Ganz dem Weltgeschehen kann man sich heutzutage garnicht mehr entziehen. Da nützt es nichts bloß auf Zeitungen zu verzichten. Ist es nicht so, daß viele Radtouristen mittlerweile einen Blog schreiben - quasi live getwittert von der Strecke? Dies funktioniert über eine INet-Verbindung - wie auch immer hergestellt. Ich denke, der eine oder andere Blogger schaut dann auch grad mal eben noch die News vom Tage oder die wichtige Wettervorhersage durch.
Ich weiß nicht, was das JoMo macht, aber da ich ja die "Nachrichtensperre" ins Spiel gebracht habe: Wie ich bereits oben geschrieben habe, gehört für mich jeglicher Anschluss an die "Welt" nicht auf die Radreise - insbesondere natürlich auch nicht das Bloggen etc. (Ein Telefon für die Familie zu Hause würde ich gerade noch dulden.) Ich finde das sehr befremdlich, in die Ferne zu schweifen und sich dann jeden Abend der gesamten Welt mitteilen zu müssen. Bloggen auf Reisen macht für mich nur Sinn, wenn die Reise einen Gegenwert für Außenstehende hat - also z.B. im Rahmen eines sozialen Projektes oder wegen privater Sponsoren etc. Ich halte es auch für falsch, Reisemomente für den Tag genau unreflektiert festzuhalten - vieles, was man beobachtet, versteht man erst nach mehreren Tagen später. Es macht insofern Sinn, Reiseberichte zu verfassen, wenn sich das Gesehene und Erlebte gesetzt hat. Durch den Aktualitätshype der modernen Medien wird ja gerade die Nachhaltigkeit der Eindrücke verhindert. Es ist immer nur noch der letzte Tag wichtig, der Rest ist schon Vergangenheit. Eine Radreise lebt in mir aber wesentlich länger als einen Tag.
P.S. Wetter: Man lernt auf dem Rad das Wetter besser zu verstehen, kann vieles selbst einschätzen. Zudem finden sich auf Radreisen immer Gelegenheiten, auch mal die Einheimischen zu fragen. Die wissen das natürlich auch aus TV oder Zeitung, aber es ist eben auch ein Teil der Reise, mal über ein paar Alltagsdinge mit Einheimischen zu plaudern. Wenn du z.B. viel in Hotels absteigst, eignet sich für solche Sachen sehr gut der Portier. Die müssen über das Wesentliche im Alltag gut informiert sein, weil sowas die Gäste häufig wissen wollen.