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#718185 - 05/04/11 06:55 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: nöffö]
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wieso unterstellst du raramuri dass er zu wenig geld für die tour hat, und sich "durchfüttern" lassen will?! Hallo Uli, ok, da hast Du Recht! Was das "Faulsein" angeht: Klar, Radfahren ist natürlich eine körperliche Anstrengung. Dennoch: Ich halte Radtouren, egal welcher Länge, für Freizeit/Urlaub, also für etwas, was man sich freiwillig gerne "antut". liebe Grüße, Thomas Mit allem Respekt, warst du schon mal auf einer langen Reise? Das koerperliche, also das Radfahren ist naemlich nach einer Weile Routine. Sicher ist es hier und da mal anstrengend aber man steckt es meist easy weg. Was anstrengend ist, ist Buerokratie (z.B. Visas), Verstaendigungsprobleme und kulturelle Unterschiede. Was auch anstrengend sein kann ist, dass die Welt nicht immer so ist wie man vielleicht erwartet hat. Wenn man 3,4 Wochen Urlaub macht dann ist das bei richtiger Vorbereitung eine emotional sehr positv-intensive Zeit. Als Langzeitreisender blickt man aber zwangslaeufig auch mehr hinter die Kulisse aus Tempeln und bunt gekleideten freundlichen Einheimischen. Was z.B. in jedem 2. Reiseblog steht und ich persoenlich nicht mehr hoeren kann ist das mantrahafte rezitieren der immer freundlichen Einheimischen. Das soll nicht heissen, dass es die nicht gibt. Ganz im Gegenteil. Tatsaechlich sind die allermeisten Menschen gut und wohlgesonnen. Aber mir scheint wenn man sich nur darauf fokusiert hat man nur einen Bruchteil des ganzen Bildes gesehen. Und eine Sache ist auch klar: der, der sein Zuhause nie fuer mehr als nur die Zeitdauer eines Urlaubs verlassen hat, kann nicht nachvollziehen was im Kopf eines Langzeitreisenden vorgeht - egal auf wieviel Diavortraegen er war oder wieviel Reisebuecher er gelesen hat!
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#718195 - 05/04/11 07:16 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: macrusher]
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Hallo Andreas, was mich interessieren würde: Wie würdest Du, als Langzeitradler, den Eröffnungsbeitrag des TE beantworten wollen? Würdest Du ihm empfehlen, nach einem Jahr Südamerika schon wieder auf Tour zu gehen? Meine eigene Antwort ist weiterhin ein klares Nein. Grund: So wie Stephan, halte auch ich die Weltreise in DIESEM Fall für eine Flucht. Ich hoffe sehr, dass der TE da ´ne gute Lösung für sich findet. Ein Jobwechsel mag ein Ansatz sein, zusätzlich ´ne nette Parternin (Tipp: Bei Tanzkursen an der VHS herrscht oft Frauenüberschuss ) wäre natürlich auch ´ne nette Sache. Ich drücke dem TE beide Daumen!!! viele Grüße, Thomas
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#718198 - 05/04/11 07:27 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Raramuri]
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Hallo,
Seit einiger Zeit überlege ich ernsthaft, mit dem Fahrrad eine Reise rundherum um den Erdball (bzw. nahezu) zu machen, der Begriff Weltreise gefällt mir nicht so. Nach dem Motto der Weg ist das Ziel, Zeithorizont: mehrere Jahre. Gut, die Planung wird sicherlich im Vorfeld einige Monate in Anspruch nehmen.
Seit ich vor ca. drei Jahren von meiner einjährigen Radtour durch Südamerika zurück kam, (ca. ein Jahr davor war ich für acht Wochen auf Neuseeland, Südinsel) habe ich das Gefühl in Deutschland nicht mehr richtig zurecht zu kommen, wie man so sagt, schwer zu beschreiben, bzw. würde den Rahmen sprengen. Eigentlich bin ich auch das Problem und nicht Deutschland, schließlich kann man hier in Gegensatz zu anderen Ländern gut, sicher, abgesichert leben, wenn man denn will.
Das Gefühl in diesem einen Jahr in Südamerika richtig und intensiv gelebt zu haben beschreibt es ein wenig, hatte immer ein großes Grinsen im Gesicht auf meinem Fahrrad, - zwar nicht immer auf Feuerland bei Gegenwind aber auf dem bolivianischen Altiplano kokakauend schon - jetzt lebe ich so vor mich hin... (Naja fehlt halt auch eine Partnerin, wäre dann vielleicht auch anders.) Mache mir halt so wie jeder Gedanken , was ist wirklich wichtig im Leben? Welche Werte zählen für Dich? Allerdings bin jetzt knapp 40, müsste meinen Platz im Leben eigentlich schon gefunden haben, habe ich aber nicht, bin immer noch auf der Suche...
Damals vor der Südamerikatour kündigte ich meinen Job, habe jetzt seit 2 Jahren wieder eine Beschäftigung in der Verwaltung, Öffentl. Dienst, allerdings befristet. Der Job ist überhaupt nicht mein Ding. Konnte jetzt zwar finanziell ein Polster quasi für die Reise ansparen. Wenn ich dann allerdings zurück komme stehe ich finanziell so ziemlich vor dem Nichts und müsste mit ca. 45 wieder einen Job suchen... was die Rente betrifft halt auch nicht viel eingezahlt bisher. Meinen Platz in Deutschland zu finden, ist dann vielleicht noch schwieriger, aber vielleicht ergeben sich unterwegs neue Perspektiven, ist halt ein Abwägen, Pro und Kontra
Vielleicht hat jemand einen Rat, der mir zur Entscheidungsfindung hilfreich sein kann. Letztendlich muss ich Nägel mit Köpfen machen...
Einen schönen 1. Mai !!!
Mit einem Gruß Raramuri Hallo, was du schreibst koennte auch von mir gewesen sein. Ich bin etwa dein Alter und hab den Konflikt jetzt (hoffentlich) hinter mir. Ich befinde mich zur Zeit mental in der Rueckkehrphase nach dem ich mit Pausen seit Fruehjahr 2007 unterwegs war. Fuer die PAusen gab es Gruende die den Rahmen hier sprengen wuerden. KUrz gesagt, mir waere es lieber gewesen es haette diese Gruende nicht gegeben und ich haette meine Reise wie geplant fortsetzen koennen. Aber so ist es eben mit dem "Abenteuer Leben", es kommt meist anders als man plant. Jedenfalls kann ich deinen Konflikt gut nachvollziehen, kann dir aber ausser eventuellen Anregungen oder Einsichten wahrscheinlich keinen Rat geben - es waere auch vermessen, denn letzten Endes musst du nach bestem Wissen und Gewissen eine Entscheidung treffen. Diese Entscheidung wird nicht leicht und ich persoenlich finde es auch meist nicht leicht die schon erwaehnte innere Stimme aus dem Grundrauschen heraus zu hoeren, aber vielleicht ist es bei dir anders. Den einzigen Rat den ich dir vielleicht geben kann ist, waege ab, geh in dich, lass dir Zeit, triff diese Entscheidung und dann marschier in diese Richtung ohne zurueck zu blicken. Was die Reise angeht: Du hattest jetzt eine super Erfahrung. Und deine Erwartungshaltung wird so sein, dass du (unter dem Hintergedanken der "Flucht") die neue Reise an der alten messen wirst. Und je besser deine Erfahrungen waren desto schwerer werden diese zu "toppen" sein. Ich will damit nicht sagen dass es keine Steigerung mehr geben wird - muss es auch nicht es koennen auch einfach anders geartete Erlebnisse sein, als grandiose Landschaften, gute Begegnungen mit Einheimischen, das Gefuehl etwas erreicht zu haben, sich an einem fitten Koerper zu erfreuen oder was auch immer (obwohl das natuerlich essentielle Gluecksgefuehlsbringer sind). Meiner MEinung nach ist ein Ziel oder eine "Exitstrategie" psychologisch sehr wichtig, denn wenn du "Open End" unterwegs bist kommt irgendwann mal der Punkt wo die motivation sinkt, und du das Ganze in Frage stellst. Das ist anders als bei einer befristeten Tour, wo man gern weiterfahren will aber aufhoeren muss, den die hat ein Ziel: naemlich das Ende. Wenn so ein Punkt erreicht ist musst du ein neues Ziel definieren und ich kann dir aus eigenem Erleben sagen, dass es nicht damit getan ist zu entscheiden hier hin oder hin zu fahren. Wahrscheinlich wirst du an irgendwann an einen Punkt kommen wo du eine laengere Zeit brauchst, das Erlebte zu verdauen - was durchaus auch mehrere Monate oder sogar Jahre dauern kann, andernfalls faehrst du rum wie wie ein Zombie. Bzgl. Deutschland bzw. dem Leben nach der Reise: Einen "richtigen Job" (also einen von dem man Leben kann) im Ausland zu finden ist heutzutage, vor allem bei fortgeschrittenem Alter nicht ganz so trivial. Ich hatte mich auch der romantischen Illusion hingegeben, dass sich unterwegs schon was ergeben wird - nun jobtechnisch tat es das nicht. In Asien insbesondere in China z.B. kann man trotz dass die Latte hoeher gelegt wurde immer noch als Englischlehrer arbeiten. ISt vor allem gut um einen Fuss in die Tuer zu bekommen und Kontakte zu knuepfen (wenn man dort bleiben und das machen will) - reich wird man als Nicht-Muttersprachler ohne Studium und Zertifikat wohl eher nicht. Abgesehen davon kann ich persoenlich mir das nicht mehr vorstellen das zu machen. Kurz gesagt, wenn du flexibel bist und nicht mehr nach Deutschland zurueck willst ist deine beste Option eine einheimische Frau zu heiraten und dort dann irgend ein Business aufzuziehen. Hoffe es hilft dir...
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#718204 - 05/04/11 07:38 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: nöffö]
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Hallo Andreas, was mich interessieren würde: Wie würdest Du, als Langzeitradler, den Eröffnungsbeitrag des TE beantworten wollen? Würdest Du ihm empfehlen, nach einem Jahr Südamerika schon wieder auf Tour zu gehen? Meine eigene Antwort ist weiterhin ein klares Nein. Grund: So wie Stephan, halte auch ich die Weltreise in DIESEM Fall für eine Flucht. Ich hoffe sehr, dass der TE da ´ne gute Lösung für sich findet. Ein Jobwechsel mag ein Ansatz sein, zusätzlich ´ne nette Parternin (Tipp: Bei Tanzkursen an der VHS herrscht oft Frauenüberschuss ) wäre natürlich auch ´ne nette Sache. Ich drücke dem TE beide Daumen!!! viele Grüße, Thomas Hallo Thomas, ich hab da noch was zum Eingangsposting des TE geschrieben... Raten kann man dem TE m.E. nicht viel da man ihm die Entscheidung nicht abnehmen kann. Ob es eine Flucht ist oder nicht - ist doch letztlich egal. Fluechten ist nicht schlimm, denn wie vorher bereits festgestellt wurde fluechten die einen ins Ausland, die anderen in den Job und die damit verbundene Sicherheit, die dritten in Drogen, manche sogar in ein Radforum - ist alles egal. wichtig ist was am Schluss rauskommt. Daher finde ich sollte man den TE weder in die eine noch in die andere Richtung durch Ermutigung oder gutes Zureden beeinflussen. Vielmehr sollte man ihn in die Lage versetzen nach eigenem Ermessen und Beduerfnissen eine Entscheidung fuer einen fuer ihn gangbaren Weg zu treffen. Ich drueck ihm auch beide Daumen!
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#718205 - 05/04/11 07:40 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: macrusher]
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manche sogar in ein Radforum ...ich bekenne mich schuldig Deinen Beitrag fand ich sehr gut! Alles Gute weiterhin auf Deiner Tour! Thomas
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#718221 - 05/04/11 08:35 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Raramuri]
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Hallo Raramuri, es besteht die 'Gefahr', dass du nach der anschließenden Rückkehr nach D noch weniger mit dem dortigem Leben zurecht kommst. Wenn du schon nach 1 Jahr Auslandsreise entfremdet bist, wie soll das erst nach mehreren Jahren werden? Je länger du im Ausland warst, umso länger brauchst du, um dich in Deutschland wieder zu re-sozialisieren. Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Familie, festen Freundeskreis und Job? Oder Abenteuer, Reise, unstetiges Leben? Beide Lebenststile haben ihren Reiz. Was du nun machen sollst, kannst nur du selbst entscheiden. Eine Alternative ist auch, Arbeit im Ausland zu finden. Hier würde ich versuchen, einen Job von D aus zu finden. Viele deutsche Arbeitgeber suchen Mitarbeiter für ihre Auslandsbaustellen. Schau mal auf den einschlägen Jobportalen im Internet. China bietet sehr viele Möglichkeiten, aber auch unsere Nachbarländer in Europa sind interessant. PS: Ich bin etwa gleich alt wie du, und kann mich auch nicht zum festen Job und Familie durchringen. Nach einigen Jahren Arbeit im Ausland ist Deutschland für mich wie ein 'Urlaubsland' für eine gewisse Zeit geworden. Die ersten Monaten sind schön, aber danach wird mir schon wieder langweilig und ich bekomme Fernweh. Jedenfalls habe ich jetzt den Job gekündigt und mache ab dem Sommer eine längere Radreise. Danach suche ich eine neue Arbeit, wahrscheinlich auch wieder im Ausland (wenn's denn klappt ) Alles Gute, Matthias
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#718253 - 05/04/11 10:54 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: ]
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Joese
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oder kurz und hart: Die Depperten sind glücklicher.
Da muss der Dalai Lama aber ein ziemlicher Depp sein.... Die Gegenthese klingt eigentlich genauso plausibel: Die Schlauen sind glücklicher! Denn um das Gute und Schöne in der Welt zu erkennen, braucht man ein Mindestmaß an Intelligenz. Tatsächlich aber glaube ich, daß schlau oder Dumm mit Zufriedenheit rein garnichts zu tun haben. Egal was zwei Psychotherapeuten behauptet haben.... Psychotherapeuten
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#718266 - 05/04/11 11:22 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: ]
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Die Schlauen sind glücklicher! Denn um das Gute und Schöne in der Welt zu erkennen, braucht man ein Mindestmaß an Intelligenz. Und was soll jetzt "ein Mindestmaß" mit "die Schlauen"(="die Intelligenteren"?) zu tun haben?
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Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten. In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart. | |
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#718342 - 05/04/11 04:23 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: ]
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Aus meiner Erfahrung würde ich sagen in der PT landen Leute, die partiell mit extremer Inkompetenz geschlagen sind und mit den daraus resultierenden Problemen nicht klar kommen. Das halte ich für eine ganz und gar arrogante Position. Vielleicht ist es bei einigen der Betroffenen auch so, dass sie mehr bzw. besondere Kompetenzen haben, das System daher hinterfragen und teilweise durchschauen - worauf das System allergisch reagiert und sie mit verschiedenen Methoden dazu bringen will, wieder nach den Ansprüchen des Systems zu funktionieren, um sich selbst zu reproduzieren. Wohl denen, die auch letzeres durchschauen und die Kraft haben, sich dem nicht unterwerfen. Diese Erkenntnis ist im übrigen nicht neu...es gibt ausgiebig wissenschaftliche Literatur darüber (ich kann gern welche nennen) und sie ist auch Grundlage einer selbstreflektierten, humanistisch achtsamen Arbeit in sozialen Berufen allgemein. Wenn ich solche Positionen lese, bin ich immer wieder erstaunt über die kritiklosigkeit am vermeintlich "Normalen" und der Bewertung von Andersartigkeit. Aber es erklärt auch, warum Systeme so stabil sind. Ansonsten...zum Thema des Treaderöffners: Klar nimmt man sich selbst im Gepäck überall hin mit. Man kann nicht vor sich selbst davonlaufen...aber man kann sich ändern, seine Sichweisen, Einstellungen, Perspektiven, Erwartungen... Auf der anderes Seite gibt es keinen "vorgeschrieben" Lebensstil...und nicht jeder passt in jedes Korsett... "Ausbrechen" oder "aufbrechen" kann auch ein Schritt sein, sich weiterzuentwickeln und seinen Platz näher zu kommen. Und dann können alle Lebensplanungen mit einem Schlag über den Haufen geworfen werden...nicht wenige Menschen haben das in Ihrem Leben erlebt, manche sogar mehrfach. Ein großer Teil der Menschen in den westlichen Gesellschaften leben ihr Leben nicht im Hier und Jetzt, sondern auf die Zukunft hin - auf einen Zeitpunkt hin, von dem es keine Gewähr gibt, dass man ihn erlebt oder dass die Planung dann noch aufgeht. Es lohnt sich, sich selbst, sein eigenes Leben, seine Lebensweise, seine Einstellungen, Ansprüche, Pläne und und Wertvorstellungen im Spannungsbogen dieser unterschiedlichen Persektiven zu betrachten....und was einen davon abhält, zufriedener un glücklicher zu sein, als man momentan gerade ist. Ändern kann man nur selbst was. Die Entscheidung über den Weg, kann man nur selbst treffen. Solche Entscheidungen sind in seltensten Fällen nur rational. Wichtig ist die innere Überzeugung...und das müssen andere auch nicht nachvollziehen können! Daher: Von mir kein konkreter Rat, nur verschiedene Perspektiven und Denkanstöße. Und noch was: Es gibt selten 100%ige Entscheidungen - aber Enscheidungen, die, wenn man sie getroffen hat, dann zu 100% lebt. Das ist das Leben. ;-) Viele Erfolg bei der Entscheidung und der Umsetzung! Viele Grüße Christoph
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#718362 - 05/04/11 05:09 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: faltblitz]
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Hallo Christoph Das hast du schön gesagt....genau so würde ich es auch schreiben wenn ich denn so gut formulieren könnte wie du. Kann ich aber nicht.. Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass "Raramuri" seine eigene Entscheidung treffen muss und wird. Diese ist nur für ihn richtig und muss nicht zwingend von anderen verstanden werden. Ich habe schon Entscheidungen getroffen, die ich heute anders treffen würde. Trotzdem waren sie zum damaligen Zeitpunkt richtig. Raramuri wird seinen Weg gehen. Sicher auch mit Hilfe der hier geposteten Gedanken. Ich wünsche ihm viel Glück, wie uns allen hier. Gruss Gaby
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Auf der Suche zu bleiben, ohne zu finden, ist besser, als nur das Gefundene zu hüten (Ernst Reinhart)
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#718399 - 05/04/11 07:13 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: ]
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Hi Claudius,
kann ich so fast bestätigen, je mehr man sich für diese Welt interessiert, desto mehr negative Nachrichten, vor allem die Hintergründe, weswegen manche die Entscheidungen treffen, versteht man. Gesunder Egoismus ist ein Segen, der viel verändern/verhindern kann.
Es gibt Menschen die kommen damit zurecht was alles auf dieser Welt geschieht und können alles ausblenden, andere können es nicht. Das kann aber nur jeder für sich entscheiden, was der richtige Weg ist.
Viele Grüße Joachim
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#718499 - 05/05/11 05:42 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Raramuri]
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Wenn du handelst, kannst du versagen. Wenn du rennst, kannst du hinfallen. Wenn du lebst, kannst du umkommen.
Ob du etwas tust oder nicht, ob du etwas riskierst oder nicht, du wirst eines Tages sterben. Ich habe mich für das Leben Entschieden.
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#718505 - 05/05/11 05:58 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Gaby Schweiz]
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Ich habe schon Entscheidungen getroffen, die ich heute anders treffen würde. Trotzdem waren sie zum damaligen Zeitpunkt richtig.
Hallo Gaby, wenn ich könnte, dann würde ich Deine Aussage fett unterstreichen, denn darin steckt sehr viel Weisheit. Herzliche Grüsse in die Schweiz Jürgen
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#718516 - 05/05/11 06:44 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Juergen]
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Ich habe schon Entscheidungen getroffen, die ich heute anders treffen würde. Trotzdem waren sie zum damaligen Zeitpunkt richtig.
Hallo Gaby, wenn ich könnte, dann würde ich Deine Aussage fett unterstreichen, denn darin steckt sehr viel Weisheit. Herzliche Grüsse in die Schweiz Jürgen Meiner Meinung nach gibt es Situation in denen man eine Entscheidung treffen muss, aber nicht weiss welches die Richtige ist. Wichtig hate ich vor allem, wie ich vorher bereits geschrieben habe, dass man eine Entscheidung trifft (die man vor sich selbst rechtfertigen kann), und dies fuer sich akzetiert und abhakt. Es ist muessig hinterher zu lamentieren ob es nicht besser gewesen waere man haette sich anders entschieden.
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#718528 - 05/05/11 07:27 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: faltblitz]
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StephanZ
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Das halte ich für eine ganz und gar arrogante Position.
selbstreflektierten, humanistisch achtsamen Arbeit in sozialen Berufen allgemein.
Kannst Du nachvollziehen, dass man der Ansicht sein kann, dass Du den Ansprüchen mit dieser Formulierung bei weitem nicht genüge getan hast? Wie wäre folgende Formulierung gewesen: "Deine Erfahrung deckt sich nicht mit den Forschungsergebnissen ..... Vielleicht ist es bei einigen der Betroffenen auch so, dass sie mehr bzw. besondere Kompetenzen haben, das System daher hinterfragen und teilweise durchschauen - worauf das System allergisch reagiert und sie mit verschiedenen Methoden dazu bringen will, wieder nach den Ansprüchen des Systems zu funktionieren, um sich selbst zu reproduzieren.
Wir nehmen jetzt mal deine Formulierungsmissgeschick von oben. Wir gehen davon aus, dass dir so etwas ständig passiert und kein einmaliger Ausrutscher war, weil Du unfähig bist die Diskrepanz zwischen formulierten Ansprüchen und deinem Handeln zu erkennen. Das kann der Anfang einer Spirale sein. Hättest Du meine vorgeschlagene Formulierung gewählt, würde ich dich weniger skeptisch beäugen als mit deiner. Aber durch die im oberen Absatz angenommene Unfähigkeit wird dir das kritisch beäugt werden im Schnitt häufiger passieren als anderen. Damit stresst Du deine Umgebung und sie reagiert mit mehr Ablehnung, Du reagierst entsprechend und wenn es böse läuft, gibt es eine Entwicklung, die dazu führt, dass Du nicht das bekommst, was Du vom Leben erwartest. Deswegen versuchst Du die Spielregeln zu verstehen, also hinterfragst das Leben und suchst, wenn der der Leidensdruck zu hoch wird professionellen Rat. Man muss nämlich das Leben nicht hinterfragen, wenn das eigene Leben so läuft wie gewünscht. Also "das Leben hinterfragen" ist nicht Ursache sondern ein Symptom. Deine Eigenart macht, weil es ein Stressor ist, auch klar das ein gesellschaftliches System nicht unendlich geduldig ist, sondern durch Ausschluss reagiert. Wenn man so will, werden durch deine Eigenart die Schwächen des gesellschaftlichen Systems verdeutlicht. Wenn ich solche Positionen lese, bin ich immer wieder erstaunt über die kritiklosigkeit am vermeintlich "Normalen" und der Bewertung von Andersartigkeit. Aber es erklärt auch, warum Systeme so stabil sind.
Weil den Normalen (der Mehrheit), vermutlich die Kosten zu hoch sind, die psychischen Folgekosten der Andersartigen (der Minderheit) auszugleichen. Und um ein weinig zu provozieren: Emotionale Gewinne privatisieren und emotionale Verluste sozialisieren? Viele Grüße Stephan
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#718531 - 05/05/11 07:35 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: ]
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Und um ein weinig zu provozieren: Emotionale Gewinne privatisieren und emotionale Verluste sozialisieren?
Wer ohne Suende ist werfe den ersten Stein...
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#718596 - 05/05/11 10:20 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
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Das halte ich für eine ganz und gar arrogante Position.
selbstreflektierten, humanistisch achtsamen Arbeit in sozialen Berufen allgemein.
Kannst Du nachvollziehen, dass man der Ansicht sein kann, dass Du den Ansprüchen mit dieser Formulierung bei weitem nicht genüge getan hast? Hallo Stephan, Du missverstehst meinen Anspruch. Ich bin hier nicht als professioneller Was-Auch-Immer unterwegs - habe also den Anspruch gar nicht, in alle Richtungen empatisch zu wirken und habe daher auch stillschweigend in Kauf genommen, dass Du Dich jetzt angegriffen fühlen musst. Also lasse ich den Rest mal so stehen. Und um auf eine sachliche Ebene zurückzukommen: Die Ursache für psychische Erkrankungen und seelische Leiden nur bei den Betroffenen zuzuschreiben, ist eine einseitige Sichtweise. Mobbing, physische und psychische Gewalt, Missbrauch, massiver Leistungsdruck sowie viele andere Gründe sind Ursachen, die nicht in "mangelnden Kompetenzen" der Betroffenen begründet sind, sondern in massiven Mängeln des Umfeldes. Desweiteren haben sich seelische Leiden und psychische Erkrankungen nach aktuellen Daten inzwischen in Deutschland zur Volkskrankheit entwickelt und beinahe jeder Zweite ist im Laufe seines Lebens mehr oder weniger mal davon betroffen, zeigt Erscheinungen von Krankheitswert und nimmt deswegen ärzliche/therapeutische Hilfe in irgend einer Form in Anspruch (und sei es psychosomatisch). Dies lässt sich nicht damit erklären, dass dieser Bevölkerungsanteil "partiell mit extremer Inkompetenz geschlagen" sei. Es ist vielmehr eine relativ neue Erscheinung und deutet auf massive Fehlleistungen des gesellschaftlichen Systems hin. Welche, das lässt sich in der einschlägigen Fachliteratur nachlesen Von daher konnte ich Deine Pauschalierung so nicht stehen lassen und stehe weiterhin insofern zu meiner Aussage, dass Du Dich damit in gewissem Sinne auch über die Betroffenen stellst. Man muss nämlich das Leben nicht hinterfragen, wenn das eigene Leben so läuft wie gewünscht. Also "das Leben hinterfragen" ist nicht Ursache sondern ein Symptom. Das sehe ich ähnlich. "Hinterfragen" bezog ich auf die Ansprüche, die das Umfeld an den Einzelnen stellt. das ein gesellschaftliches System nicht unendlich geduldig ist Die etablierten Systeme (u.a. Wirtschaftssystem, Verwaltung, Rechssystem) sind weder geduldig noch ungeduldig, lediglich auf Reproduktion ihrer selbst bedacht. Es sind Merkmale einer Verselbständigung der Systeme, erkennbar u.a. in Monetarisierung, Bürokratisierung und Verrechtlichung. Ursprünglich zur Verbesserung und Unterstützung des Lebens der Menschen vom Menschen geschaffen, haben sie sich dessen Kontrolle teilweise entzogen, nehmen den Menschen in Funktion, um sich selbst zu reproduzieren. Sie reagieren entsprechend auf alles, was diesen Prozess irgendwie stört, um die "Störung" zu beseitigen. Wie der Mensch das in seiner subjektiven Wahrnehmung erlebt, ist relativ nebensächlich und nur insofern partiell interessant, inwiefern er unter Nutzung dieser Perspektive wieder zum Funktionieren gebracht werden kann (Stichwort: z.B. Psychotherapie). Als Einstiegslektüre hierzu kann man u.a. die "Theorie des kommunikativen Handels" lesen... Was ich sagen will: Solange das Problem so gesehen wird, dass ein Großteil der Bvölkerung "mit Defiziten behaftet" oder gar "partiell mit extremer Inkompetenz geschlagen" ist, der Rest des Systems aber nicht infrage gestellt wird, wird sich unsere Gesellschaft mit diesem Problem auseinandesetzen müssen. Und wie ich hier im Thread lese, wird das wohl noch eine ganze Weile so sein. Nix für ungut. Viele Grüße Christoph P.S.: Zum Thema dieses Threads allgemein passend und ganz lustig ist Bölls " Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral ".
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#718608 - 05/05/11 11:00 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: faltblitz]
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StephanZ
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Und um auf eine sachliche Ebene zurückzukommen: Die Ursache für psychische Erkrankungen und seelische Leiden nur bei den Betroffenen zuzuschreiben, ist eine einseitige Sichtweise. Mobbing, physische und psychische Gewalt, Missbrauch, massiver Leistungsdruck sowie viele andere Gründe sind Ursachen, die nicht in "mangelnden Kompetenzen" der Betroffenen begründet sind, sondern in massiven Mängeln des Umfeldes.
Ich habe letztendlich von einer Wechselwirkung gesprochen. Ausgehend von der Frage, warum kommen viele klar, wenige nicht. Weiter bringst Du Sachen zusammen, die nicht zusammengehören. Missbrauch und massiven Leistungsdruck auf eine Stufe zu stellen ist eine Mißachtung der Opfer. Es gibt de facto Leute, die sind durch extrem Ereignisse traumatisiert, aber es gibt auch einfach Menschen, denen fehlen diese Extremereignisse und die sitzen trotzdem in der Therapie. Von denen rede ich und für diese habe ich eine Wechselbeziehung behauptet, bei der auch das Defizit (Stichwort: Neorotizsimus) zu bemerken sind. Was nicht heißt selber schuld, sondern Schicksal. Von daher konnte ich Deine Pauschalierung so nicht stehen lassen und stehe weiterhin insofern zu meiner Aussage, dass Du Dich damit in gewissem Sinne auch über die Betroffenen stellst.
Mir ist immer noch nicht klar, wieso ich das mit meiner Auffassung tue. Letztendlich habe ich einen eher systemischen Ansatz. Habermas, muss der sein? Sorry die ganze Frankfurter Neue Schule, Zeitgenossen und Verläuder leiden daran, dass ihre Theorie, weil es damals noch nicht die heutigen Forschungsergebnisse gab, plausible Spekulation sind. Momentan braucht jeder dritte professionelle psychische Hilfe. Ich gehöre zu der Peronengruppe, wo jeder zweite braucht. Ein Anstieg von psychischen Erkrankungen ist nicht gleichbedeutend mit einer Verschlechterung der psychischen Krankheiten, sondern ein kennzeichen der besseren Versorgung. Nachdem zweiten Weltkrieg dürften vermutlich nach heutigen Kriterien deutlich mehr Menschen therapiebedürftig gewesen sein, als heutzutage. Und wenn ich mir die Gewaltexezze in der Erziehung der 50er und 60er Jahre anschaue, deren Ausläufer ich noch am eigenen Leib erlebt habe, dann dürfte von einer Verbesserung der Verhältnisse zu sprechen zu sein. Um es auf den Punkt zu bringen, mancher der Eltern aus meiner Jugend, säßen heute ziemlich locker im Knast. Damsls haben die Gesetze gefehlt. Viele Grüße Stephan
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#718628 - 05/05/11 11:42 AM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: ]
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Hallo Stephan, für mich war Deine Aussage, so wie sie da stand, einfach ziemlich pauschal. In Deinem letzten Posting differenzierst Du das jedoch, so kommt das schon anders rüber. Ich möchte es mal einfach so stehen lassen. Auf Missverständnissen und offensichlich daraus resultierenden Unterstellungen möchte ich nicht weiter rumkacken. Das Für und Wieder gesellschaftskritischer und systemischer Ansätze auszudiskutieren - damit überfordern wir diesen Thread. Das ist nicht das Thema. Wenn noch Klärungsbedarf besteht, dann gern per PN (das meine ich nicht ironisch).:) Ich hoffe, der Exkurs in die Späre der soziologischen Theorien hat das Thema des Threaderöffners nicht abgewürgt... Viele Grüße Christoph
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#718641 - 05/05/11 12:29 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: faltblitz]
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Hallo, könnt ihr beiden eure Diskussion bitte per PN fortsetzen!? Danke. Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. | |
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#718644 - 05/05/11 12:39 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Uli]
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Hab ich doch grad in meiner letzten Mail geschrieben...
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#718719 - 05/05/11 04:58 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Raramuri]
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Hobo61
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hallo Raramuri, ... wie Du siehst, bist mit Deinen Überlegungen nicht der Einzige jetzt weiß ich nicht, ob das folgende hierzu einen Sinn ergibt, aber ich laß mich ja gern korrigieren : ergänzend zu den bisherigen guten Themenbeiträgen ließe sich noch sagen, daß Bauch-Entscheidungen bisher nicht immer die schlechtesten waren... Bist Du eher jmd., der sowas vom Kopf her angeht, dann könnte man fragen: Kann ich das bedenkenlos machen, was mir gerade hier und heute in den Sinn kommt? Wonach mir eben gerade ist? Wozu ich gerade jetzt in der Lage bin? Sozusagen nach der Bibel: lebe jetzt; der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Oder andersherum gefragt: in welchem Maße ist es erforderlich, an die Zukunft zu denken? Bzw. ab welchem Ausmaß ist Zukunftsdenke (berufl. Sicherheit, Alter, Rente...) eher schädlich? last but not least: Handlungen, die man schonmal erfolgreich absolviert hat, haben Wiederholungstendenz. Ich meine, das ist auch gut so. LG, Hobo61
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#718726 - 05/05/11 05:28 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Raramuri]
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Hallo, ich frage mich auch, wie ist das Fazit nach einer mehrjährigen Weltreise. - Kann man von seinen "Erfahrungen" zehren bis ins hohe Alter und ist zufrieden, oder - bleibt man ein Getriebener, mit der Sehnsucht weitere Flecken dieser Welt zu entdecken? Hier ist noch jemand mit einem Grinsen im Gesicht, vor drei Tagen gestartet: http://www. worldbiketrip.de/ p.s.: Meine längste Reise ging 6 Monate, aber nicht mit dem Rad
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#719271 - 05/08/11 03:15 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Raramuri]
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Hallo, besten Dank für inhaltlich sehr reichhaltigen Beiträge. Langweilig finde ich mein Leben nicht gerade, nur mein Leben anders zu leben stelle ich mir ausfüllender vor. Wenn ich mir die philosophische Frage stelle nach HABEN oder SEIN, ist letzteres eher mein Ding. Aber hier in Deutschland reicht es nicht einfach nur zu SEIN, ohne etwas zu „haben“ . Der genannte Fluchtgedanke ist wohl auch nicht verkehrt (die Flucht vor dem Zäbelzahntiger, aber nicht vor mir selbst) ich sehe es als AUSBRECHEN um AUFZUBRECHEN. In meiner Freizeit laufe ich gern (Marathon), da hörte ich auch die These ich würde vor etwas davon laufen. Aber nicht jeder der Marathon läuft ist auf der Flucht und nicht jeder der eine lange Reise unternimmt ist auf der Flucht. Und den Menschen, denen es hier gut gefällt und alles super ist, Familie, sozial eingebunden, Haus+Garten etc. kommen m.E. seltener auf die Idee solch eine mehrjährige Reise zu unternehmen, weil warum auch...haben dann offensichtlich ihr Glück/Zufriedenheit gefunden Ich denke auch, 40 Jahre zu arbeiten, etwas Aufbauen, einige Wochen Urlaub, Rente usw. ist halt nur ein möglicher Lebensentwurf, wer damit zufrieden und glücklich ist, gut, meinen Respekt..........aber es gibt noch andere Lebensentwürfe, diese hier in Deutschland zu verwirklichen, stelle ich mir alerdings sehr schwierig vor. Auf meiner Tour ist mir nie langweilig geworden, wenn ich mal keine Lust hatte zu radeln, bin ich einfach 3-4 Wochen an einem schönen Ort geblieben, dann ging es mit Freude weiter. Und wenn ich vielleicht später merken sollte, auf Dauer wird die Reise doch langweilig, setzte ich mich in den nächsten Flieger und es geht zurück, dann war es das, auch kein Problem, aber ich hätte es versucht und sage mir später nicht, damals... als die Chance da war... Einfacher zu Leben ist auch so ein Punkt, reduziert auf das Wesentliche (Jakobsweg geschädigt ). Das Leben auf der einen Seite bewusst auf die Grundbedürfnisse Essen, Schlafen, Trinken, Gesundheit (soweit beeinflussbar) zu fokussieren/lenken, da muss mitunter viel Energie rein gesteckt werden. Auf der anderen Seite sieht man die Welt mit jeder Pedalumdrehung mit anderen Augen und macht tägl. neue Erfahrungen (positive wie auch negative), dieses macht mir Freude. Selbst ein kleines Radio ist dann ein schöner Luxus, insofern Empfang vorhanden... oder ein Bierchen am Abend 'in the middle of nowhere' Das Herangehen an seine Grenzen (psychisch wie auch physisch) diese zu durchbrechen und dadurch nach vorn zu verschieben, ist für mich auch ein positiver Aspekt. Sicher würde es wohl sehr schwer die Familie länger nicht zu sehen, meine Eltern werden ja auch nicht jünger.... mein Neffe ist jetzt zwei...und fragt dann später vielleicht wer ist der ältere Mann mit dem Vollbart Als Urlauber habe ich mich nicht gesehen (ich stand ja in keinem Arbeitsverhältnis, also hatte ich auch keinen Urlaub ) auch nicht als Tourist habe mich als Reisender gefühlt auch will ich mich natürlich nicht durchschnurren, Denjenigen, die so unterwegs sind kann ich nicht viel abgewinnen, so nach dem Motto „Ohne Geld um die Welt“ wie Michael Wigge, gab da vor Kurzem so'ne bescheuerte Fernsehsendung. Hatte schon Probleme in der Abgeschiedenheit an Hütten zu klopfen und nach Wasser zu fragen (mehr als 10 l Wasser auf'm Rad wird auf Dauer zu schwer) viele der Menschen wollten keinen Gegenwert, mein „Danke“ kam von Herzen. Letztendlich gibt es viele Argumente Dafür und viele Argumente auf der Kontraseite. Meine Gewichtung der einzelnen Punkte ist halt sehr schwierig, um dann zu einem Ergebnis zu kommen. Obwohl ich mir natürlich einen Teil der Fragen auch schon vor meiner letzten Reise gestellt habe. Für eine reine Bauchentscheidung finde ich die Konsequenzen, die mein Handeln mir und anderen gegenüber mit sich bring zu gewaltig, sonst wär die Entscheidung schon gefallen . Nochmals, Danke für die vielen ausführlichen Beiträge, diese bringen mich sicherlich in meinem Entscheidungsprozess weiter. Mit einem Gruß Raramuri
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#719283 - 05/08/11 04:22 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Raramuri]
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Ich denke auch, 40 Jahre zu arbeiten, etwas Aufbauen, einige Wochen Urlaub, Rente usw. ist halt nur ein möglicher Lebensentwurf, wer damit zufrieden und glücklich ist, gut, meinen Respekt..........aber es gibt noch andere Lebensentwürfe, diese hier in Deutschland zu verwirklichen, stelle ich mir alerdings sehr schwierig vor.
Hallo, versuche doch die Sache mal andersrum anzugehen: Was ist konkret der andere Lebensentwurf und in welchem Land denkst du, ihn verwirklichen zu können? (wenn man nicht finanziell unabhängig ist, muss man auch irgendwo und irgendwie Geld verdienen)
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***************** Freundliche Grüße | |
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#719299 - 05/08/11 05:05 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: Raramuri]
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StephanZ
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Ich denke auch, 40 Jahre zu arbeiten, etwas Aufbauen, einige Wochen Urlaub, Rente usw. ist halt nur ein möglicher Lebensentwurf, wer damit zufrieden und glücklich ist, gut, meinen Respekt..........aber es gibt noch andere Lebensentwürfe, diese hier in Deutschland zu verwirklichen, stelle ich mir alerdings sehr schwierig vor.
Ich habe gerade ein leicht logisches Problem. Du entwirfst gerade die nächsten paar Jahre und nicht dein Leben. Dann stellt sich erneut die Frage, wie geht es weiter? Bloß für mich hört sich das momentan so an, die Vision für die nächsten 40 Jahre gefällt mir nicht, also mache ich die nächsten fünf Jahre eine Reise. Was ist mit den anderen 35 Jahren? Gut danach kann man weiterdenken. Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, weil für mich aus dem Gelesenen nicht hervorgeht, ob Du darüber nachdenkst, dass Du nur eine teilweise Antwort hast. Viele Grüße Stephan
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#719326 - 05/08/11 06:29 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: ]
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Na solange Raramuri selbst kein logistischer Problem hat... Also ich finde das Denken in Lebensabschnitten und überschaubaren Zeiträumen sehr angenehm. Jetzt schon planen, wie ich die Rente verleben werde, wäre nicht mein Ding... Bis jetzt hat sich die Richtung des nächsten Lebensabschnittes immer gezeigt, wenn die Zeit ran war und der Kopf dafür frei...was nicht heißt, keine Wünsche oder Visionen zu haben. Beides darf. So zu denken ist freilich keine Tugend deutscher Bürger. Ob man diese Gelassenheit und Freiheit aufbringt, ist von der bisherigen Lebenserfahrung und der psychischen Konstitution abhängig. Die Menschen mit solchen Eigenschaften, die ich kenne, wirken duchaus zufrieden und sind oft interessante Persönlichkeiten. Auch hier gilt: Wichtig ist nur, ob der Betreffende sich in der Situation wohlfühlt und nicht, welche Probleme in der Vorstellung anderer projiziert werden und welche Gefühle dies dann bei diesen auslöst... Viele Grüße Christoph
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Off-topic
#719328 - 05/08/11 06:49 PM
Re: Langzeitreise_ einmal rundherum_unschlüssig?
[Re: faltblitz]
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StephanZ
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Ich liebe die Klischees mit denen Du in einer ziemlich konditionierten Denke reagierst. Eigentlich finde ich solche Einwände dämlich, weil sie Denkverbote erzeugen. Oder was Du als Überblick siehst ist eigentlich engstirnig und spießig.
Viele Grüße Stephan
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