Billigstübernachtungen habe ich nicht mehr nötig und ich sehe auch keinen Sinn oder Erziehungseffekt, meine mitradelnden Kinder mit ranzigen Zimmern zu überraschen.
Vielleicht um die Kinder lebenslanger Arroganz und Ignoranz gegenüber dem unteren Drittel der Zweidrittelgesellschaft zu schützen.

Ich frage mich, wie du zu ranzigen Zimmern auf deinen Reiserouten gelangen sollst? Alpenraum und Italien sind jetzt nicht ganz so exotisch. Hast du solch schreckliche Erfahrungen in deiner Jugend gemacht? Was wirst du tun, wenn du in Länder kommst, wo Mängel sich nicht mehr per Sternezählen am Hotelportal bestellen lassen? Sicherlich habe ich nicht immer Luxusbetten gehabt, was aber soll daran ranzig sein mit Kindern mal in der Mehrbettherberge (JH, Schlafen im Stroh, Massenlagerberghütte) zu übernachten, was soll an einem einfachen Hotel ranzig sein, in dem vielleicht mal nicht jeder Stuhl aus der neuesten Möbelkollektion ist oder was ist daran ranzig, wenn mal kein Föhn im Bad hängt? Sind zwei Sterne ranziger als drei oder vier? In einem Billigschuppen in Österreich gibt es meistens ein besseres Frühstück als in manchem Edelschuppen auf dem italienischen Stiefel so nebenbei betrachtet. Ich finde deine Bemerkung gegenüber einfachen, aber aufopfernden Gastbetrieben, in denen ich vielfältig gute Erfahrung gemacht habe - auch wenn mit kleinen Mängeln, schlicht unzutreffend, arrogant und respektlos.
Übrigens: Ich war als Kind meistens in "besseren" Hotels mit meinen Eltern. Da könnte ich dir Geschichten erzählen... - ob das deine Kinder alles sehen und hören sollten, da habe ich meine Zweifel.

@ Martina - zur Flexibilität: Geld hilft immer um flexibler zu sein - auch ich hätte gerne mehr davon. Aber wenn Geld die Menschen verändert, werden sie auch träge und inflexibel. Die Ansprüche wachsen nach oben, nach unten wird man inflexibel, man zieht Untergrenzen - siehe Anmerkungen hansflo. Das weiß sogar die FDP, weil sie schon mal was spätrömischer Dekadenz gehört hat.

Glaubst du wirklich, dass es für Flexibilität spricht, wenn man jeden Abend um 19 Uhr in der goldenen Badewanne liegen muss, um 20 Uhr der Kavier serviert werden muss, und um 21 Uhr der Champagner zum Nachttrunk gereicht werden soll - und wehe die Tischdecke hat einen Fleck?
Übrigens: Auf dem Arbeitsmarkt und Bewerbungsprofiljargon heißt "flexibel": Sei bereit für wenig Geld, zu allen Tages-, Wochen- und Jahreszeiten zu arbeiten; sei bereit auf Urlaub und feste Arbeitsrhythmen zu verzichten; sei bereit, lange Arbeitswege und spontane Dienstfahrten in Kauf zu nehmen; sei bereit, den Job vor die Familie zu setzen - kurz: sei bereit, dich ausbeuten zu lassen. Nur mal nebenbei betrachtet, wie Sprache vergewaltigt wird. Ist da überhaupt Flexibilität anzustreben?