besser werden....toi,toi,toi! zwinker

Und mit positive vibrations sollte dir nichts mehr im wege stehen.

grüße von Karsten, der doch etwas neidisch über den großen teich schaut, aber sascha seine tolle reise absolut gönnt.... grins
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#45982 - 06/06/03 11:29 AM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Andy
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Moin, Sascha,
in Gedanken sind wir bei Dir - spüren die Hitze (wirklich! lach ) atmen den Staub ein, hören die fremde Sprache, sehen die fremden Gesichter, erleben die völlig andere Mentalität, haben auch ein bißchen Angst, wissen nicht weiter.
Ich drücke Dir alle Daumen, die ich finde, dass Du Deine Reise fortsetzen kannst.

Schau mal nach oben - was da so flimmert, ist Dein Schutzengel schmunzel
Sag Bescheid, wenn ich Dir was schicken soll - wird erledigt.
Andy They tell me the greatest wisdom of all is kindness
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#46010 - 06/06/03 02:15 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
kangari
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Hi Sasa,

Deine Story hört sich ja richtig böse an, ich hoffe aber, daß das Rad die Tour durchhält. Halt uns auf dem Laufenden.

Peter
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#46020 - 06/06/03 04:36 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
José María
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Hola Sasa

Hat ja nicht gerade Gut angefangen die Tour. Das tut mir leid. Es wird so sein das die Tour gut Endet.
Das Problem hast du so weit wie möglich gelöst also weiter hin kopf hoch und Positiv denken. Fahre so weit du kannst. Wir Denken an dich.

Venga Hombre para lante. Saludo
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#46023 - 06/06/03 05:21 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Andreas_Hoehne]
kanis livas
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Hi Sasa,

Denke auch, dass die Pechsträhne vorüber ist. Hatten mal Panne mit dem Auto, kamen knapp auf die Fähre, der kleine Sohn plötzlich hohes Fieber, also noch Arztbesuch in Italien, ganze Ferry-Fahrt mit Fieberzäpfchen. Als wir dann ankamen, ging alles OK für die restlichen drei Wochen. Also du siehst, es gibt solche Tage, dann geht es bergauf. Wünsche Dir natürlich alles was du dir wünschen kannst: Gesundheit, schönes Wetter, tolle Begegnungen, Rückenwind, und und und . . . .

Beste Grüsse,

Kanis

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#46024 - 06/06/03 05:47 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Anonymous]
radeln60
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Hallo Sasa,

mit Chile ist das so eine Sache. Ich bin noch zu Zeiten von Pinochet dort gewesen, da waren die Verhältnisse sicher noch schlechter. Denk dran, kein Wasser aus dem Kran, zum Zähnputzen und Obst waschen nur Wasser aus dem Supermarkt. Montezumas Rache ist grausam. Wie ist denn jetzt das Wetter, dort ist doch jetzt Winter und ca. 600 km südl. von Santiago ist das Klima wie in Westeuropa. Du wirst viel auf deutsche Namen stoßen und sicher mal Chilenen treffen, die auch deutsch sprechen.

Sieh zu, das du heil zurück kommst !!
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#46032 - 06/06/03 07:43 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Sasa
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Hallo Ihr!

Also mein heutiger Tagesablauf und das, was gestern noch passiert ist, war auch noch "ganz nett".

Nach dem Besuch im Internet-Cafe wollte ich natuerlich gleich, wie mir geraten wurde, Silica-Gel fuer meine Kamera kaufen. Aber glaubt ihr vielleicht das ginge hier so einfach??? Von jedem Laden wurde ich weitergeschickt zu einem anderen. In so ziemlich allen Fotolaeden war ich hier, in einigen wenigen Computerlaeden, ja - verdammt - sogar in zwei Apotheken wurde ich geschickt! In einem kleinen Technikladen (dessen Sortiment man nicht so genau einsortieren konnte, wie bei vielen anderen hier), hat man mir gleich den kleinen Jungen des Ladenbesitzers an die Hand gegeben. Der hat mich dann bestimmt auch noch mal 10 Kilometer durch die Innenstadt gefuehrt und ich konnte schon fast nicht mehr auf den Beinen stehen, wie er (endlich!) aufgegeben hat das Silica-Gel fuer mich zu finden.
Im Endeffekt habe ich das Problem mit dem von Innen feuchten Kameraobjektiv so geloest, dass ich ueber Nacht einfach in Taschentuch draufgelegt habe. Jetzt funktioniert sie wieder. schmunzel

Es ist uebrigens unglaublich, was hier an vielen Stellen fuer ein Aufwand an Personal betrieben wird. Im Supermarkt gibt es fast mehr besetzte Kassen als Kunden und an jeder steht auch zusaetzlich noch ein Tuetenpacker. In einem kleinen Laden, wo ich Handtuecher gekauft habe, wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich mein Geld doch bitte erst zur Kasse bringen sollte, mir dort die Quittung holen soll, und dann meine Handtuecher in Empfang nehmen darf. Die Kasse war ein kleiner Kasten mit Glasscheibe vorne, in denen ein kleines Maennlein seine Pfruende bewacht hat, und von dem ich dann eine schoene handschriftliche Quittung bekommen habe.

Heute morgen wollte ich mich mal auf den Weg machen, um Landkarten und anderes Zeugs zu kaufen. In einem riiiiiesigen Einkaufszentrum (so etwas habe ich selbst in Frankreich noch nicht gesehen) laeuft mir ein Kundenberater namens Raul ueber den Weg, der mich nicht gehen laesst, bevor ich alles habe. Ein Spannband (das hat mir die Airline auch geklaut) und ein neues Kopfhoererset (ging im Flugzeug kaputt), sind schnell gefunden. Dann moechte ich gerne noch einen schoenen Laenderaufkleber von Chile haben, den ich dann auf eine meiner Ortliebs kleben kann. Da hat Raul sich dann richtig ins Zeug gelegt. Nachdem unsere Suche im Einkaufszentrum erfolglos ist, geht Raul einfach mit mir die in die Innenstadt. "Hast Du denn uberhaupt die Zeit, um mit mir hier durch die Stadt zu gehen?", frage ich ihn. Er sagt nur: "Alle Zeit, die ich frei vom Arbeitsplatz bin, ist eine gute Zeit!" Leider muss muessen wir letztendlich auch die Suche nach Landkarten aufgeben, da viele Laeden zur Mittagszeit geschlossen haben. Irgendwie bin ich froh, dass ich ihn los bin, da ich vielen Leuten hier einfach nicht allzusehr traue. Doch zum Abschied schuettelt er mir noch die Hand und fragt mich nach meiner E-Mail Adresse. Jetzt sehe ich erst warum er die ganze Zeit seine Linke "Hand" in der Hosentasche hatte. Sie ist ein urtuemliches Geruest aus Metall, Draehten und Federn.
Im uebrigen ist das Krankensystem hier scheinbar auch ein wenig ausgeflippt. Ueberall findet man riesige "Farmacias", in denen mit Medikamenten und Drogerieartikeln nur so um sich geschmissen wird. Dort wird mit Spruechen geworben, wie "Toma Aspirina", aehnlich wie "Beber Coca Cola - Drink Coca Cola". Leute schieben ihre Verwandten im Rollstuhl mit den daran befestigten Blubberflaschen gegen Lungenembolie durch die Strassen. Kleine Ambulanzen werben Tafeln mit der Aufschrift mit "Abierto 24 horas!" und so weiter...

Raul habe ich uebrigens mal gefragt, wie es denn hier so mit dem Wetter ist. Heute ist es ziemlich bewoelkt und die Sonne kommt erst jetzt langsam wieder zum Vorschein. Wie man es so von der deutschen Kueste gewohnt ist, sollte es dann doch eigentlich auch regnen. "Regen? Ja den hatten wir - in den letzten 3 Jahren zweimal!"

Er sagte mir auch, das mir alle Leute hinterher sehen wuerden.
-"Wieso? Sehe ich denn aus, wie ein Nordamerikaner?"
-"Nun ja, vielleicht ein wenig". Der Nordamerikaner werden hier uebrigens nicht Gringos sondern Yankees genannt. Und stolz erzaelt er mich davon, wie kosmopolitisch Antofagasta doch sei. "Sind die Nordamerikaner denn nicht unbeliebt?", harke ich nach. Nun ja, da muss er dann doch zugeben, dass viele sie nicht so wirklich moegen.

Und mit ein paar Ausnahmen kam mir diese Stadt bisher auch recht komisch vor. Wenn ich auf der Strasse jemanden nach dem Weg frage, dann muss ich schon standhaft darauf beharren, sonst wollen mir besonders aeltere Leute keine Antowrt geben. Und waerend ich mit dem Fahrrad und Gepaeck unterwegs war, wollten erst recht die wenigsten etwas mit mir zu tun haben. Das hat sich erst gebessert, nachdem ich den Fahrradhelm abgenommen habe - eigentlich eine recht unkluge Entscheidung bei diesem Verkehr. Aber damit haben mich die Leute wenigstens wieder als Menschen erkannt.

Ganz schoen arrogant finde ich auch die Haltung gegenueber meinen recht schlechten Spanischkenntnissen. Ich habe zwar in der Schule als Bester abgeschlossen und in Spanien hat man sich mit mir immer recht gedudig gezeigt, doch hier haben viele Leute einfach kein Verstaendniss dafuer. Oft heisst es dann nur hinterm Ruecken "Ach, der versteht doch sowieso nichts." Seltsam ist es dann nur fuer die Leute, wenn ich solche dummen Bemerkungen, dann doch verstanden habe... böse

Hmm... was gaebe es noch zu erwaehnen. Ja, einen amerikanischen Jeep bekaeme man schon am 10.000 $ - Neu! Also eines dieser Riesenmonster, mit denen man in Deutschland so angeben kann. Mensch - das bringt mich vielleicht doch noch auf Ideen... grins


Soweit erst einmal. Ich werde mich dann morgen auf den Weg nach Calama machen und hoffe, dass ich euch nach zwei Tagen Anreise von dort eine kurze Nachricht zukommen lassen kann. Wenn nicht, dann werde ich mich vermutlich erst aus San Pedro de Atacama wiedermelden. Habe aber keine Ahnung, ob es dort ueberhaupt ein Internet-Cafe gibt, da es dort laut Reisefuerer auch nur Abends Strom gibt...

Vielen Dank fuer eure guten Wuensche! Jetzt habe ich wenigstens schon etwas mehr Mut gesammelt! Drueckt mir die Daumen, dass meine Gabel allermindestens bis Calama durchhaelt!!!

Gruesse
Sasa
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#46036 - 06/06/03 08:11 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Frank R.
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Hi Schnuckel,
schicke Dir jede Menge gute Sachen rüber.
Alles wird gut - sowieso.....

Liebe Grüße
Frank schmunzel
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#46039 - 06/06/03 08:19 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Anonymous]
Sasa
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Hallo Herr R Punkt...

Eine 28er Gabel wuerde mir schon reichen. Nein im Ernst, habe Dich schon verstanden.

Sonnige Wintergruesse aus dem Land, wo die Sonne im Norden steht...
Sasa
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#46057 - 06/07/03 07:36 AM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Nico
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HI, Sascha

echt tragisch Dein Start, kann nur besser werden, bestimmt! Kopf hoch! Wünsche Dir eine gute Zeit!
Dem Rat vom Cyclist würde mich anschliessen, lieber austauschen das Teil...
Viel Spass auf den ersten Kilometern!
Gruss
Nio
Nico
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#46142 - 06/08/03 09:01 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Nico]
TenBaseT
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Hi, ich will euch mal so ein bisschen auf dem laufenden halten, wenn Sasa kein Internet hat. Wie man sieht, gehts auch in der Wüste mit Handy.

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#46159 - 06/09/03 07:18 AM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: TenBaseT]
TenBaseT
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09.06.20003 1:06 MESZ per SMS

Sasa in Calama
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#46216 - 06/09/03 08:13 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Sasa
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...und es geht weiter!

Nach zwei anstrengenden Tagen habe ich die Atacama-Wueste zum groessten Teil durchquert und bin gestern in Calama gelandet. Doch der Reihe nach...

Am Freitag habe ich nach dem Besuch im Internet-Cafe noch meine Waesche von der Waescherei abgeholt. Dabei faellt mir auf, in wie tollen Farben die Sonne gerade ueber dem Pazifischen Ozean untergeht. Also nichts wie hin zum Ufer und ein paar Fotos schiessen. Da spricht mich dann eine fremde Person von hinten an, ob die Fotos denn ueberhaupt bei diesem Licht was werden koennen. Ich hoffe schon, antworte ich ihr. Sie heisst Christina, kommt aus Spanien und ist seit 5 Monaten hier in Chile mit einem erstaunlich kleinen Rucksack unterwegs. Sie erzaelt mir davon, dass sie gerade aus eine Kirche geschmissen wurde, weil sie dort schlafen wurde. Geld fuer eine Uebernachtung hat sie kaum noch, da ihr vor einigen Tagen 350 US$ geklaut wurden und sie erst fuer August einen Job in La Serena in Aussicht hat. Wir stimmen beide ueberein, dass die Leute hier wirklich ziemlich "seco", also trocken sind - wie ihre Umgebung. Von Spanischer bzw. suedamerikanischer Herzlichkeit und Lebenslust haben wir hier bisher beide wenig erfahren. Ich ueberlege eine Weile und schlage ihr dann vor, dass ich ihr eine Uebernachtung im Hotel, wo auch ich untergrebracht bin, spendieren kann. Im Grunde ist es ja nicht mein Geld - auch mir wurden schon hin -und wieder mal Uebernachtungen von anderen Menschen spendiert.
Danach muss ich noch Proviant fuer die Wuestendurchquerung einkaufen und sie zeigt mir dabei, wo man am billigsten an welche Nahrungsmittel kommt, und was man sonst noch so ausser meinen gewohnten deutschen Produkten essen kann.

Am naechsten Morgen mache ich mich dann so langsam auf. In der Hoffnung, dass meine Gabel die bevorstehenden zwei Etappen gut durchaelt, packe ich mein Rad und stuerze mich in den chaotischen Verkehr. Aus Antofagasta heraus geht es ziemlich steil bergauf. Mit den ersten Gipfel endet die Stadt und ich bekomme einen ersten Eindruck von der Wueste. Durch ein kleines Abflusstal windet sich die Strasse ueber die Kuestenkordillere, bis ich schliesslich ueber eine eine kleine Abfahrt zum Salar de Carmen endgueltig in die Atacama gerate. Die Strasse ist gluecklicherweise bis nach Calama gut ausgebaut - in meinem TurisTel-Atlas stehen alle wichtigen Orte, an denen ich Trinkwasser nachkaufen kann - das sind auf den insgesamt 213 Kilometern bis Calama sage und schreibe drei Orte.
Ich habe Rueckenwind und verspuere keinen Luftzug. Mein Thermometer steigt auf bis zu 40 Grad - in der Sonne. Doch Schatten gibt es hier keinen! So weit das Auge reicht, sieht man nur endlose steinige Wueste. Die einzige Abwechslung bietet der Verkehr. Das sind zum groessten Teil Trucks, Reisebusse und ein paar Pickups, von denen viele entgegenkommende freundlich winkend hupen. Sonst passiert nicht viel. Ich sehe zwei Geier, die sich an einem Hundekadaver gluecklich machen. Ein Autofahrer wirft eine Klopapierrolle aus dem Fenster, die dann in hohem Bogen vor mir durch die Luft fliegt - ob das als Lametter fuer mich gedacht ist? Doch die Fahrer der riesigen amerikanischen Trucks sind auch nicht ohne. Irgendwo versuchen gleich vier an der Zahl sich - ich weiss nicht wie - gegenseitig zu ueberholen und brausen von hinten auf mich zu. Ein Hoch auf meinen Rueckspiegel, so dass ich noch rechtzeitig an den Strassenrand ausweichen kann!
Das 514 Seelen-Kaff namens Baquedano sehe ich bereits gute8 Kilometer vor meiner Ankunft. Und dabei sieht es aus, als wenn ich es in kuerze Erreichen wurde. Doch Pustekuchen! Die Kilometer werden mehr und mehr und der Ort naehert sich nicht. Mit krummem Ruecken erreiche ich ihn endlich und versorge mich erst einmal mit einem kalten Eis. Danach geht es weiter durch die Einoede.
In Carmen Alto treffe ich auf eine Tankstelle, wo ich 3 Liter Wasser fuer fast 3 Euro kaufe und meinen Benzintank nachfuelle (Der Tankwart weiss gar nicht, was er mit meiner Brennstofflasche anfangen soll - im Endeffekt zahle ich fuer das Benzin deutlich weniger als fuer das Wasser.)
Her verlasse ich die Panamericana und fahre auf der Ruta 5 weiter in Richtung Calama. Gegen 6 Uhr geht die Sonne unter und ich muss einen Platz zum schlafen finden. Wirklich einladend sieht es hier nirgends aus. Doch bevor die Sonne weg ist (das geht hier ziemlich schnell), muss ich einen Schlafplatz gefunden haben. In einer kleinen verlassenen Mine namens Oficina Prat schlage ich mein Zelt auf. Es ist schon eine recht unheimliche Athmosphaere, mein Zelt hier in einer Geisterstadt zwischen den Ruinen aufzubauen. Mit dem verschwinden der Sonne wird es schnell kaelter und ich muss mir eine gefuetterte Hose, Pullover und Jacke ueberziehen. Doch dafuer bietet sich ein umso beeindruckender Sternenhimmel ueber mir. Die Milchstrasse ist ganz klar zu erkennen. Alles ist neu, ich kann keines der mir bekannten Sternzeichen wiedererkennen und ueberhaupt scheint es hier viel mehr Sterne zu geben.
Den ganzen Tag ueber habe ich probleme mit einem trockenen Hals gehabt, musste viel Husten und fuehle mich nicht besonders gut. Das einzige, was ich noch von mir geben kann, ist ein heiseres Kreachtzen. Ausgerechnet jetzt gibt die Batterie meinen Fieberthermometers ihren Geist auf und ihn einem letzten Energiestoss zeigt es mir noch eine Temperatur von 38,4 an. Zeit zum Schlafen...

Kurz nach 6 Uhr am Morgen stehe ich auf. Die Sonne ist noch nicht auf, es ist erst ein schmales Band am Horizont zu erkennen. Waehrend dem Fruestueck taucht die aufgehende Sonne die Umgebung in ein tolles Licht. Uber Holperpisten begebe ich mich wieder auf die Strasse und es kann weitergehen. Zu allem Umglueck hat der Wind in der Nacht gedreht und kommt mir nun direkt entgegen. Gestern habe ich gar nicht bemerkt, wie kraeftig der Wind hier in der Wueste ist und bin selbst laengere Anstiege locker mit 20 km/h berguf gefahren. Nun bekomme ich heute das totale Gegenteil zu spueren. Fast den ganzen Tag ueber liegt meine Geschwindigkeit zwischen 8 km/h und 16 km/h. Die Anstiege, die ich gestern locker "hinaufgeschoben" wurde, bemerke ich heute erst! Denn man sieht die Anstiege hier in der weite der Wueste gar nicht! Auf scheinbar ebener Flaeche geht es dann staendig bergauf und der Wind kann einem mit voller Kraft entgegensetzen.
An einer der Ruinenstaedte winkt mir ein kleiner Junge mit seinen Eltern froehlich zu. Einige Zeit spaeter ueberholen sie mich in ihrem klapprigen Chevrolet Pickup. Der Vater steigt aus und sagt mir einiges, was fuer mich aber sehr unverstaendlich ist, da er eine sehr undeutliche Aussprache hat. Er sagt mir, dass er es frueher mit dem Fahrrad einmal in 6 Stunden von Calama nach Antofagasta und umgekehrt in 9 Stunden geschafft hat - sicher als Rennradler. Davon kann ich heute nur traeumen.
Ich bin ernsthaft am zweifeln, wie ich die 95 Kilometer heute nach Calama noch vor der Dunkelheit schaffen soll. Es geht einfach nicht vorwaerts. Die Kommune Sierra Gorda sehe ich wieder lange vor meiner Ankunft. Von hier an wird es absolut keine Abwechslung geben. 65 Kilometer liegen vor mir - nicht einmal Ruinen gibt es dort. Ein kleiner Junge auf seiem Mountainbike fragt mich, wo ich denn herkomme. Aus Antofagasta sage ich ihm. Nun ja, genauer aus Deutschland per Flugzeug, korrigiere ich mich. Das findet er scheinbar viel cooler als dass ich mit dem Rad durch die Atacama fahre...
Von Sierra Gorda sehe ich bereits einen Anstieg in der Ferne. Die Strasse verliert sich im Nirgendwo. Stunden spaeter habe ich die Stelle erreicht, die von Sierra Gorda fuer mich die Horizont war - ueber 20 Kilometer und unglaubliche Anstrengungen spaeter. Scheiss Gegenwind!
Nun waere ich drauf und dran meinen Radlerstolz hinzuschmeissen und in den naechstbesten Wagen so steigen, wo mir eine Mitfahrgelegenheit angeboten wird. Die Langeweile auf dieser Strecke ist einfach unglaublich. Zwei Tage lang nur einer Asphaltstrasse folgen - wie kann man nur so bloed sein??? Anfangs habe ich mir noch gesagt, dass ich alle 10 Kilometer einen Zwischenstopp einlegen werde - im endeffekt stoppe ich mindestens alle 5 Kilometer, um der Langeweile zu entgehen und dem schmerzenden Hintern (trotz neuer Radhose) eine Erholung zu goennen. Selbst jetzt im Internet-Cafe kann ich kaum auf dem Stuhl sitzen...

Hier ist ein Foto, was ich jetzt einfach mal von Betzgis Homepage "geklaut" habe. Doch auch damit bekommt man nur einen ziemlich unvollkommenen Eindruck von den Distanzen hier...



Nach unendlichen Qualen bin ich endlich so weit oben, dass ich einen schoenen Ausblick auf Calama und die dahinter liegenden riesigen und schneebedeckten Vulkangipfel der westlichen Andenkordillere habe. Ich stoppe kurz, um ein Foto zu machen. Der Fahrer der klapprigen Chevrolets von heute morgen kommt mir entgegen und sagt mir, dass es nun nur noch 32 Kilometer bis Calama seien. Und! Was viel wichtiger fuer mich ist. Es geht teilweise leicht bergab und ich habe nach eine Kurve endlich Rueckenwind! Natuerlich kommt Calama nicht schnell naeher, doch das zaehlen der Kilometer und Meter auf dem Fahrradcomputer (fast die einzige Abwechslung fuer mich heute) verlaeuft schon wesentlich schneller.

Endlich geht es ueber eine holprige Strasse in die Stadt. Das erste Hotel, dass ich aufsuche, ist leider voll. Beim Casa de Huespedes finde ich ein Zimmer fuer 8.000 Pesos (etwa 10 Euro) pro Nacht. Ich kann mein Fahrrad mit ins Zimmer nehmen und komme in den Genuss einer versifften, doch schoen heissen Dusche. Heute bin ich fast den ganzen Tag mit Jacke gefahren - wegen des kuehlen Gegenwindes und meinen Problemen mit Hals, Nase und Lunge. Die Erschoepfung zeigt sich am Abend. Noch bevor ich mein Gepaeck vom Rad genommen habe, werfe ich mich aufs Bett. Das war ein Fehler. Als ich mich eine Halbe Stunde spaeter dau ueberwinde aufzustehen, bekomme ich recht heftigen Schuettelfrost. Erst nach der heissen Dusche - und nachdem ich mich in dicke Klamotten gepackt habe - geht es mir besser. Ich schaffe es noch zum Einkaufen und Abendessen auszugehen, ohne dass ich Probleme dabei habe. Doch beim zubettgehen schlaegt der Schuettelfrost wieder voll zu und ich verkrieche mich tief unter der Bettdecke und meinem Winterschlafsack. Bei Bewegungen habe ich starke Schmerzen in den Adern der Gelenke. In der Nacht wache ich mehrmals auf, teils ueberhitzt und schwitzend, teils frierend. Ich verbrauche haufenweise Taschentuecher und Huste viel. Ich ueberlege, ob ich eine Tablette gegen Fieber nehmen sollte - doch die wuerde wieder nur die Symptome ueberdecken und nicht den Keim beseitigen. So schlafe ich einfach soviel ich kann. Nach gut 12 Stunden schlaf geht es mir auch schon viel besser. Die Beine sind zwar noch etwas lahm und der Schnupfen sehr stark, aber ich kann mich schon wieder problemloser bewegen und vor dem Fruehstueck noch ein wenig einkaufen.

Bis gerade eben habe ich stundenlang ueber den Karten und Reisefuehrern gehockt und darueber gegruebelt, wie es nun weitergehen soll. San Pedro de Atacama werde ich wohl wie geplant besuchen, allderings auf der kuerzesten asphaltierten Strecke. Urspruenglich wollte ich ueber die Geisiere von el Tratio fahren. Doch das wuerde im Gegensatz zur Asphaltstrecke, fuer dich ich etwa einen Tag benoetigen werde 4 Tage (!) dauern, wobei die Versorgungslage ungewiss waere. Die Strassen waeren auch viel schlechter und in Ruecksicht auf meine derzeitige Gesundheit werde ich morgen wohl "nur" die 98 Kilometer auf der Apshaltstrecke nach San Pedro fahren, um dort wieder mindestens einen Tag Zwischen stopp einzulegen (Viele interessante Sehenswuerigkeiten).
Wenn es mir danach wieder besser geht, moechte ich mich an der direkten Anahrt von dort nach Bolivien versuchen - mit Passhoehen von gut 4800 Metern. Dazu gibt es auf dieser Homepage uebrigens einen sehr guten Guide nach dem ich wohl fahren werde.

Jaja...und die Gabel. Ich werde mich gleich mal auf den Weg zum Radgeschaeft hier in Calama machen, wo ein solches von mir benoetigtes Exemplar angeblich verfuegbar sein soll. Allerdings hat meine Gabel auf dem Weg hierhin keinerlei Probleme gemacht - eher die Leichte 8 im Vorderrad (dafuer bekomme ich hier absolut keinen Ersatz) und andere Defekte, die mir erst auf dem Weg aufgefallen sind und entweder das Ergebnis des Fluges oder meiner anderen "Freifluege" sind.

Ja... und die Sache mit dem Wind am zweiten Tag. Es war ja derart schwierig in einem so kraftezehrenden Moment noch positiv zu denken! Das glaubt man gar nicht. Aber letztendlich hat sich vor Calama dann ja doch noch alles zum Guten gewendet. Am besten schreibe ich ueber meine Reise ein Buch: "Die (Rad-)Reise zum positiven Denken". grins

Hasta Luego
Sasa
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#46219 - 06/09/03 08:32 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Detlef
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Moin Sasa,

Zitat:
Am besten schreibe ich ueber meine Reise ein Buch: "Die (Rad-)Reise zum positiven Denken".

Ich würde Dein Buch kaufen schmunzel

Viele Grüße aus Hamburg nach Chile
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#46221 - 06/09/03 08:37 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
schwalli
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klasse! du steckst voll im abenteuer cool
genau diese erlebnisse machen eine radreise aus! ok ohne erkaeltung waere es sicher besser-----aber es ist ja ein abenteuerurlaub....... grins
ich kann dich schon gut verstehen mit dem wind bäh bei uns hier im flachland blaest der wind auch jeden tag mit min. 25-40km/h!
ich finde es uebrigens echt klasse das du uns an deinen erlebnissen teilhaben laesst!
andreas
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#46223 - 06/09/03 08:40 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: ]
Nico
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Moin

Zitat:
Ich würde Dein Buch kaufen schmunzel


grins Ich auch!

Die Räder rollen.... klingt doch gut! lach

"neue Radhose" .....kann nur besser werden

Gruss

Nico
Nico
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#46232 - 06/09/03 09:20 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Pierre B.
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Wow! Was für ein Abenteuer! Deine Berichte sorgen für ordentliches Fernweh, trotz der vielleicht abschreckenden Unannehmlichkeiten, die Dir widerfahren sind! Ich bin gespannt auf Deinen nächsten Bericht. schmunzel

Ich wünsche Dir gute Besserung und daß Du gut voran kommst!

Pierre
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#46240 - 06/10/03 05:25 AM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Pierre B.]
Joerg(kajakfreak)
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Hi @ Sasa !
Übertreib es nicht, alles immer schön langsam. Das hat mit Heldentum nichts zu tun schliesslich bist ja auf einer Reise und nicht auf der Flucht. Deine Muskeln müssen sich erholen können und dein Körper sich an die täglichen Belastungen gewöhnen. Ich nehme zur Sicherheit immer Vitamin-Mineralstoff-Pillen. Wenn du unbedingt irgendwo ankommen willst, um z.B. eine touristischen Höhepunkt oder einfach nur die nächste Stadt zu erreichen ist ein Lift doch kein Problem. Wen interressiert es denn.
Hi @ all !
Von welchen Abenteuern redet ihr hier?
Langweilige Wüste, wortkarge Menschen, überreizter Körper, defektes Rad, Arschschmerzen grins .

schöne Reise noch Sasa

wünscht jörg
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#46330 - 06/10/03 07:02 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Joerg(kajakfreak)]
cyclist
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Hallo Jörg!
Was ein Abenteuer ist, das ist für jeden verschieden, was Sas z.Z. macht, ist denke ich für die allermeisten hier im Forum schon sehr "abenteuerhaftig", für mnch anderen ist es aber total harmlos, weil selber schon mal die Sahara durchquert, oder was anderes extremeres durchgemacht.
Für mich ists aufjedenfall Abenteuer, für Sasa aber wiederum gelebter Alltag, dasselbe wäre auch wenn ich unterwegs bin / wäre.

Kann Sasa in seiner Situation auch voll verstehen, es ist der Ehrgeiz alles RADfahrend zurückzulegen, ging mir früher auch so..., wie auch das was er sich sich hier schon schön geplant hat auch so durchzuziehen, solange es geht.
Wir hier, "in der trockenen + angenehm temperierten Stube" können ihm zwar viele gute Tips geben, aber noch lange nicht ihm die Entscheidungen abnehmen, ob rechts, links, oder Pause oder ...???

Die Mail hier ist übrigens nicht irgendwie böse gemeint, nur bevor es jemand anderes missversteht, bzw. du selber es als Vorwurf nimmst! zwinker Bist ja gerade erst selber von einer Tour, durch nicht "alltägliche" Gegenden zurückgekommen.
Schönen Gruß
Markus
Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann!
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#46337 - 06/10/03 07:26 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
bOFi-X
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Hi Sasa,
wow, bei dir geht es ja richtig rund! Das gute ist das du nach deiner Rückkehr über all diese ... lachen kannst, das schlechte ist, dass dir diese Weisheit im Moment rein gar nix bringt!
Geh es langsam an, mach ruhig mal eher zwei oder drei Tage Pause in San Pedro, der Ort eignet sich eh zum relaxen. Besser als dauernd rückfällig zu werden. Und wenn du erstmal wieder richtig fit bist, hoffentlich ne neue Gabel und wenig Gegenwind hast, wird dir sicher auch dir Wüste nicht mehr langweilig vorkommen sondern faszinierend und unglaublich schön.
Viel Glück und (hoffentlich) viel Spass, ich bin gespannt wie es weiter geht!!!

Gruß,

bOFi-X
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#46341 - 06/10/03 07:43 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Clavelina
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Hut ab vor soviel Durchhaltevermögen und Enthusiasmus und dann auch noch alleine! Ich sitze hier gemütlich und schwanke zwischen Begeisterung und Entsetzen bei der Vorstellung einer solchen Reise grins

Bin schon gespannt auf Deinen nächsten Bericht und hoffe, daß Du ganz schnell wieder gesund wirst - dann fällt das Fahren auch wieder leichter!
Clavelina Der Weg ist das Ziel
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#46353 - 06/10/03 11:51 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Sasa
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Kurz vorweg. Die meiner Meinung nach beste Definition von Abeneteuer stammt von R. Nehberg. Danach ist ein "Abenteuer" erst ein Abenteuer, wenn es lebensgefaehrlich wird. Und dass es bei mir schon so weit gekommen ist, wage ich zu bezweifeln...

Ich sitze hier immer noch in Calama fest, was andererseits aber auch vorteilhaft ist. Denn meine Gesundheit waere auch heute nicht so gut gewesen, dass ich auch nur die Tagesstrecke bis San Pedro haette zuruecklegen koennen.
Ausserdem habe ich mich gestern erst viel zu spaet um die neue Gabel gekuemmert. Die, von der die Rede war - mit den Oesen - wart sowieso nicht vorhanden. Und die anderen im Angebot waren auch nicht wirklich zufriedenstellend. Und da es schon so spaet war, sagte man mir, kann die Gabel erst am naechsten Tag (also heute) bestellt werden. Und dann muesse ich immer noch bis Donnerstag warten, weil sie erst aus Santiago per Luftpost zugeschickt werden muesse. Heute morgen musste dann noch mal zum zweiten Mal am Fahrrad massgenommen werden (wurde eigentlich gestern schon). Und dann sagt man mir heute abend im Hostal, dass ich sofort zum Radladen gehen soll - die hatten angerufen. Nun ja, die Gabal war natuerlich noch nicht bestellt. Aber dafuer hatte man noch irgendwo etwas evtl. passendes gefunden. Gepasst hat diese Gabel der Firma Oxford (hier gibts scheinbar nur Oxford, Shimano und Bianchi) dann doch nicht. Momentan sind die beiden Techniker in ihrer oelverschmierten Werkstatt an meinem Fahrrad und der Gabel zugange. Nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht...

Ich werde mir gleich das Ergebnis ansehen koennen...

Ich habe hier heute uebrigens den ersten Deutschen getroffen, seitdem ich hier bin. Insgesamt habe ich bis jetzt nur zwei Europaeer hier getroffen. Die Hauptsaison scheint noch nicht sonderlich in Gange zu sein, was sich allerdings auch in durchgehend billigeren Uebernachtungspreisen, als im Reise-Know-How-Reisefuehrer niederschlaegt. schmunzel

Bis denne...
Sasa
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#46387 - 06/11/03 10:29 AM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Purzel
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schmunzel Hi Schnuckel,
habe mir natürlich Gedanken über Deine Gesundheit
gemacht. Ich denke, das die Klimaumstellung auch dazu
beiträgt, daß es Dir nicht so gut geht. Bleib einfach bei der
Route viel trinken und ausreichend Obst und Gemüse.
Schokolade würde ich nicht abends zu mir nehmen, alldieweil
wenn Du schon geschwächt bist, Dich die Verdauung für die
Schokolade auch einiges an Energie kostet- also besser am
Mittag. Wenn Dich nach den Mahlzeiten Dein Völlegefühl nicht
losläßt, nimm 1 Dragee MCP mit ausreichen Flüssigkeit.
Das macht den Rest einfach wesentlich erträglicher. Ansonsten
glaube ich braucht Dein Körper ein paar Tage zur Ein- bzw.
Umstellung auf Umfeld und Belastung.
Denk an Dich und umarme Dich...

Frank
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#46456 - 06/11/03 03:42 PM Tschuldigung [Re: Anonymous]
Joerg(kajakfreak)
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Hi @ all !

Das war wohl zu Provokativ ! lach
Das Gefühl ein Abenteuer zu Erleben ist natürlich relativ. Alles was vom normalem Tagesablauf abweicht und etwas (oder sogar mehr) Bauchkribbeln bereitet würde ich dazu zählen. Ich weiss noch wie ich als kleiner Junge völlig weg war weil ich eine Nacht ALLEINE im Zelt im Garten verbracht habe.
Jetzt haben mich die Berichte von Sasa an meine gerade zurückgelegte Tour errinnert. Schmerzender Ars.., ohne Schatten auf die schon verbrannte Haut knallende Sonne, ewige schnurgerade Strassen, eine Steigung an der Nächsten und natürlich den stetigen Gegenwind assoziiert man irgendwann nicht mehr mit einem Abenteuer sondern eher mit täglicher Arbeit eines Reiseradlers.

Der Rat auf den Körper zu hören war aber ernst gemeint.

viele schöne (und anstrengende grins ) Kilometer für Dich
und tolle Reiseberichte für uns

wünscht jörg
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#46676 - 06/13/03 01:53 AM San Pedro de Atacama [Re: Sasa]
Sasa
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Jaja... sollte ich also zuerst mal mit der Geschichte uber meine Gabel anfangen, um dieses Kapitel (endlich!) zuende zu bringen:

Nach meinem letzt kleinen Bericht wollte ich das Fahrrad eigentlich fahrfertig in Empfang nehmen. Dumm nur, dass man das mit den Oeffnungszeiten hier nicht so genau nimmt...
Also bin ich erst am folgenden Mittag dazu gekommen, mir das Ganze mal anzusehen. Da haben die beiden Jungs schon wieder etwas entdeckt, was sie in ihrer Arbeit aufhalten konnte (die leicht bekleideten Maedchen im chilenischen Fernsehen waren meistens interessanter, als meine Gabel). Der Vorbau und der Konus waren 1mm im Durchmesser zu breit, um sie mit der neuen Gabel in Einklang zu bringen. Arrrggg!!! Hier passt auch wirklich nichts zusammen!!! Ich frage mich, ob das in Deutschland genauso schlimm ist mit den Normen bei Fahrradgabeln. Also habe ich die beiden Jungs beauftragt doch einfach den Konus und den Vorbau etwas kleiner zu schleifen, so dass alles zusammenpasst. Denn im flexen, schweissen und schleifen sind die beiden Meister gewesen. Die neue Gabel passte eigentlich nur in die laenge von Schaft bis Narbe - sonst gar nichts. Aber was solls! Es hat alles funktioniert und ich konnte gestern arbend wieder ein fahrbares Fahrrad in Empfang nehmen. Man wollte mir sogar fuer die alte Gabel noch Geld geben - hier wird nichts weggeschmissen. grins
Und bezahlt habe ich (inklusive Trinkgeld) insgesamt 20.000 Pesos (ca. 25 EUR) - also zweitagelange Montage, die Verarbeitung und Gabel und Entfernung der 8 aus dem Vorderrad. Eigentlich ein ziemlich annehmbarer Preis, oder?

Jetzt habe ich eine ziemlich abenteuerliche Gabel:
- Oesen oben wurden nachtraeglich eingeschweisst.
- Das Schaftrohr war zu lang und musste abgeschnitten werden.
- Die alten Bremshalterungen wurden abgeflext und neue an einer fuer die Maguras kompatiblen Stelle angebracht. Die Bremsen sitzen jetzt trotzdem zu tief unten. Was solls - sie bremsen...
- und viele, vie Kleinigkeiten mehr...

Sehr interessant war uebrigens auch die Besichtigung der weltgroessten Kupfermine Chuquicamata, die ich mit Steffen gemacht habe, den ich an der Touristeninformation in Calama kennengelernt habe. Doch hierzu sagen Fotos mehr als Worte. Da muesst ihr schon meinen wirklichen Reisebericht abwarten...

Heute morgen konnte ich mich dann gluecklich auf mein Rad setzen und mich (mit Gepaeck - immerhin!) auf den 100 Kilometer lanen weg nach San Pedro de Atacama machen. Im Hostal muss ich nur fuer zwei Naechte bezahlen, obwohl ich vier Naechte dort war. Der Besitzer hat die Geschichte mit der Gabel die ganze Zeit mit Spannung verfolgt und hat nach dieser komlizierten Geschichte wohl Mitleid mit mir gehabt.
Man hat mich vorher vorgewarnt, dass ich ja nicht vor 10.30 Uhr bis 11 Uhr losfahren soll. Da weht der Wind immer in die falsche Richtung - un so war es tatsaechlich. Und punktgenau in der besagten halben Stunde bekam ich endlich Rueckenwind. Die Strasse nach San Pedro war alles andere als einfach - aber landschaftlic schon viel interssanter. Im Osten konnte ich die ganze Zeit die schneebedeckten Gipfel der ersten Andenkordillere bestaunen und auch die Wueste ist hier nicht mehr so von Baggern durchpfurcht, wie anderswo. Ab 3000 Metern gab es sogar zarte kleine Gewaechse, die die Landschaft in ein leichtes greun getaucht haben - in absoluter Trockenheit. Einige Kiloemeter vor dem Pass von 3360 Metern komme ich an einem einsamen Baumchen vorbei, an dem ein Schild steht: "Give me Water please". Ein wenig habe auch ich ueber - fuer zukuenftige Reiseradler - denn so ein einsames Baeumchen in der Wueste drueckt die Langeweile gehoerig. Kann man kaum glauben, was ein so kleiner Baum ausmacht. Irgendwie frage ich mich beim Anblick dieser Wueste sogar, warum die Amis ueberhaupt auf dem Mond gelandet sind. Hier auf der Erde (hier zumindest) sieht es doch genauso aus.
Die Anfahrt zum Pass war eine lange schnurgerade Strasse, deren Verlauf ich immer schon stunden vorm Erreichen des Horizontes sehen konnte. So war die Fahrt wieder gar nicht so einfach - mit 1300 Hoehenmetern auf 100 Kilometern. Noch nie war ich ueber 2600 Metern - heute ging es gleich auf 3360 hinauf. Ohne abzusteigen schaffe ich es bis nach oben, bemerke aber schon erste Probleme mit der Hoehe. Die Trinkflasche kann ich nicht lange am Munde halten. Zu stark ist der Drang, den duenner werdenden Sauerstoff einzuatmen. Hier oben bekomme ich oft schleimige Hustenanfaelle - was sicher ein Zusammenspiel aus meiner Erkaeltung und der Hoehe ist. Die Erkaeltung habe ich bis jetzt leider nicht vollkommen auskurrieren koenen.

Irgendwann komme ich endlich am nicht markierten Pass an. Erst zoegerlich, dann immer steiler geht es bergab. Ich habe von hier oeben einen tollen Ausblick auf das fast tasend Meter unter mir und viele Kilometer entfernt liegende Valle de la Luna und San Pedro. Selten fahre ich allerdins schneller als 30 km/h, da ich meiner neuen Gabel noch nicht so ganz traue. Ungern moechte ich riskieren, dass mir die angeschweissten Bremshalterungen bei ueberhoeter Geschwindigkeit abreissen. Mit heissen Felgen komme ich unten an.

Doch nach dem ganzen Spass der Abfahrt folgt wieder die Arbeit. Wenn mir jetzt irgendweiner der verantwortlichen Strassenbauingeneure ueber den Weg laufen wuerde - ich wuerde ihn mit meinem vollbepackten Rad sofort uebrrrollen!!! böse
Wie kann man eine Strasse so steil bergab gehen lassen und danach noch mal einen steilen Antieg dransetzen?!? Keuchend quaele ich mich auch ueber diesen Bergkamm, werde danach aber kraeftig mit einem atemberaubenden Ausblick auf das in der Daemmerung liegende Valle de la Luna und die umliegenden Berge belohnt. Durch unheimliche Felsformationen schlaengelt sich die Strasse, bis sie endlich in San Pedro angelangt und der Asphalt endet.

San Pedro ist ein Fall fuer sich. Eine Oase - mitten in der Atacama-Wueste gelegen - voll von Touristen, deren Andrang sich ausserhalb der Hauptsaison aber noch in einem ertraeglichen Rahmen haelt. Es gibt durchweg keine asphaltierten Strassen und man findet Menschen aus vielen verschiedenen Nationen. Bei der Einfahrt sehe ich ein paar Leute auf einem Huegel sitzen, die still dort den Anblick der Berge in der untergehenden Sonne geniessen. Die ersten Menschen, die mir ueber den Weg laufen sind eindeuig Touristen. Ein Paerchen im mittleren Alter mit Kamaera in den Haenden. Natuerlich werde ich von den beiden bestaunt - ernte aber gleich ein freundliches "Hola" und kein schweigendes Gaffen auf mein bepacktes Fahrrad. Zuviele verschiedene Menschen kommen hier wohl zusammen, als dass ich noch irgendeine Ausnahme darstellen koennte.

Ih finde das bisher beste Residencial bzw. Hostal, dass ich hier in Suedamerika bisher erleben durfte. Fuer nur 3000 Pesos pro Nacht (ca. 4 Eur) kann ich dort uebernachten. Warme Dusche und Kuechenbenutzung inklusive. Erst nach einer ausgiebigen Dusche sehe ich das Hinweisschild, dass man sich hier ein einer der trockensten Wuesten der Welt befindet und deswegen doch bitte nur ganz kurz duschen soll. Und dabei ist das nach einem harten Tag hier soooo schwierig... Ausserdem ist es hier abends verdammt kalt. Momentan habe ich lange Hose + lange Unterhose, T-Shirt und dicke Fleece-Jacke uebergezogen und draussen friere ich immer noch.
In der Kueche passiert mir noch ein kleines Maleur. Waehrend ich alles zum Kochen zusammentrage, macht es sich eine fette Katze an meinen heute morgen geschmierten Broetchen schmackhaft. Am liebsten wuerde ich dieses mistige Katzenvieh in hohem Bogen aus der Kueche treten - wenn ich nicht wuesste, dass da in ihrem Fell bestimmt 1000 Floehe und Krankheiten lauern. Und sie macht auch keine Anstalten sich von den Broetchen zu loesen. Verwirrt frage ich in der Rezeption nach, ob die Katze von hier ist. "Katze? Welche Katze", fragt er mich dort nur und springt sofort auf...
Als Entschaedigung fuer die verlorenen Broetchen (ich habe mich gar nicht beschwert), bekomme ich kurze Zeit spaeter eine Maggi-Tuetensuppe geschenkt... bäh

Soviel zum Tag heute...
Hier in San Pedro werde ich erst einmal entspannen. Der Ort bietet sich - wie bereits erwaehnt - gerade dazu an. Desweiteren werde ich einige Informationen ueber das wirkliche Abenteuer einholen, dass ich noch von hier aus vor mir habe. Wenn moeglich, moechte ich von hier aus endlich in das Bolivianische Hochland vorstossen. Das wuerde allerdings auch viele viele Tage ohne Internet und Handy-Empfang (Wochen!) dauern.

Bis dann und Gute Nacht...
Sasa
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#46711 - 06/13/03 09:37 AM Re: San Pedro de Atacama [Re: Sasa]
helga
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Lieber Sasa,
erst mal dankeschön für Deine wunderschönen Berichte, da keucht und schwitzt man ja so richtig mit beim Lesen! Es gibt um S.P. wirklich tolle (Tages-) Touren, z.b. zu Höhlenmalereien (in einem Flußbett), durch Felsschluchten, Singeltrails usw. - falls Du mit Mtb fährst. Die Tipps kriegte ich von einem einheimischen Radshopbesitzer, der auch reiseradelt; der Shop ist in einer der Hauptstrassen (sorry, ist schon 3 Jahr her, kann mich nicht mehr so genau erinnern).
Viel Spass bei der weiteren Routenplanung ins Hochland und viele nette Menschen wünsch ich - ich freu mich schon auf die nächsten Berichte.
Alles Gute - Helga
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#46727 - 06/13/03 11:14 AM Re: San Pedro de Atacama [Re: Sasa]
Florian P.
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Hallo Sasa,

danke für die vielen tollen Geschichten! Mach weiter so, und viel Glück in Bolivien!

Gruß Florian

Lieber dumm fragen als dumm bleiben. http://www.muede-beine.de.vu
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#46739 - 06/13/03 12:06 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: cyclist]
Willi II
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auch von meiner Seite ein ganz grosses Dankeschön für die Berichte - auch ich "leide" mit und frue mich mit, je nachdem wie's läuft. Ausserdem ist's immer wieder eine tolle kurze Unterbrechung des Arbeitsalltags (nicht weitersagen!).

Unbekannterweise einen Gruss und alles Glück für die weitere Tour - W.
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#46743 - 06/13/03 12:23 PM Re: San Pedro de Atacama [Re: Sasa]
José María
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Hola Sasa,

estamos todos encantados de leerte schmunzel . La verdad es que como tu ves todos los problemas tienen una solution zwinker . Mas o menos todo se aregla con el Tiempo grins . Te deseamos un bien viaje. schmunzel
Saludos de Alemania. schmunzel
Pensamos en ti.


P.S. mal dein Spanisch ein bisschen auf frischen. schmunzel zwinker cool
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#48057 - 06/24/03 07:00 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: cyclist]
TenBaseT
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Wer Sasa schon vermißt hat: Heute Nacht gegen 0:00 Uhr MESZ hat er aus Alotha (??) angerufen. Braucht noch fünf Tagestouren bis Uyuni (vergebt mir, wenn ich hier jetzt 26 Schreibfehler reigepackt habe.....) Aber die Telefonverbindung war auch nicht die Beste.
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#48081 - 06/24/03 08:21 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: TenBaseT]
Clavelina
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Finde ich ja super, daß Du uns auf dem Laufenden hältst - die Schreibfehler (falls es welche sind) sind mir egal. Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht!
Clavelina Der Weg ist das Ziel
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#48559 - 06/28/03 07:24 PM Uyuni - Bolivien [Re: Sasa]
Sasa
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¡Hola Todos!

Ja, dass ihr euch dennn gar keine Sorgen um mich macht? Da melde ich mich zwei Wochen lang und es passiert (fast) gar nichts! zwinker

Ich bin soeben sicher in Uyuni angekommen. Der erste Ort seit Wochen, wo es Telefon (ja sogar Internet!), Post, Baecker (hoffentlich...) und vielleicht sogar warme Duschen gibt. Meine letzte Katzendusche mit dem Ortlieb-Wassersack liegt eine Woche zurueck - mief... Und davor war auch ueber eine Woche ausser einem Bad in nach faulen Eiern stinkendem Thermalwasser gar nichts. Und ich merke nicht mal, dass ich rieche! erstaunt

Einen Reisebericht wie die vorhergehenden wird es dieses Mal nicht geben. In den vergangenen zwei Wochen ist einfach viel zu viel passiert. Eine kleine Zusammenfassung:

- Ausflug zu den Geysieren von El Tratio mit einer netten Franzoesin, die mich noch davon ueberzeugt hat, doch noch einen Tag laenger in San Pedro zu bleiben. grins
- Fahrt auf das Altiplano auf (auf 20km 2000 Hoehenmeter) bis zu 4800 Metern und meistens ueber 4000 Metern.
- Das auf allerschlechtesten Pisten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Nie im Leben haette ich gedacht, dass ein einzelnes Land so viele schlechte Pisten haben kann!!! Was hier eine Fernverkehrsstrasse ist, ist in Deutschland nicht einmal ein Wanderweg des Alpenvereins wert! schockiert Und dass mein Fahrrad das alles sooo super durchgemacht hat - teu! teu! teu! Vorher haette ich nie gedacht, dass es so was wie Wellblechbisten (und dass in der Auspraegung, dass das Rad bei 10 km/h wie ein Karnickel huepft!) wirklich gibt! Waere ja alles gar nicht so schlimm - wenn da nicht noch tiefer Sand bei waere. Mein "Rekord" lag mal bei ueber 4 Stunden fuer 11 Kilometer - ohne jegliche Steigungen oder Gegenwind. Also in dieser Hinsicht - ich habe schon daran gedacht, einen verzweifelten Hilferuf ins Forum zu schreiben!
- Ja, und dann war da noch die super beeindruckende Tour in zweieinhalb Tagen ueber den Salar de Tunupa (oder auch Salar de Uyuni genannt) - den groessten Salzsee der Welt. Wirklich beeindruckend! Und dann erst das Gaestebuch im Alojamiento auf der Trauminsel Inkawasi - ich bin fast vom Glauben abgefallen. Da standen Unmengen Reiseradler drin - auch mir bekannte. Und habe ich darin noch einen mich betreffenden Ratschlag gefunden, den ein vorhergegangener Reiseradler (Steffen!) ueber meine Schuhe geschrieben hat... Hmpf...
- Ich habe uebrigens seit etwa 20 Tagen keine Wolke am Himmel gesehen und trotzem hatte ich morgens schon gefrorene Wasserflaschen im Zelt. Letzte nach waren es -5C im Zelt...

Heute morgen bin ich dann auf dem Salzsee aufgewacht, habe mein Zelt gepackt und bin auf dem Bahndamm bis nach Uyuni gefahren (Der beste Radweg, den es hier gibt). Heute abend geht es mit dem Bus (schaem!) nach La Paz. Die Idee, den ganzen Weg nach Lima in zwei Monaten zu schaffen, war einfach zu utopisch. Es ist nicht die duenne Luft, die einen hier nur 30 bis hoechstens 60 km am Tag schaffen laesst - es liegt alleine an den schlechten Strassen. Ihr glaubt gar nicht, wie fertig man nach 30 Kilometern Tagesetappe sein kann! Und dann noch mit einem blinkend roten Hintern...
Von La Paz moechte ich liebend gerne die Yungas in den Dschungel hinabbrausen und dort noch ein paar Tage verbringen. Mal sehen, ob ich die wirklich schlechten Pistenabschnitte auf einem Flussboot ueberwinden kann. Das werde ich versuchen, alles in La Paz in Erfahrung zu bringen.

Fuer Peru bleibt dann zwar kaum noch mehr als zwei Wochen Zeit, aber eigentlich muesste man hier sowieso Jahre verbingen...

Sonnige Gruesse aus dem winterlichen Uyuni
Sasa
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#48565 - 06/28/03 08:12 PM Re: Uyuni - Bolivien [Re: Sasa]
TenBaseT
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Hi Sasa

bleibt nur anzumerken:

wer Sascha kennt, weiß, dass der einen Terminplan nicht so einfach verschiebt. Mann, muß die Französin aber nett gewesen sein .... grins

Kommentar von deiner Mutter: Gott sei Dank ein nettes Mödchen aus dem nahen Frankreich und nicht aus dem fernen Südamerika grins grins grins grins peinlich peinlich

Die Schuhe habe es dir ja wohl angetan? Wir werden dir zu Weihnachten ein Paar Holzschuhe schenken, dann hörst du wenigstens wenn du die verlierts. Haben auch den Vorteil, dass diese sich als Trinkgefäße und gefährliche Schlagwaffe eigenen und auf der Flucht schnell auszuziehen sind listig

Na dann mach's mal gut und hol dir die Maguras an der Botschaft ab. Hoffentlich haben die findigen Mechaniker die nicht anderweitig verbauen können.

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#48568 - 06/28/03 09:53 PM Re: Uyuni - Bolivien [Re: Sasa]
schulti
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Halo Gringo,

tja, wollteste es ja nicht glauben mit den schlechten Strassen... aber man sollte auch erwaehnen kein Verkehr und wenn man mal anhaelt um die Natur antatt der Strasse zu betrachten einfach nur genial. Auf diesem Weg eine gute Weiterreise und noch ein Tip: Der Altiplano zwischen Puno und Cusco ist ebenfalls sehr schoen ... und hat heisse Quellen!

Gruss Steffen
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#48569 - 06/28/03 10:17 PM Re: Uyuni - Bolivien [Re: Sasa]
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Hallo Sascha!
Schön zu hörn das es dir (wieder) gut geht!!! lach
Die Technik scheint ja auch gehalten zu haben - was ist denn aus der (neuen) Gabel geworden, hast noch eine bekommen??? Was hats denn mit den neuen Maguras auf sich - haben die etwa ihren Geist aufgegeben??? schockiert traurig erstaunt

Und finds auch sehr gut, das du dir inzwischen keinen so grossen Stress mehr machst, du dich nicht vom Termindruck leiten lässt, sondern von dem was so sich ergibt... grins auch wenn "es" Frankreich kommt... grins zwinker lach

In Deutschland zurück, wirst dich wahrscheinlich über jeden noch so schlechten Feldweg freuen, der dir - besonders ab demnächst im Paderborner Land - untere Reifen kommt... grins
Wellblech bin ich auch schon mal gefahren, kanns also durchaus nachvollziehen - entweder tragen oder mit möglichst hoher Geschwindigkeit durch wirr grins

Grosse Sorgen, hab ich mir zumindest, nicht gemacht, dein Ghostwriter schreibt ja hier immer die aktuellsten News rein und wenn was gewesen wäre hätte es schon längst in der Bild gestanden grins traurig

Wünsche dir weiter noch viele Abenteuer ( welcher Art musst du selber entscheiden !!! grins zwinker schmunzel ), Gesundheit ( für dich und dein Velomobil ) und keinen Stress!

Selbst Jahre können für ein Land bzw. einen halben Kontinent immer noch zu wenig sein, es kommt drauf an welche Ansprüche man hat und auch auf das WIE man leben dort erleben möchte (Fortbewegungsart)! lach
Nutze die Zeit jetzt, bevor es irgendwann mal zu spät ist...!
Schönen Gruß
Markus
Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann!
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#48612 - 06/29/03 05:45 PM La Paz... [Re: Sasa]
Sasa
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...heute morgen habe ich es geschafft sicher in La Paz (oder genauer: El Alto) anzukommen. Ich bin extra schon in El Alto ausgestiegen, um mir die Abfahrt in den viele hundert Meter tiefer liegenden Talkessel von La Paz nicht nehmen zu lassen.

Und die naechtliche Busfahrt war auch ganz abwechsungsreich. Mir ist - abgesehen von meinem Discman - auch nichts abhanden gekommen... Das Fahrrad und die Ortlieb-Taschen mit Inhalt sind zumindest noch da, das ist doch schon mal was. Und ausserdem glaube ich, dass sich auf den Ruettelpisten der Discman nur auf dem Boden des Busses selbststaendig gemacht hat und ich ihn von daher nicht mehr finden konnte. Und das die unbeheizten Nachtbusse so kalt sein sollen - das stimmt auch nur teilweise. Man sitzt so dicht gedraengt (Nach dem Motto: Wo Platz ist, ist auch ein Sitz), dass man sich zwangslaeufig gegenseitig waermt.
Beim Aussteigen ist mir dann aufgefallen, dass ich zwar schon Staedte mit so katastrophalem Verkehr gesehen habe, dafuer stehen die Hupen nie still... Ist auch ganz nett. Mit der Zeit fuehlt man sich durch das Gehupe sowieso nicht mehr angesprochen... grins
Bin also durch die Mautstelle der Autobahn in die City durchgerast, nachdem mir ein einheimischer Radler gesagt hat, dass das der Beste Weg ist, und komme gleich danach an einem Schild "No Bicicletas" vorbei. Naja, im Endeffekt ist mir niemand deswegen oder wegen des Mauts hinterhergekommen - ausserdem kann man den schoenen breiten Seitenstreifen ja nicht unbenutzt lassen. bäh Ueberhaupt war das der erste Asphalt, auf dem ich in Bolivien gefahren bin!!!!!!!!!!!

Habe jetzt ein schoenes Doppelzimmer mit Baño Privado (die erste Dusche nach zwei Wochen!) fuer etwa 8 EUR die Nacht bekommen - mit Absand das Teuerste hier in Bolivien, wo ich bis jetzt uebernachtet habe. Normalerweise habe ich immer so 1,20 EUR bis 2,50 EUR die Nacht bezahlt. Aber man muss sich ja mal ein wenig Luxus goennen...
Vor allem, nachdem ich in der letzten Nacht kaum geschlafen habe.

Komme gerade vom Schwarzmarkt, der hier auch ganz offiziell Mercado Negro heisst. Bin ja doch recht enttaeuscht. Das will ein Schwarzmarkt sein? Alles Illegale, was ich gefunden habe, waren Kopien jahrealter Computerspiele und Filme und vielleicht ein paar Adidas-Klamotten. Hmpf...

Werde morgen mal einen Diafilm zur Probeentwicklung bringen, mal sehen ob die Magura-Bremskloetze an der Dt. Botschaft schon angekommen sind, und, und, und...

Tschau
Sasa
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#48642 - 06/29/03 09:11 PM Re: La Paz... [Re: Sasa]
mob
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Underway in Switzerland

danke für die Berichte!

Was hast du eigentlich für eine Tour geplant? Wie lange soll sie gehen?

gruss
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#48645 - 06/29/03 10:09 PM Re: La Paz... [Re: mob]
Trolliver
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Will er, glaube ich, nicht verraten... grins
Oliver
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#48676 - 06/30/03 08:20 AM Re: La Paz... [Re: Sasa]
DeusXMachina
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bei diesen berichten macht sich wirklich der blanke neid bei mir breit... viel spaß weiterhin!
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#48783 - 06/30/03 08:51 PM Re: La Paz... [Re: Sasa]
Detlef
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Moin Sasa,

habe mir gestern die Zeitschrift GEOSAISON gekauft. Nun rate mal, über welche Region unter anderem dort berichtet wird?

Richtig: Wüstenwunder Atacama.
Wahnsinns Landschaft!

Ich beneide dich wirklich sehr!

Weiterhin eine schöne und unvergessliche Reise schmunzel
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#48799 - 07/01/03 02:04 AM Re: La Paz... [Re: ]
Sasa
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Naja, Detlef...
Das wirst Du sicher anders sehen, wenn Du durch die Atacama fahren musst. Fuer mich wars ein Wunder die Langeweile ueberlebt zu haben... grins
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#49338 - 07/06/03 04:42 PM neuer Zwischenstand [Re: Sasa]
TenBaseT
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Sasa ist bereits wieder auf Tour. Was es zu erzählen gibt, soll er euch aber selbst sagen, dass kann Sasa viel besser als ich. Zuerst durch die Yungas nach Coroico. Da bekam er es dann ein bisschen mit einem Herrn Montezuma zu tun. Ich kenne den Kerl nicht ..... grins

Ist dann weiter nach Caranavi. Ich weis selbst noch nicht was kommt. Bin mal gespannt.
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#49496 - 07/08/03 12:06 PM Re: La Paz... [Re: Sasa]
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HiSascha!
Hoffe du bist den Hr. Monte... dingensda schnell wieder los geworden?! Dann doch ieber ´ne nette Franzoesin... grins
Morgens gehts auch bei mir ins Mueckenoutback... mal schaun was wird... lach
Schönen Gruß
Markus
Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann!
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#50002 - 07/12/03 07:59 PM Rurrenabaque [Re: Sasa]
Sasa
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Sorry, so langsam hinke ich ja mit meinem forumsinternen "Reisebericht" ein wenig hinterher, und werde diesen Rueckstand auch sicher erst mit einem richtigen Reisebericht (oje, das kann dauern! - dann aber auch mit Fotos) aufholen koennen.

Heute morgen bin ich mit dem Bus (!) in Rurrenabaque angekommen - im bolivianischen Busch -und Pampa-Tiefland.
Doch der Reihe nach, wobei ich mich weiterhin so kurz wie moeglich fassen werde:

In La Paz habe ich die beiden Deutschen wiedergetroffen, die ich schon aus einem kleinen Dorf im sueden Boliviens namens Alota kenne. Und wie es der Zufall so ergibt, wollten die gerade an dem Tag die Yungas mit geliehenen Raedern herunterradeln, wie ich (Steilabfall vom Altiplano ins Tiefland mit ueber 3000 Hoehenmetern "Verlust" auf ca. 60km). Nun, das Ganze war recht abenteuerlich. Ich habe mich in der Gruppe noch im Wagen mit auf den 4800 Meter Pass El Cumbre verfrachten lassen. Eigentlich war es eigene Organisierte Tour, bei der alle Teilnehmer ihre MTBs vom Veranstalter geliehen und demzufolge auch nicht unbedingt sehr viel Ahnung von solchen Strecken per Rad hatten. Und ehrlich gesagt haette es mich auch nicht gewundert, wenn am Ende des Tages die Haelfte der Gruppe als ueblicher "Kollateralschaden" ueber eine der Zahlreichen Steilabfaelle verloren gegangen waere... Ich habe nur den Transport bis zum Pass inklusive Fruehstueck bezahlt - 7 Dollar. Das schienen allerdings die Guides nicht zu wissen und man hat mich mit behuetet wie ein Schaefchen, was mich sehr genervt hat, aber dafuer habe ich auch bei jeder Pause "meinen Teil" der Verpflegung bekommen...
Am Ende war es dann nur noch stressig, weil ich mit meinem ungefederten Rad am langsamsten war, so einige Teile inzischen abfielen und mir der hintere Guide immer so dicht auffuhr, dass er auch schon mal bei Fotostopps ploetzlich in meinem Hinterrad sass... Und das ewig ueber eine sehr holprige und staubige Piste. Wir mussten durch das Gesetz verpflichtet als Abwaertsfahrende links am Abgrund (!) fahren, wo es im Schnitt viele huntert Meter senkrecht bergab ging...

Danach war ich dann froh mein Gepaeck wieder aus dem Tourenwagen holen zu koennen und 500 Hoehenmeter alleine aus eigener Kraft alleine bergauf ins Bergdorf Coroico zu fahren. Und dann kommt es doch noch ganz unerwartet. Ein deutscher Reiseradler aus Hamburg (!) spricht mich an und ich bekomme ueber einen Schlepper ein Zimmer in einem Nobelhotel fuer 5 anstatt 10 Euros pro Nacht. Und das tollste: Mit eigenem Handtuch, Swimmingpool, BD (naja), Badewanne und einer kostenlosen Rolle Klopapier (das hatte ich noch nie in Bolivien!). Hat alles nichts geholfen. Waehrenddessen hat mich naecmlich eine Magen-Darm-Infektion gepackt und ich lag fast 2 Tage flach.

Danach gings dann mit Hans (dem Reiseradler aus Hamburg) weiter in Richtung Guanay ueber Caranavi. Das Highlight auf dieser schwierigen Strecke: Vor uns verliert ein LKW 4 Kartons mit jeweils 50 bolivianischen Muesliriegeln!!! lach
Und die letzten 30 km nach Caranavi legen wir auf der gemuetlichen mit Zementsaecken bepackten Ladeflaeche eines LKW zurueck. War durchaus auch eine beeindruckende Fahrt...
In Guanay kommen wir dann zwei Tage spaeter an, nachdem wir noch eine Nacht in einem kleinen Dorf uebernachtet haben, dass nur ueber eine Fluss"faehre" zu erreichen war. Den ganzen abend haben wir auf dem Fussballblatz die Dorfgemeinschaft um uns versammelt, die ganz uns ganz erstaunt beim Kochen beobachtet und befragt, bis wir die letzten Spaghetti verdrueckt haben. Nicht mal umgesehen Umziehen konnte man sich bei dieser Neugierde...

Dann haben Hans und ich versucht in Guanay ein Boot zu bekommen, dass uns nach Rurrenabaque faehrt. Es war Dienstag und alles was wir erfuhren, war, dass gestern ein Boot gefahren sei und es sonst nur "Expresso"-Boote gebe - fuer laeppische 300 US Dollares fuer einen Tag Fahrt... Wir haben selbst versucht eine Gruppe Touristen zusammenzutrommeln, dumm nur, dass wir die einzigen in diesem daemlichen Goldgraeberkaff waren! Und als Alternative nach Rurrenabaque gab es nur die Strasse zurueck ueber Caranavi. Bis wir dann erfahren, dass am Freitag "ganz sicher" die Fussballmannschaft im Boot nach "Rurre" gebracht wird und da auch noch Platz fuer uns sei. Also haben wir tatsaechlich drei Tage dort gewartet und sind am Freitag morgen gegen sieben mit unseren bepackten Raedern am Bootsanleger aufgetaucht. Inzwischen hatten wir Donat und Sindy bei uns - zwei Dresdner auf Rucksackreise. Und dann erfahren wir, dass der Fussballclub nicht genuegend Geld fuer die Fahrt zusammenbekommen hat. Grummel! So langsam stieg es mir nur noch nach oben. Und auch durch hartnaeckige Verhandlungen hatten wir den Preis nicht unter 250 Dollares druecken koennen. Dieser eingebildete Schleimhans von Bootsmann! Das sind etwa das fuenffache eines Monatsverdienst des durchschnittlichen Bolivianers! Wir verzichten und zum Abschied haette ich einem dieser Halsabschneider noch am liebsten einen kraftigen Tritt zwischen die Beine verpasst. Drei Tage umsonst in diesem Kaff! Und dabei war gestern noch von 30 Dollares pro Person die Rede.

Wir nehmen also doch einen Pickup fuer 10 Bolivianos (ca. 1,20 EUR) nach Caranavi zurueck und muessen im Quartett mit zwischenzeitlich bis zu 28 Passagieren die 3 Stunden Fahrt auf knochenharter Piste auf der Ladeflaeche aushalten. Und dabei habe ich heute meinen ersten Regen seitdem ich in Suedamerika bin...
In Caranavi muessen wir noch bis abends auf den Nachtbus nach Rurrenabaque warten, der uns 45 Bs kostet und um 6 Uhr abfahren soll. Nach 6 Uhr heisst es dann jede halbe Stunde, dass er in einer halben Stunde ankomme und letztendlich geht es um 9 Uhr los. Wieder auf knochenharter Piste (laut Reisefuehrer endlich asphaltiert...) fahren wir bis ins Morgengrauen durch. Nur zwei Checkpoints des Militaers (Soldaten durchsuchen die Taschen auf Drogen und Dinge zur Herstellung) lassen uns Zeit fuer die Entleerung unserer Blasen. Und dabei verschlafe ich den zweiten Checkpoint noch groesstenteils, weil er der einzige ruhige Moment ist. Den Rest der Nacht habe ich so meine Probleme mit dem Schlafen, weil der Reisebus (so einer, wie sie bei uns auf der Autobahn unterwegs sind), auf der Holperpiste immer wieder riesige Schlagloecher erwischt, die uns mehrmals fast aus den Sitzen werfen.

Und hier in Rurre gibt es mal wieder recht viel Tourismus und wir kommen in den Luxus von Toiletten mit Spuelung und Restaurants, die nichts Morgends, Mittags und Abends nur Reis mit Fleisch und Kartoffeln anbieten. Ausserdem sind Deutsche hier sehr gern gesehen, einige Bolivianos sprechen sogar ein paar Worte Deutsch und dabei habe ich bis jetzt nur relativ wenige gesehen, die Englisch sprechen.

Morgen geht es fuer drei Tage in die Pampa. Laut Reiseveranstalter erwarten uns Krokodile, Wasserschweine (riiiieesige Meerschweinchen...), Anacondas, Blutegel, Muecken, Piranhas und sonstiges Viechzeugs. Bin gespannt...

Sonnige Gruesse aus dem feuchten Amazonastiefland
Sasa
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#50075 - 07/14/03 04:50 AM Re: Rurrenabaque [Re: Sasa]
Detlef
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Zitat:
Das Highlight auf dieser schwierigen Strecke: Vor uns verliert ein LKW 4 Kartons mit jeweils 50 bolivianischen Muesliriegeln!!!
grins grins grins
Moin Sasa,

weiterhin soviel Glück und eine gute Reise cool
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#50193 - 07/14/03 07:56 PM Re: Rurrenabaque [Re: Sasa]
Daniel
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Hallo Sasa,

Super Sache Deine Tour!

Machst mich richtig sehnsüchtig nach meiner Radtour vor zwei Jahren auf dem bolivianischen Altiplano und der Atacamawüste... Ist eine ausserirdisch schöne Landschaft!

Weiterhin gute Fahrt!
Daniel
www.dani-on-tour.ch - Radtouren in Südamerika, Island, Asien-Pamir-Tibet
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#50661 - 07/19/03 02:58 AM Zurueck in La Paz [Re: Sasa]
Sasa
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Nach dei Tagen in der Pampa, in denen es auch reichlich Wasserschwein, Aligatoren und Krokodile zu sehen gab, habe ich am Mittwoch noch einen Tag in Rurrenabaque entspannt und mir ein wenig die Umgebung angesehen. Am Mittwoch war einer der vielen Feiertage, die es hier in Bolivien so gibt, und auf der anderen Flussseite wurde in San Buenaventura ein grosses Fest mit viel Knallerei und Kostuemen abgehalten.

Am Donnerstag ging es dann zurueck nach La Paz. Soll heissen: Um 6 Uhr aufstehen, sachen packen, um 7 Uhr 30 einschecken und kurz vor 10 der Transport zum Flugplatz. Um etwa 10 Uhr ging dann der 8-Uhr-Flug nach La Paz ab. Bolivianische Puenktlichkeit eben, aber das war nun wirklich nichts ueberraschendes mehr. Toll war, dass mein Rad in der militaerischen Transportmschine (das Militaer verdient sich hier mit Passagieren ein kleines Zubrot) einfach in den Gepaeckraum zwischen Cockpit und Passagierkabine gstellt wurde. Kurz angemerkt hat Jan uebrigens seine " Rad im Flieger "-Homepage nach meinen Daten ein wenig aktualisiert...
Nach dem Start auf der kleinen Dschungelpiste ging es dann in Richtung La Paz, wo dann im Anflug noch einige Turbulenzen den Flieger nett durchgeschuettelt haben.
Vom Airport ging es dann durch El Alto mit dem Rad wieder einmal die Autobahn nach La Paz hinab. Ich habe leider viel zu spaet gemerkt, dass sich aufgrund der duennen Luft die Flaschen in meinem Gepaeck ziemlich aufgeblaeht haben und die ein oder andere auch schon ausgelaufen ist.
Die Suche nach einem bestimmten Hotel, in dem gestern Freunde angekommen sind, hat sich dann auch noch ziemlich in die Laenge gezogen. Wie es bei Bolivianern so ist, beschreiben sie einem gerne den Weg. Das heisst dann aber noch lange nicht, dass diese Beschreibung oder Richtungsweisung richtig ist. In zwei Stunden kraftzehrender Fahrt hin und her durch die steilen Gassen der Innenstadt habe ich bestimmt 20 Leute nach dem Weg gefragt und 20 unterschiedliche Antworten bekommen! Der Hoehepunkt war die Polizeistation 30 Meter vom Hotel entfernt - da hat man mich dann auch wieder kurz vorm ziel woanders hin geschickt. Rausgefunden habe ich die richtig Adresse dann im Netzcafe im Internet! Am Ende haette ich am liebsten nur noch jeden getreten... Hinzu kam noch, dass ich beim schnellen Wechsel vom 200 Meter hoch gelegenen Rurrenabaque in das 4000 Meter hohe La Paz doch zimlich mit der Hoehenkrankheit zu kaempfen hatte. Dazwischen kam dann noch ein Brasilianer vom brasilianischen Fernsehen, der von mir unbedingt ein Interview haben wollte, und ganz hin -und weg war, weil er endlich mal einen Reiseradler fuer seine La Paz-Dokumentation gefunden hat...

Ja, und abends ging es dann noch mit Donat und Sindy aus Dresden ins Kino: Terminator 3 gucken. In englisch mit spanischem Untertitel. Das Tolle war, dass wir den Film auch noch vor dem Kinobesuch (der 22 Bolivianos gekostet hat), 300 Meter vor dem Kino fuer 15 Bolivianos auf der Strasse als DVD haetten kaufen koennen... grins

Heute habe ich mir dann noch in Ruhe die Stadt angesehen und meine lange ersehnten Magura-Bremskloetze sind auch endlich in der deutschen Botschaft angekommen. Ich habe mich dann noch im laufe des Tages mit Klamotten aus Alpkawolle eingdeckt und einige CDs gekauft. Der CD-Laden war auch lustig. Habe die ganze Zeit mit der Verkaeuferin ueber Gott und die Welt geredet, Musik gehoert und Postkarten angesehen. Zu den gekauften CDs habe ich dann noch eine Panfloete als Geschenk bekommen. Und waehrend wir so redeten, kam auch die Haustaube zu ihrem taeglichen Besuch vorbei. Lustig. Diese Tiere leben hier noch mehr auf dem Boden als bei uns, da sie bei der duennen Luft nicht gerade flink im Fliegen sind.

Am Abend wollte ich mir dann noch von El Alto aus den Sonnenuntgang ueber La Paz ansehen. Bin also mit einem der kleinen Minibusse dort hoch gefahren und habe mir durch die Gassen der Slums (die hier allerdings aus fest gemauerten Haeusern bestehen) einen schoenen Platz mit Aussicht auf die Hauptstadt gesucht. Dumm ist nur, dass ich mir nach den vielen positiven Erfahrungen hier in Bolivien gar nicht bewusst gemacht habe, dass El Alto (aermste Stadt Boliviens mit 80% Arbeitslosigkeit) fuer Fussgaenger nicht gerade das sicherste Pflaster ist. Mit dem Fahrrad war es ja nie das Problem, aber heute werde ich gleich von einem seltsamen Mann angesprochen, dass ich im doch bitte Geld fuer Tequila geben solle. Klar habe ich verneint. Wieso auch? Und erst recht nicht fuer Tequila. Die Aussicht war sowieso nicht so toll und ich bin dann gegangen, mit diesem Idioten im Schlepptau. Waehrnd ich ruhig zur Hauptstrasse mit Taxis und Collectivos gegangen bin, hat er die ganze Zeit gedraengelt und bagann dann sogar an meiner Hand zu zerren, die ich die ganze Zeit in der linken Tasche hatte. Dumm nur, dass das Portemonaie bei mir rechts liegt und ich links nur die Kameraabdeckung hatte. Dabei hat sich eine ziemliche Wut bei mir ueber dieses riesen zensiert breit gemacht. Am liebsten haette ich ihn nur plattgeschlagen, womit er sicher nicht gerechnet haette. Allerdings habe ich bei seiner Dreistigkeit schon fest mit einem locker in der Tasche sitzenden Messer gerechnet und vor einem heimlichen Komplizen ist man leider auch nie ganz gefeilt. Der Idiot war dann noch domm genug, die ganze Zeit auf meine Kommentare und ein Gespraech einzugehen ohne es zu was kommen zu lassen. Ausserdem waren wir die ganze Zeit von anderen Menschen umgeben. Zwischendurch verliere ich noch "zufaellig" meine Discman-Tasche, die er mir grosszuegig hinterhertraegt - nur um dann noch dreister zu werden, weil ich ihm immer noch kein Geld geben will. Ich muss mich echt beherrschen. Ich steige dann in eines der Collectios (einen der Minibusse) ein und er folgt mir sogar bis dahin. Nach 50 Metern stockender Fahrt im dichten Verkehr habe ich die Schnauze voll und steige wieder aus - ohne in abzuwimmeln. Ein Taxi haelt keines fuer mich. Toll! Gerade jetzt!
Danach geht es so weit, dass ich seine Hand flink in seine Tasche gleiten sehe. Messe oder Pistole? Egal. Was ich nicht sehe, kann mich nicht beeindrucken. Ich drehe mich um und gehe zum naechsten Collectivo, wo ich mehr Glueck habe. Die Passagiere und der zweite Fahrer setzen sich dafuer ein, dass er doch bitte den Wagen verlassen soll, da er ja sowieso nichts bezahlt. Er weigert sich strickt und auch Zerren an seinem Hemd bringt nichts. Ich bin kurz davor ihn rauszutreten. Der Fahrer stoppt dann mit offener Tuer vor zwei Polizisten und ziemlich flink verlaesst der Idiot dann von alleine den Wagen. Allerings nicht, ohne vorher noch eine Seitenscheibe fast kaputt zu schlagen.
Also nicht gerade ein positives Ereignis. Allerings hat der Einsatz der anderen Menschen hier gezeigt, dass sich so ein Betrueger und Dieb sogar hier im aermsten Teil Boliviens (Bolivien liegt bei den "reichsten" Landern auf Platz 114!) auf ziemlich verlorenem Posten ist. Mord und Totschlag hat demnach also viel weniger mit der Armut der Menschen zu tun, als mit ihrer Mentalitaet. Und von der Mentalitaet der Bolivianer bin ich in dieser Hinsichtecht begeistert!

Ich lasse mich danach noch mit einem ueber 20 Jahre alten Taxi zu einem schoeneren Aussichtspunkt fahren. Dort arbeiten gerade zwei Bauarbeiter an einem Haeusle und sie fordern mich bereitwillig auf, doch ein Foto von ihnen zu machen. Ich biete ihnen daraufhin an, dass ich es ihnen doch zuschicken kann. Und mangels Alternativen geben sie mir die Adresse ihrer Kirche und kommen gleich aufs Thema. Ich wuerde doch wohl an Christus glauben, oder? Was sie mehr als einmal fragen. Denn er sei schliesslich der einzeige, absolut der einzige Prophet! Mit den Leuten hier kann man darueber sowiesi nur sehr begrenzt diskutieren und ich stimme zu. Natuerlich finde ich auch die evangelische Kirche ganz toll, zu deren sehr kleinen Gemeinde sich die beiden hier in La Paz zaehlen...
Und waehrend ich noch so auf die Stadt hinabblicke, wundere ich mich, dass nur die Innenstadt und naehere Umgebung beleuchtet sind. Und als es ganz dunkel wird, sehe ich ploetzlich in der ganzen Hauptstadt Boliviens die Lichter der Stadtteile Stueck fuer Stueck erloeschen... Interessant...
Die Menschen im Kleinbus zurueck in die Stadt erzaehlen mir, dass dies der erste Stromausfall ueberhaupt sei - oder zumindest seit Jahren! So ganz kann das nicht stimmen. Ueberall sind innerhalb kuerzester Zeit Kerzen hervorgezaubert worden und die ganze Stadt wird von ihnen beleuchtet. Nur die Autos liefern zusaetzliches Licht. Die Fernsehnachrichten bekommen sich nach der Rueckkehr des Stromes gar nicht mehr ein und berichten mit grosser Schlagzeile: "La Paz 47 Minuten ohne Strom". Die Rueckkehr des Stromes merkt man ganz schnell. Die Handys fangen wieder an zu piepen...
Und warum es mit den "Jahren ohne Stromausfall" nicht so ganz stimmen kann: Aus anderer Quelle habe ich ghoert, dass der jetzige Praesident seine Wahl einem Stromausfall verdankt. Um 6 Uhr viel am Wahltag der Strom aus. Zu dieser Zeit hatten noch nicht viele Leute gewaehlt und alle Wahlcomputer stuerzten ab. Man hat danach einfach den einfachsten Weg genommen. Man nahm die bisher ausgewerteten Stimmen bis zum Computerabsturz und der jetzige Praesident wurde Praesident.

Na, dann gute Nacht... zwinker
Sasa
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#51419 - 07/27/03 11:41 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
Sasa
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...nur um diesen "Reisebericht" noch aktuell zu halten, hier mal eine kurze Positionsangabe: Zurzeit befinde ich mit in Cusco in Peru.

Bin momentan etwas schreibfaul und ausserdem wuerde das wieder ein Seitenlanger Bericht werden. Im uebrigen bin ich seit dem letzten Bericht nur zwei Tage auf dem Fahrrad unterwegs gewesen... wirr

Gruesse
Sasa
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#51420 - 07/27/03 11:44 PM Re: Suedamerika - Sasa on Tour... [Re: Sasa]
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ist das ein grund keinen bericht abzu geben? verwirrt las uns nicht so haengen.........
ne ---im ernst: geniese deine reise und mache dir selber keinen druck cool
aber ein neuer bericht waere schon toll!
ps : wir schrieben abends im zelt unsere berichte vor so das wir sie nur noch ab tippen mussten zwinker
andreas
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#53067 - 08/12/03 09:32 PM Mérida - Venezuela [Re: Sasa]
Sasa
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Hallo Ihr!

...nachdem ich mich ja lange nicht mehr gemeldet habe, dachte ich mir jetzt - so kurz vorm Ende meiner Reise - wird es doch mal wieder Zeit ein Lebenszeichen von mir zu geben. Beosnders, nachdem ich mich die letzten Tage an straenden, wie diesem erholt habe (Unter der ersten Palme von links vorne lag ich glaube ich...) cool



Nach Cusco ging es mit dem Bus weiter nach Nasca. Da aus dem geplanten Flug ueber die Nasca-Linien nichts geworden ist, hatte ich mich spontan dazu entschlossen auf der Panamericana durch die Nasca-Linien zu radeln. Letztendlich sind da noch zwei Tage aus der Panamericana draus geworden. Mein ersten Foto auf die hinter mir liegende Strasse habe ich mich naemlich gewundert, dass da ploetzlich zwei bepackte Radler in meinem Objektiv ausgetauscht sind - ein hollaendisches Paerchen. Mit den beiden bin ich dann noch zwei Tage unterwegs gewesen - bis nach Huacachina, einer in Wuestenduenen liegenden Oase, wo ich meinen letzten vollen Tag in Peru verbracht habe.

Letzte Woche Montag ging es dann weiter mit dem Flieger von Lima nach Caracas in Venezuela. Nun, das Land befindet sich bei Caracas in einem recht katastrophalen Zustand. Und nachdem mich alle Leute vor der angeblich so schlimmen kriminellen Gefahr in Bolivien und Peru gewarnt haben, wurde ich in Venezuela gleich in der ersten Nacht um mein Campingequipment erleichtert...
Danach hatte ich nicht mehr wirklich viel Nerv die ganze Ostkueste mit dem Rad entlangzuradeln. Nach zwei Tagen im Moloch Caracas liess ich mein Rad und Taschen dort in einem Stundenhotel zurueck und reise nun mit dem Rucksack.

Es gaebe noch vieles zu erzaehlen - nur kostet das Internet hier leider auch Geld... traurig

Frische tropische Gruesse in heisse Deutschland
Sasa

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#53606 - 08/18/03 05:37 PM Wieder zurueck... [Re: Sasa]
Sasa
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Uff! Ich bin dann mal wieder zurueck. traurig traurig traurig
Ich habe ja schon fast das Gefuehl, dass ihr mich vergessen habt, also nee...

Habe heute das erste Mal die Fotos vom Edersee angesehen und werde mir bei Gelegenheit mal die Foto-CD reinziehen. Danke schon mal an alle Beteiligten fuer ihre Muehe.

Jetzt werde ich wohl erst einmal ein paar Monate an meinem Reisebericht tippen...

Gruesse
Sasa
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#53607 - 08/18/03 05:37 PM Hoppala... [Re: Sasa]
Sasa
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...da habe ich doch glatt die vielen schönen Umlaute übersehen, die es wieder auf meiner Tastatur gibt...

Grüsse
Sasa
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#53615 - 08/18/03 07:00 PM Re: Hoppala... [Re: Sasa]
cyclist
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Hallo Sasa! lach
Schön zu hörn, das du wieder wohlbehalten daheim angelandet bist, trotz diverser Widrigkeiten !!! traurig schmunzel
Viel Spass auch beim aufarbeiten der letzten paar tausend Beiträge hier... grins und auch beim Aus + Umzug!
Danke auch, das du uns immer mal wieder auf dem laufendem gehalten hast !
Lass dir nun erst mal wieder ein bissl Zeit - auch wenn nur mental - zum eingewöhnen, auch wenn gerade die ersten Tage noch schwer fallen, die nächste(n) Tour(en) kommen bestimmt... - Oder etwa nicht??? cool
Schönen Gruß
Markus
Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann!
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#53619 - 08/18/03 07:30 PM Re: Wieder zurueck... [Re: Sasa]
ALPHA
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Hallo Sasa,
Ich komme leider erst im November (Regenzeit traurig ) nach Bolivien, aber vielleicht hast Du vorher Deinen Bericht schon fertig?! Wäre für mich bestimmt sehr interessant, wenn ich noch etwas schmökern könnte. Ich will von La Paz aus starten, über Oruro, Uyuni, Rio Grande, Julica, Ollagüe und Calama nach Antofagasta radeln und dann weiter über die Panam Richtung Santiago, Puerto Montt und Ushuaia. Also, zumindestens für den ersten Teil meiner Reise könnte Dein Reisebericht sehr interessant sein.
Wie war den Dein Gesamteindruck? Ich weiss, blöde Frage, ein so eingehendes Erlebniss kann man nicht auf ein paar Worte dezimieren. Hat es Lust auf mehr gemacht? Verspürst Du nach so einer Tour nicht die Lust, die ganze Welt zu umradeln? Oder haben die kleineren Ärgernisse dazu beigetragen, daß Du froh bist, erst mal wieder zu Hause zu sein?
Schön daß Du wieder heil hier angekommen bist. Gruß, Peter
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#53620 - 08/18/03 07:41 PM Re: Hoppala... [Re: Sasa]
José María
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Hola Sasa
Willkommen heim.
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#53624 - 08/18/03 08:34 PM Re: Wieder zurueck... [Re: ALPHA]
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Zitat:
Wie war den Dein Gesamteindruck? Ich weiss, blöde Frage, ein so eingehendes Erlebniss kann man nicht auf ein paar Worte dezimieren. Hat es Lust auf mehr gemacht? Verspürst Du nach so einer Tour nicht die Lust, die ganze Welt zu umradeln? Oder haben die kleineren Ärgernisse dazu beigetragen, daß Du froh bist, erst mal wieder zu Hause zu sein?


Pffff.... klar ist diese Frage schwierig. Ich bezweifle, dass ich genügend Motivation und Lust hätte eine Weltreise per Rad yu unternehmen, allerdings werde ich sicherlich einmal nach Südamerika zurückkehren. Besonders Bolivien hat es mir angetan und Venezuela hat ebenfalls trotz vieler Wiedrigkeiten Interesse an mehr in mir geweckt. Am liebsten würde ich mir mal für Bolivien ein Jahr lang Zeit nehmen...

Doch momentan erfreue ich mich erst einmal unbeschränkter Stromversorgung (...) und Toiletten in die man Klopapier werfen darf...

Grüsse
Sasa
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#53676 - 08/19/03 02:32 PM Re: Wieder zurueck... [Re: Sasa]
ALPHA
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Wie sieht es überhaupt mit der Stromversorgung in Bolivien aus? Ich will eine Digicam mitnehmen (mit 4 AA-Akkus). Kann mit einer Akku-Ladung ca. 300 Fotos machen, danach müsste ich mein Ladegerät zücken. Hat man den wenigstens in Oruro oder Uyuni die Möglichkeit in den Hotelzimmern die Steckdosen anzuzapfen?
Viel Spass beim werfen,
Peter
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#54108 - 08/23/03 10:48 PM Mal was für die Augen [Re: ALPHA]
Sasa
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Hola!

Habe die letzten Tage erst mal fleißig rund 1400 Dias sortiert und bin auch schon dazu gekommen ein paar zu Scannen. Dummerweise kann ich jetzt "nur" hier welche von der Karibik präsentieren. Wem dieser Anblick zuviel wird, der wende sich bitte mit Beschwerden am mich persönlich.



Es gibt natürlich auch ganz, ganz andere Fotos. Auf meiner Homepage habe ich schon mal eines vom Salzsee online gestellt. Als kleiner Vorgeschmack auf den Reisebericht, der bereits in Arbeit ist.

Grüsse
Sasa
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#54123 - 08/24/03 09:15 AM Re: Mal was für die Augen [Re: Sasa]
eva-maria
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Warum sollte einem dieser Anblick zuviel werden? Tolle Fotos, auch die auf deiner Website!
Hast du vor, daraus einen Beruf zu machen?
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#56249 - 09/13/03 09:23 AM Re: Wieder zurueck... [Re: Sasa]
ChrisTine
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Hallo Sasa
.....und ich dachte ,Du bist immer noch unterwegs.
So ist das,wenn man sich erst zu Hause alle anderen Berichte reinzieht *genüsslich aufsaug* grins

Nicht nur,dass Deine HP klasse ist,Bilder und Berichte hier im Forum sind es auch! Prima!
Mit der Motivation für eine Weltreise...ich hab mir da auch so meine Gedanken gemacht.
Bei mir lief alles reibungslos,im Gegensatz zu Dir (hast es aber gut kompensiert,letztendlich)
Ich denke eher,dass nach einer Tour von 2-mehr Jahren von den Eindrücken viel verloren geht,weil man davon übersättigt ist.
Beurteilen können das wohl nur die Radler, welche wirklich so lange unterwegs sind(werde wohl Uli und Bine deswegen mal interviewen)
Es ist jetzt schon schwierig,alles zu erzählen,was man erlebt hat.Vieles fällt einem in späteren Momenten ein.Eben weil es teilweise nur kleine Erlebnisse oder Anekdoten waren.Sind die Fotos dann da,geht eigentlich alles nochmal von vorne los.

Ich weiss nicht,ob Du verstehst,wie ich das meine.

Gut,dass Du heile wieder zu Hause bist!!

Und nun ,verzeih,möchte ich mir den Italienbericht von Tristan "reinziehen" schmunzel

Wo soll es denn als nächstes hingehen??? Nee,nee,nicht mit Auto!!grins
Viele Grüsse, Chris
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#56310 - 09/14/03 08:54 AM Tach, Post! [Re: ChrisTine]
TenBaseT
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Gestern kam dann endlich die erste Urlaubskarte aus Venezuela. (Ist der Knabe nicht schon wieder seit vier Wochen zu Hause? verwirrt )

P. S: Tach, Post? waren bisher üblicherweise die ersten Worte, wenn Sasa zu Hause auftauchte. Fehlt jetzt irgendwie........
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#56314 - 09/14/03 09:16 AM Re: Tach, Post! [Re: TenBaseT]
Tristan
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grins lach schmunzel bäh listig Bei mir kam sie schon Freitag an. cool

Gruß
Tristan
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#56332 - 09/14/03 05:38 PM Re: Tach, Post! [Re: Tristan]
Sasa
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Nein, also die Schreibweise ist doch ganz falsch. Das wird "Tach! Post!?!" geschrieben. Ist für mich ungefähr genauso üblich wie für Gaston das "Was denn!?!"

Um das Rätsel des ominösen "Ghostwriters" mal aufzulösen: Das ist mein Vater.

Ach ja, und der Reisebericht ist in Arbeit. Ich bin schon am überlegen, ob ich dieses gigantische Stück Arbeit nicht lieber in zwei Teilen veröffentlichen sollte. Dann wäre der erste Teil schon etwas früher verfügbar. Was sagt ihr dazu?

Grüsse
Sasa
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#56333 - 09/14/03 05:56 PM Re: Tach! Post!?! [Re: Sasa]
Tristan
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Türlich! Den Reisebericht darfste meinetwegen gerne zerstückeln. Bin schon ganz heiß drauf...außerdem wartet man dann bestimmt noch gespannter auf den nächsten Teil.

@Christine:
Zitat:
Und nun ,verzeih,möchte ich mir den Italienbericht von Tristan "reinziehen" schmunzel

Vielen Dank, dass du mir mehr Zeit als Sasa widmest grins


Gruß
Tristan

P.S. Um welchen Ghostwriter gehts denn? cool
Tristan Wegner, www.radventure.de
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#56517 - 09/16/03 01:20 PM Re: Tach, Post! [Re: Sasa]
ALPHA
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Da halte speziell ich sehr viel von. Nicht mal knapp 10 Wochen, dann geht es für mich endlich auch nach Bolivien. Und wenn ich vorher Deinen Bericht, wenn auch nicht den Kompletten, noch ausführlich studieren kann, wäre das für mich sehr interessant. Es gibt nichts informativeres für Radreisende, als Reiseberichte aus dem Internet, wenn sie gut gemacht sind.
Vielleicht würde ich sogar noch meine geplante Route abändern?! Auf jedenfall bin ich ganz heiss auf die Fotos von den Salaren und Lagunen aus Bolivien.
Gruß, Peter
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#72791 - 02/07/04 12:36 PM Re: San Pedro de Atacama [Re: Sasa]
Sasa
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Wer wissen will, was aus meiner chilenischen Gabel geworden ist:




Also irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass die nicht für deutsche Wetterverhältnisse geeignet ist... wirr

Grüsse
Sasa
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