...die German A Force hat mir für meine Vorstellungen von Wartungsarmut ein bisschen viele Gelenke bei kleinem Federweg...
Der Federweg reicht für Reiserad und Trekking völlig aus. Gröbster Schotter lässt sich gut fahren. Der sehr erfahrene Werkstattchef meinte nach der ersten Probefahrt damals: "Gefühlt 12 cm Federweg." Das liegt am guten Ansprechverhalten und der optimalen Raderhebungskurve. Sehr positiv auch: Bei Vollbremsung stehen noch 50 % vom Federweg zur Verfügung und die Gabel taucht nur wenig ab. Bei anderen Gabeln mit gezogener Schwinge war das Bremsverhalten sehr schlecht (Überschlagsgefahr).
Wartungsarmut: Die Zahl der Gelenke ist hier nicht so wichtig. Entscheidend ist die Lagerbauart. Hier setzen die kleinen Industriekugellager eine natürliche Grenze, weil Kugellager für Pendelbewegungen ungeeignet sind (kein Kugelumlauf, keine Schmiermittelverteilung, punktuelle Dauerbelastung auf immer gleicher Stelle).
Seitdem ich die Werkstatt gewechselt habe, hat sich die Lagerlebensdauer deutlich verbessert. Ich vermute, in der vom Hersteller beauftragten Werkstatt hat ein Mensch gearbeitet, der die Lager beim Einpressen misshandelte. Die Lager halten jetzt schon deutlich länger als 5000 km.
Technisch möglich wären moderne Gleitlager in Stahl gepresst. Dazu müsste die Gabel etwas schwerer werden und einige Bauteile umkonstruiert werden. Theoretisch bleibt damit das Ansprechverhalten im grünen Bereich, Lagerlebensdauer und Wartungsarmut steigen.
Simplere Bauarten wie die "Reiseradgabel" könnten deutliche Vorteile bei der Wartungsarmut und Reparaturfreundlichkeit haben. Dafür werden anderswo Kompromisse nötig sein.