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#285692 - 10/24/06 06:59 AM Qualität ist relativ?
irg
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Hallo!

Ein dichtes Zelt ist objektiv besser als ein undichtes, und eine Kette, die mehrere tausend km aushält, besser als eine, die nach einigen hundert km den Geist aufgibt, das ist logisch.

Aber: Gestern habe ich zu meinem neuen Packlight-Anorak (um 200Euros) 2 dazu passende neue Jacken gekauft, um die 170 Euros dazu. Ich habe also 370 Euros ausgegeben, um mir ein Dreiviertel kg zu sparen. (Der geringere Platzbedarf spielt, solange ich weiter die Frontroller benütze, keine Rolle.) Warm und wasserdicht waren die alten Teile auch. Kann ich also "objektiv" sagen, dass die neuen Bekleidungsstücke besser sind als die alten?

Wenn wir den Preis ausklammern, ließe sich das so feststellen, aber wieviele Wochen Radtour mit tollen Erlebnissen ließen sich mit dem Geld fahren? Auch das ist Qualität!
Solange mir das ausgegebene Geld nicht weh tut, ist der Kauf natürlich ein Qualitätsgewinn: Mit der leichteren Ausrüstung kann ich angenehmer bergauf fahren. (Ich freue mich schon darauf!)
Schwierig wirds in meinen Augen dann, wenn z.B. junge AnfängerInnen fragen, was man alles so braucht, um eine Radtour zu machen. Dann kommt häufig eine Liste mit Mindestanforderungen, die wohlgefülltes Bankkonto voraussetzt. Die Liste hat natürlich langfristig ihre Berechtigung, kurzfristig schreckt sie viele ab. Dabei hat ein feuchtes Zelt auch seine komischen bis abenteuerlichen Seiten (ohne, dass ich im Zelt gerne schwimme!), und eine etwas schwerere Ausrüstung ist für Junge mit mehr Kraft auch leichter hinaufzukurbeln wie für mich.

Deshalb glaube ich, dass Qualität in einem größeren Zusammenhang betrachtet durchaus auch relativ ist: Wenn die gewünschten Erlebnisse (auf einer Radreise) durch sie möglich werden, ist sie ausreichend. Wenn aber das Geld für mehr an Qualität erst mühsam in einem miesen Job erarbeitet werden muss, schlägt sich diese Aktivität direkt in einer niedrigeren Lebensqualität nieder.

Und was meint ihr?

lg! irg
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#285697 - 10/24/06 07:15 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
rado
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In Antwort auf: irg

Und was meint ihr?
lg! irg

Qualität ist wirklich relativ und höchst idividuell, was der Betreffende für Qualitätsansprüche oder -erwartungen hat. Das fängt schon beim Fahrrad an.

Meine Qualitätsansprüche sind:
- höchste Qualität beim Schlafsack (Yeti)
- hohe Qualität beim Zelt (Eigenbau)
- mittlere Qualität beim Fahrrad (nur 1 Fahrrad)
- hohe Qualität bei der Radkleidung (aber wenige Radkleidung - Marke Odlo)
- mittlere Qualität bei Kamera (demnächst eine Videokamera)
- 0 Ausgaben bei Übernachtungen, wenn irgendwie nur möglich - am liebsten Wildcamping
- niedrige Ausgaben bei Bahnkosten, dann sitze ich eben 14 Stunden im Zug, na und?
- kein Fastfood, aber auch nicht Dauer-Schlemmen im teueren Restaurant; koche auch manchmal selbst sehr gerne.
So sieht meine Lebensqualität auf Radreisen aus! Viel Geldausgeben auf Radreisen ist nicht mein Ding. grins

Gruß,
Bernd
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#285700 - 10/24/06 07:36 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Martina
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Ach Georg, das ist ein ganz heikles Thema, über das ich auch immer mal wieder nachdenke, insbesondere weil ich eben nicht in den Fehler, den du hier so schön schilderst verfallen möchte:

In Antwort auf: irg

Schwierig wirds in meinen Augen dann, wenn z.B. junge AnfängerInnen fragen, was man alles so braucht, um eine Radtour zu machen. Dann kommt häufig eine Liste mit Mindestanforderungen, die wohlgefülltes Bankkonto voraussetzt.


Wobei man zur Ehrenrettung der allermeisten hier sagen muss, dass die 'wohlgefülltes Bankkonto-Reaktionen' normalerweise erst dann kommen, wenn jemand explizit signalisiert, dass er was kaufen möchte. Und dann wirds finde ich wirklich schwierig: man kann ja nicht ernsthaft was empfehlen, von dem man befürchtet, dass es beim ersten scharfen Hinschauen kaputt geht. Und man möchte auch nicht, dass jemand hinterher 'nie wieder' sagt, weil er an und für sich leicht vermeidbaren Ärger hatte.
Bei mir zumindest wäre auch beim undichten Zelt die Grenze des akzeptablen eindeutig überschritten. Ein Schlafsack, der ein Pfund mehr wiegt oder eine Regenjacke aus etwas einfacherem Material finde ich dagegen durchaus ok. Das ist aber eine Sache, die jemand anders ganz anders sehen kann.
Wichtiger als absolute Kaufratschläge zu geben scheint mir daher zu sein, sich Gedanken darüber zu machen, was man eigentlich erwartet. Kann/will man improvisieren oder ist man ein Sicherheitsfanatiker? Will man Abenteuer oder eher seine Ruhe? Möchte man alles nur einmal kaufen und soll es daher die 110-Prozent-Lösung sein oder möchte man eh in zwei Jahren ein neues Spielzeug und ist daher ganz froh, wenn man ne Ausrede hat?

Ich selber bin der Typ, der eher selten was kauft, dann aber die 110-Prozent-Lösung will, der ungern improvisiert und Abenteuer für Stress hält. Meine Ratschläge, wenn ich mich denn mal zu welchen durchringe sind davon geprägt. Es ist ganz klar, dass die nicht für jeden passen *können*

Martina
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Off-topic #285713 - 10/24/06 08:14 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
Spargel
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In Antwort auf: rado
Meine Qualitätsansprüche sind:
- höchste Qualität beim Schlafsack (Yeti)
- mittlere Qualität beim Fahrrad

*Am Boden wälz* grins grins grins

Den Seelenverkäufer von Fahrrad möchte ich mal sehen, wenn der zwei Qualitätsstufen unter der relativen Yeti Qualität liegt.

Was ich damit sagen will: Die Yeti (Deutschland !!) Schlafsäcke haben weder hohe Qualität noch ein akzeptables Preisleistungsverhältnis. Wers nicht glaubt, dem empfehle ich die Lektüre der objektiven Schlafsack-Vergleichstests im Forum.Outdoorseiten.net. Fürs selbe Geld bekommt man viel mehr Loft = Wärme oder man zahlt entsprechend weniger für dieselbe Wärme. Die Yeti Daune ist nicht gerade ein Bauschwunder. Gut, wenn Dir der reicht, nichts dagegen. Ändert aber nichts daran, daß andere Firmen besser sind.

ciao Christian,
der gerade mit einem WM Antelope liebäugelt. Der läuft unter höchste Qualität. listig
Und kostet grad die Hälfte einer Rohloff...
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#285715 - 10/24/06 08:26 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
rado
Unregistered
In Antwort auf: Spargel

Was ich damit sagen will: Die Yeti (Deutschland !!) Schlafsäcke haben weder hohe Qualität noch ein akzeptables Preisleistungsverhältnis.
ciao Christian,

Als ich den Yeti in 2003 kaufte, wurde er (auch im radforum.de) hoch gelobt. Und eigentlich würde ich auch sagen, dass er sehr empfindlich aber unheimlich warm ist, vorausgesetzt man behandelt den Yeti sehr sorgfältig, d.h. nicht nass werden läßt und ihn richtig und trocken lagert. Ich bin zufrieden. Bei Neukauf würde ich natürlich mich erst informieren. Sicherlich gibt es gleichwertige oder bessere Schlafsäcke auf dem Markt. In 2003 wurde der Yeti jedoch hoch gelobt. Das tue ich heute noch.

Gruß,
Bernd
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#285716 - 10/24/06 08:30 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
JohnyW
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Hi,

Zitat:
Schwierig wirds in meinen Augen dann, wenn z.B. junge AnfängerInnen fragen, was man alles so braucht, um eine Radtour zu machen. Dann kommt häufig eine Liste mit Mindestanforderungen, die wohlgefülltes Bankkonto voraussetzt


Ist ja auch klar. Einige von uns haben auch schon mehrjährige Radreiseerfahrung. Qualitativ minderwertige Teile werden aussortiert und bessere Teile nachgekauft. Qualität hat seinen Preis. Daraus ergibt sich dann eben eine teure Liste.

Das einzigste was man wirklich zum Radreisen braucht ist ein Fahrrad! (und es ist eigentlich egal was für ein Rad es ist Hauptsache es fährt).

Wichtig ist dass man losfährt und für sich feststellt, ob einem das überhaupt Spaß macht. Danach kann man immer noch die Ausrüstung zukaufen.

Als ich 1996 wieder mit Radreisen began, legte ich mir ein Moutainbike (falls mir das Radreisen keinen Spaß machen sollte - habe ich dann wenigstens ein Mountainbike für die heimischen Wälder) zu, montierte meine vorhanden Gepäckträger, benutzte meine Radtaschen aus den 80zigern, leihte mir ein Zelt und investierte ich nur in einen Kocher und Töpfe.

Für mich zählt die Radreise und nicht die Qualität der Ausrüstung (Schaut mal die Ausrüstung von Radreisenden an, die nicht aus dem deutschsprachigen Raum kommen).

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#285718 - 10/24/06 08:33 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
sentus
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Preis- Leistung zu beurteilen finde ich bei weitem schwieriger, als die Qualität alleine. Das Teure muss ja bekanntlich nicht das Beste sein. Vielleicht bekommt man für mehr Geld oft auch mehr Qualität, aber eben nicht immer. Ich schaue mir deshalb immer auch Angebote von Grossverteilern (oder Discountern) an. Wenn der Preis stimmt, greife ich da schon mal zu. Ich bilde mir ein, dass ich mittlerweile in etwa weiss, bei welchem Grossverteiler ich ein gutes Preis- Leistungsverhältnis erwarten darf. Leider werden diese Produkte nicht so oft besprochen, wie Markenprodukte so dass man bei der Entscheidungsfindung oft alleine ist und dann schon auch mal reinfallen, resp. zu viel Geld ausgeben kann.
Auf die Gefahr hin, belächelt zu werden, möchte ich deshalb folgende Firmen und/oder Markennamen aufführen bei denen, meiner Meinung nach, Preis- und Leistung in einem guten Verhältnis stehen. Vielleicht nicht immer aber immer..., na ja, ihr wisst schon schmunzel:

- Trevolution
- Mainstream MSX
- Decathlon
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#285720 - 10/24/06 08:42 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: sentus]
rado
Unregistered
In Antwort auf: sentus

Auf die Gefahr hin, belächelt zu werden, möchte ich deshalb folgende Firmen und/oder Markennamen aufführen bei denen, meiner Meinung nach, Preis- und Leistung in einem guten Verhältnis stehen.

Bei Tchibo habe ich einiges für Radreisen gekauft:
- große Nylon Tragetasche
- leichter Nylon Rucksack
- Regenjacke
- und einiges mehr.
Odlo-Wäsche finde ich gut, kosten zwar viel Geld, halten aber ewig und haben excellente Qualität.
Giant-Fahrräder find ich qualiltativ gut, sind aber andere ebenso.

Gruß,
Bernd
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#285732 - 10/24/06 10:50 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
2blattfahrer
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In Antwort auf: irg

...
Schwierig wirds in meinen Augen dann, wenn z.B. junge AnfängerInnen fragen, was man alles so braucht, um eine Radtour zu machen. Dann kommt häufig eine Liste mit Mindestanforderungen, die wohlgefülltes Bankkonto voraussetzt. Die Liste hat natürlich langfristig ihre Berechtigung, kurzfristig schreckt sie viele ab. Dabei hat ein feuchtes Zelt auch seine komischen bis abenteuerlichen Seiten (ohne, dass ich im Zelt gerne schwimme!), und eine etwas schwerere Ausrüstung ist für Junge mit mehr Kraft auch leichter hinaufzukurbeln wie für mich.
...


jaja, "wer billig kauft, kauft zweimal" etc., aber ich hätte lange nicht so eine grosse Freude an meinen ersten wasserdichten Packtaschen, dem ersten Zelt, mit dem man auch bei Regen unbesorgt sein kann, dem ersten guten Kocher usw. gehabt, wenn ich mir dies auf einen Schlag gekauft hätte (was auch damals finanziell nicht drin gewesen wäre), und wenn ich nicht vorher mit einfacher bzw. billiger, oft auch schlechter, Ausrüstung unterwegs gewesen wäre. Bei den Radtouren in Deutschland/Österreich/Italien und ein kurzes Schnuppern Richtung Frankreich war die Frage nach Qualität auch eigentlich egal (Jugendherbergen waren damals aber als Notnagel auch noch vergleichsweise günstiger, weil einfacher ausgestattet(?)). Vielleicht sollte man die ersten Radreisen als Anfänger auch nicht gleich zu ambitioniert angehen. Und wenn man hier im Forum als Anfänger nachfrägt, ob dies oder jenes Ausrüstungsteil funktionstüchtig sei, wird sich wahrscheinlich immer jemand finden, der es bereits auf einem Andentrail aufgearbeitet hat.

Grüsse von Andi
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Off-topic #285734 - 10/24/06 10:56 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
mgabri
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Zitat:

Was ich damit sagen will: Die Yeti (Deutschland !!) Schlafsäcke haben weder hohe Qualität noch ein akzeptables Preisleistungsverhältnis. Wers nicht glaubt, dem empfehle ich die Lektüre der objektiven Schlafsack-Vergleichstests im Forum.Outdoorseiten.net.

Nun,
einen Sermon unreflektiert wiederzugeben zeugt auch nicht gerade von Durchsicht. Hast du selber Probleme damit? Glaubst du alles was im I-Net steht?
Yeti ist daran pleitegegangen.
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#285743 - 10/24/06 11:26 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: 2blattfahrer]
Martina
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In Antwort auf: 2blattfahrer

aber ich hätte lange nicht so eine grosse Freude an meinen ersten wasserdichten Packtaschen, dem ersten Zelt, mit dem man auch bei Regen unbesorgt sein kann, dem ersten guten Kocher usw. gehabt, wenn ich mir dies auf einen Schlag gekauft hätte (was auch damals finanziell nicht drin gewesen wäre), und wenn ich nicht vorher mit einfacher bzw. billiger, oft auch schlechter, Ausrüstung unterwegs gewesen wäre.


Das hört man oft, aber machmal hab ich schon ein bisschen den Verdacht, dass da auch romantisch verklärte Erinnerungen eine Rolle spielen. Die Schule war in Wirklichkeit auch höchstens halb so spaßig wie die 'Feuerzangenbowle' zwinker

Und so ein klein bisschen eine Frage des Alters ist es meiner Ansicht nach auch. Wenn ich mich heute nochmal aufraffen würde, etwas völlig neues auszuprobieren, würde ich die Ausrüstung auf keinen Fall im Baumarkt oder bei Aldi/Tchibo kaufen. Ich traue mir aber andererseits auch zu, genügend Urteilsvermögen zu haben, um Quellen wie dieses Forum auch dann mit der nötigen Distanz und gesunden Skepsis zu verfolgen, wenn ich von der Materie nicht allzuviel verstehe.

Martina
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#285746 - 10/24/06 11:35 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
trubby
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In Antwort auf: irg

Ein dichtes Zelt ist objektiv besser als ein undichtes, und eine Kette, die mehrere tausend km aushält, besser als eine, die nach einigen hundert km den Geist aufgibt, das ist logisch.

Ist es das? Ist die Kette mit dem halben Gewicht und der lebenslangen Schmierung ab Werk nicht viel besser, als die schwere haltbare, die dauernd geölt werden muß? Und dein Zelt ist mir viel zu klein. Solange ich keine Feuerstelle im Zelt machen kann, taugt es nicht. Ich gehe nur noch mit Tipi auf Reisen. zwinker

In Antwort auf: irg

Deshalb glaube ich, dass Qualität in einem größeren Zusammenhang betrachtet durchaus auch relativ ist: Wenn die gewünschten Erlebnisse (auf einer Radreise) durch sie möglich werden, ist sie ausreichend. Wenn aber das Geld für mehr an Qualität erst mühsam in einem miesen Job erarbeitet werden muss, schlägt sich diese Aktivität direkt in einer niedrigeren Lebensqualität nieder.

Und was meint ihr?

lg! irg


Lieber Irg,
dir scheint die ISO9000 nicht bekannt zu sein. Da haben sich schon mal ein paar Leute Gedanken darüber gemacht, was Qualität ist und es, wie ich finde, sehr treffend definiert.
In Kurzform ließe sich das etwa so zusammenfassen:
Qualität ist, wenn es den Anforderungen entspricht.

Grüße,
André
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#285748 - 10/24/06 11:43 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Martina]
olafs-traveltip
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In Antwort auf: Martina

Und so ein klein bisschen eine Frage des Alters ist es meiner Ansicht nach auch. Wenn ich mich heute nochmal aufraffen würde, etwas völlig neues auszuprobieren, würde ich die Ausrüstung auf keinen Fall im Baumarkt oder bei Aldi/Tchibo kaufen. Ich traue mir aber andererseits auch zu, genügend Urteilsvermögen zu haben, um Quellen wie dieses Forum auch dann mit der nötigen Distanz und gesunden Skepsis zu verfolgen, wenn ich von der Materie nicht allzuviel verstehe.

Martina


Mit dem Alter, da Stimme ich Dir zu.
Aber erstmal für viele hundert Euro z.B. eine Sportausrüstung
kaufen, nur um nach dem dritten Mal festzustellen,
dass es doch nicht für mich ist, würde auch nur die Händler freuen und wäre nicht mein Ding.

Ein Autofahr-Anfänger startet sinnvoller Weise auch nicht gleich mit einem neuen 500SEL. (Sorry für den Vergleich schmunzel )
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#285751 - 10/24/06 11:59 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Koriander
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Hallo Irg,

also, würde sich ein Anfänger die Topausstattung - angefangen vom Rad mit Highend Komponenten über die Highend-Packtaschen und die Highend Campingausrüstung und natürlich die Highend Kleidung - anschaffen, so wäre er oder sie, sofern Normalverdiener ohne Erspartes oder Erbschaft grins , ja wohl im Grunde erstmal einige Jahre pleite und es wäre kaum drin, mit dem ganzen hochklassigen Zeug überhaupt noch loszufahren. Und all das, ohne überhaupt am eigenen Leibe erspürt zu haben, ob einem diese Art des reisens Spaß macht? Würde wohl kaum jemand machen, und wäre auch kein realistischer Ratschlag.

Da ich "nur" Alltagsradlerin bin und hier vor einem knappen Jahr gefragt habe, worauf ich beim Radkauf achten sollte, wenn ich was stabiles, alltagstaugliches und nicht teures möchte, kann ich nur sagen, dass ich von euch optimal beraten wurde - bin wirklich zufrieden mit meinem Rad (rechts).


Das einzige, was ich bislang geändert habe bzw. direkt zur Änderung ansteht, sind die Punkte, in denen ich entgegen der dringenden Ratschläge (zu!) sparsam war, der Sattel und der bislang fehlende Nabendynamo.

Grüße,

Christiane

Insofern nochmal: Danke!
http://photos1.blogger.com/blogger/7522/4083/320/061023TillundRada.jpg
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Off-topic #285752 - 10/24/06 12:02 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: mgabri]
Spargel
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Isolation hat nun mal was mit Luftvolumen in der Decke zu tun. Wenn die einen Schlafsack stundenlang auflüften und dann die Höhe jeder Kammer vermessen, meist noch mit Bildern garniert, dann ist das ein objektives Kriterium. Ergänzt mit Hinweisen über die Konstruktion, also über die beiden typischen möglichen Kälteeinbruchsstellen Reißverschlußabdeckung und Wärmekragen, ist das für mich ein deutlicher Hinweis.
Mehr als wenn ein Becks in seinem ME, der ja auch nicht so toll sein soll, trotzdem bei -20° gut überlebt hat, oder eine Frau bei 0° im WM Apache bereits mal leicht gefroren hat. Wobei, ich bin letzterer Typ...

Unreflektiert? Wenn Du meinst... wirr

Ich hätte nichts dagegen, wäre der Yeti konkurrenzfähig - den hat nämlich der L&M in München, einen WM muß ich mir schicken lassen. Aber da reicht es schon von den "offiziellen" Werten her nicht beim Leistungs/Gewichtsverhältnis, bei trotzdem hohen Preisen, was mich so sehr nicht wundert bei den Messungen. Ob Yeti nun bei den Firmen ist, die noch dazu überoptimistische Angaben machen, weiß ich nicht. Ein paar mußten ja im Zuge der einheitlichen, wenn auch immer noch nicht so tollen neuen EU-Norm ja meilenweit nach "schlechter" korrigieren. Da sind mir solche Messungen und auch Berichte wesentlich lieber als Prospekte.

Außerdem glaube ich kaum, daß die "Technik"-Freaks wie Corton prinzipiell eine oder zwei Firmen in die Pfanne hauen wollen, auch ist der neuen Quellen über immer aufgeschlossen. Er gibt wenn gefragt auch immer wieder Tips zu sehr günstigen aber brauchbaren, da erinnere ich mich an Larca?, aber da muß man dann natürlich ein Mehrgewicht in Kauf nehmen, logisch. Wenn schon, ist es eher eine Glaubensfrage a la Rohloff vs. Kettenschaltung: mit Kunstfasersäcken braucht man ihm nicht kommen. Im übrigen heißt es ja nicht, daß Yeti völliger Dreck wäre, aber für die gebotene Leistung zu teuer. Man kann zwar aus vielerlei Gründen pleite gehen, aber das könnte vielleicht auch der Grund gewesen sein. Weil Kaufkraft für Spitzenprodukte hat es in Deutschland mehr als genug, man muß sich mal bloß die Rohloffdichte im Forum und in München anschauen. Oder die Tatsache, daß es in München mehr BMW als VW gibt. Selbst wenn hier ein Werk ist - ein BMW ist schon wesentlich teurer, im Schnitt fast Faktor 2.

ciao Christian
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#285753 - 10/24/06 12:06 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: olafs-traveltip]
Martina
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In Antwort auf: olafs_traveltip


Ein Autofahr-Anfänger startet sinnvoller Weise auch nicht gleich mit einem neuen 500SEL. (Sorry für den Vergleich schmunzel )


Ich find den Vergleich nicht schlecht und wollte ihn schon selber bringen, hab mich aber nicht getraut. zwinker
Mir gehts nicht um den 500SEL oder um die sofort perfekte Ausrüstung, aber ich möchte mich andererseits auch nicht zusätzlich zu meinem Anfängerstatus mit Dingen rumschlagen, die nicht richtig funktionieren. Um ein anderes Beispiel zu bemühen: ein Anfänger braucht sicher keine Stradivari, um Geige spielen zu lernen. Aber ihm ist auch nicht mit einem verzogenen Sperrholzteil gedient, dem auch eine Anne Sophie Mutter keinen vernünftigen Ton entlocken kann. Dann hört er nämlich garantiert nach dreimal auf. Irgendwas zwischendrin sollte doch zu finden sein. zwinker

Martina
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Off-topic #285754 - 10/24/06 12:07 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
Flachfahrer
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In Antwort auf: trubby
Lieber Irg,
dir scheint die ISO9000 nicht bekannt zu sein.


verkäufer:
"was häten sie gerne?"
kunde:
"eine regenjacke nach ISO 9000"
grins


In Antwort auf: trubby

In Kurzform ließe sich das etwa so zusammenfassen:
Qualität ist, wenn es den Anforderungen entspricht.


verkäufer:
"schutzart IP x4, IP x5 oder IP x6?"
kunde:
"ist nicht IP x8 noch besser?"
verkäufer:
"taucheranzüge führen wir nicht."
cool

MfG
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Off-topic #285756 - 10/24/06 12:14 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Martina]
2blattfahrer
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auf romantische Verklärung wollte ich da gar nicht raus: ich weiss noch genau, wie das war, als nur die Bodenwanne des Zeltes dicht war und alles auf ein paar Zentimeter Wasser schwamm und wie die Zeltstangen gebrochen sind, oder ich dauernd am Flicken war, da der Fahrradmantel einfach jeden spitzen Stein freudig aufnahm etc., das war vielleicht ein kleines Abenteuer, aber bestimmt keine Romantik. In diesem Sommer war ich beispielsweise gemeinsam mit einer "Anfängerin" im Radreisen unterwegs, die ein 20 Euro Zelt, 15 Euro Schlafsack, 390 Euro Fahrrad, etc. hatte, sie hatte genauso viel Spass und genauso viele Kilometer auf dem Tacho wie ich nach den 2 1/2 Wochen.
Wenn Du es so sehen willst machte ich damit einen Besuch wie der gute Pfeiffer (mit 3 f) in seiner alten Schule ...
Das ist doch alles ein wenig wie Kindererziehung, die extern gelesene oder erzählte Erfahrung ist doch nicht halb so viel wert/wird akzeptiert wie die, die das Kind selbst macht, und auch wenn man seine Kinder natürlich immer vor schlechten Erfahrungen bewahren will. Und ein durchnässtes Zelt oder Schlafsack ist nicht automatisch das Ende einer Reiseradlerkarriere. Denn auch noch so gute Ausrüstung schützt Dich nicht zu 100% gegen Nässe, Kälte, Hunger, Durst oder was weiss ich für Unbill und die vielleicht damit einhergehende Lustlosigkeit: "was mache ich hier eigentlich, warum tu ich mir das an?".

Grüsse von Andi
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#285761 - 10/24/06 01:02 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: olafs-traveltip]
p.anne
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Mein Kommentar als Anfänger...Ich habe mir zuerst ein neues Rad gekauft Euros alle weg

Als die 1. Tour gemacht habe, wurde von mir für
8Euro ein Zelt von Obi(weil es klein und leicht sein sollte) gekauft,
es war lang und groß genug, nur es hätte, höher sein können.(das
wird sicher auch noch mal gegen ein anderes getauscht, aber
das ist für mich nicht so wichtig).
Radtasche hatte ich mal von Bekannten geschenkt bekommen, die
hatten sich das Teil im Urlaub gekauft, diese Tasche war Mist. Die Nähte lösten sich,
die Bänder zum festmachen waren zu kurz. Unterwegs habe ich mir eine neue gekauft, die nach 150km ein Fall
für die Tonne war.
Luftmatraze war von einen Kindern zum aufblasen,Stoff beschichtet.
Jeden abend.............
Schalfsack ebenfalls von meinen Kindern.Das Teil ging so.

Die Tour war trotzdem toll und hat mir eine Menge Freude gemacht.
Ich weiß nur das ich mir für die nächste Tour,als erstes eine Ortlieb Tasche kaufen werde. Schlafsack und
Luftmatraze werde ich auch noch durch bessere Sachen ersetzen, aber nach und nach. Ich fahre
hier in Deutschland,wenn es warm ist und deshalb denke ich das,ich überlegen muß wofür viel Geld nötig ist und wo man sparen kann.Wenn ich allerdings jetzt fahren würde,
hätte ich ganz schnell einen andern Schalfsack.

Petra
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Off-topic #285765 - 10/24/06 01:12 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: 2blattfahrer]
Spargel
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Kommt immer drauf an - hier wurde kürzlich einem Neuling auch zurecht gesagt, er soll doch einfach mit seinem Hollandrad dorthin reisen. Hierzulande kann man eh nix wirklich falsch machen. Im Zweifelsfall ist man in nullkommanix im nächsten Dorf, Quartier o.ä.

Allerdings gabs früher unter den Abenteurern wesentlich höhere Totalausfallsquoten. Ein nasses Hanfseil kannst du bald gleich so den Berg runterschmeißen, dann hast du wenigstens weniger Gewicht in der Wand, und wenn dir in der abgelegenen isländischen, tibetanischen oder patagonischen Hochebene ein Sturm das 20 Euro Zelt zerlegt, hast du halt ein Problem oder sozusagen bald keins mehr, wenn du dann noch eingenässt oder eingeschneit wirst.

Geld ist bloß ein Tauschobjekt - wenn ich mir was besseres leisten kann und will tue ich es eben, wenn nicht, nehme ich das was halt drin ist. Das einzige was man sich überlegen sollte ist die Konsequenz - wenn ein Ding unter zu erwartenden normalen "Schlecht"-Umständen dann mit nennenswerter Wahrscheinlichkeit seinen Geist aufgibt, was hat das für Folgen? Unbequemlichkeit oder Lebensgefahr? Im letzeren Fall muß man dann die Priorität setzen, was nicht heißen muß "bleiben lassen". Ich glaube nicht, daß mir eine Tour Spaß machen würde, bei der ich wüßte, daß das Versagen einer mir bekanntermaßen unzulänglichen Ausrüstung schwerste Konsequenzen hätte. Es gibt aber auch andere "Typen". Hier in Mitteleuropa in "normalem" Gelände ist mir alles wurscht, der Zug ist nah, da bin ich kein Ausrüstungsfetischist.

ciao Christian
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Off-topic #285770 - 10/24/06 01:32 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
Martina
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In Antwort auf: Spargel

Hier in Mitteleuropa in "normalem" Gelände ist mir alles wurscht,


Mir nicht, ich will nämlich meine Freizeit auf angenehme Art und Weise verbringen. Natürlich ist ein irreparabel zerstörter Reifen an einem Feiertag bzw. in einem finnischen Kuhdorf in keinster Weise schlimm (das muss ich mir aber auch immer wieder sagen....), aber ärgerlich ist es allemal und *leicht* vermeidbaren Ärger muss ich mir nicht geben.

Im Grunde ist das aber doch wie überall. Ich bekomme ja unter anderem Geld dafür, dass ich Software teste. Man kann endlos darüber diskutieren, wieviel man testen muss, dass einerseits nicht allzuviele Fehler unentdeckt bleiben und man andererseits nicht für jedes Projekt 10 Jahre braucht. Das für jedes Projekt passende Optimum wirds nie geben.

Martina
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Off-topic #285771 - 10/24/06 01:34 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
JohnyW
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Hi Christian,

Zitat:
WM Antelope liebäugelt. Der läuft unter höchste Qualität


dann schau Dir mal das an.

Habe selbst so ein Modell. Kuschelig warm und mit dem wasserdichten und atmungsaktiven Außenbezug kannst Du sogar ohne Zelt schlafen wenn es nieselt und das obwohl Daune.

Ist jetzt aber nicht Anfängern zu empfehlen grins

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007

Edited by Thomas Weis (10/24/06 02:57 PM)
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Off-topic #285789 - 10/24/06 02:46 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: JohnyW]
Falk
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Zitat:
Habe selbst so ein Model.

Bist Du nun eine Agentur oder nur ein ganz gewöhnlicher Lude?

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #285793 - 10/24/06 03:29 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Falk]
JohnyW
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geändert....
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#285807 - 10/24/06 04:57 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Käthchen
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Gute Frage...
Das Problem beim Ausrüstungskauf tritt doch eigentlich dann auf, wenn der oder die zu Beratende nicht wirklich weiß, was gewünscht wird. Qualität ist schon die Erfüllung der Anforderungen - das heißt aber, daß ich vorher wissen muß, was meine Anforderungen sind, worauf ich absolut Wert lege (Ausschlußkriterien) und wo ich kompromißbereit bin. Das bedeutet natürlich wiederum, daß ich mich informieren muß und über mich und meine Art, zu reisen (in diesem Falle) nachdenken sollte.
Ein blutiger Anfänger, der sein Radl noch nie für mehr als 20 km am Stück geritten hat, kann gar nicht wissen, worauf es ihm ankommt. Da würde ich dann raten: möglichst Ausrüstung leihen oder - wenn wirklich nötig - billig kaufen (ja, durchaus ein Aldi-Zelt; kann hinterher immer noch an Kinder im Verwandten- oder Bekanntenkreis verschenkt werden!), eine kurze Route mit alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten planen (und mit der Möglichkeit, abzubrechen und per Zug heimzufahren) und so erstmal schnuppern, wie einem das Radreisen gefällt. Einziger Punkt, den ich voraussetzen würde: vorher gewartetes und auf die jeweiligen Fahrer bestmöglich eingestelltes Rad.

Im Laufe der ersten Fahrt wird sich zeigen, ob das Reisen gefällt oder nicht - und wo welcher Ausrüstungsgegenstand gewünscht wird. Dann, und nur dann, kann auch der optimale Gegenstand gekauft werden. Und danach gilt die Devise: wenn das Teil meinen (und nur meinen) Anforderungen gerecht wird und ich damit zufrieden bin, ist es ein gutes Teil für mich, unabhängig von Marke, Aussehen, "in"-Faktor oder Preis. Wenn es für meine Nutzungsart allerdings Mängel aufweist und meine Erwartungen nicht erfüllt, dann versuche ich, es zu ersetzen.

Ich würde also sagen: ja, Qualität ist relativ.

Liebe Grüße,
Kati
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Off-topic #285809 - 10/24/06 05:11 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
mgabri
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In Antwort auf: Spargel

Da sind mir solche Messungen und auch Berichte wesentlich lieber als Prospekte.
Wie objektiv ist denn so ein Test einer einzelnen Person? Was mir bei dieser Outdoorforujms-Yeti-Klamotte aufgefallen ist: Eine Tüte wurde getestet und schwupps wurden *alle* Produkte verurteilt. Kennst du unseren Hilleberg-Thread? Zieh ihn dir mal rein, sowas ist sehr aufschlußreich. Vor allem wenn es immer 2 Seiten einer Medaille gibt.
Erfahrungsberichte sind immer schön und gut aber solange ich ihn nicht gefälscht habe glaub ich nur die Hälfte. Und das ist oft schon zu viel.
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#285839 - 10/24/06 06:50 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
the.monkey
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Die Fragestellung des Betreffs hat etwas philosophisches...

Ich denke, dass sich "Qualität", oder das, was ich unter diesem per DIN definierten Begriff verstehe, sowohl aus objektiven, als auch aus rein subjektiven Ansprüchen zusammensetzt.

An anderer Stelle wurde bereits das Ausschlußverfahren genannt: Es gibt meines Erachtens eine Vielzahl von Produkten, die objektiv gesehen einfach "schlecht" sind und bildlich gesehen den Sockel einer Pyramide bilden. Umso weiter man sich in Richtung der Pyramidenspitze bewegt, desto mehr Produkte fallen durch ein Raster, welches nach oben hin immer mehr von subjektiven Anforderungen geprägt sein wird...

Das persönliche "Spitzenprodukt" ist anschließend vielleicht kein Testsieger irgendeines Magazines, bildet aber für den Endnutzer den letztendlich besten Kompromiss aus den ihm wichtig erscheinenden Eigenschaften.
Von Nichts 'ne Ahnung aber voll dabei!
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#285855 - 10/24/06 07:37 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Hansflo
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Hallo,

lange hats gedauert und viel Geld hat es mich gekostet, bis ich es endlich gelernt habe: billig gekauft ist teuer gekauft.

Fünfzehn Jahre lang hab ich mir alle zwei Jahre eine billige Regenjacke gekauft, bis ich am Berg einmal wirklich waschelnass geworden. Gleich darauf habe ich viel Geld in eine Salewa-Goretex-Jacke investiert, die ich jetzt nach zehn Jahren immer noch trage. Wenn ich nur dran denke, wieviel Ärger (und letztlich Geld) ich mir erspart hätte, wenn ich gleich ...

Ähnlich ging es mir mit manchem Paar Schuhe, mit zwei Schlafsäcken (erst der dritte war gut), mit manchem Werkzeug, allerlei Elektrogeräten und mit sonst noch allerlei.

Jetzt fahre ich mit folgenden Grundsätzen gut: unüberlegte Spontankäufe gibt es nicht; lieber eine Qualitätsstufe besser als ich eigentlich brauche; lieber ein Detail mehr (oder besser) als ich eigentlich wollte; lieber später und dafür gut.

Hans
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#285857 - 10/24/06 07:52 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Hansflo]
rado
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Hallo Hans,

ist nicht das eigentliche Problem, dass man hinterher immer schlauer ist? Als du die billige Regenjacke gekauft hast, hast du nicht gewußt, dass sie wenig taugt. Es hätte ja auch sein können, dass die billige Regenjacke gut ist. Dann wäre der Kauf einer teueren Regenjacke überflüssig gewesen.

Ich habe gerade eine billige (12,99 €) Regenjacke von Tchibo gekauft und bin sehr zufrieden damit. Teuer ist nicht gleich gute Qualität immer. Billig kann auch gute Qualität sein. Vielleicht muß man einfach mehrere Käufe tätigen, um zu wissen, welches Produkt qualitativ gut oder schlecht ist?

Gruß,
Bernd

Edited by rado (10/24/06 07:56 PM)
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#285862 - 10/24/06 08:17 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
Koriander
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Hallo Bernd,

ach? Die Regenjacke, die ich vor Jahren bei Tchibo für vergleichbares Geld erwarb, war immer ausschließlich ne Windjacke. Wasser kam durch alle Ritzen rein...

Dagegen bin ich mit Funktionssachen wie Lauftights oder Trikots in ähnlicher Aldi/ Lidl / Tchibo Qualitäts- und Preisstufe zufrieden. Womöglich nur, weil ich Markenware in dem Bereich nicht aus eigener Erfahrung kenne.

Grüße,
Christiane
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#285864 - 10/24/06 08:34 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Koriander]
rado
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Wir müßten eigentlich die Thread-Überschrift: "Qualität ist relativ?" genauer definieren. Relativ zu was? Preis, Zufriedenheit oder was?

Ich finde relativ hier bedeutet, relativ zum Preis (Preis-/Leistungsverhältnis) und Zufriedenheit.

Relativ könnte auch heißen, relativ zu Markennamen?

Wenn zwei Produkte die gleiche Qualität haben, kaufe ich das billigere Produkt. Gut, manchmal muss ich zweimal kaufen. Aber deshalb immer gleich das teuere Produkt zu kaufen, lehne ich ab. Lieber gehe ich das Risko ein, mal was schlechtes zu kaufen. Kaufe ich gleich ein teueres Produkt, dann würde die Frage, hättest auch billiger haben können, mich wurmen. Ähnlich wie Hans, wenn ich aber zweimal was billig falsches gekauft habe, dann kaufe ich das teuere Produkt, aber nur weil ich es jetzt besser weiß. grins

Gruß,
Bernd

Edited by rado (10/24/06 08:49 PM)
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#285870 - 10/24/06 09:21 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
dcjf
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Zitat:
Wenn zwei Produkte die gleiche Qualität haben, kaufe ich das billigere Produkt.

Falsch, dann mußt du das Produkt mit dem höheren Imagefaktor kaufen. grins
obwohl dann sind die ja nicht mehr gleich.
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#285875 - 10/24/06 10:17 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
trubby
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@Hans:
In Antwort auf: Hansflo

Jetzt fahre ich mit folgenden Grundsätzen gut: unüberlegte Spontankäufe gibt es nicht; lieber eine Qualitätsstufe besser als ich eigentlich brauche; lieber ein Detail mehr (oder besser) als ich eigentlich wollte; lieber später und dafür gut.

Was ist "eine Qualitätsstufe besser"? Was verstehst du unter Qualität? Definierst du sie anders, als ich?
Was hat z.B. mehr Qualität: die "atmungsaktive XYTek Regenjacke oder das gute, alte Ölzeug? Für mich und zum Radfahren wäre es von den beiden das Ölzeug. Die Atmungsaktivität benötige ich nicht, ich stehe beim Radeln eh im eigenen Saft. Und bisher hatte ich noch keine Hartshell Jacke, wo nicht ab einer gewissen Stärke und Dauer der Beregnung das Wasser durchschlug. Das Ölzeug hingegen ist garantiert Regendicht und kostet nur einen Bruchteil der Hartshells und ist auch noch Pflegeleichter.

@Rado:
In Antwort auf: rado

Wir müßten eigentlich die Thread-Überschrift: "Qualität ist relativ?" genauer definieren. Relativ zu was? Preis, Zufriedenheit oder was?

Ich finde relativ hier bedeutet, relativ zum Preis (Preis-/Leistungsverhältnis) und Zufriedenheit.

Relativ könnte auch heißen, relativ zu Markennamen?

Wenn zwei Produkte die gleiche Qualität haben, kaufe ich das billigere Produkt.


Ich denke, eines der Probleme ist, daß wir als Verbraucher relativ schlechte Möglichkeiten haben, Qualität zu prüfen. Welche Chance habe ich denn, zu Prüfen, ob ein Zelt meinen Einsatzbedingungen genügt oder ob die Nähte reißen werden, die Standfestigkeit nicht ausreicht, oder was sonst so sein könnte. Ich muß mich auf Tests verlassen, die von ebenfalls der Marktwirtschaft unterliegenden Einrichtungen durchgeführt wurden und bei denen ich oft nicht alle Test- und Bewertungskriterien nachvollziehen kann bzw. die meinen Bedingungen nicht voll entsprechen, oder ich verlasse mich auf Aussagen anderer Kunden oder verlasse mich auf die Aussagen von Handel und Industrie.

Das führt meiner Meinung dazu, das wir uns schnell diktieren lassen, was Qualität ist.

Grüße,
André
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#285880 - 10/25/06 06:08 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
rado
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In Antwort auf: trubby

Das führt meiner Meinung dazu, das wir uns schnell diktieren lassen, was Qualität ist.
Grüße,
André

Qualität ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt 'homogene' Güter, 'horizontale' und 'vertikale' Märkte, da hat es der Konsument (Kunde) echt schwer, die Qualität festzustellen.

Ich will mir einen neuen Winter-Schlafsack kaufen. Es gibt sehr viele Winter-Schlafsäcke, wie soll ich die Qualität beurteilen? Da helfen mir schon die Ausagen der Mitglieder hier im Forum sehr; aber auch dann, habe ich keine vollständige 'Markt- und Markentransparenz'. Ein Fehlkauf kann ich mir nicht leisten, testen kann ich die Schlafsäcke auch nicht. Ich würde auch gerne ein 'Schnäppchenkauf' tätigen. Eine Kaufentscheidung ist nicht gerade leicht. wirr Qual der Wahl. grins

Gruß,
Bernd

Edited by rado (10/25/06 06:36 AM)
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#285882 - 10/25/06 06:27 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: dcjf]
rado
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In Antwort auf: dcjf

Zitat:
Wenn zwei Produkte die gleiche Qualität haben, kaufe ich das billigere Produkt.

Falsch, dann mußt du das Produkt mit dem höheren Imagefaktor kaufen. grins

Produkte, die einen höheren Imagefaktor haben, lehne ich schon deshalb manchmal ab, weil jedermann diese Produkte deshalb kauft. Ich will nicht mein 'Image' durch Imagekäufe 'verschönern' bzw. 'aufwerten'. Ein Imagekauf ist: ich kaufe ein teueres Hilleberg-Zelt (obwohl sie gut sind), um als 'erfahrener' Camper auszusehen, obwohl ich kaum campen gehe. Das wäre ein 'Imagekauf'. Das habe ich nicht nötig, bilde ich mir ein. grins

Gruß,
Bernd
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Off-topic #285892 - 10/25/06 06:58 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
mgabri
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Total Off-Topic:
Bernd, dein Bild ist deutlich breiter als du in der Realität. Pass es mal an.
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Off-topic #285894 - 10/25/06 07:04 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: mgabri]
rado
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In Antwort auf: mgabri

Total Off-Topic:
Bernd, dein Bild ist deutlich breiter als du in der Realität. Pass es mal an.

Wenn ich es anpasse, dann wird das Fahrrad weggeschnitten. Wenn ich es sehr verkleinere, dann erkennt man nix. In meinem Profil sieht aber das Bild dann wirklichkeitsgetreu aus. Ich werde das Bild demnächst ändern oder austauschen.

Dein Avatar-Bild ist aber auch irgendwie ? Was soll ich mir darunter vorstellen, du trinkst gerne Wein? Jeder, wie er es will... grins


Gruß,
Bernd

p.s.: Bild habe ich jetzt angpaßt. lach

Edited by rado (10/25/06 07:14 AM)
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Off-topic #285898 - 10/25/06 07:17 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
mgabri
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Zitat:
Dein Avatar-Bild ist aber auch irgendwie ? Was soll ich mir darunter vorstellen, du trinkst gerne Wein?
Es ist ein Stilleben aus unserer Herberge in Korce. Titel:
Essig
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#285901 - 10/25/06 07:28 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Koriander]
irg
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Hallo!

Nein, die ISO-Definition von Qualität kenne ich wirklich nicht. (Soll ich mich dafür schämen? grins Ich versuchs!)

Die ganz miesen Dinge scheiden ja erfahrungsgemäß für den Gebrauch auf Radtouren weitgehend aus. Ein Baumarktrad um 99.- (am besten noch vom Verkäufer zusammengeschraubt! bäh ) wird genauso wenig Freude in Norwegen bereiten wie ein Aldizelt (solange nicht wenigstens wohldimensionierte Abflusslöcher im Boden angebracht wurden peinlich ). Die habe ich bei meinem Anstoß auch nicht gemeint.
Aber etwas darüber wirds für viele und vor allem für Junge, die auch oft mehr Zeit haben, interessant: Den alten Schlafsack um 28 Euros nehme ich auch noch nach über 10 Jahren, das Vlies um keine 3 Euros vom Flohmarkt hat mich perfekt gewärmt, und nach wie vor habe ich kein einziges Rad ohne Teilen aus dem Müll....

Natürlich will ich mit steigendem Alter bessere Qualität: Die Kraft nimmt ab, auch wenn die Ausdauer bleibt, dazu habe ich viel weniger Zeit wie früher, um einmal etwas zu reparieren. Da freue ich mich über bessere Dinge. Aber nötig sind sie nicht.

(Ich frage mich übrigens gerade, ob mein Alltagsrad, großteils aus Schrott zusammengebaut, eine Tour zum Nordkap überstehen würde. Ich vermute es stark, wenn ich auch einrechne, dass es ab und zu gewisse Wehwehchens mit Reparaturbedarf entwickeln würde.)

lg! irg
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#285902 - 10/25/06 07:33 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
Deul
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Ich hab mir vor 2 Jahren auch mal so ne Jacke gekauft. Nach den ersten 100 km im Regen hab ich sie für die Tour zum Bäcker ausgemustert. Ich war da so nass, dass ich mich wund gefahren habe.

Danache hab ich mir eine Paclite von Northface gekauft, mit der ich sehr zufrieden bin.

Detlef
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#285917 - 10/25/06 08:45 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Flo
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Ihr streitet euch grade ganz hervorragend über die Relativität von Qualität überseht aber dabei, daß jeder ganz andere Qualitätsanforderungen hat.
Während für Person1 das Gewicht ein wesentliches Qualitätskriterium ist, will Person2 eine unbedingte Robustheit, wo Person 1 sagt: Wozu, ich kanns ja vorsichtig verpacken und sorgsam damit umgehen.
Person 3 will von mir aus 100%ige Dichtheit, während Person 4 die Atmungsaktivität als wichtigeres Qualitätskriterium ansieht.

Hier einfach eine Schulnote zu geben: Firma x bekommt eine 1 Firma y aber nur ne 2 funktioniert so einfach nicht.
Manche Qualitätsansprüche stehen ja oft konträr zueinander und jeder muß für sich abwägen, wo er/sie seine Prios sieht und danach auswählen.

Qualität ist gerade deshalb relativ, weil Qualität sehr unterschiedlich gewichtet wird. Qualität ist also unterschiedlich schmunzel
Florian
Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur
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#285941 - 10/25/06 09:32 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
trubby
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In Antwort auf: irg

Nein, die ISO-Definition von Qualität kenne ich wirklich nicht. (Soll ich mich dafür schämen? grins Ich versuchs!)


Nein, schämen mußt du dich dafür nicht, aber wenn dich das Thema Qualität interessiert, dann würde ich dir die Lektüre der ISO9000 empfehlen, da sie meines Erachtens den Begriff Qualität ganz gut definiert und die Frage "Was ist Qualität?" beantwortet.
Es diskutiert sich dann gleich viel leichter, wenn die Begriffe, über die diskutiert wird, exakt definiert sind.
Das ganze Beiwerk zur Qualitätskontrolle und der Qualität von (Fertigungs- und Dienstleistungs-) Prozessen mußt du dir ja dann nicht mehr antun.

Die ISO9000 wird dann auch deine Eingangsfrage beantworten: Ja, Qualität ist relativ. Sie ist relativ zu den Anforderungen des Kunden und somit keine absolut meßbare Größe. Sie läßt sich aber daran messen, wie gut die Anforderungen des Kunden erfüllt werden, so sich der Kunde denn über seine Anforderungen überhaupt bewußt ist und diese so formulieren kann, das sie auch meßbar werden. zwinker

Grüße,
André
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#285962 - 10/25/06 10:14 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
Hansflo
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In Antwort auf: rado

.... ist nicht das eigentliche Problem, dass man hinterher immer schlauer ist? ...


Hallo Bernd,

du hast schon recht, im nachhinein ist man immer klüger, aber genau dieser Regel will ich entgehen. Ich muss gestehen, eigentlich WUSSTE ich beim Kauf der billigen Regenjacken, dass es nichts gescheites ist. Aber damals war das Geld noch knapper und ich habe mich auch mit weniger zufrieden gegeben. Bis es mir dann irgendwann doch zu blöd war und ich bei Regen nicht mehr nass werden wollte. Eine Tschibo-Regenjacke war übrigens auch einmal dabei; ich bin mehrmals ordentlich nass damit geworden. Ich habe sie übrigens noch und verwende sie gelegentlich, wenn ich im Garten werke; für eine halbe Stunde bei leichtem Regen tut sie's.

Ganz ähnlich war es bei Radtaschen: es hat Jahre gedauert, bis ich endlich gescheit genug war, mir Ortliebs zu kaufen. Was habe ich alles mitgemacht mit meinen drei Garnituren zweitklassiger Satteltaschen? Zeitraubendes Herumfummeln beim Auf- und Abnehmen, mühsames Flicken von gerissenen Nähten, durchnässte Wäsche, eine gebrochene Speiche am Hinterrad, weil die Aufhängung einer Tasche gerissen ist, umständliches Abdecken durch Plastiktaschen aus dem Supermarkt.

Mit diesen Halbheiten will ich mit zunehmendem Alter einfach nichts mehr zu tun haben.

Grüße, Hans
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#285965 - 10/25/06 10:22 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
Hansflo
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In Antwort auf: trubby

Was ist "eine Qualitätsstufe besser"? Was verstehst du unter Qualität? Definierst du sie anders, als ich?
Was hat z.B. mehr Qualität: die "atmungsaktive XYTek Regenjacke oder das gute, alte Ölzeug? Für mich und zum Radfahren wäre es von den beiden das Ölzeug. Die Atmungsaktivität benötige ich nicht, ich stehe beim Radeln eh im eigenen Saft.


Hallo Trubby,

natürlich kann man nicht immer auf den ersten Blick die Qualität feststellen, aber im allgemeinen und wenn man sich ein wenig mit der Materie befasst, dann kennt man die Unterschiede sehr schnell.

Eine Qualitätsstufe besser? Nicht immer ist es eindeutig, aber sehr oft ist es das doch - zumindest für mich ganz und meine ganz persönlichen Ansprüche. Es ist jetzt ja schon mehrmals gefallen: Qualität ist, wenn es den Anforderungen entspricht.

Eine Stufe besser ist dann, wenn es meinen Anforderungen noch ein wenig besser entspricht. Also bei einer Goretex-Jacke würde ich schauen auf: ist es eine unbekannte No-Name oder ein bekannter Hersteller, dessen Name für Haltbarkeit bürgt; weiters ist Gewicht ein Qualitätsmerkmal; daneben geht es um verschiedene Ausstattungsdetails: z. B. wie sehen die Reißverschlüsse aus? kann man eine Fleecejacke einzippen? Gibt es seitliche Lüftungsöffnungen? Wie sind die Taschen, wie viele, wie praxisgerecht, wie sind sie gearbeitet? Wie ist insgesamt die Verarbeitung der Jacke? Gibt es eine Kapuze? Wie ist die Befestigung der Kapuze, ist sie abnehmbar, wie der Übergang von Kapuze zum Kragen? Ist die Jacke lang genug gearbeitet, damit sie auch zum Radeln taugt?

Wenn du freilich eine atmungsaktive Membran-Regenjacke mit Ölzeug gleichsetzt, dann ist mir klar, dass ich mich schwer tun werde, dir meine Vorstellung von Qualitätsstufen und -details zu erklären. ICH möchte eben bei Regen NICHT mehr im eigenen Saft stehen. Auch wenn ich beim Radeln im schweren Regen von unten her zunehmend nass werde, mein Oberkörper bleibt trocken und das finde ich äußerst angenehm. Goretex sei Dank.

Hans
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#285966 - 10/25/06 10:30 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Hansflo]
rado
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Hallo Hans,

mir gefällt es, wenn ich etwas preiswertes (billiges hat etwas abwertendes) kaufe, wie die Regenjacke von Tchibo. <soll aber keine Werbung sein>. Es wird sich noch herausstellen, ob ich falsch oder richtig gekauft habe. Für den Preis kann ich aber nicht all zu viel falsch machen? Jedenfalls wenn die Jacke gut ist, dann freue ich mich riesig! Sogar viel mehr, als wenn ich eine teuere Marken-Regenjacke gekauft hätte. Ich habe die Jacke bereits mal mit etwas Seife gewaschen, mal sehen ob sie weiterhin wasserdicht bleibt. Entweder werde ich hoch zufrieden sein oder nicht. Das wird sich zeigen. bäh

In Antwort auf: Hansflo

Mit diesen Halbheiten will ich mit zunehmendem Alter einfach nichts mehr zu tun haben.
Grüße, Hans

Im zunehmendem Alter werde ich immer sparsamer, weiß auch nicht warum. Sparsam zu sein ist schon langsam ein Hobby von mir!

Gruß,
Bernd
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#285974 - 10/25/06 11:15 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Hansflo]
trubby
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In Antwort auf: Hansflo

Eine Stufe besser ist dann, wenn es meinen Anforderungen noch ein wenig besser entspricht.

Gut, dir sind also deine Anforderungen bewußt und du läßt dich nicht von "Goodies" blenden. "Eine Quqlitätsstufe besser" hätte ja auch bedeuten können, das Produkt hat eine Funktion mehr / "kann mehr" ... als du willst/brauchst; und da hätte ich dann eben wiedersprochen.

In Antwort auf: Hansflo

Wenn du freilich eine atmungsaktive Membran-Regenjacke mit Ölzeug gleichsetzt, dann ist mir klar, dass ich mich schwer tun werde, dir meine Vorstellung von Qualitätsstufen und -details zu erklären.

Nein, nein. Ich denke schon, daß ich deine Vorstellungen jetzt richtig verstanden habe. Ich glaube, wir sind da gleicher Ansicht.

In Antwort auf: Hansflo

ICH möchte eben bei Regen NICHT mehr im eigenen Saft stehen. Auch wenn ich beim Radeln im schweren Regen von unten her zunehmend nass werde, mein Oberkörper bleibt trocken und das finde ich äußerst angenehm. Goretex sei Dank.

Ich setze das Ölzeug eben nicht mit irgendwelchen HiTech Funktionslaminaten gleich - ich schaue nur, welches Produkt meine Anforderungen am besten erfüllt. Und eine Regenjacke zum Radeln muß regen- und winddicht sein - bei jedem Regen. Die HiTech-Jacken mögen das inzwischen vielleicht genauso gut können, wie Ölzeug (einzig mir fehlt der Glaube), aber ihren Pluspunkt der Atmungsaktivität können sie nach meinen Erfahrungen dann nicht mehr ausspielen - schwitzen tue ich darunter genauso wie unterm Ölzeug. Dafür ist der Preis viel höher, weshalb sie zum Radeln ausscheiden. Bei weniger schweißtreibenden Aktivitäten, wie z.B. Wandern sieht meine Entscheidung dann natürlich anders aus.

Grüße,
André
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#285977 - 10/25/06 11:38 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
Flachfahrer
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In Antwort auf: trubby

Ich setze das Ölzeug eben nicht mit irgendwelchen HiTech Funktionslaminaten gleich - ich schaue nur, welches Produkt meine Anforderungen am besten erfüllt. Und eine Regenjacke zum Radeln muß regen- und winddicht sein - bei jedem Regen. Die HiTech-Jacken mögen das inzwischen vielleicht genauso gut können, wie Ölzeug (einzig mir fehlt der Glaube), aber ihren Pluspunkt der Atmungsaktivität können sie nach meinen Erfahrungen dann nicht mehr ausspielen - schwitzen tue ich darunter genauso wie unterm Ölzeug. Dafür ist der Preis viel höher, weshalb sie zum Radeln ausscheiden.


"segeln ist das zerreißen von hunderter-scheinen unter einer kalten dusche." grins
in diesem "marktsegment" definiert sich qualität sicherlich auch noch nach anderen kriterien, z.B. ob der anzug auch dann noch bequem sitzt und nicht bei bewegungen irgendwo zwackt, wenn da noch eine schwimmweste drüber geschnallt ist.
dafür fällt in diesem "marktsegment" die preisgestaltung etwas leichter (für die hersteller grins ).

allerdings setzen auch die hersteller von wassersportbekleidung immer mehr GoreTex & Co. ein. also die materialien sind letztendlich die gleichen.
wo bei ölzeug der scheuerschutz sitzt, weiß ich nicht. die bergsteigerhose hat den scheuerschutz an den knien.
die radlerhose hat den scheuerschutz im schritt und das ist auch sehr sinnvoll.
da können ölzeug und bergsteigerhose dreimal "bessere qualität" haben, sie würden sich trotzdem am sattel aufscheuern. zwinker

MfG
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#285979 - 10/25/06 11:51 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
natash
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Ach herrja, ich hab gar nicht gewußt,dass man sich über das Thema Regenklamotten fast in die Haare geraten kann. Um meinen Senf dazuzugeben - ich habe schon Regenklamotten unterschiedlicher Preisklassen (gehabt), nass war ich auf die ein odere andere Art immer, wenn auch in unterschiedlicher Intensivität. Wenns lange und ausgiebig pisst, stelle ich deshalb lieber unter (wenns nicht zur Arbeit geht, dann leg ich mich da trocken). Das erhöht die Qualität meiner Radreise ganz erheblich grins
Gruß
Nat
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#285993 - 10/25/06 12:48 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: natash]
rado
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In Antwort auf: natash

Ach herrja, ich hab gar nicht gewußt,dass man sich über das Thema Regenklamotten fast in die Haare geraten kann.
Gruß
Nat

"Für Risiken oder Nebenwirkungen fragen Sie das Radforum oder den Moderator deines Vertrauens". rado
grins cool lach
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#286011 - 10/25/06 02:17 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Flachfahrer]
trubby
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In Antwort auf: Flachfahrer

da können ölzeug und bergsteigerhose dreimal "bessere qualität" haben, sie würden sich trotzdem am sattel aufscheuern. zwinker


Was für'n Sattel? zwinker (Meine Ölzeug-Regenjacke ist übrigens "echter Radlerbedarf" und nicht bei den Wasserratten&Seebären entliehen.)

@Natash:
Wieso "in die Haare bekommen"? verwirrt Das Regenzeug diente hier lediglich als Beispiel dafür, wie unterschiedlich "Qualitätsansprüche" aufgrund unterschiedlicher Anforderungen ausfallen können. bäh Ich wollte keine Kreuzzüge wegen Regenzeug starten und denke auch, das Hans das ebenfalls nicht im Sinn hatte.

Grüße,
André
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#286014 - 10/25/06 02:37 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
Koriander
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Neben den subjektiven Unterschieden in den Qualitätsansprüchen und -maßstäben gibt es ja auch noch die objektiven.

Soll heissen, der oder die RadreiseanfängerIn wird ja vermutlich eher mit beispielsweise einem Wochenende an der Weser lang, im Sommer, anfangen als mit einer 6-Monats-Tour nach Indien. Wenn das Wetter nun nicht total furchtbar ist, wird das Aldizelt / die Tchibojacke/ die nicht-Magura-Bremse usw. das schon durchhalten und den Anfänger nicht daran hindern, herauszufinden, ob ihm/ihr Radreisen Freude macht und die Sache intensiviert werden soll.

Grüße,
Christiane
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Off-topic #286049 - 10/25/06 04:21 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
Flachfahrer
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In Antwort auf: trubby
Was für'n Sattel? zwinker


soll ich das wirklich öffentlich sagen? unschuldig

du kennst doch sicherlich diese aufrechten fahrräder, womit man angeblich so gut berge hoch kommt. da ist oben so ein ding. da setzen sich die mutigen fahrer dieser gefährte drauf, obwohl das eigentlich eher so aussieht, als ob sie damit die qualität ihrer familienplanung gefährden könnten. grins

manche ziehen trotzdem kinderanhänger. vielleicht haben sie die noch kurz vorher gemacht ... (die kinder, nicht die hänger). cool

und schnell weg!

MfG
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Off-topic #286073 - 10/25/06 05:35 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Flachfahrer]
trubby
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In Antwort auf: Flachfahrer
In Antwort auf: trubby
Was für'n Sattel? zwinker
soll ich das wirklich öffentlich sagen? unschuldig


Nein! Es gibt Fragen, die wollen unbeantwortet bleiben. bäh

Ups! Zu spät! traurig träller

Schaaaade! listig

Grüße,
André
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#286110 - 10/25/06 07:00 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: natash]
Hansflo
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In Antwort auf: natash

Ach herrja, ich hab gar nicht gewußt,dass man sich über das Thema Regenklamotten fast in die Haare geraten kann.


In die Haare kriegen?? Davon sehe ich hier keine Spur, sondern erlebe einen regen und interessanten Gedankenaustausch ohne jegliche Unter- oder Angriffe. Dieses Diskussionsniveau halte ich im Vergleich zu vielen anderen Internet-Foren für ausgesprochen hochstehend - was ich sehr schätze.

So wird auch DIR hier niemand wegen deines Unterstehens in die Haare fahren. Ich persönlich bin übrigens froh darüber, auch bei Regen noch mein Ziel erreichen zu können und nicht im Unterstand die Nacht hereinbrechen zu sehen. Ich wink' dir einmal zu, wenn ich dich stehen sehe.

Hans
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#286129 - 10/25/06 08:25 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Koriander]
trubby
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Hallo Christiane,

ich denke nicht, das bei einer "Anfängertour" ausschließlich objektive Qualitätsmaßstäbe gelten.

Sie sind zwar eventuell nicht so sehr auf das Material gerichtet, dafür aber möglicher Weise mehr auf die Tour. Der eine will vielleicht erst einmal eine LuFF Tour über zwei, drei Tage mit Übernachtung in Pensionen, die andere vielleicht mit Zelt und Feldküche, ein paar Freunde machen sich kaum Gedanken und schlafen in Heuhotels und JHs und das Pärchen nimmt eine geführte Tour mit Beigleitwaagen und "Rundum sorglos Paket".
Und dazwischen gibt's auch noch unzählige Möglichkeiten.

Und ob dann die von dir angeführten Materialmaßstäbe wirklich noch als objektiv bezeichnet werden können, das bezweifel ich auch. Sicher wird niemand einem "Anfänger" raten, ein Rad mit R-M-S zu kaufen, um auszuprobieren, ob das Radreisen gefällt. Aber ich glaube auch nicht, das die meisten, die zum Radreisen finden, eines Morgens aufgewacht sind und beschlossen haben, auf Tour zu gehen, ohne vorher schon eine Beziehung zum Radeln gefunden zu haben. Und wer nicht jeden Cent einzeln umdrehen muß, wird sich vielleicht im Zuge eines solchen Vorhabens schon mal ein etwas besseres Rad besorgen oder besorgt haben ... nicht, das ich glaube, daß das umbedingt nötig wäre, aber wir können doch nun auch nicht davon ausgehen, das es eine Universallösung gibt.

Grüße,
André

Grüße,
André
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Off-topic #286132 - 10/25/06 08:45 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
Falk
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Zitat:
mit Beigleitwaagen

sollte ich mal einplanen. Eine Begleitwaage gehört bei Schwertransporten eigentlich generell dazu. Nicht, dass ich die zulässige Achslast überschreite.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#286133 - 10/25/06 08:50 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: trubby]
rado
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Fahrraddieb sägt Baum ab: http://www.n-tv.de/725366.html Spricht das für die Qualität des Fahrradschloßes? grins

Gruß,
Bernd
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Off-topic #286139 - 10/25/06 09:14 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
trubby
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Das hängt davon ab, ob der Eigentümer des Schlosses Baumliebhaber war. teuflisch

Grüße,
André
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#286866 - 10/29/06 04:35 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
mille1
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Hallöchen,
ich habe mich durch alle Beiträge gequält zwinker .
Für Fahrradtourenanfänger ist es wirklich nicht entscheiden ob er eine High-Teq-Ausrüstung hat.
Wenn ich mich an meine Anfangszeiten zurückdenke, dürfte ich vielleicht nicht mehr Radfahren. Mein ersten Räder waren ein simples Hollandrad und ein Rennrad von Quelle, daß bei der ersten längeren Radtour seinen Geist aufgab. traurig
Ausrüstung, daß ich nicht lache:
Satteltaschen gekauft irgendwo im Supermarkt.

Schlafsack, der war so dünn, da konnte man durchspucken bäh

Zelt ein Uraltteil, ewig schwer und bei Näße ein Betonklotz.

Kocher?? Wie Kocher, ich habe mir ein Feuer gemacht und meine Tütensuppe so in einem normalen Topf erhitzt.

meine Bekleidung Turnhose, T-Shirts, Sweat-Shirts und einen Ostfriesennerz grins
Fahrradhandschuhe, Trikots und sonstige heutzutage gebräuchlichen Gegenstände gabs nicht oder ich hatte kein Geld dazu.
Und trotzdem oder gerade deswegen fahre ich immer noch meine Radreisen.
Zugegeben ich bin gegenüber damals wesentlich besser ausgestattet.

Meine meinung ist wie oben schon mal erwänhnt, man muß klein anfangen und nicht als Fahranfänger einen dicken Daimler fahren.(und die top Austrüstung haben)
Dieses zieht sich leider durch fast alle bereiche des Lebens. Man muß immer sofort nur das Beste haben. verwirrt
Ansonsten wünsche ich den Tourenradlern viel Freude und Erfüllung beim Radfahren. Es geht auch mit einem Hollandrad.

Grüße Mille
Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum....
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#286870 - 10/29/06 05:07 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: mille1]
PetraClaudia
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Hallo,

das sehe ich genauso. Man braucht keine Superausrüstung; ich bin mit siebzehn mit einem 26er-Nabenschaltungsrad und Taschen aus dem Kaufhaus über den Feldbergrücken gefahren.

Später ersetzt man den jugendlichen Elan halt durch bessere Technik und Ausstattung zwinker .

Viele Grüße
Petra
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#286891 - 10/29/06 06:43 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
Holger
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In Antwort auf: PetraClaudia
[...]das sehe ich genauso. Man braucht keine Superausrüstung; ich bin mit siebzehn mit einem 26er-Nabenschaltungsrad und Taschen aus dem Kaufhaus über den Feldbergrücken gefahren.

Später ersetzt man den jugendlichen Elan halt durch bessere Technik und Ausstattung zwinker .[…]


Genauso war es bei mir auch. Erste Tour war mit einem Karstadt-10-Gang-Rad mir defektem vorderen Umwerfer, Billigtaschen, Schlafsack, der soviel wog wie heute das gesamte Gepäck etc. Und der Nachbar, der mitgefahren ist, fuhr mit einer 3-Gang-Nabenschaltung. Wir schafften den Arlberg, den Reschenpass, den Jaufenpass sowie den Brenner.

Danach kamen dann aber die Ortliebtaschen (die erst vorletztes Jahr nach 15 Jahren durch neue ersetzt wurden), aber dennoch war dann die Qualität der Unterkünfte äußerst spartanisch, will heißen alle 3-4 Nächte Campingplatz, sonst wild gezeltet ... Fulda - französische Alpen - Monaco - Poebene - Schweiz - Fulda, 3 Wochen, um die 300 Mark hat das gekostet! War schön, würde ich aber so natürlich nie wieder machen.
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#286896 - 10/29/06 07:13 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: mille1]
loeffel
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Hallo,

bei mir war es so ziemlich das Gleiche. Die erste Radtour nach Prag habe ich mit Billigtaschen, 2kg Luftmatratze und und und unternommen. So nach und nach habe ich mir dann meine jetzige Ausrüstüng zusammengestellt. Ist auf meinen Radreiseseiten auch nachzuvollziehen. Meine Meinung dazu ist folgende, Qualität ist da relativ. Manche legen Wert auf das Gewicht, andere auf Marken oder eben auf andere Dinge. Jeder muß aber für sich selber herausfinden, was er oder sie auf einer Radreise benötigt. Ein zweiter Punkt ist der, wenn man seine erste Radreise unternimmt, kann man ja nicht wissen, ob einem diese Variante des Reisen so sehr gefällt, daß man viele weitere danach folgen lassen möchte. Warum sollte man bei seiner ersten Radtour sich mit dem Besten des Besten ausstatten, ist ja schließlich auch eine Frage der Kosten. Ich habe bis jetzt noch nicht zusammengerechnet, wieviel ich für meine Ausrüstung ausgegben habe. Wenn man sich aber eine Erstausrüstung (ohne Fahrrad) zulegt und sich nicht im Discountladen versorgt, wird man schnell 1000 € los. Also laßt doch jeden auf seine Art glücklich mit seiner Ausrüstung werden.

Tschüß Michael
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#286939 - 10/30/06 06:52 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: loeffel]
Flo
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Ich hab meine ersten Tagestouren mit einem Kaufhaus-Dreigangschleifer gemacht. Es war ziemlich frustrierend, weil mir auf jeder Tour irgendwas verreckt ist. Am Schluß war das Rad mehr als das doppelte des Kaufpreises wert und war immer noch nix gscheids.
Was ich daraus an Erfahrung gewonnen hab, war die Bastelerfahrung, mit der ich nach einiger Zeit problemlos im Fahrradgeschäft in der Werkstatt gearbeitet hab und mit der ich mir mein nächstes Rad für damals 1400.-DM zusammengebaut hab.

Mein Fazit: Man braucht schon etwas Durchhaltevermögen und Geduld, mit so einem Billighobel. Erst mit dem teureren Rad hab ich richtig Spaß an Fahrradtouren bekommen und somit finde ich es zumindest empfehlenswert ein bisserl mehr Geld auszugeben, so man kann. Weniger Ärger mit der Technik bedeutet halt auch mehr Spaß am Radeln und vielleicht bleibt man dann auch eher dabei ....
Florian
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#286943 - 10/30/06 07:16 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: ]
Martina
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In Antwort auf: PetraClaudia

Man braucht keine Superausrüstung;


Ehe jetzt alle in verklärten Jugenderinnerungen schwelgen: ich glaube nach wie vor nicht, dass schmunzel für jemanden der heute seine erste Radtour macht zielführend ist. Der oben zitierte Satz von Petra ist und bleibt zwar richtig, aber man muss auch bedenken, dass sich die Technik in den letzten 25 Jahren generell weiterentwickelt hat. Es ist heute sehr viel leichter, sich zu informieren und etwas brauchbares zu kaufen. Ich sehe nicht recht ein, warum man das nicht nutzen soll.

Damit will ich niemanden, der in jugendlichem Elan einfach so losfährt bremsen, aber ich persönlich finde es nach wie vor sinnvoller sich vorher Gedanken zu machen und nicht erst dann wenn einem das Kaufhausrad unter dem Hintern zerbröselt.

Martina
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#286964 - 10/30/06 09:13 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Martina]
Flying Dutchman
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In Antwort auf: Martina

[ aber man muss auch bedenken, dass sich die Technik in den letzten 25 Jahren generell weiterentwickelt hat. Es ist heute sehr viel leichter, sich zu informieren und etwas brauchbares zu kaufen. Ich sehe nicht recht ein, warum man das nicht nutzen soll.


Martina


So bis 1985 war ein Rad mit 3gang Nabe und Weinmann Seitenzugbremse halt das normale "Brot und Butter Rad", Dann gab es noch Sporträder mit 5 oder 10gang Kettenschaltungen in Rennradübersetzung. Mehr gab der Markt nicht her. Wenn man sich heute umsieht, bekommt man doch auch auf niedrigen Preisniveau so um 500 Euro Räder, von denen Tourenradler damals nur träumen konnten. Es muß also kein SoMaRo Rad sein. Es geht auch einfacher. Wahrscheinlich fährt wohl jeder seine erste Tour mit dem Rad, des er eh im Alltag benutzt. Und auch bei der sonstigen Ausrüstung schaut man doch, was hab eh zuhaus, was kann ich ausleihen. Und dann wird man weiter sehen und nach und nach die Teile austauschen oder weglassen.

Gruß Robert
LG Robert
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#286966 - 10/30/06 09:30 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: mille1]
Uli
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Hallo,

dann will ich mal die Diskussion um eine etwas andere Meinung bereichern.

Im Nachhinein betrachtet war die Ausrüstung auf meiner ersten Radreise 1994 schon ganz gut. Wirklich schlecht waren nur die Packtaschen für ein paar DM von Karstadt. Ortlieb kannte ich nicht und mangels Internet war es sehr schwer an Infos zu kommen. Wir hatten Glück mit dem Wetter und die Strecke war toll. Ich glaube nicht, dass ich noch beim Radreisen wäre, wenn es aufgrund schlechter Ausrüstung oder anderer Umstände mehr Pannen und Probleme gegeben hätte.

Natürlich gilt aber auch hier: Das ist alles subjektiv und relativ, der Begriff "Qualität" genauso wie "High-Tech", "viel" und "schlecht".

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#286971 - 10/30/06 10:07 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Uli]
ich
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Es wurde ja schon häufig geschrieben: isteben alles relativ grins

Ich weiß, dass meine erste Radtour super war, auch wenn´s im Zelt naß war, nach einem Regentag die kompleten Klamotten getrocknet werden mußten und meine Hintern auch wund wurde böse
Ich bin immer der Meinung "hauptsache unterwegs". Der Rest ergibt sich von selbst! Auch wenn ich inzwischen sicherlich ne gaaaanze Menge Geld in die Ausrüstung gesteckt habe.... Meine wohl schönste (Wander-)Tour fand auch mit einem Billigzelt für damals 50,- DM statt. Und es war super! Wir passten zwar nur diagonal rein und keine Apsis und das blöde Fiberglas bog sich im Sturm bis zum boden und drückte auf der Kniescheibe bäh

Jeder sollte selbst entscheiden, wo er seine Schwerpunkte bezgl Qualität setzt, und einfach losfahren!!!!

Gruß
Bene
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#286974 - 10/30/06 10:17 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: ich]
Flo
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In Antwort auf: ich

Jeder sollte selbst entscheiden, wo er seine Schwerpunkte bezgl Qualität setzt, und einfach losfahren!!!!


Und dann aber auch nicht schreien: "Radfahren ist sch.....!" wenn das Zeugs dann nicht hält. Ich seh halt einfach die Gefahr, daß die Leute, die "zu" billig einkaufen, dann den Spaß an der Sache verlieren. Egal ob das jetzt das Radeln, das Zeltln oder sonstwas ist.

Florian

Im Garten nebenan stand bis Freitag ein Zelt, jetzt steht es Kopf - ist das normal? cool

Edited by Flo (10/30/06 10:18 AM)
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#286976 - 10/30/06 10:25 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Flo]
ich
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Janee, das geht dann nicht grins

Aberich hab mir gerade vorgestern das Rad meiner NAchbarin vornehmen müssen, das hat mal so viel wie mein SON gekostet. 1 Jahr alt und da ist echt alles fertig dran, aber die jammert auch nicht darüber. Jetzt ist sie mal das Rad miner Frau gefahren und wird sich demnächst "was besseres" kaufen.
Es istmit dem Rad so ähnlich, wie mit einem Rucksack: kaufst du dir erstmal ein "einfaches Modell" dann wird der Wanderurlaub vll zur "Tritt in den Rücken"-Tour. Aber Trotzdem kann das erlebte infach super sein und man macht weiter - mit nem neuen Rucksack/Rad
zwinker

Ein Zelt, das auf dem Kopf steht kann auch so zum Trocknen grins hingelegt sein, ansonsten: Qualität ist relativ
Gruß
Bene
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Off-topic #286977 - 10/30/06 10:30 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: ich]
Flo
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In Antwort auf: ich

Ein Zelt, das auf dem Kopf steht kann auch so zum Trocknen grins hingelegt sein, ansonsten: Qualität ist relativ


Vielleicht wolln sie ja den See im Zelt wieder austrocknen. grins
Grad scheint ja ganz schön die Sonne drauf.
Florian
Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur
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#286980 - 10/30/06 10:43 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Flo]
loeffel
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In Antwort auf: Flo

Ich hab meine ersten Tagestouren mit einem Kaufhaus-Dreigangschleifer gemacht. Es war ziemlich frustrierend, weil mir auf jeder Tour irgendwas verreckt ist. Am Schluß war das Rad mehr als das doppelte des Kaufpreises wert und war immer noch nix gscheids.
Was ich daraus an Erfahrung gewonnen hab, war die Bastelerfahrung, mit der ich nach einiger Zeit problemlos im Fahrradgeschäft in der Werkstatt gearbeitet hab und mit der ich mir mein nächstes Rad für damals 1400.-DM zusammengebaut hab.

Mein Fazit: Man braucht schon etwas Durchhaltevermögen und Geduld, mit so einem Billighobel. Erst mit dem teureren Rad hab ich richtig Spaß an Fahrradtouren bekommen und somit finde ich es zumindest empfehlenswert ein bisserl mehr Geld auszugeben, so man kann. Weniger Ärger mit der Technik bedeutet halt auch mehr Spaß am Radeln und vielleicht bleibt man dann auch eher dabei ....


Ich bezog mich eigentlich auf die Ausrüstung und nicht auf das Rad selbst. Aber da muß ich Dir recht geben, mit einem guten Rad macht so eine Radtour wesentlich mehr Spaß. Aber auch schon 1995 hatte ich ein Giant und am Fahrrad habeich noch nie gespart, aber auch nicht ins Uferlose gekauft.

Um noch einmal zur Qualität der Ausrüstung zurückzukommen, ich glaube wir Deutschen übertreiben da vielleicht auch etwas. Als wir 2000 in Irland einen Schotten unterwegs trafen, erkannt er uns sofort als Deutsche(Allerdings hatte ich damals als einziger Orliebtaschen und das auch nur hinten.) Auf unsere Frage warum er uns als Deutsche identifizieren konnte, sagte er." Nur Deutsche fahren mit solch einer Ausrüstung umher!" Es war schon reichlich überspitzt ausgedrückt, doch man kann sich darüber schon Gedanken machen, ob wir mit all unseren schönen Dingen nicht das Wichtigste beim Radfahren vergessen, nämlich das Fahren mit dem Rad an sich.


Tschüß Michael
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Off-topic #286982 - 10/30/06 10:44 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: ich]
Flachfahrer
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In Antwort auf: ich
Aber Trotzdem kann das erlebte infach super sein und man macht weiter - mit nem neuen Rucksack/Rad
zwinker


ganz meine meinung! schmunzel

ich würde gar sagen, wem es nicht trotzdem grundsätzlich gefällt, der braucht es auch mit teurer ausrüstung nicht nochmal versuchen. der ist einfach nicht "so drauf".
wer "so drauf" ist, will es auch nochmal machen, dann vielleicht mit weniger pannen ... zwinker

MfG
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Off-topic #286983 - 10/30/06 10:54 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Flachfahrer]
Spargel
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Du hast die dritte Gruppe vergessen - die es durchaus machen würden, denen es aber durch zu schlechte Ausrüstung so verleidet wird, daß die Art von Touren gestorben ist.

ciao Christian
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Off-topic #286984 - 10/30/06 11:01 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
Martina
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In Antwort auf: Spargel

Du hast die dritte Gruppe vergessen - die es durchaus machen würden, denen es aber durch zu schlechte Ausrüstung so verleidet wird, daß die Art von Touren gestorben ist.



Ich glaub ja, dass das das überhaupt der grundsätzlich strittige Punkt in der Diskussion ist: gibt es diese dritte Gruppe oder gibt es sie nicht? Für mich gibt es sie und ich rechne mich dazu.


Martina
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Off-topic #286990 - 10/30/06 11:31 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Martina]
Uli
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Zitat:
Für mich gibt es sie und ich rechne mich dazu.

dito
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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Off-topic #286993 - 10/30/06 11:50 AM Re: Qualität ist relativ? [Re: Martina]
Spargel
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In Antwort auf: Martina
gibt es diese dritte Gruppe oder gibt es sie nicht? ... ich rechne mich dazu.

Ein gewichtiges Argument.

ciao Christian listig
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#286998 - 10/30/06 12:42 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Martina]
JoMo
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Zitat:
dass sich die Technik in den letzten 25 Jahren generell weiterentwickelt hat


Servus,
das kann man schon sagen, aber es war früher doch noch eines anders. Ein Rad ohne Schaltung kostete x Mark. Mit Dreitgang x Mark + etwas mehr. Ein 10-Gang x Mark + noch etwas mehr. Die Qualität war beim Rad ohne Schaltung so ziemlich die gleiche wie beim 10-Gang Rad, nur eben ohne Schaltung.
Heute bekommt man 27 Super-Hyper-Shimano-Uniglide-Gänge sowohl beim Baumarktrad als auch beim High-End-Rad. Jede Preisklasse bietet praktisch fast alles, was man auch bei den richtig guten findet. Den Namen nach zumindest.
Man darf also Ausstattungsfeatures nicht mit Qualität verwechseln. Hätte ich die Wahl zwichen 27-Gang Baumarktkrücke und meinem 10-Gang Rad vor knapp 30 Jahre, würde ich mein altes 10-Gang nehmen.
Ein Singlespeed vom Pallesen in Edelstahl kann praktisch nichts, hat aber sicher eine überragende Qualität.
Für den, der nur mit dem Auge einkauft, wird das heutige Angbot natürlich unübersichtlich. Aber wie sagt die After Eight Werbung: Some things never change. Das teuerste ist nicht immer das beste. Das billigste aber sehr oft das schlechteste.

Grüße
Josef
when life gives you lemons make lemonade
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Off-topic #287032 - 10/30/06 04:09 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: Spargel]
Flachfahrer
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In Antwort auf: Spargel

Du hast die dritte Gruppe vergessen - die es durchaus machen würden, denen es aber durch zu schlechte Ausrüstung so verleidet wird, daß die Art von Touren gestorben ist.


ich "würde durchaus" auch mal wieder ins theater gehen.
aber auch wenn da ein sehr begeisternde aufführung läuft, werde ich dadurch nicht zum passionierten theaterbesucher.

sorry. ich bin einfach nicht "so drauf". theater ist nicht mein ding.
dabei war ich durchaus schon einige male in theatern. einige stücke hätten es einem echt gänzlich verleiden können, andere waren begeisternd. das erlebnis theater als solches hängt aber nicht nur vom konkreten stück ab.
theater ist nicht THX-kino und nicht oper und nicht rock-konzert und nicht liedermacherabend und nicht zirkus und nicht museumsbesichtigung - es ist und bleibt ganz speziell so, wie theater nunmal ist, egal ob das stück schlecht oder gut war.

entweder man mag es oder nicht - oder man "würde durchaus" mal.

solche "würde durchaus"-kandidaten gehen nach einem guten theaterstück aber auch nicht öfter ins theater - genausowenig wie andere nach einer guten radtour deswegen zukünftig mehr radfahren.
um es ausgiebiger zu machen, muß man es auch richtig mögen - und wenn man es richtig mag, schreckt einen auch nichts so schnell ab, auch keine miese ausrüstung.

deshalb halte ich die "durchaus"-gruppe für so relevant, wie mich für die theater in dieser stadt hier: gar nicht. peinlich grins

MfG
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#287046 - 10/30/06 05:30 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: loeffel]
gerold
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In Antwort auf: loeffel



Um noch einmal zur Qualität der Ausrüstung zurückzukommen, ich glaube wir Deutschen übertreiben da vielleicht auch etwas.


Nicht nur die Deutschen - auch die Österreicher (und insbesondere ich) sind da nicht anders. Insbesondere manche Franzosen, aber auch viele Engländer, die ich auf Tour kennengelernt habe, fahren mit Rädern herum, die wir hier nicht einmal am Flohmarkt anbringen würden. Packtaschen im Stil der 50er aus Leinen oder Leder, Riemenpedale, Hakenschaltung - aber viel langsamer sind sie auch nicht...

Gute Fahrt wünscht Gerold
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#287047 - 10/30/06 05:49 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: irg]
Fränkie
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Alles ist relativ (Albert Einstein).
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#287054 - 10/30/06 06:43 PM Re: Qualität ist relativ? [Re: loeffel]
fluxomatic
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In Antwort auf: loeffel

Um noch einmal zur Qualität der Ausrüstung zurückzukommen, ich glaube wir Deutschen übertreiben da vielleicht auch etwas. Als wir 2000 in Irland einen Schotten unterwegs trafen, erkannt er uns sofort als Deutsche(Allerdings hatte ich damals als einziger Orliebtaschen und das auch nur hinten.) Auf unsere Frage warum er uns als Deutsche identifizieren konnte, sagte er." Nur Deutsche fahren mit solch einer Ausrüstung umher!" Es war schon reichlich überspitzt ausgedrückt, doch man kann sich darüber schon Gedanken machen, ob wir mit all unseren schönen Dingen nicht das Wichtigste beim Radfahren vergessen, nämlich das Fahren mit dem Rad an sich.


Das man deutsche (Reise-) Radfahrer meist schon von weitem Erkennt, stimmt. Als erstes die Ortliebs, dann teils viele weitere schöne Details lach Aber Sorry... Ortlieb ist ein lokaler Hersteller mit guten Produkten, also warum nicht? Den Kanadier erkenne ich dann vieleicht an Arkel Taschen.. und in Ländern die keine "marktdominierenden" lokalen Hersteller haben gibts dann eben dies und jenes....

Auch muß man bedenken das andere Länder Fahrrädern gesellschaftlich/kulturell auch einen massiv anderen Stellen- und Gebrauchswert beimesen. Wenn dann alle um mich nur Sportgeräte oder nur "Gurken" zum mal eben um die Ecke fahren haben, dann prägt einen auch dieses Umfeld.

Ich habe selber in den letzten Jahren einen Fuhrpark angesammelt von dessen Listenpreis ich mir zumindest ein einigermaßen gutes gebrauchtes Auto (untere Mittelklasse) kaufen könnte. Auto habe ich aber verkauft - brauche ich nicht mehr - und ich freue mich jedes mal wenn ich auf den Rädern sitze und Fahre, da Sie genau zuverlässig das für den Zweck machen was sie sollen. Rohloff oder XTR, XT Krams hat keines der Räder, SON und Magura aber da wo es Sinn macht. Klar, mit einem 2000-3000 Euro Rad fällt man auf.. mit einem 25000 Euro Auto gehst Du in der Masse unter. Ich würde mit einem guten Rad auch gerne weniger auffallen... leider ist das oft schwer möglich, auch wenn es nur 10% von einem nicht auffallenden Auto kostet traurig

Übertrieben? Nein, ich setzte nur andere Prioritäten in meinem Leben und verwende mein Mobilitätsbudget, wie sicher viele hier, anders als die Mehrheit der Bevölkerung. Das wichtigste am Radfahren vergessen? Sicher nicht, denn gerade mit einem guten & zuverlässigem und vor allem dem richtigen Rad für den jeweiligen Zweck macht das höllisch Spass! grins

Fazit (On-Topic): Wenn Dir etwas persönlich wichtig ist oder erscheint dann scheiß auf die Meinung der anderen und "kauf (ggf. teure) Qualität". Das das der gesellschaftlichen Masse/Mehrheit, zu der dieses Forum nicht gehört, manchmal irrational erscheint... mir doch egal! cool

Gruß,

H.C.

Edited by fluxomatic (10/30/06 10:32 PM)
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